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noch in Kraft . . .. Herr Präsident! Die Art und Weise, wie der Fiede zu erhalten ist, ist klar. Dies System der sektionellen Kriegführung muß aufhören. Die Constitution hat die Macht cazu gegeben, und Alles, was wir vom Congreß fordern, ist die Anweisung der Mittel, und dann wollen wir durch Anklagen und Ueberführungen vor den Bundesgerichten der einzelnen Staaten an den Führern dieser Verschwörungen solche Exempel statuiren, daß Schrecken die Herzen der Andern erfassen foll, und dann wird bieser Kreuzzug ein Ende nehmen. Sir, wir u üssen ihn dadurch niederbrechen, daß wir die Verschwörung und Vereinigung vernichten; dann wird Sicherheit herrschen.“

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Diefe Seftion würde sich auf die Verschwörungen fagt, daß solche verrätherischen Handlungen sich so large und Vereinigungen selbft bezieben. Aber Douglas wieve bolen werden, wie die Ursachen, auf denen ste bernben, existiren. Er verlangt demgemäß, daß diese Ursachen aufgeboben werden; dies mag durch die folgende zweite Sektion geschchen :

Seftion 2. Und sei es ferner verordnet, daß wenn irgend eine Person, welche Bewohner eines Staates oder Territoriums ist, schreibt, druckt, spricht oder veröffentlicht, oder schreiben, drucken, sprechen oder veröffentlichen läßt, irgend welche aufrührerische oder böswillige Schrift oder Schriften gegen die Regierung, Bewohner, Gesetze, Institutionen anderer Staaten oder Territorien, mit der Absicht, die besagte Regierung u. s. w. zu beschimpfen Vereinigungen zum Nachtheil dieser Regierung u. s. w. ins Leben oder den Haß der Bürger dagegen zu erregen, oder gesetzwidrige zu rusen oder anzurathen, so sollen solche Personen, wenn sie vou einem Bundesgericht, welches Gerichtsbarkeit darüber hat, schuldig befunden werden, mit einer Geldstrafe von nicht mehr als Dollars und Gefängniß von nicht mehr als Jahren bestraft werden.

Ich gestehe, als ich diese Rede las und den Beidlus, zu deffen Begründung sie gehalten wurde da stand ich harr vor Schrecken; — nicht als ob ich gefürchtet bätte, daß ein Congreß gefunden werden könnte, der niederträchtig genug wäre, ein solches Gesetz anzuneb. men, fondern weil ein Senater gefunden war, wel. cher die Unver'chämtheit besaß, es in den offenen Hals ten einer amerikanischen Gesetzgebung zu vertheidigen. Dies ist keine bloße rednerische Figur. Ich übertreibe nicht. Seben wir uns die Sache an. Ein verrätheri scher Angriff ist gemacht worden. Die Urbeber find bestraft. Hr. Douglas beantragt ein Gesetz, um eine Wiederholung des Versuchs zu verhindern. Er gibt vor, den Ursprung des verrätherischen Berfucks in den Lehren einer großen nationalen Partei gefunden zu haben. Er beschuldigt die Partei, daß sie einen sectionellen Krieg und Kreuzzug gegen die Inftitutionen einzelner Staaten fitbre, und erklärt, daß dieser Krenzzug durch Reden, Flugschriften, Bücher und Parteipreffen geführt werde. durch Ideen, welche im Volke verbreitet werden. Jeder vernünftige Men's wird fofort einsehen, daf Er eiflärt, daß es nicht Frieden diele beiden Sektionen, wie ich fie entworfen habe. geben wire, to lange die Ursachen, welche den verräs nichts enthalten nicht einen einzigen Buntt, nicht einen tberischen Verfuch bervorgerufen haben, befteben. Sr schlägt vor, dielem Kreuzzug durch Zertummerungsbrud, welcher nicht direkt und ausdrücklich durch Hand gegeben wäre. Zufälliger Weise nun ist ein Ges den Beschluß und die Rede tes Mr. Couglas an die et wie dies nicht ohne Beispiel in der Geschichte dieser

der Verschwörungen und Vereinigungen, durch welche
er geführt wird, ein Ende zu machen und zwar will er
dies erreichen durch Anflagen und Ueterführungen vor
den Bundesgerichten, und dadurch, daß an den Füh
rern folde Erempel ftatuirt werden, daß die Herzen der
Anderen von Schrecken ergriffen werden. Er ichlägt
vor, die Zellen der Gefängnisse für ste zu öffnen, um
ein elendes Leben darin hinzuschleppen.
Dieser Vorschlag wird dem Senat der amerikanischen
Republik gemacht nicht durch den König von Nea-
vel, nicht durch den Bezier des titrkischen Sultans,
nicht durch den Polizeichef res ruffischen Tzaren, nicht
durch einen der Terroristen der franzöfifcheu Revolu
tion, sondern durch einen Senator am 23. Januar
des Jahres 1860. Ich will mich nicht damit aufbal
ten, die republikanische Partei gegen diese Unschuldiann.
en zu vertheidigen. Sie sind so lächerlich, so voll-
ftändig unfinnig, daß fie nicht der Erwägung vernünf-
tiger censchen werth find. Gehen wir weiter. Wir
wollen die Bedeutung und Tragweite des eschluffes
und der Nebe des Hrn. Douglas in Form eines Ge
sezes darstellen. Dies würde etwa folgendermaßen

lauten:

Sektion 1. Sci es verordnet u. f. w., daß wenn irgend welche Personen, die in einem Staat oder Territorium wohnen, sich in gesetzwidriger Weise vereinigen, oder sich verschwören, mit der Absicht, die Regierung, bie Einwohner, das Eigenthum oder die Institutionen irgend eines andern Staates oder Territoriums anzugreifen, zu stören, oder umzustürzen, oder wenn irgend welche Personen in der obigen Absicht eine Zusammenrottung, einen Einfall, seine gesetzwidrige Zusahistenkunft oder Bereinigung borathen

Republik.

worfen worden.

Es ist keine 3meas neu in unserem Gesetz"uche; denn die beiden Sektionen, welche ich Ihnen orgelegt babe, sind mit gewissenhafter Sorgfalt ent Die Voricbläge von Mr. Douglas find die buchstäbliche Abichrist des berüchtigten Auf. rubrgesetzes von 1798. Ich habe nur die Worte: „Regierung, Bewohner, Eigenthum anderer Staaten oder Territorien", statt der Worte: Regierung der Verei.. nigten Staaten oder eins der Häuser des Congreffes" bineingesetzt. Alles llebrige ist vollständig dasselbe; nein, ich will nicht dem Aufruhrgesetz zu nahe treten. And mäkia, nicht über 2, resp. 5 Jahre hinaus, wähDie in dem Aufruhrgesetze verbängten Freiheitsstrafen, rend Douglas darauf hefteht, dak seine Opfer ihr elendes Leben in den Gefängnißzellen binschleppen fol len", wozu 10 Jahre kaum hinreichen dürften. Außerdem wurde das Aufruhrgefeß nur für eine sehr beichränkte Zeit erlaffen, während Mr. Douglas berlangt, daß das Verschwörunasgeseß eine dauernde InAitution des Landes fein solle. Diese beiden Züge gleich mit Mr. Douglas' Verschwörungsgefeß erscheilaffen das Aufruhrgefeß als ungemein liberal im Ber

nen.

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men.

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werden uns erzählen, daß Patrioten, welche für die ben Hülfe und Unterstützung gewährte, und in nichts Freiheiten des Volkes zitterten, an die Nothwendigkeit Anderem; und daß niemand des Verrathes überführt einer zweiten Revolution dachten. Die Aufregung werden sollte, außer durch das Zeugniß zweier Versojener Tage hat ihr Monument in der Geschichte des nen, und zwar nicht auf Vereinigung mit verrätheri Landes hinterlassen, dies Monument find die Ken- scher Absicht", sondern auf "offenbare That ;" und so, tudy, und Virginia Beschlüsse, von Jefferson und Ma- wiesen ste sorgfältig die Idee von „conftruktivem Verdison entworfen. Diese Beschlüsse waren der laute rath" zurück. Sie wußten wohl, daß die gewöhnliSchrei patriotischer Herzen gegen den erften offenbaren chen Normer des gesetzlichen Verfahrens bei gewöhnliVersuch zur Centralisirung der Macht der Regierung.chen Verbrechen nicht auf politische Angelegenheiten anDie demokratische Partei hat sie wiederholt angenom. zuwenden seien, bei denen es sich um das Gewissen und Sie nimmt Jefferson als ihren Vater in An- die Freiheit der Meinung handelt, weil nämlich das, spruch. Was möchte wohl Jefferson, der Verfaffer der was in einem Falle Gerechtigkeit wäre, in einem ande Kentucky-Beschlüsse, von seinen entarteten Nachkommen ren Unterdrückung und Tyrannei sein könnte. Doch sagen, welche eiren Mann zum Präsidentschafts- Candi- selbst die constitutionellen Sicherheiten schienen damals Daten ernannt haben, welcher es versucht, das tyran- dem Volke so ungenügend zu sein, daß sie die Grundnischste und empörendfte Gefeß der Föderalisten in der rechte und Freiheiten der Bürger in den Zusäßen zur selben empörenden Form wieder in's Leben zu rufen? Constitution mit einer Schußwehr ausdrücklicher ErWürde er ihnen nicht sagen, daß sie fich in Betreff ihrer klärungen umgaben. Daher dieser eifrige, zornige Abstammung in einem gewaltigen Frrthum befänden? und unnachgiebige Widerstand gegen alle Maßregeln, Ich will hnen die Folgen dieses Gesetzes zeigen, welche darauf gerichtet waren, die Macht der Regierung und Sie werden begreifen, warum der Vorläufer dess den persönlichen Rechten gegenüber zu vergrößern. felben so ernstliche Besorgniß und Unruhe erregte. Bis Richter Douglas scheint keine Ahnung von dem jezt haben sich unsre politischen Parteien mit Gründen Fundamente zu haben, auf welchem die Sicherheit der bekämpft. Die Sieger nahmen Besitz von der confti- Volksfreiheit beruht. Er darf nicht vorgeben, daß er tutionellen Gewalt, und verwalteten die Regierung; durch dies Gesetz politischen Vergehen vorbeugen wollte, aber sie hatten keine Macht, die Rechte und Freiheiten denn er follte, so gut wie jeder andre vernünftige der Bestegten zu verletzen. Mensch, wissen, daß es unter allen Gesetzen der Welt, welche der Menschheit die Katten des Despotismus aufladen, kein einziges gibt, welches nicht auf dem Vorwande beruht, daß politischen Vergeben vorgebeugt werden sollte. Verbinderung von Unheil war zu allen Zeiten und in allen Ländern die Schlinge, durch welche die Völker an dem Genusse der Freiheit behindert wurden. Vorbeugungsgesetze finɔ das Gift, mit dem die Freiheit ermordet wird

Wie auch immer der Kampf der Parteien endete, so wurde doch der Friede des Landes niemals wesentlich geftört; denn die Besiegten wußten, daß ihre persön. liche Siverbeit keine Gefahr lief. Dies war das regels mäßige Resultat des mit Gründen geführten Kampfes. Aber man gestatte den politischen Parteien einmal, den Kampf mit Polizeitlagen zu führen, man lege die zweischneidige Waffe politischer Verfolgung in ihre Hände, und wie angenehmen Selbsttäuschungen man sich auch hingeben mag, die Freiheiten des Volkes werben in Amerika nicht gesicherter sein, als sie es in Desterreich oder Neapel find.

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Es giebt eine Art von Despotismus, welche furcht, barer ist, als der dr Könige, nemlich der Despolis. | mus der politischen Parteien. Sie ftreben darnach, den Gegner nicht nur zu schlagen, sondern auch zu unterdrücken. Wie rein auch die ersten Absichten gewesen sein mögen, ste werden in der Hiße des politi. schen Kampfes, ohne daß he es selbst gewahr werden, der unwiderstehlichen Strömung zugetrieben werden. Es giebt nur ein Miittel, um dies zu verhindern, und das besteht darin, daß die Mittel zur Unterdrückung und Verfolgung durch scharfe und genaue Begrenzung der Macht der Regierung sorgfältig außer ihrem Bereich gehalten werden.

Sagen Sie nicht, daß diese gefährlichen Bestrebungen durch einen Wechsel der Parteien unschädlich gemacht werden können. Unterdrückung erzeugt den Geist der Unterdrückung, die Verfolgung bringt Revolution und Rache, und immer neue und neue Verfolgung hervor. Den Anfang mag man anffinden können, aber bas Ende ist nicht zu bestimmen. Die Gründer unserer Berfaffung sahen dies sehr wohl ein, fle definirten die Verbrechen, welche unter die Bundesgerichtsbarkeit fallen sollten mit der größten Genauigkeit. Sie beAimmten, daß Berrath gegen die Regierung darin be. fteben sollte, daß Krieg gegen die Ver. Staaten geführt würde, und darin, daß man den Feinden dersel.

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Es wird erzählt, daß vor einer Reihe von Jahren ein amerikanischer Bürger mit dem Fürsten Metternich in Brüffel zusammentraf. Sie wissen, wer Fürst Metternich var. Die Weltgeschichte kenut kaum einen | Minister, welcher für mehr Thränen und Flüche zu Boden getretener Völfer verantwortlich ist. Der Amerikaner zeigte ihm die Constitution der Ver. Staaten, und befragte ihn um seine Meinung darüber. An dieser Verfassung fehlt nur Eins," sagte der Fürst, und ich kann das Kaiserthum Ceft-rreich damit regieren." Was ist das ?" fragte der Amerikaner vertvundert. „Es ist die Macht der Centralregierung, Vorbeugungsgefeße zu erlaffen." Wie Schade ist es doch, daß Fürst Metternich todt ist. In Richter Douglas würde er den Mann nach seinem Herzen gefunden haben. Man bringe des Richters Verschwörungsgesetz in unser Gefetzbuch, man erkläre es für conftitutionell, und dem Mangel ist abgeholfen. Fürft Metternich ist bereit, nach_seiner Manier Defterreich mit der Verfaffung der Ver. Staaten zu regieren.

Man lege die Macht der Anklage und der Be ftrafung wegen Vereinigungen und verbrecherischen Absichten in Bezug auf politische Angelegenheiten in die Hände unsrer Bundesrichter, dieser kleinlichen ProConfuin, welche sich wichtig dünken, wenn sie ihre Macht zeigen können, und wir haben bald eine kleine Sternkammer in jedem kleinen Gerichtsdiftrift, einen kleinen Fouquier Tionville als Staatsantläger und einen klei nen Jeffries als Urtheilsvollftreder baben. Regie rungsspione werden nach verrätherischen Vereinigun

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gen schnüffeln, wo irgend drei oder vier Perfonen verleinen Fluch habt für den Mann, der sie durch argliftige
sammelt find, und die Zellen der Gefängnißfe werden Ränke zu untergraben sucht.
fich mit Männern füllen, welche den Muth haben, über Laßt mich fortfahren. Es scheint, die Politik eines
die Sklaverei so zu denken und zu sprechen, wie Wath. Menschen, der solche Maßregeln befürwortet, müsse
ington, Jefferson, Madison und Franklin darüber entweder aus gröbster Unwissenheit der Grundlagen,
dachten und sprachen.
auf welchen fich menschliche Freiheit aufbaut, oder aus
Und es giebt wirklich Leute, welche den Mann, der angeborner Liebe zu Grundsäßen, durch welche sie zer-
ein solches System der Politik einführen wollte, einen stört wird, entspringen. Es wird deßhalb ein wenig
„großen Staatsmann" zu nennen wagen? Zur Ebre überraschen, wenn ich Ihnen sage, daß Douglas' Sy.
der Südländer sei es gesagt, daß ihm in beiden Fällen, ftem auf einer tiefsinnigen Philofophie über die einzig
sowobl als er dem Präsidenten die Gewalt über Krieg sichere Grundlage menschlicher Freiheit beruht. Es ist
und Frieden übertragen wollte, wie bei der Einbrin. mir immer als sehr merkioürdig erschienen, und es mag
gung des neuen Aufruhrgeseßes die bittere Kränkung | sehr Vielen unter uns so vorgekommen sein, daß Dou-
widerfuhr, von einem Stlavenbalter zu Boden geschla- glas, mit all' seiner Spitfindigkeit und Fruchtbarkeit
gen zu werden. In beiden Fällen war es Jefferson | in Auskunftsmitteln äußerst unfruchtbar an ursprüng.
Davis, der Führer der Feuerfreffer, welcher ben va- lichen Gedanken ist. Alle Reden, die er seit 1854 ge.
triotischen Muth besaß, unsere republikanischen Ein- balten, baben den eigenthümlichen Duft der Abgeftor.
richtungen gegen die schmachvollen Pläne des uörd benheit an sich. Sie enthalten nichts als einige feft-
lichen Demagogen zu vertheidigen.
febende und etwas abgegriffene Gedanken, mit einem
Aber ein nördlicher Mann hörte ebenfalls mit un klangvollen, boblen Wortschwall vorgetragen, deffen
willigem Erstaunen der Douglas'schen Rede zu Gun-Hauptreiz in der thierischen Kraft und dem Nachdrucke
ften des neuen Aufruhrgesetzes zu; das war der brave
John Hidman von Pennsylvanien, der Anti-Lecomp
ton-Demokrat, der da glaubte, was er fagte. Und als
er den Senat verließ, brach er in die Worte aus: Auf
deinem Banche sollst du gehen und Dreck freffen dein
Lebenlang.".

Und wohl mochte er so sprechen, denn der Vorschlag, den die Schlange im Paradiese der Ersten von un ferm Geschlecht ins Ohr raunte, war taum ebrlcser und höllischer als der Vorschlag, den Douglas der gegen wärtigen Generation zuwisperte.

Er

Wo hat Hr. Douglas diese Lehren gelernt? ist in Europa gewesen. Unfähig die Mittel zu begrei fen, durch welche die Freiheit in diesem Lande bewahrt werden soll, scheint er die Mittel fludirt zu haben, wo. durch die Leute dort geknechtet werden. Nicht in Erg land, sondern in Frankreich und Rußland fand er viel an bewundern. (Ich weiß nicht, ob er Defterreich und Neapel besucht hat.) Er fonnte sich im Lächeln des Czaren Nikolaus. Das Lächeln eines Despoten drang ihm leicht ins Herz, und daraus wuchs diese Verschwö rungsbill hervor.

liegt, mit welchem er hervorpufft.

Und hier erlauben Sie mir nebenbei zu bemerken, daß ich ihn für einen der am meisten überschäßten Männer des Landes halte. Aber seine Reden enthal ten eine ihm eigenthümliche Idee, und ich sage Jbnen, eine prächtige. Sie gehört ihm ganz allein au; Niemand hat sie zuvor vertheidigt, Niemand wird es später thun. Wir find des Eindrucks gewesen, Dou glas sei es einerlei, ob Sklaverei hinauf- oder niedergestimmt werde; aber wir bitten ihn um Verzeihunges ist ihm teineswegs einerlei; denn die einzige eigene Idee, deren er sich rübmen kann, ist, daß es Sklaverei (Gelächter). Lachen Sie nicht, ich bitte Sie es ist geben müffe um der Mannigfaltigkeit willen. eine sehr ernsthafte Sache es ist das Grundprinzipel worauf die ganze Staatsweisheit von Douglas bes gründet ist. Und da er der größte lebende Staatsmann" ift, verdient es ernsthafte Betrachtung. Er sagt uns, das gerade sei die Ansicht, welche er im ganzen gerade die Grundlage, auf welche er die Nothwendig. Wahlkampfe in Illinois 1858 verfochten babe; es ist teit seiner Berschwörungsbill baut, und er bat es über die ganze Union in zahllosen Reden hauftren getragen. Die ursprüngliche Idee, in seiner eigenen Sprache ausgedrückt, ift einfach folgende:

"Ich behaupte," sagt er:

"Daß das große Grundprinzip, welches unserm zusammenges

Und das ist Euer größter lebender Staatsmann." Wenn das die jetzt herrschende Staatsweisheit ist, dann gute Nacht, theuer erkaufte Freiheit! gute Nacht, du ftolze amerikanische Republik! gute Nacht, du großes Leuchtfeuer der fämpfenden Menschheit. Wenn festen System von Staats- und Bundesverwaltungen unterliegt, es staatsmännisch ist, die Grundsätze der Conftitution Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit in örtlichen Einrichtungen umzuftürzen, die Freiheit des Volles zu untergraben, und häuslichen Angelegenheiten jedes einzelnen Staates verdie Sicherheit der Personen der Gnade einer centrali langt, der in der Union ist, oder darin aufgenommen werden firten Regierung preiszugeben: dann, in der That, ift soll, Ich denke mir deshalb, daß Hr. Lincoln die großen Priner einer der größten, und seine Bildsäule sollte neben zipien, auf welche unser Government sich stiißt, gänzlich mißverder des erleuchteten Catilina von Rom und des patrio febt. Einförmigkeit in örtlichen und häuslichen Angelegenheiten tischen Strafford von England errichtet werden. Ich würde die Rechte der Einzelstaaten zerstören und damit die Soufürchte uicht, daß der Mann, welcher den ehrlosen Ver- veränität der Staaten, persönliche Freiheit und Unabhängigkeit. Wo auch immer die Lehre der Einförmigkeit proklamirt wird, daß such gemacht, zur höchsten Würde dieses Freistaaats er hoben werden wird, denn ein gerechtes Schicksal hat alle Staaten entweder freie oder Sklavenstaaten sein müssen; daß alle Arbeit entweder von Freien oder von Schwarzen sein bereits gegen ihn unwiderruflich entschieden; aber ich müsse; daß alle Bürger der verschiedenen Staaten dieselben fürchte, daß es Tausende giebt, die nicht Muth genug Rechte haben, oder von denselben Verordnungen geleitet werden haben, ihn zu brandmarken. Ich berufe mich an Euch, müssen: da hat man die größten Schutzwehren zerstört, welche amerikanische Freimänner. Ihr könnt keine aufrichtige unsere Institutionen um die Rechte der Bürger erbaut haben. Dankbarkeit für die Helden und Weisen im Herzen be- Von dieser Ausicht werde ich unwiderstehlich zu dem Schluffe gegen, welche diesem Lande die Freiheit gaben, wenn Ihr | trieben, daß Verschiedenheit, Unähnlichkeit, Mannigfaltigkeit in

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all' unsern örtlichen und häuslichen Angelegenheiten die große | zeigt nicht, daß Hr. Lincoln, sondern daß Hr. Douglas Schußwehr unserer Freiheiten ist.. Ich wiederhole es, Ein- die Quelle, aus der unsere Staatseinrichtungen entförmigkeit unserer Institutionen ist weder möglich, noch wün-pringen, gänzlich mißversteht. schenswerth."

ist.

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Das mag sehr tieffinnig lauten, aber es bedarf nicht vieler Worte, um zu zeigen, nie äußerst lächerlich es ift. Sbre Meinung über den Staatsmann Tonglas fei, welche sie wolle, so erlauben Sie mir die Bemertung, daß er, sobald er versucht, den Weltweifen zu spielen um nicht zu start zu re en - sehr spaßhat Sein Beweis ist der, daß es eine Mannigfaltigkeit der Intereffen oder bäuslichen Angelegenheiten im Lande giebt; daß eine Mannigfaltigkeit örtlicher Inftitutionen daraus hervorwächst; daß auf diese Mannig. faltigkeit von Inftitutionen unsere Bundesverfassung gegründet ist; daß die Bundesverfassung die große Schuhwehr unserer Freiheiten ist; daß folglich, um unsere Freiheiten zu bewahren, es nötbig wird, eine Mannigfaltigkeit häuslicher Angelegenbeiten und ört. licher Inftitutionen zu bewahren. Es entsteht die Frage, wenn diefe Mannigfaltigkeit häuslicher Ange, Legenheiten und örtlicher Inftitutionen nicht beftitude, würde das das System der Bundesregierung nnmöa. lich machen? Mit anderen Worten, würde ein Volf, bei dem teine solche Mannigfaltigkeit bäuslicher Anges Legenheiten und örtlicher Inftitutionen besteht, der Freiheit unfähig sein ?

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Die ursprünglichen Staaten schloffen eine Union als getrennte Organisationen ob getrennt auf Grund einer Mannigfaltigkeit von Intereffen, oder aus ande. ren Gründen, ist unnöthig zu untersuchen; denn wenn ibre Inftitutionen und Intereffen auch noch so einför mig gewesen wären, so ist augenscheinlich, daß fie fich bätten consolidiren können und wollen. Aber eine bündige Widerlegung der Douglas'schen Lehre liegt näher. Das Voll von Ohto, Indiana, Illinois, Michigan und Wisconsin haben fast genau dieselben Hülfe quellen diefe Staaten find alle wesentlich ackerbauende und baben außerdem etwas Schifffahrt auf den großen Seen.

Ihre häuslichen Angelegenheiten und örtlichen Inftitutionen find wesentlich dieselben. Ihr Arbetssystem ift dasselbe keiner hält Sklaven. Die Einförmig, keit der freien Arbeit ward dort durch die Ordonnan von '87 eingeführt Nach Douglas' Lebre müssen sie fich consolidiren, wenn es unter ihnen keine Mannig. faltigkeit häuslicher Angelegenheiten und örtlicher Jn ftitutionen giebt, die fie auseinander halten. Man möchte einwenden, fte könnten sich jetzt nicht consolidiren, wegeu verfassungsmäßiger Hinderniffe. Zuge ftanden unserthalben. Aber dieser große Strich Landes war einmal in eine große solide Masse consolidirt, das Nordwest-Gebiet genannt. Warum blieb es nicht consolidirt? Warum ward es in verschiedene Territo. rien und Staaten zerschnitten, da doch ihre bäuslichen Intereffen diefelben waren, ihre örtlichen Inftitutionen dieselben, ihr Arbeitssystem daffelbe? Da gab es voll tonimene Einförmigkeit, und gleichwohl das gerade Gegentheil von Consolidation. Alle diese Dinge blie ben wesentlich dieselben. Und wünschen sie nun, sich zu confolidiren? Und ist es nothwendig, eine Hälfte derselben zu Sklavenstaaten zu machen, um fie getrennt zu erhalten? Es ist lächerlich. Aber dies Beispiel

Diefe Quelle ist nichts Anderes als der Trieb der Selbstreaierung, der unser Volk beseelt. Warum zers schneiden, wir unfere Staaten in Counties und Townfbips fogar solche Staaten, in denen die Interessen und häuslichen Angelegenheiten des Volkes durchaus dieselben sind? Aus dem einfachen Grunde, weil der Naturtrieb der Selbstregierung verlangt, daß alle Verrichtungen, welche das Volk unmittelbar vornehmen tann, in den Händen des Volkes bleiben, und daß alle volitische Gewalt, die nicht durch diese unmittelbare Tbärigkeit ausgeübt werden kann, so organifirt sei, daß fie der Urq elle der Souveränität so nabe als möglich bleibe Dies macht solche Theilungen und örtliche Organisationen nöthig, welche die unmittelbare Verwaltung der nächfliegenden beimischen Angelegen. beiten in die Hände des Volis selber legen. Die etwas entfernter liegenden Angelegenbeiten werden im Allge. meinen den Staatsverwaltungen anvertraut, der Aufficht des Volkes unterworfen, während noch entferntere Intereffen im Algemeinen in die Hände der Bundes. verwaltuna gelegt werden. Diese Verzweigung. Thei lung und Untertbeilung politischer Gewalt wird nicht weniger weit getrieben, wo Einförmigkeit häuslicher Angelegenheiten und örtlicher Joftitutionen herrscht, als wo Mannigfaltigkeit berrscht Und das wird gerade fo lange fo bleiben, als das Volk diefe Angelegenheiten unter möglichst unmittelbarer Ausübung seiner Oberhoheit verwalten will. Zu behaupten, daß diese Verzweiguna politischer Gewalt in eine verwickelte Abftu. fung von Berrichtungen nicht befiehen kann ohne eine Mannigfaltigkeit von Interessen und häuslichen Einrichtungen, wäre so viel als behaupten, daß ein Volt obne fole Mannigfaltigkeit nicht sein könnte; und solchen Unfinns würde sich sogar ein Schulbube

schämen.

Aber nehmen wir einmal an, die Mannigfaltigkeit der Interessen wäre wirklich ein fo unerläßlicher Pfeiler unserer Inftitutionen der Selbstregierung ift Richter Douglas unbekannt mit dem Unterschied zwifchen dem gewerbthätigen Massachusetts und Connecticot und dem handeltreibenden New-York — zwischen dem bergbauenden P.nnsylvanien und dem ackerbauen, den Juinois ? Aber diese Art Mannigfaltigkeit genügt Douglas nicht darin ist noch zu viel Einförmigkeit. Er besteht darauf, daß wo die „Lehre der Einförmigkeit" proflamirt ist, daß alle Staaten entweder freie oder Sklavenstaaten sein müssen, daß alle Arbeit weiße oder schwarze sein müsse, daß da unsere Freiheiten verloren geben, weßwegen wir mehr Mannigfaltigkeit brauchen. Die Mannigfaltigkeit von ackerbauenden und handeltreidenden, bergbauenden und induftriellen Erzeugnissen ist àrmselig ungenügend Es muß er will's so haben auch die Mannigfaltigkeit der Stlaverei und Freiheit geben, der weißen und der schwar. zen Arbeit und dies scheint seine Lieblingsmischung zu sein, seine mittelpunktliche, grundsätzliche und un en bebrliche Mannigfaltigkeit. Wir haben nicht nur kein Recht, einförmig freie Arbeit zn begründen, indem wir uns in Staatenrechte mischen; sondern ganz im Algemeinen — das Erlöschen seiner Lieblings-Varie tät wäre weder möglich noch wünschenswerth. Er Ferklärt es für eine verderbliche Keßerei zu proklamiren,

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baß zwischen den verschiedenen Staaten der Union Ein. | nigfaltigkeitslehre ihnen um die Obren geschlagen has 4 förmigkeit herrschen folle oder könne. Es wäre also nach Douglas nicht wünschenswerth, daß freie Arbeit irgendwo allein kerischen sollte, denn das würde Cin. förmigkeit schaffen „Einförmigkeit ist der Tod der Freiheit."

Und nun bemerken Sie dietes wundervolle Gemisch von Unfinn im Korte dieses „größten lebenden Stante mannes" — unsere Freiheiten beruhen auf unserm Ev ftem der Bundesregierung; unfere Bundesregierung beruht auf der Mannigfaltigkeit der Inftitutionen: diese Mannigfaltigkeit der Juftitutionen besteht darin, daß in einigen der Staaten Sklaverei berricht. Wenn Sllaverei verschwindet, verschwindet unser System der Bundesregierung; verschwände das, so würden die Schutzwehren unserer Freibeiten zerflört folglich. wenn Sklaverei verschwindet, verschwindet auch die Freiheit.

Hinwieder, wenn olle Staaten frei wären, so wäre Einförmigkeit; ober Einförmigkeit in häuslichen und örtlichen Angelegenheiten würde die persönliche Frei heit zerstören diese Einförmigkeit wird verhütet durch das Bestehen der Sklaverei, folglich verbindert das Bestehen der Sklaverei die Zerstörung der Freibeit; oder Freiheit kann nur durch die Bewahrung der Sklaverei bewahrt werden.

Welche Wohlthäter dieses Landes waren jene, welche Sklaverei hier einführten, denn fie lieferten den Stoff, aus dem die nothwendige Mannigfaltigkeit, obne welche Freiheit nicht bestehen kann, fich erschafft. Hätten sie bas nicht getban, so wären alle Staaten frei; hann herrschte Einförmigkeit, und wir wären alle Sklaven. Welcher Unfinn, den Sklavenhandel abzuschaffen! Je mehr Stlaven, desto mehr Mannigfaltigkeit - desto mehr Freiheit! (Lautes Gelächter.)

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ben. Wie bätte er Washington beibringen können, welches die Grundlage unserer Bundesregierung ift. Wie würde er Jefferson es angestrichen haben, was die großen Schutzwehren der Freiheit find! (Gelächter.) Aber ach, folche Staatsmänner werden nicht nur mitunter zur Unzeit, sondern auch am unfecten laße geboren. Wie Schade, daß Richter Douglas nicht in der Schweiz lebt, der ältesten jezt beftebenden Repu hit! Diefe verfinsterten Lenie, die Schweizer, baben Jabrhunderte lang in der abgeschmackten Täuschunng gelebt, daß fie frei wären und ein System der Bundes regierung bätten! Aber es gibt ja in der Schweiz teine Sklaverei — folglich anch nicht die nothwendige Mand nigfaltigkeit von Einrichtungen. Wie kann man bei Einförmigkeit eine Bundesregierung haben? Wie Freiheit obne Mannigfaltigkeit? Unmöglich! Arme, unschuldige Seelen! Sie denten, fie seien frei, und fie haben keine Sklaven! Richter Douglas sollte fofort als Missionär bingeben, um fie frei zu machen! Dabei wird er Gelegenheit finden, seine andere große Origi nalidee zu probiren, „daß jeder politische Glaube radikal falsch sei, den man nicht überall verkünden kann". Ich wage zu prophezeiben, daß jeder ehrliche schwei zerische Stiefel fich erheben und der große Varietäts Donalas, ehrerbietig von Alp zu Alp befußtritten wird. Jest sebe man die seltsamen Inconsequenzen an, in welche diele Mannigfaltigkeitslehre ihn unvermeidlich stürzt. Die Nothwendigkeit, die Sklaverei zu bewah, ren um der Freiheit willend i. die Mannigfaltig feit der Inftitutionen zu bewahren war die Haupt grundlage, auf die er feine Verschwörnngsvill bante. Derfelbe Mann, der uns lebrt, daß Sllaverei bewahrt werden muß, weil ihr Erlöschen Einformigkeit erzeu gen würde, was wieder eine consolidirte despotische Regierung bervorbringen müßte · derselbe befürwor

Wie müssen wir die unglücklichen Nationen bedauern, die teine Sklaverei unter fich haben; denn ste batet eine Maßregel, welche der Regierung VollmaŎten ben teine Mannigfaltigkeit der Einrichtungen und so giebt, welche sie auf die Bahn der Consolidirung können sie leine Freiheit haben. Arme Leute, die keine bringen. Denn obne das Zugeständniß diefer Voll Sllaven unter sich haben fie können niemals frei) machten, ohne diese That der Consolidation kann die sein. (Betäubendes Gelächter.) Skloverei nicht erhalten werden.

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Es ist überraschend, daß diese große, lichtvolle Lebre von der Mannigfaltigkeit so wenig bekannt war zur Zeit, als unsere Regierung organisirt und die Conftitution abgefaßt wurde. Es gab damals zwei Indivibuen, die etwas Weniges von Ruf hatten wegen ihrer Staatsweisheit, von denen einer sagte: „ich verlaffe mich darauf, wir werden einen Bund von freien Staaten bekommen", und der andere: „nichts ist gewiffer im Buch des Schicksals verkündet, als daß diese Leute (die Sklaven) frei werden müssen“. Und die nannte man Staatsmänner!

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Nach ihm zu schließen, muß Stloverei durch eine Maßregel erhalten werden, welche der Volksfreiheit gefährlich ist; denn wenn Sklaverei nicht bewahrt bleibt, muß Einförmigkeit erfolgen, und die Freiheit des Volkes kommt in Gefahr. Mit anderen Worten: er sagt uns, das Bestehen der Sklaverei sei nöthia zur Bewahrung unserer Rechte und Freibeiten, und dann fagt er uns wieder, daß eine unsere Rechte und Frei. beiten untergrabende Maßregel zur Erhaltung der Stlaverei unerläßlich ist. Die Mannigfaltigkeit muß aufrecht erhalten bleiben um unserer Freiheit willen, und unsere Freiheit muß vernichtet werden, um die Mannigfaltigkeit zu bewahren. (Gelächter)

Wir sind dem Richter Douglas wirklich sehr verbun den. Endlich wissen wir einmal, wozu die Sklaverei gut ist, und warum ihr Verlöschen weder möglich noch wünschentwerth ist. Sogar der Neger in seinen Leiden wird in der Weltweisheit des Hrn. Douglas Troft und Balsam finden.

Wenn unten im Süden Sambo gezeitscht wird und die Beitsche seinen Rücken zerfleischt, wird der wohl. wollende Richter dem armen Burschen sagen, daß er um der Mannigfaltigkeit willen gepeitscht wird (Ge lächter) und Sambo wird lächeln im süßen Bewußt

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