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ALLGEMEINE

LITERATUR ZEITUNG

auf das Jahr

I 8 2 7.

oder

Drey und vierzigfter Jahrgang.

Herausgegeben

von

C. G. Schütz und J. S. Erfch,

ord. Profefforen auf der vereinigten Friedrichs - Universität
zu Halle.

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LITERATUR-ZEITUNG

VOM JAHRE

I 8 27.

ERSTER BAND.

JANUAR bis APRIL.

HALLE,

in der Expedition diefer Zeitung
bey C. A. Schwetschke und Sohn,

und LEIPZIG,

in der Königl. Sächf. privil. Zeitungs-Expedition.

18 27.

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LITERATUR

ALLGEMEINE LITERATUR

KIRCHENGESCHICHTE.

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BERLIN, b. Dümmler: De Hypfiftariis opinionibusque, quae fuper eis propofitae funt, commentationem ad hiftoriam religionis pertinentem fcripfit Lic. Guil. Boehmerus. Praefato Dr. Aug. Neandro, 1824. VI u, 102 S. gr. 8. (10 gGr.) 3) HAMBURG, b. Perthes: Einige Bemerkungen zu den von dem Hn. Prof. Dr. Ullmann und mir aufgeftellten Anfichten über den Ursprung und den Charakter der Hypfiftarier. Nebft einem Anhange. Von dem Lic. Böhmer. 1826. 75 S. kl. 8. (8 gGr.)

Es ift fehr erfreulich, dafs eine Secte, über welche

us ift fehr erfreulich, dafs eine Secte, über welche bisher gar nichts Genügendes vorhanden war (die Hauptstellen über die Hypfiftarier über die es bisher keine Monographie gab -in den allgemeine

ren Werken älterer Forfcher hat die Schrift Nr. 1. S. 7. Not. 1. citirt), jetzt der Gegenstand der befonderen Unterfuchung zweyer gründlichen Forfcher, der Hn. Profefforen Ullmann in Heidelberg und Böhmer in Greifswald, geworden ist.

1) Die Beschäftigung mit dem Gregor von Nazianz, aus der die 1825 erfchienene treffliche Monographie über denfelben hervorging, veranlafste Hn. Prof. Ullmann auch zu obenbemerkter Unterfuchung über die Hypfiftarier. Er fafst diefelbe in 9 Paragraphen. §. 1. (S. 7 – 11 ) redet er von den Stellen der Alten, welche der Hypf. gedenken, und giebt ·fodann §. 2. (S. 11-14) an, was aus diefen Stellen folge. Die Hauptftelle über die Hyphiftarier ift in Gregors von Nazianz Leichenrede auf feinen Vater Gregor, der lange Zeit zur Secte der Hypf. gehört hatte (orat. XVIII, 5.) Es wird hier gefagt, die Hypfiftarier (alfo in Cappadocien, wo der alte Gregor lebte) feyen ein Gemifch aus dem Judenthum und Heidenthum; vom Heidnifchen hätten fie die Götzen (τὰ εἴδωλα ἀποπεμπόμενοι) und die Opfer auf gegeben, den Gebrauch des Feuers und der Lichter bey ihrem Cultus aber beybehalten (Tuo tó no (τιμῶσι τό πῦρ xai ta húzva); vom Jüdischen hätten fie hingegen den Sabbat und eine ängftliche Enthaltung von gewiffen Speisen; fie verachteten aber die BefchneiA. L. Z. 1827. Erfter Band.

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dung. Sie verehrten allein den Allmächtigen, Παντοκράτορα ( ὁ παντοκράτωρ μόνος αὐτοῖς σεβάσμιος), und eben als Verehrer diefes höchften Gottes (TOD Υψίστου ). hiefsen fe Υψισάριοι. – Die übrigen wenigen Stellen des Gregor v. Naz., wo die Hypf. erwähnt werden, geben nichts Neues bis auf die Stelle in feinem erften Gedicht (de rebus fuis) v. 125, wo er fagt, dass fein Vater vor feinem Uebertritt zum Chriftenthum in' eidos gelebt habe. Aus der die Hypf. betreffenden Stelle des Gregorius Nyffenus adv. Eunomium lib. 2. (Tom. II. Opp. p. 440) ift nur das zu merken, dafs hier gefagt wird, die Hypfiftarier (oder, wie fie Gregorius Nyff. nennt, Hypfftianer) unterfchieden fich dadurch von den Chrials Vater annähmen. ften, dafs fe ihren θεὸς ὕψιστος, παντοκράτωρ, nicht Hr. U. führt auch noch die auctores fecundarios für die Hypf. Hefychius, Suidas diefen Gegenstand find. und And. an, die aber von keiner Bedeutung für Was wir nun als Inhalt jener Hauptftelle über die Hypf. angegeben haben, das führt auch Hr. U. in feinem 2. §. an, aufser dass erdha in den Worten Tà daha añoпɛμпóμevoi nicht als Götzen oder Götzenbilder, fondern (S. 12.) mit Unrecht (die aus Sprachgebrauch und Zufammenhang entnommenen Gründe giebt Hr. Böhmer in feiner erften Schrift S. 7. Not. 1. an) als Bilder der Gottheit, imagines fchlechthin genommen hat (jetzt aber und auch schon in feiner Commentatio p. 32, obwohl hier inconfequent-verfteht er mit Recht unter aidha Götzenbilder, Idole; f. Heidelberger Jahrbb. 1824. Nr. 47. S. 748. 9. und Ullmann's Gregor v. Naz. S. 559.), und dafs er in Rücksicht auf die Enthaltung von gewiffen Speifen nicht abgeneigt ift (f. S. 12. Not. 10), die Worte des Gregor v. Naz. nach dem Benedictiner - Texte: τῆς δὲ τὸ σάββατον αιδούμενοι, καὶ τὴν περὶ τὰ βρώματα ἔστιν ἃ uixqoloríav, xai netoμm áriμáčovou - zu verμικρολογίαν, περιτομὴν ἀτιμάζουσι wandeln entweder in της.. αἰδούμενοι, την περὶ τὰ βρώματα μικρολογίαν καὶ τὴν περιτομὴν ἀτιμάζουσι oder in τῆς . . αιδούμενοι, πᾶν τὸ προβαῖνον εἰς τινα μικρολού ylav, as thy nεQITOμν aτiμálovo, durch welche beiγίαν, ὡς τὴν περιτομὴν ἀτιμάζουσι, de Lesarten die Enthaltung von gewiffen Speifen bey den Hypf. geleugnet werden würde. Hr. U. hat diefe Conjecturen gewagt, weil der von dem Benedictiner Text abweichende finnlofe Text anderer Ausgaben: τὴν περὶ τὰ πρόβατα ἔς τινα μικρολογίαν ihn eine verderbte Lesart vermuthen liefs; indefs fällt die Kühnheit feiner Conjecturen in die Augen, und er felbft ftellt fie auch blofs als Conjecturen, nicht als Emendationen auf (und erklärt nachher in den Heidelb. Jahrbb. a. à. O. S. 710. Not.. A

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dafs

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