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c) die Pründe der h. Maria und Anna und

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Diese beiden Altäre waren am 25. November 1485 von dem Constanzischen Weihbischof Daniel geweiht und ihre Kirchweih auf Montag und Dienstag nach Katharina festgesetzt worden2). Der bischöfliche Generalvikar befiehlt hierauf am 24. Oktober 1490 dem Decan von Neunkirch, den ihm von Johs. Gradner präsentirten Alexius Schiterberg von Constanz als Kaplan der h. 3 Könige einzusetzen; und am 4. Dezember 1497 gibt Niklaus Wiss, Priester, dem Bürgermeister und Räthen der Stadt Zürich einen Revers für die ihm geliehene Pfründe Unser Frauen 3).

e) Noch wird ein fünfter Altar St. Ursula erwähnt, dessen Kirchweih am Sonntag nach Maria Himmelfahrt war. Derselbe scheint erst später errichtet worden zu sein und hatte keinen Kaplan

Im Chore der 1716 neuerbauten Kirche, welcher bedeutend schmäler ist, als das Schiff, und zwei Spitzbogenfenster mit Füllungen hat, befindet sich ein zierlicher Grabstein mit dem Bildnisse eines Ritters in voller Rüstung nebst Fahne und Wappen und mit der Inschrift: «Hie lit be«graben der edl her bernhard gradner fryher zv eglisaow vnd die edel «frow veronica von starkenberg, sein ehegemahel 1489).» An dem Gewölbe über dem Grabstein waren folgende Inschriften und Gemälde:

1) «Anno Dni. 1489. Jahr am Sontag vor Liechtmess starb der Edel «Herr, Her Bernhart Gradner Fryherr zu Eglesaw, hy unden begraben «lyt.» Darunter sein Bild in einem langen Mantel mit einem grauen Bart.

2) Anno Dni. 4489. Mon Vr Panthaleon Tag starb die Edel Frow «Feronica geborne v. Starkenberg Her Bernhartz Gradner Gemahl hie «unden begraben.»>

3) «Anno Dni. 1490 Hat der Edel Her Johannes Gradner Herr zu «Eglesow dis gmäl lassen malen.» Darunter sein Bild als junger Herr ohne Bart in einem langen schwarzen Mantel und neben ihm das Wappen, zu Füssen desselben wieder zwei Wappen mit der Inschrift: «Dise Wappen «sind Her Johansen Gradners Herren zu Eglesow syner beder Gemahel. »>") Von den vier Glocken ist die erste 1576 gegossen; die zweite 1663 umgegossene trug die Inschrift: «O rex glorie XPE veni nobis cum pace. M.CCCC.XXXXIII»; die dritte hat die nämlichen Worte, jedoch ohne Jahrzahl; die vierte ist ganz glatt").

Wyl (Wile 1223). Der Leutpriester Hartlieb erscheint am 13. Januar 1223 in der Kirche Zollikon als Zeuge bei der Entscheidung eines Zehntenstreites zwischen der Propstei Zürich und dem Kloster

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3) Staatsarchiv Z. 1. c. 4) Müllers Vögeli, das alte Zürich 1829. Note

4) Staatsarchiv Z. 1. c. 2) Anniv. Eglisau. schweiz. Alterthümer 1773-1783 Thl. I. Nro. 43. 338 5) v. Moos, Thvricum sepultum. 1780. V. 96 u. 97. — 6) Vögeli, Glockenbuch Msc. auf der Stadt-Bibliothek Zürich.

Zürichberg'). Den Kirchensatz behielt der Freie Konrad, der alte, von Tengen beim Verkaufe seines Hofs zu Wyl an das Kloster St. Katharinenthal bei Diessenhofen sich und seinen Brüdern Konrad, Chorherr in Strassburg, und Heinrich unterm 24. August 1279 vor2).

Derselbe gelangte aber später an die Grafen von Sulz; denn am 17. November 1477 verkaufen Ursula, Gräfin von Sulz, geb. von Habsburg, und ihre Söhne Allwig und Rudolf dem Konrad Hauenschild, Landschreiber im Klettgau, einen jährlichen Zins von fl. 5 rh. ab ihrem Kirchensatz zu Wyl auf dem Rafzerfeld bei Eglisau 3). Von den Grafen von Sulz erkaufte die Stadt Zürich das Kollaturrecht am 17. Juli 1654). Da der Chor sich im Thurme befand, so lässt dieses auf ein hohes Alter der im Jahr 1860 abgetragenen Kirche schliessen, deren Neubau schon am 20. Oktober 1859 eingeweiht wurde 5).

Zu diesen beiden zürcherischen Mutterkirchen kommen noch eben so viele im jetzigen Grossherzogthum Baden, nämlich :

Hohenthengen (Tengen 1251)) St. Laurentius7) (Siehe S. 11). Lotstetten (Lotstat 827)) St. Valentin und Silvester). Die dortige Volkskirche mit ihren Zehnten ward am 13. Januar 965 dem Chorherrenstifte St. Peter und Paul und Hippolyt in Oeningen geschenkt 10).

b. Tochterkirchen.

Von Hohenthengen, resp. Kaiserstuhl:

Glattfelden (Glatevelden 1130)). Am 1. Dezember 1355 vermacht Gottfried von Lägern seinen Hof zu Glattfelden bei der Kirche seiner Frau Katharina als Leibding und seinen Kindern als Eigen '2). Laut einer Schenkungsurkunde Eyli's von Wyl, Jakobs sel. Tochter, zu Gunsten von Prior und Convent U. L. Frauen Zelle auf dem Beerenberg bei Wülflingen d. d. 4400 mussten der Leutpriester zu Kaiserstuhl und sein Geselle gegen Empfang von je 4 Viertel Kernen die Kirche und das Gotteshaus zu Glattfelden in geistlichen Rechten besingen und besorgen helfen und die Jahrzeit der Eltern der Geberin halten 13). Es finden sich auch in dem Jahrzeitbuche von Hohenthengen (ohne Zweifel als der Mutterkirche) Stiftungen von Glattfeldern; und jetzt noch geht ein Feldweg, welcher den Namen <<Thengener-Kirchweg» trägt, über das Rütifeld in der Richtung nach Thengen, wohin zudem nach der Volkssage ein Steg über den Rhein führte 4). Am 30. Oktober 1421 aber setzt Bischof Otto von Constanz fest, dass von nun an auf ewige Zeiten in der Kirchgemeinde

4) Urbar des Kl. Zch. Bg.

3) Archiv Rheinau. Bülach.

Msc. auf d. St. B Z.) p. XI.

5) Mitth. v. Hrn. Dr. Graf in Rafz. P. 62.

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2) Spitalarchiv Zürich. 4) Memorial d. Gem. Verw. v. Zch. 4801. p. 125.

6) Kopp, G. d. e. B II. p. 720. 7) Cat. D. C. 8) Neugart, C. D A. I. p. 193. - 9) Cat. D. C. p. 416. 10, Neugart, C. D. A. I. p. 640. 44) Hergott, g. d. H. II. p. 454. (Msc. St. B. Z). — 13) Staatsarchiv Z. p. 96 u. 97.

42) Scheuchzer dipl. helv. Nro. 1325.

44) Näf, Gesch. d Kirchgem Glattfelden 1863.

Glattfelden ein beständiger, daselbst in eigner Person wohnhafter Vikar gehalten werde, dessen Wahl er sich und seinen Nachfolgern vorbehält, und dessen Einkommen er bestimmt'). Dem ersten bekannten Leutpriester, Hans Wolwiser, vermacht am 4. November 1480 Dorothea, Schultheissin, Stephan's sel. Wittwe, 100 ft als Eigen gegen ein lebenslängliches Leibding von 10 B. 3 Pfg. auf alle Fronfasten (2. Erst im Jahre 1804 kam durch Vertrag mit Churbaden die Collatur an den Stand Zürich. Der viereckige Chor der Kirche befindet sich im Thurm. Von den drei 1863 umgegossenen Glocken in letzterm hatte die kleinste die Inschrift: »MINNE. GOT. FOR. ALLEN. DINGEN.«; sie stammt vermuthlich aus dem 13. Jahrhundert. Die mittlere war ganz glatt und die grosse 4619 gegossen3).

Weiach (Wiach 1281)*) war bis zur Reformation nach HohenthengenKaiserstuhl kirchgenössig und wurde nachher bis 1591 als Filiale von Zürich aus versehen, in letzterm Jahre aber auf Bitte der Einwohner zu einer Pfarrei erhoben). Im Thurm der 1707 neu erbauten und auf einen andern Platz versetzten Kirche hingen zwei seither umgegossene Glocken, wovon die eine aus dem Jahre 1682 stammte, und die andere die Inschrift trug: »O. Rex. glorie. Christe. veni. cum . pace« 6).

Von Lotstetten :

Rafz (Raffo 870),7) St. Niklaus ). Der Kirche, welche laut Erkenntniss der Rechenherren vom 21. August 1534 im Papstthum als Filiale nach Lotstetten gehörte, verkauft Heinrich Löninger, der ältere, 11⁄2 Mütt Kernen ewiger Gült). Sie wurde wahrscheinlich bei der Reformation abgetrennt, da 1520 Valentin Forthmüller als erster Pfarrer genannt wird 10), und durch Rathsbeschluss vom 24. Juli 1585 ein Neubau derselben angeordnet "). Der vieleckige Chor hat wie das Schiff Spitzbogenfenster mit Füllungen und eine hölzerne Decke. Von den drei Glocken im Thurm hat die erste die Jahrzahl 1655 und die zweite 1788, die dritte ist ganz glatt. 12).

2. Kirchenfilialen und Kapellen.

In der Pfarrei Wyl:

Wasterkingen (Wachstachingin 1254)3). Die alte Kapelle, welche vor der Reformation eine Filiale von Hohenthengen war), ward in den Jahren 1605 und 1684 erneuert, 1852 von Grund aus umgebaut und

4) Näf, l. c. p. 97.

Näf, 1. c. p. 124.

2) Staatsarchiv Z Kf. u. Gmcht. Brfe. 3) Vögeli, G. B. 4) Staatsarchiv Z. 5) Vogel, die alten Chroniken der Stadt und 6) Vögeli, G. B. 7) Neugart, C. D. A. I. p. 375. 40) Bluntschli, M. T. p. 330.

Landschaft Zürich. 1845 p. 818.

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44)

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8) u. 9) Dr. Graf, aus dem Gem.-Archiv Rafz.
Meierisches Promptuar im Staatsarchiv Z.
B II. p. 723. – 14) Dr. Graf.

am 28. November gleichen Jahres eingeweiht. In derselben muss der Pfarrer von Wyl je am dritten Sonntag eine Kinderlehre und zuweilen Wochenpredigten halten').

In der Pfarrei Eglisau:

Schloss Eglisau. Die Kapläne der von Bernhard Gradner, Herren zu Eglisau, und seiner Frau Veronica von Starkenberg gestifteten zwei neuen Pfründen in der dortigen Pfarrkirche waren laut Urkunde vom 14. September 1490 verpflichtet, wann einer von ihnen durch den Lehenherrn in das Schloss berufen wurde, daselbst Messe zu lesen; die hiebei fallenden Opfer mussten sie mit einander theilen 2).

In der Pfarrei Glattfelden:

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Rheinsfelden (Rinsveld 4310)3) St. Niklaus. Im Jahre 1401 geben Abt Kurestel (Konrad III) und Convent von Rheinau dem Rudolf von Blumenegg, als Besitzer der Veste Rheinsfelden, ihre Widum und Kapelle daselbst zu Eigen). Letzterer soll nach einem Berichte des Obervogts von Eglisau d. d. 14. August 1539 die Stiftung der Kaplaneipfründe begonnen, jedoch nicht zu Ende gebracht haben, sondern erst seine Erben, nämlich Margaretha von Blumenegg, Tochter Heinrichs und Gemahlin Pfaff Hermanns von Landenberg von Greifensee, und ihr Sohn Ital Hermann, Ritter 5). Dieser kaufte 1402 vom Kloster Paradies um fl. 60 ein Gut zu Eglisau an St. Niklausen Altar zu Rheinsfelden 6). welchem am 22. Nov. gleichen Jahres Rudolf Hupher um fl. 200 einen Zehnten und eine Hube zu Balterschwyl so veräusserte, dass Hr. Konrad Schwarber, derzeit Kaplan, und wer je den Altar besitzt und besingt. das Kaufsobjekt mit allen Zubehörden innehaben und niessen soll"). Der Ritter von Landenberg veräusserte mit seiner Mutter am 27. August 1405 die Veste Rheinsfelden mit Ausnahme der Lehenschaft der Kapelle und Pfründe vor der Burg), deren Einkünfte und Lasten in zwei Urbarien von 1443 und 1500 verzeichnet sind 9). Darin heisst es: «Item es «soll auch ein jeder Herr, welcher dennzumal auf der Burg zu Rins«felden behuset ist, einem Custos von Rinow und sinen Gesellen geben «einen guten Hasen über ihren Tisch zu der Kilwi der Kapellen zu «Rinsfelden». Im Jahre 1488 sagte der Leutpriester von Rheinsfelden eine Steuer von fl. 6 an den Bau der Thürme beim Grossmünster in Zürich zu 1o). Von Kaplanen daselbst, welche, wann es die Nothdurft erforderte, dem Pfarrer von Glattfelden mit Bezug auf die Sakramente dienstbar sein mussten, ist 4500-4545 Ulrich Stehili und noch 4535 Wolfgang Muntprat von Spiegelberg bekannt; schon 1539 aber wurden

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3) Kopp, Gesch. Bl. II. p. 446. 4) Näf, G. d.

4) Werdmüller, Memorabilia Tigurina 4780-90. II. p. 204. 2) Staatsarchiv Z. Schloss Eglisau. K. G. G. p. 446. lach.

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6) Naf, 1. c. p. 147.

5) Staatsarchiv Z. 8) Staatsarchiv Z. U. d. St. u. L. archiv Z.

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7) Archiv Rheinau. Bü9) Näf, 1. c. p. 449 u. 150. 40) Staats

von Dorothea und 1559 von Hs. Jakob von Landenberg von Greifensee in Schaffhausen Haus und Güter zu Rheinfelden an einen Bauer verliehen, und laut einem Verzeichnisse des Hofs von 1574 war vor etlichen Jahren aus dem alten Kirchlein ein Speicher und eine Fruchtschütte gemacht worden ').

3. Klöster.

Eglisau. Schwesternhaus an der Halden. Frau Margaretha, geb. Gräfin von Nellenburg, vergabte am 13. Dezember 1371 eine von ihrem Gemahl, dem Freien Johannes von Tengen, erkaufte Hofstatt beim Rhein in der Halden armen Menschen, die ein Haus darauf gebaut haben, wo sie Gott dienen, mit der Bedingung, dass sie einander erben, Weg durch der Kirche Baumgarten zum Brunnen und zu ihrem Hause von dem Burgwege her haben sollen, und dass die Geberin, sowie ihr Kaplan, Johannes Härdlı, nach ihrem Tode aber derjenige, welchem der Kau(brief von einem der beiden gegeben worden ist. Gewalt haben, das Haus zu besetzen und zu entsetzen 2). Ferner veräusserten unterm 13. September 1378 der genannte Freie, Herr zu Eglisau, und Heinrich, Kirchherr und Leutpriester daselbst, den Baumgarten mit obiger Hofstatt der Schwester Anna von Ravenspurg und allen andern willigen armen Schwestern, die jetzt oder künftig in dem darauf stehenden Hause wohnen, um 19 th Zch. Pfg., die Frau Adelheid Steinerin von Zürich bezahlt hat, damit die Schwestern Gott für sie bitten 3). Diese erhielten endlich noch laut Urkunde vom 7. Mai 1498 durch letztwillige Verordnung von Ulrich Bey sel., Kirchherren zu Eglisau (1480-1489), einen Theil des Pfrundbaumgartens') und am 20. März 1524 durch Kauf einen jährlichen Zins von 5 Behemsch ab / Juch. Reben unter dem Hungerberg. Pfleger war damals Hans Kleinbrot). Nach der Reformation (1528) wurde das Schwesternhaus, in dem noch zwei Schwestern waren, aufgehoben"); seine Baustelle oberhalb der Stadt vor dem Wylerthor an der Halde gegen den Rhein kann, da durch die im 30jährigen Kriege errichteten Befestigungswerke die Gestalt des Bodens in jener Gegend ganz verändert worden ist, schwerlich mehr ermittelt werden?),

Glattfelden, Frauenkloster. In einem Tagsatzungsabschiede vom 4. Juni 1470 heisst es: « Der fl, 4800 wegen, die zu Kasierstuhl «liegen, soll man den Boten, die nach Baden kommen, Gewalt geben, «dieselben zu der Eidgenossen Handen zu ziehen, die Ansprüche des «Bischofs von Constanz, des Abts von Wettingen und derer von Kaiser«stuhl desshalb abzuweisen, mit den Frauen von Glattfelden «dagegen einen bescheidenen Vergleich zu treffen und dem Verstorbenen «einen Dreissigsten halten zu lassen, wie er das geordnet hat. »

4) Näf, I. c. p 149 u. 150.

2)-5) Staatsarchiv Z; Schloss Eglisau

6) Vogel,

a. Ch. p. 458, 7) Mitth. v. Hrn. Pfr. Ziegler in Eglisau. 8) Amtl. Sammlg. d. ält. eidg. Absch. 1864 II. 414.

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