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folgende Pflanzen mit Wurzeln: Plantago media, Plantago lanceolata, Veronica Chamaedris, Trifolium repens, Medicago falcata, Tropaeolum majus u. A. An allen sah sie die Wurzeln leuchten und immer heller als Blätter und Stengel. Gräferwurzeln aber konnte sie nicht leuchtend erkennen; ich zeigte ihr, was ich gerade vorfand, Melica nutans, Alopecurus geniculatus, Festuca fluitans, Phleum pratense, Stipa pennata, von allen diesen Wurzeln gewahrte sie nichts, wohl auch nur wegen Schwäche ihres Lichtes.

§. 2413. Die Leuchtkraft der Pflanzen, wenigstens der Blumen, steigt und fällt mit ihrer Lebenskraft. Eine schöne Dahlie brachte ich der Frl. Aymannsdorfer (123) ins Dunkle. Sie fand sie prachtvoll leuchtend. Die stärkste Leuchte war aber nicht an den Randblumen zu sehen, sondern vom äußern Kreise nach den inneren zunehmend lichter, bei den innersten Scheibenblümchen soll sie am lichtesten gewesen seyn. Als ich die Blume, die im Topfe stand, am Tage wieder betrachtete, fand ich die zwei ersten Reihen der Randblümchen schon welk. Sie waren also, als ich sie ins Finstere brachte, bereits in starkem Sinken ihrer Lebenskraft begriffen, die ganze Blume außen schon kraftlos und nur gegen die Mitte hin noch frisch belebt. Daher kam es dann, daß die Sensitive die Blume ungleich leuchtend fand, von außen, wo schon das Verblühen begann, blässer, nach innen, wo die Lebensthätigkeit noch in voller Propulsion wirkte, lichter. - Ebendieselbe (512) hatte sich ein andermal eine handvoll Blumen aus dem nahen Walde geholt und sie zu Hause ins Wasser gestellt. Es waren meist Primeln, Orobus vernus, einige Orchis pallens, Hepatica nobilis, Scylla bifolia und andere Erst=. linge des Wiener Frühlings. In der ersten Nacht sah sie den ganzen Strauß schön leuchtend. In der zweiten Nacht leuchtete er noch immer, aber viel schwächer; in der dritten nur noch trübe, und in der vierten sah sie ihn gar nicht mehr. -Frl. Sophie Pauer (24) sah frischgepflückte Blumen im Wasser alle leuchten, einen Blumenstrauß aber, der über Nacht in einem Glase Wasser gestanden hatte, sah sie nicht mehr licht. Freilich ist ihre Sehkraft bei weitem schwächer als die der Frl. Azmannsdorfer.

§. 2414. Aehnliches wurde mir von Früchten mitgetheilt. Frl. Reichel und Azmannsdorfer (512) schilderten mir zu verschiedenen Zeiten Obstbäume, an welchen sie bei Nacht vorbeigekommen. Den Anblick eines mit Früchten beladenen Kirschenbaumes oder Zwetschgenbaumes schilderten mir beide als unbeschreiblich schön. Jede Frucht leuchtet für sich in Odgluth und beleuchtet. die sie zunächst umgebenden Blätter, während das übrige Laub dunkel bleibt. Dieselbe Schönheit bietet ein früchtebehangener Birnen-, Apfel-, Vogelbeerbaum dar. Wenn dann das Obst gepflückt und ins Haus gebracht wird, so leuchtet es zwar noch fort, aber jeden Tag matter und am Ende dunkel. Dieß macht denn die Beobachtung, daß frischgepflücktes Obst vom Baume weg den Sensitiven ungleich schmackhafter ist, wie ich oben (§. 1471) gezeig

habe, vollkommen erklärlich. Die stärkere Lebensthätigkeit bedingt den stärkern Stoffwechsel, den thätigen Chemismus und somit die stärkere Odentwicklung, größere Kühle und lebhaftere Leuchte.

§. 2415. Annäherungen von Menschen an blühende Pflanzen war ihrer Lichtentwicklung überall ebenso nachtheilig, wie an anderen Leuchten, von denen ich dieß früher berichtete. Frl. Sophie Pauer (28) sah eine auf dem Tische stehende rothe Hortensie sehr schön leuchten. Als ich derselben zufällig sehr nahe gekommen, sah die Beobachterin dieselbe bis fast zum Erlöschen an Licht sinken. So wie ich mich aber entfernte, stand die Blume in ihrem Lichtglanze wieder auf. — Frl. Zinkel (134) sah eine Myosotis palustris in einem Blumentopfe vor sich stehen und schön leuchten, wie lauter fleine leuchtende Funken. So wie aber ich mich dem Topfe stark annäherte, trübten sich die Fünkchen alle und als ich ganz dicht herangekommen war, wurde alles so matt, daß es kaum von ihr wahrgenommen werden konnte. So wie ich mich zurückzog, standen die Blümchen in ihrer früheren Leuchte wieder da. Dabei ist noch bemerkt worden, daß die mir näher gekehrten Blumen noch bedeutend dunkler geworden waren, als die von mir abgekehrten, die einen Rest von Sichtbarkeit behalten hatten.

§. 2416. Von der Zeit an, da Linne's Tochter zuerst die Blume eines Tropaeolum majus leuchten sah, bis in unsere Tage, in denen Schleidens Grundzüge der Botanik davon reden, ist dieß Licht ebenso oft gesehen, als bestritten worden. Jeder Erklärungsversuch ist hier noch unmöglich," sagt dieser berühmte Naturforscher pag. 534. Hier ist er nun! Es ist ein Leuchten, das nicht Jedermann sieht, und es gehört ein sensitives Auge dazu, um es wahrnehmen zu können. Es fand sich bisher fast immer nur an goldgelben oder oranienfarben Blumen, wie er angibt. Eben diese gelben Farben aber sind diejenigen, welchen überall das meiste Odlicht entströmt. Der beständige Streit über die Richtigkeit oder den Irrthum in dieser Beobachtung rührt eben da her, wo der ganze Zank über Odlicht herrührt, von der physischen Unfähigkeit vieler Menschen, aller Nichtsensitiven, Dinge und Vorgänge in der Natur sinnlich zu erkennen, welche andere mit offenen Augen klar vor sich sehen, alle Sensitive nämlich, deren Zahl sehr groß ist. Er wird aufhören, sobald das Odlicht bei den Physikern zu der Geltung gelangt seyn wird, zu der es durch sein Daseyn berechtigt ist.

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daß mit der Odentwicklung im Pflanzenleben Lichtentwicklung gleichen Schritt hält, daß Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüthen und Früchte, so lange sie leben, beständig odisch leuchten, so helle, daß mittelmäßige Sensitive nicht nur die Form, sondern selbst die Farben der Pflanzen erkennen; daß das Laub vorzugsweise und in

reichlichem Maaße Odrauch aussendet, und daß dieß Licht mit der Intensität der Lebenskraft steigt, fällt und erlischt.

2) Das Zoood.

Das Odlicht, welches Thiere und Menschen von sich geben, ist, was die letteren anlangt, bereits fast nach allen Richtungen, nach denen ich es erforscht habe, im Vorangegangenen auseinander geseßt. Hier habe ich nur noch Weniges nachzutragen.

§. 2418. Ein Hühnerei brachte ich der Frl. Azmannsdorfer (256) in die Finsterniß. Sie fand es durch und durch leuchtend. Den Dotter sah sie in röthlichem Lichte; das Eiweiß blässer, weißlich klar. Hrn. Alois Zinkel (129) brachte ich zwei Eier in die Dunkelkammer. Er sah sie beide deutlich vor sich liegen, erkennbar durch ihr eigenes Licht. Der Frl. Zin fel (398) legte ich zwei Hühnereier vor. Sie sah in einem klaren weißlichen Medium, dem Eiweiße, eine runde, rothgelbe, starkleuchtende Kugel, den Dotter, was alles durch die Kalkschale hindurch deutlich sichtbar war. Das Dotterlicht fand sie so stark, als die selbst leuchtenden Theile am menschlichen Körper. Ein Jahr später brachte ich der Frl. Zinkel (851) vier Hühnereier in die Dunkelkammer, um sie unter einander vergleichen zu können. An allen fand sie die Schale fast ganz durchsichtig, das Eiweiß klar, in schwachem weißem Lichte, durchsichtig wie Wasser. Der Dotter erschien ihr bei weitem nicht so klar als das Eiweiß, sondern trübe, aber viel stärker leuchtend und zwar durchaus rothgelb. 3m Dotter aber erkannte sie jetzt noch einen Kör per, der noch heller als der Dotter leuchtete, erbsengroß, rundlich, bei weis tem die leuchtendste Stelle im ganzen Ei. Es war dieß offenbar der Keimkörper. Die vier Eier waren nicht alle gleichstark an Leuchte. Als sie nachher eröffnet wurden, zeigte sich, daß dasjenige unter ihnen, das im Finstern am hellsten geleuchtet hatte, das frischeste und schönste unter ihnen war. Frau Cecilie Bauer (123) beobachtete eben dasselbe, fügte aber noch hinzu, daß das ganze Ei gegen die Spize hin bläulich leuchte, um die Breitseite aber röthlich und heller. Wir wissen aber schon von oben (§. 1484), daß das Ei an der Spiße fühl, an der Breitseite lauwidrig empfunden wird. Die Färbung seiner Leuchte entspricht und bestätigt also seine odische Polarität.

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§. 2419. Zum Vergleiche brachte ich Seidenfchmetterlingseier in die Dunkelkammer. Frl. Azmannsdorfer (38) sah sie nicht leuchten, ohne Zweifel hatte sie nicht lange genug zuvor in der Finsterniß verweilt. Die Frl. Zinkel (399) dagegen, die doch schwächer sensitiv, aber im Finstern besser vorbereitet war, sah solche Eier ziemlich gut leuchten. Die sie sah, waren vorjährig und seit acht Tagen zum Auskriechen ausgelegt; andere frischgelegte Eier von den Schmetterlingen her fand sie ungleich weniger helle. — Den Dattel der Seidenpuppen fand Frl. Azmannsdorfer (36) sehr gut leuchtend.

Das Ei ist demnach ein starkleuchtendes Wesen, in seinen Theilen um so leuchtender, je mehr sie den edleren Provinzen des Organismus angehören.

§. 2420. Daß Thiere wie Menschen leuchten bedarf wohl kaum der Erwähnung. Friedrich Weidlich (122) sah in früheren Jahren oftmals Pferde, Ochsen und Kühe, Hunde, wenn er Nachts zu ihnen kam, entlang über den Rücken hin mit einem leuchtenden Scheine angethan. Wenn er sich aber demselben näherte, so vermochte er nichts habhaft zu werden, der Schein entschwand ihm wieder und er glaubte sich getäuscht zu haben. Da er dieß immer wieder gewahrte, so wußte er nicht, was er davon zu halten hätte. Offenbar sah er den Rückgrat und dessen Mark durchleuchten. — Am meisten sah Frl. Reichel (7) leuchtende Thiere, mehr als vielleicht je wieder eine Hochsensitive Thiere in der Finsterniß zu sehen bekommen wird. Da ihre Eltern in Schönbrunn lebten, wo die bekannte kaiserliche Menagerie ausländischer Thiere sich befindet, so wuchs sie als Gespielin mit den Kindern des Aufsehers über diese Thiere auf und war unzählige Mal Nachts um ihre Näfige. Dann hatte sie einen Oheim, der Arzt war und sich viel für ihre sonderbare Gesundheitszustände interessirte. Dieser machte den bekannten van Aken auf sie und ihr nächtliches Sehvermögen aufmerksam und so wurde es veranstaltet, daß sie einst in Begleitung dieser beiden Herren die Menagerie des Hrn. van Aken in der Finsterniß durchmusterte. Die Lichterscheinungen, die sie an den vielen Thieren wahrnahm, wurden alle genau notirt; es ist mir aber nicht bekannt, daß sie irgendwo öffentlich mitgetheilt worden wären und leider hat Frl. Reichel nur noch das Auffallendere davon in der Erinnerung. Endlich führte sie ein anderer Arzt in einen kaiserlichen Thiergarten bei Mariabrunn, wo, eine Poststation von Wien, eine Forstlehranstalt sich desselben zum Unterrichte bedient. Dort trieb man ihr das Wild an einem ihr angewiesenen Standorte vorüber, um seine Leuchtzustände zu beobachten. So vereinigten sich in ihr seltene Umstände, den größten Theil der wilden Thiere Nachts zu beobachten. Ihre Angaben habe ich alle so genau, als sie sie mir aus dem Gedächtnisse zu machen vermochte, aufgeschrieben, will jedoch hier nur einen Theil davon mittheilen. Vielleicht findet künftig eine andere sensi= tive Person Gelegenheit sie zu controliren. Sie fand fast bei allen Thieren die Augen leuchtend, nur nicht bei der weiblichen Gans und den Tauben. Da indessen die Augen erwiesener Maßen immer noch Licht zurückstrahlen, wenn man längst glaubt, in absoluter Finsterniß zu seyn, und da aus meinen Untersuchungen hervorgeht, daß die menschlichen Augen in der Dunkelkammer bei gewöhnlicher ruhiger Stimmung von Sensitiven kaum, von vielen gar nicht gesehen, ja sogar die Augen dunkler wahrgenommen werden, als die benachbarten Subcutannerven, so lege ich hierauf keinen Werth und will die Wahrnehmung der Thieraugen durch die Frl. Reichel bis auf weiteres

für eine Wirkung gewöhnlichen Lichtes halten. Außer diesem aber sah sie die folgenden Theile der Thiere mit Odlichterscheinungen beseßt, nämlich Die Hauskaße, die Schnauze, die Nase, den Bart, das Schwanzende. Der Hauskater, wenn er in die Begattungszeit tritt, das ganze Thier, das mit seinem gesammten Balge feurig wird, die Genitalien

am stärksten.

Der Marder, die Klauen aller vier Füße; der Bart, die Schnauze, der Schwanz; (die Augen gab sie ganz strahlend an).

Der Fuchs, die Schnauze, der Schweif, die vier Taßen, die Ohrlappen. Der Hund, aber nur der Jagdhund, Taßen, Ohrspißen, Schwanz. An

meinem eigenen Hunde im Meierhofe fand sie nur die Ohrenspitzen leuchend.

Dachshunde dagegen fand sie weit leuchtender als alle andern Hunde; der Kopf war ganz licht, dann die Tagen, der Schwanz.

Der Wolf, die Schnauze, die Ohren, der Schwanz, die Füße, vom Scheitel links und rechts bis zum Nacken herab ein leuchtender Streif. Der Löwe, der männliche, die Schnauze mit dem Barte, die Mähne, das buschigte Ende des Schweifes, die Ohren, die Spitze der ausgeregten Zunge, die Vordertaßen, von denen bei jedem Tritte, den er thut, Feuer wegfliegt (also so wie von ihren eigenen Händen, wenn sie sie zusammenschlug).

Der weibliche Löwe dagegen, was auffallend, (die Augen ausgenommen) leuchtete gar nicht. Vielleicht war das Indivis duum, das sie sah, zufällig besonders schwach.

Der Tiger, die Schnauze, die Haare über den Augen, die Taßen.
Der Bär, die Schnauze, die Ohrspißen, die Vordertagen, die Genitalien.
Der Eisbär, ebenso, nur der ganze Kopf leuchtend.

Das Wildschwein, die Ohren, die Hauer, Genitalien, (fehr funkelkve
Augen).

Der 3gel, alle Stachelspißen.

Der Stier, die Nase, die Augenbraunen, der Schweif, die Genitalien, die Hörnerspitzen, die Ohren, zwei Streifen links und rechts neben dem Scheitel.

Die Kuh dagegen fand sie ohne diese Leuchten.

Das Pferd, nur an Hengsten die Mähne uud den Schwanz, beide nur theilweise, die Genitalien.

Die Stutte fand sie ohne Lichtflecke.

Das Zebra, die Schnauze, Nase, Ohrenspißen, Schweif, Genitalien. Der Hirsch, die Ohren, der Bart, die Enden am Geweih.

Der Esel, Ohrspitzen und theilweise die Mähne,

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