Band XXIX. No. 22. 30. Mai 1885. Thüringer Bezirksverein: Waschmaschine für Kartoffeln und Zuckerrüben. 423 trennt nicht wohl durchführbar sein, bei jedem Bezirksvereine ein solches Durch den vorhandenen Raum wurde der Fabrikant der Schiedsgericht aufzustellen; man werde sich vielmehr genötigt sehen, Wäsche gezwungen, sich einige Beschränkung aufzuerlegen, einigermassen auf die staatliche Gerichtseinteilung Rücksicht zu und das war sehr gut, denn für die verlangte Leistung ist nehmen. Nachdem Hr. Khern erklärt, diesen Auffassungen sich anzuschliessen, wird folgender Beschluss gefasst: sie immer noch reichlich gross. Diese Wäsche besteht aus zwei Abteilungen, deren Der Thüringer Bezirksverein begrüsst mit Freude die erste als Steinfänger wirkt, die zweite als eigentliche Wäsche. vom Magdeburger Vereine gegebene Anregung und schlägt dem Hauptvereinsvorstande vor, die ihm geeignet schei Statt einer mit Schlagarmen besetzten Welle enthält sowohl nenden Schritte in dieser Richtung baldmöglichst zu thun. Steinfänger wie Wäsche deren zwei, welche so gegeneinander Hierauf berichtet Hr. Hammer über die vom Kölner Bezirks arbeiten, dass die zu waschenden Früchte von einer immer der verein ausgehenden Anträge, betreffend die Beschränkung der Haupt anderen zugetrieben werden. Die Einrichtung der als Steinversammlungs-Vorträge auf Erläuterung der am Versammlungsorte fänger dienenden ersten Abteilung ist übrigens nicht sehr bestehenden und besichtigten Industriezweige. verschieden von den sonst üblichen Wäschen; nur wird durch Auf Antrag des Berichterstatters wird beschlossen: die Anwendung von 2 gegen einander arbeitenden Wellen Der Thüringer Bezirksverein glaubt, dass von der und Schlagarmsystemen die Möglichkeit geboten, dass die Kölner Resolution abzusehen und dem Hauptvorstand im Arme zwar ganz knapp über den Siebboden hinwegstreichen, Vereine mit der jeweiligen Festcommission die Veranstaltung gleichwohl aber genügenden Raum für die Ablagerung der der Hauptversammlung zu überlassen sei. Steine frei lassen. Hierauf folgen Mitteilungen des Hrn. F. May, über Blitz Eine Wand, welche das Ueberwerfen der Steine verableiter. hindert, den Früchten aber den Uebertritt gestattet, Hr. Gerlach erwähnt einen Blitzschlag in der hiesigen Kaserne. Der Blitz sprang auf eine Entfernung von etwa 3,00m nach der den Steinfänger vom Waschraume. Dieselben beiden Wellen, Gasleitung, welcher er dann folgte, ohne sie im geringsten zu be welche die Schlagarme des Steinfängers tragen, gehen auch schädigen. Hr. May erklärt, dass es eine bekannte Vorsicht sei, die durch diesen Raum, sind aber hier mit ganz eigenartigen Blitzleitung mit solchen Rohrleitungen zu verbinden, welche dadurch krummsäbelförmigen Armen oder Messern besetzt. Ausseram besten gegen Schläge geschützt werden. dem befindet sich in dem Waschraum ein feststehender Korb Es folgen Mitteilungen des Hrn. J. Khern über eine aus flachen Eisenstäben, derart gestaltet, dass er eine Art von Wanne oder Mulde bildet, in welcher die zu waschenden neue Waschmaschine für Kartoffeln und Zuckerrüben. Früchte sich unter fortwährendem Ueberkollern nach vorwärts »M, H.! In der letzten Sitzung des vorigen Jahres hat der bewegen, während die specifisch schweren Schmutzteile zu Herr Vorsitzende einen interessanten Vortrag über maschinelle Boden sinken. Die auf den beiden Wellen sitzenden Messer Einrichtungen zur Spiritusfabrikation gehalten; er hat unter greifen zwischen den Rüben des besagten Korbes durch und anderem auch die dermalen üblichen Kartoffelwäschen be- streichen vermöge ihrer Krümmung unausgesetzt an den Waschschrieben. objècten entlang, indem sie dieselben stets von einer Seite Heute bin ich in der Lage, Ihnen eine Waschmaschine nach der anderen werfen und wenden. Diese Angriffsweise vorzuführen, welche sich in der letzten, nun bald zu Ende bedingt, dass der Schmutz auch in den Grübchen der Kargehenden Campagne ganz vorzüglich bewährt hat, und zwar toffeln, rischen den Wurzelfasern der Rübe, von den Messern nicht nur für Kartoffeln, sondern auch für Zuckerrüben, deren aufgesucht und weggenommen wird, ohne dass ein harter Mitverwendung zum Brennereibetriebe bei dem dermaligen Schlag die Früchte trifft, so dass keine wie immer geartete Rückgange der Zuckerindustrie in Betracht gezogen werden Verletzung derselben stattfindet, die Reinigung aber eine ganz darf. Bereits vor 2 Jahren wurde in der Brennerei des ausserordentlich gründliche ist, indem auch nicht ein SchmutzRittergutes Schkölen bei Naumburg eine Wäsche aufgestellt, teilchen an denselben bleibt. ähnlich derjenigen, welche ich Ihnen hier beschreiben will. Senkrecht über den Messerwellen sind an 2 besonderen Jene war aber viel zu umfangreich und umständlich ausge- Wellen und in demselben Sinne wie die Messerwellen umfallen; sie leistete zwar ganz vorzügliches, würde auch noch laufend 2 Bürstenwalzen angebracht, gegen welche die Früchte viel grössere als die vorhandenen Mengen bewältigt haben, von den Messern geworfen werden, und welche ihrerseits teils aber die Anlage war für das, was eben verlangt wurde, nicht den gelockerten Schmutz vollends entfernen, teils mitgenomangemessen. menes Wasser wieder nach abwärts schleudern. Am Ende Die Wäsche ist auf der Brennerei des Hrn. Gontard zu des Kastens findet das Auswerfen über eine Schurre durch Mockau bei Leipzig im Betriebe, auf welcher in dieser Cam die Wirkung der Messer statt, ohne dass es besonderer pagne täglich etwa 1900 bis 2000kg Zuckerrüben und eine Schöpfkörbe bedarf. Der Boden des Kastens ist trichterförmig ähnliche Menge Kartoffeln dem Brennprocesse zugeführt wurden. gestaltet und mit Ventilen zum Auslassen des Schlammes versehen. Schnitt abcd. Das Wasser wird am Auswerfende in möglichst scharfem Strahle zugeführt, so dass die durch die Messer aufgehobenen Früchte durch denselben getroffen und abgespült werden. Am Einwurfsende befindet sich ein stellbarer Finger - Rühranne Ueberlauf. Der Kraftbedarf ist ein sehr geringer; dynamometrische Messungen sollten in diesen Tagen vorgenommen werden; ob es geschehen, ist mir noch nicht bekannt.« Als »Mitteilung aus der Praxis« berichtet Grundiise hierauf Hr. Hammer von eigentümlichen magne tischen Erscheinungen an einem grossen Schmitt ghai Pumpengestänge. Dasselbe besteht aus runden b und durch aufgetriebene Ringe c gehalten. Dieses Ge В stänge ist häufigen Brüchen unterworfen. Bei der einem solchen folgenden Arbeit blieb Schnittes. deutscher Ingenieure. einem Arbeiter der Handhammer am Gestänge hängen. Die nun vorgekommen waren, und dass eine fortdauernde Abwechslung von Druck und Zug und Seitenstössen an dieser Stelle stattgefunden hatte. Auch bei anderen Eisenconstructionen wurden vielfach magnetische Erscheinungen beobachtet, und verspricht Hr. Hammer, in nächster Sitzung mehr darüber zu berichten. Patentbericht. Kl. 35. No. 30893. Umsteuerung für Dampfwinden. gange die ausgehöhlte Stahlbrücke t den Hauptdruck auf das W. Clarke, Gatesheadon Tyne (England). Die Zwillings- in ť sich wälzende abgerundete Ende n von pl überträgt. dampfmaschine pq, welche die Winde treibt, hat hohlcylin- Beim Aulgange wirkt der Druck des verdichteten Ladungsdrische Schieberkasten aa mit doppelten Dampfzulasswegen ccl vorrates in o treibend auf die dicke Kolbenstange r, und der und ddl und gemeinsamem breitem Dampfauslasse. Je nach- Kolben saugt durch g und v, Fig. 2, Gas, durch w1 Wasser dem die cylindrischen, auf etwa 3/4 des Cylinderumfanges aus- und etwas Schmieröl, durch eine i gegenüberliegende Oeffnung geführten Schieber b mit ihren Dampfzulassöffnungen cich und Luft an, welche Stoffe sich in der Kammer il des Kolbender Auslassmulde g, Fig. 2, in der Mittelstellung nur den Aus- schiebers v1 mischen und durch į unmittelbar in den ring förmigen Raum c3 des Cylinders a treten. Gleichzeitig werden Fig. 1. Rückstände aus c durch o herausgedrückt. Beim Abgange wird der angesaugte Vorrat durch das Ventil v, Fig. 1, in Fig.2 den Kolbenraum cs gepresst, kühlt die den Kolbenring gegen Hitze schützende Haube h und gelangt durch r nach c4, wobei ein Teil des angesaugten Wassers verdunstet, der andere den Wasservorrat w erzeugt, welcher, durch k und p3 gepeitscht, zur Kühlung der Steuerexcenter yt y, der verschiedenen Zapfen und des Cylinders a dient. Gleichzeitig wird aus 4 eine Fig. 3. neue Ladung durch i3 i4 35 q6 pach c gesaugt, bis der Schieber v2 die Ringöffnung i6 schliesst, den Vorrat v verdichtet und durch g2 jl g4 und eine von g4 bis 26 reichende Bohrung als Gasstrahl nach c bläst. Dieser Strahl wird durch die in der Kammer 1 brennende, an der Aussenflamme ji entzündete Innenflamme j entzündet und überträgt die Zündung schnell und sicher auf die Ladung in c. Kl. 47. No. 30987. Rohr- und Schlauchkupplung. A. Dorgans, Tarbe:s (Frankreich). Von den durch Bajonettverschluss verbundenen Kupp- lungsteilen a b ist der äussere Teil a •P Handgriffes n, Verbindungsstange e, Parallelkurbeln m und aus zwei in einander verschraubbaren, Vierkant k für beide Schieber gleichzeitig auch während des nötigenfalls durch eine Stiftschraube c zu sichernden Teilen zusammengesetzt, Ganges ausgeführt werden. damit der Gummidichtungsring p be lo Kl. 46. No. 30953. Gaskraftmaschine. L. H. Nash, quem eingebracht und der DichtungsBrooklyn, V. S. A. Das Gehäuse f bildet einen durch druck nach Bedürfnis geregelt werden Deckelverschlüsse zugänglichen Vorratsraum c4 für das Ladungs- kann. gemisch, welcher ausser dem Arbeitscylinder a cl auch das K.. 47. No. 30976 (abhängig von 11803 und Zusatz Trieb- und Steuerwerk umschliesst und nur durch eine zu 20029). Neuerung an einer selbstthätigen Dampfschmiervorrichtung. J. Slavik, Rheydt. Um in Räume, die unter Druck stehen, Flüssigkeiten (Schmiere, Kesselsteinmittel usw.) unter Benutzung jenes Druckes einzuführen, wird Figaro Fig.2. fioek 多 g w Drehstopfbüchse für die Hauptwelle s sowie durch die Lade-, der Cylinder a beiderseits mit dem Druckraume verbunden und die Druckfläche des Kolbens b einerseits durch eine starke Kolbenstange c verkleinert. Von dem einzigen Anschlussstutzen f aus führen zwei Kanäle gi über bezw. unter b, so dass durch i der Dampf eintritt und das über b befindliche Schiniermittel durch g in den Dampfraum presst, wobei nach Patentbericht. Band XXIX. No. 22. 30. Mai 1885. 425 Fig. 1 der Kolben b steigt, nach Fig. 2 der Cylinder a sinkt. Durch Stellen des Habnes k kann man beide Kanäle verengen oder den Austrittskanal g_(bei dickflüssiger Schmiere) unverengt lassen, Fig. 1. Bei Fig. 2 dienen k und g auch zum Füllen, während i geschlossen und der Ablaufbahn h für das Niederschlagwasser geöffnet ist. Kl. 47. No. 30994. Neuerung an Wellenlagern. H. Hoppe, Bockenheim bei Frankfurt a/M. Das Einlegestück b, durch vier Lappen bi an seitlicher Verschiebung gehindert, ist auf die Haken di keilschwanzförmig aufgesattelt und hält dadurch die Arme d des Bockes fest zusammen, ohne dass ein Gussteil durch Keil- oder Schraubenlöcher geschwächt verbindet, beschleunigt. Um zu vermeiden, dass in der Saugzeit durch dieses Einspritzrohr auch aus dem Druckrohre gesaugt werde, ist ersteres an seinem dicht über dem Saugventile stehenden Ende mit einem Kolbenschieber versehen, welcher vom sich öffnenden Saugventile gehoben wird bezw. das Einspritzrohr während der Saugzeit abschliesst. Die Steuerung lässt sich mit geringen Abänderungen auch für Zweikammerpulsometer anwenden. Stehen die Steuerköpfe senkrecht, so verbindet man die Kolben h1 vermittels eines gleicharmigen Hebels mit einander; liegen die. Kolben h1 und die Ventile hwagerecht, so muss man die Bewegung derselben durch Blattfedern beeinflussen. Die Lagerschalen a können mit ihrem Kugelmittelpunkt in zwei Richtungen verschoben werden: senkrecht sammt den durch je zwei Seitenlappen ei gehaltenen Backenstücken e mittels der Stellschrauben ff, wagerecht mit dem ganzen Bock in den länglichen Bolzenlöchern g. Das Mitdrehen von a wird durch seitliche Anschlagflächen verhindert. Kl. 59. No. 30762. Steuerung für Dampfwasserheber (Pulsometer). C. Burnett, Hartlepool (England). Das Steuerventil Fig. 1 (in der Skizze für einen Einkammerpulsometer dargestellt) ist ein teilweise entlastetes Doppelsitzventil h, fest verbunden mit einem Kolben hi, dessen obere Fläche unter atm. Druck steht. Tritt durch das Rohr g Dampf ein, so hebt er hy drückt dann das in der Pumpkammer enthaltene Wasser in das Druckrohr und hält unterdessen h durch Druck auf den Kolben h1 in gehobener Stellung. Findet in der Pumpkammer die Verdichtung des Dampfes statt, so schliesst sich h infolge der Druckverminderung unterhalb hi und bleibt geschlossen, bis das in der Pumpkammer hochsteigende Wasser die durch den Kanal ha in der Saugzeit angesaugte Luft zusammendrückt, wodurch die Oeffnung durch den Elevatorgurt veranlassten Umdrehung der Trommel sich auf die Spillköpfe wickelt und dabei die Trommel nach abwärts zieht. Um die Trommel während der Verschiebung selbstthätig festzuhalten, sind die Lager c derselben je an einem die Seitenwange des Elevatorrahmens umfassenden Führungsstücke h befestigt, in deren Sperrzähne i die eine Ankerbewegung vollziehenden, um die Achse o schwingenden Sperrklinken k selbstthätig eingreifen und sich aus diesen auslösen. von Kl. 85. No. 30882. Gasabzugsvorrichtung für Strassenkanäle usw. E. Midgley, London. Das Gasabzugsrohre ist einem mit desinficirender Flüssigkeit gefüllten Behälter 6 umgeben; in diesen taucht auf Schwimmern d eine Glocke c so tief, dass die schmalen Ausschnitte an deren unterem Rande eben bedeckt sind. Entwickeln sich jedoch in den Kanälen Gase, so treten dieselben durch e unter die Glocke, heben sie und entweichen durch die Ausschnitte, wobei sie in nahe Berührung mit der Flüssigkeit kommen. von h wieder bewirkt wird. Die Einführung der Luft in die Pumpkammer kann im übrigen auf verschiedene Weise erfolgen. Will man sie vermeiden, so kann die Einrichtung Fig. 2 angewendet werden. Hier stösst das in der Pumpkammer hochsteigende Wasser gegen Ende der Saugzeit infolge der Verengung des Kammerhalses mit einer gewissen Kraft gegen die Scheibe t und öffnet das Entlastungsventil +2 im Ventil h, so dass sich nun h in der beschriebenen Weise wieder heben kann. Die Verdichtung des Dampfes in der Pumpkammer bei Beginn der Saugzeit wird durch Anbringung eines Einspritzrohres, welches die Pumpkammer mit dem Drůckrohre Kl. 86. No. 30819. Schützenschlag-Vorrichtung für mechanische Webstühle. F. E. Schlesinger und J. Horrocks, Gotha. An dem einen Ende des Schützentreibers b greift die in der Lade angebrachte Schraubenfederc an, welche das Bestreben hat, den Schützentreiber in der Richtung des Pfeiles hinzuziehen, am anderen Ende der Riemen d, der über eine Leitrolle nach einer Trommel läuft, an welcher er befestigt ist. Diese Trommel erhält bei der Einwärtsbewegung der Lade behufs Aufwicklung des Riemens und Anspannung der Schraubenfeder c eine Drehung, vermittelt durch eine Zahnstange j, welche bei Einwärtsbewegung der Lade in Eingriff mit einem Triebwerk i h für die Trommel gebracht wird, und zwar wird die um einen Zapfen drehbare Zahnstange j durch eine auf dem umlaufenden Rad o ange |