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Kl. 47. No. 30628. Schmierpumpe. L. C. Nielsen, Kopenhagen. Die durch ein Schaltwerk oder dergl. langsam betriebene Welle a bewegt mittels Excenters e einen Bügel b hin und her. Beim Rechtshube saugt der Kolben n

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durch die Kanäle i Oel aus der bei j aufgeschraubten Oelbüchse oder auch durch eine angeschraubte Rohrleitung unmittelbar aus dem Oelfasse, bis die Schraube m den Pumpencylinder p mitnimmt und den in p befindlichen Teil von i mit ¿1 zur Deckung bringt. Beim Linkshube wird der Cylinder zunächst wieder zwischen den Gleitflächen ƒ und g des Gestelles S durch Reibung gehalten, bis das Oel durch ¿12 nach den Reibflächen gedrückt ist und der auf den Boden stofsende Kolben den Cylinder nach links schiebt. Durch Stellung von m kann der Nutzhub der Pumpe, also der Oelverbrauch, geregelt werden.

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deutscher Ingenieure.

die Scheiben a und b gebracht, welche auf den windschief zu einander liegenden Wellen A und B angeordnet sind, wobei A gegen B vom Handrade d aus vorgeschoben werden

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welche in den cylindrischen, inneren Teil b des Gehäuses a a' genau passt und aus zwei Teilen hh zusammengesetzt ist, deren mehrfache Schraubengänge zur Aufhebung des Achsendruckes mit entgegengesetzter Steigung das Wasser von der Mitte aus nach den Kanälen ee und ƒ leiten.

Litteratur.

Das Harzbahn-Project Gernrode-Harzgerode-Berga. Von W. Hostmann. Verlag von J. F. Bergmann in Wiesbaden.

Der Verfasser sucht nachzuweisen, dass für die genannte Bahnstrecke, obgleich sie zur Verbindung zweier Hauptbahnen dienen soll und eine Länge von etwa 56km erhalten wird, allein eine Schmalspurbahn zu empfehlen sei. Denn durch die Linien Cassel- Nordhausen - Halle und SangerhausenSandershausen sei für die Bedürfnisse des grofsen Durchgangsverkehrs gesorgt; ein militärisches Interesse für den Bau einer Bahn durch den Harz liege nicht vor, vielmehr sei bei dieser Anlage allein das locale Interesse mafsgebend, dem am besten durch billige Transportmittel und dementsprechend niedrige Tarife gedient werde. An einen durchgehenden Güterverkehr sei hier auch deshalb nicht zu denken, weil die Bahn auf 56km Länge eine Strecke von etwa 18km mit Steigungen von 1:30 bis 1:25 enthalten müsse. Für den localen Verkehr genüge aber eine Schmalspurbahn von 1m Spurweite, die sich dem Terrain sehr anpassen könne und ohne Schwierigkeit ausführbar sei. Für die auf die Hauptbahnen übergehenden Güter biete das Umladen ja gewisse Unbequemlichkeiten, doch seien die dadurch erwachsenden Kosten unerheblich gegen die gröfseren Anlage- und Betriebskosten einer Normalspurbahn, bei welcher auch das Verhältnis der Nutzlast zur toten Last ein weit ungünstigeres sei.

Nachdem sodann der Verfasser die Lage und Wahl der Linien, Krümmungs- und Steigungsverhältnisse, Grunderwerb, Erdarbeiten, Herstellung der Bahn, Wahl der Betriebsmittel, Kosten des Baues und Betriebes sowie die Leistungsfähigkeit der Bahn kurz besprochen hat, gelangt derselbe auf Grund der angestellten Erhebungen und durch Vergleich mit anderen ähnlichen Bahnen zu dem Resultate, dass eine solche Schmalspurbahn nicht nur segensreich für jene Gegend sein, sondern auch guten Gewinn abwerfen würde.

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Zusammenstellung der Accordsätze, welche in der Eisenbahn-Haupt-Werkstätte zu Witten (Locomotiv-Abteilung) gezahlt werden; erschienen bei C. L. Krüger in Witten.

Diese Zusammenstellung enthält die Accordarbeiten in der Schmiede, Dreherei, Schlosserei, Kesselschmiede, Schreinerei, Kupferschmiede, Gelbgiefserei, ferner die Accordarbeiten für Klempner, Sattler, Maurer und Handarbeiter, welche bei Reparatur bezw. Herstellung einzelner Teile von Locomotiven, Tendern und Weichen vergeben werden. Dieselben sind mit ihren Accordsätzen nach den verschiedenen Handwerken in Gruppen eingeteilt, unter sich alphabetisch geordnet und mit Nummern versehen, dabei kurz, aber deutlich bezeichnet und überall, wo es nötig erscheint, durch Skizzen erläutert, so dass die Eintragungen in die Lohnbücher, welche nach einer beigedruckten Anweisung des Maschineninspectors Schmidt unter Angabe der Seitenzahl und Nummer der Accordsätze erfolgen sollen, mit Leichtigkeit durch die Buchhalterei geprüft werden können. Auch findet sich zur leichteren Auffindung der Accordsätze am Schluss ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis.

Die angegebenen Accordsätze sollen der vorerwähnten Anweisung zufolge als Maximalsätze betrachtet werden, die

25. April 1885.

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Untersuchungen zur Kanalisation. Von Dr. J. Soyka. Mit einem Vorwort von Prof. M. v. Pettenkofer. München und Leipzig 1885, R. Oldenbourg.

Die Schmiermittel und Lagermetalle für Locomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen usw. Von Josef Grossmann. Wiesbaden 1885, C. W. Kreidel.

Ge

Rechtsbücher des Deutschen Reiches. XIII. Buch. sammtes bürgerliches Recht. Band 2. Unfallversicherungsgesetz vom 6. Juli 1885. 2 Teile. Berlin, Fr Kortkampf. 3 M.

Zeitfragen. Abteilung Socialpolitik, Heft 14. Die Altersund Invalidenversicherung, Vorschläge zu ihrer Verwirklichung. Von Dr. von Steinberg-Skirbs. Berlin, Fr. Kortkampf. 0,60 M.

Handbuch der niederen Geodäsie von Fr. Hartner, in 5. und 6. Auflage bearbeitet und vermehrt von Jos. Wastler. Wien 1885. L. W. Seidel & Sohn. 16 M.

Die Selbstkosten des Eisenbahntransportes und die Wasserstrafsenfrage in Frankreich, Preufsen und Oesterreich. Von Wilh. v. Nördling. Wien 1885. Alfr. Hölder. 15 M.

Vermischtes.

Ueber ein neues Formverfahren, welches an Gebr. Körting in Hannover unter No. 29 840 für Deutschland patentirt ist, berichten Glaser's Annalen vom 1. Januar d. J. folgendes.

Das Verfahren hat den Zweck, den Formsand mit gröfstmöglicher Geschwindigkeit in den Formkasten hineinzudrücken und in gleichmässigster Weise an das Modell zu pressen, und zwar unter völliger oder teilweiser Umgehung des Handstampfers, durch Anwendung von passend geformten und entsprechend schweren Walzen, welche über den eingeschaufelten Formsand von Hand oder mittels Kraftbetriebes fortgerollt werden.

Es liegt in der Natur der Sache, dass das Walzenverfahren mit erheblichem Vorteile nur dann anwendbar ist:

1. wenn das abzuformende Modell eine bedeutende Fläche bedeckt und, wie die Fig. 1 andeutet, wenige Erhabenheiten besitzt (Nähmaschinen-, Handelsguss usw.),

2. wenn das abzuformende Modell eine langgestreckte Gestalt hat bei annähernd gleicher Querschnittsform (Röhren, Träger, Säulen usw.).

In der eigenen Giefserei benutzen die Erfinder das neue Verfahren namentlich zum Formen von Rippenheizkörpern (Röhren und Elemente).

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die gezeichnete Form gebracht, genau mit dem erforderlichen Drucke gegen das Modell gepresst wird.

Nun wird die Walze ausgehoben, der Kasten überall mit Sand angeschaufelt und dieser mit einer Flachwalze festgewalzt, wie Fig. 3 darstellt; der überstehende Sand wird abgestrichen und der Kasten abgehoben.

Nur die beiden Enden, wohin die Profilwalze nicht kommen konnte, werden gestampft.

Durch diese systematische Verwendung der Walze haben Gebr. Körting erreicht, dass jetzt 2 Tagelöhner so viele Kasten zum Gusse fertig schaffen, wie früher 5 bis 6 geübte Former. Das Verfahren bietet aber nach deren Ansicht noch andere wesentliche Vorteile dar, namentlich bei Massenfabrikation, und zwar:

1. Der Sand wird überall mit gleicher Festigkeit an das Modell gedrückt; daher wird der Guss gleichmässig, treibt nicht und erhält ein glattes und sauberes Aussehen bei geringem Ausschusse.

2. Bei sachgemäfser Unterweisung ersetzen gewöhnliche Tagelöhner in kurzer Zeit die sonst erforderlichen geübten Former.

3. Trotz wesentlich erhöhter (häufig verdreifachter) Leistung ist die körperliche Ermüdung der Arbeiter geringer, da die Arbeit eine stets wechselnde Muskelanstrengung erheischt und nicht das fortdauernde lähmende Stampfen.

4. Die Lieferfähigkeit nach einem bestimmten Modelle wird
wesentlich gesteigert.

5. Die Herstellungskosten werden bedeutend vermindert.
6. Die Anlagekosten zur vollkommenen Durchführung des
Verfahrens sind äusserst geringe.

7. Auch dem nachlässigen und unachtsamen Arbeiter ist es
nicht möglich, das Modell zu schädigen, da die Walze
dasselbe nie berühren kann.

8. Wo Formmaschinen im Gebrauche stehen, werden dieselben wegen des raschen Sandeinbringens weit vollständiger ausgenutzt, die Anlage also besser verzinst.

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Der Zeitschr. des Hann. Arch.- u. Ing.-Vereines 1885, Heft 2 entnehmen wir die folgende Mitteilung des Hrn. Prof. Jordan

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über Schrittmafse.

Da die Entfernungsbestimmung durch Abschreiten eine so bequeme und einfache ist, dass ihr trotz der augenscheinlichen Unsicherheit immer doch für manche Zwecke eine hohe praktische Bedeutung zukommt, hat Jordan seit Jahren Erfahrungen über Schrittmalse gesammelt.

Die erste Frage betrifft die Schwankungen der Schritte verschiedener Menschen. Zur Beantwortung derselben stehen Jordan 256 Schrittwerte zur Verfügung, welche seit 1873 bei den ersten Längenmessübungen der Studirenden an den technischen Hochschulen zu Karlsruhe und Hannover gewonnen wurden, indem Linien von 200 bis 300m mit Latten und Messbändern auf ebenem Boden gemessen und nachher von den Messenden abgeschritten wurden. Nach der Gröfse geordnet geben diese 256 Schrittwerte folgende Uebersicht:

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deutscher Ingenieure.

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2 »

87

11 »

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h 1,74m

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5

»

88

3 »

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6

89

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13

»

90

2

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Die Mittel aus allen 256 Werten ist 80,7cm und, wenn man diese 256 Werte als ebenso viele unabhängige Bestimmungen einer Unbekannten auffasst, so findet man aus den Abweichungen dieser Bestimmungen von ihrem Mittelwerte den mittleren Fehler einer solchen Bestimmung 4,47cm oder 5,5 pCt.; hiernach hat man

das Recht, wenn ein Schrittmals in der Ebene vorliegt, ohne dass man über die Persönlichkeit des Schreitenden oder sonsige Umstände etwas besonderes weifs, 1 Schritt rd. 80cm anzunehmen und der damit berechneten Länge einen mittleren Fehler von etwa 5 pCt. zuzuschreiben.

Die Verteilung der Häufigkeitszahlen n, die man am besten durch Auftragen dieser Zahlen n als Ordinaten zu den Schrittwerten s als Abscissen veranschaulicht, zeigt, wie zu erwarten, ein asymptotisches Auslaufen gegen die untere und die obere Grenze, aber keine Symmetrie gegen den Mittelwert. Vielmehr hat 78cm das deutlich ausgesprochene Maximum der Häufigkeit (n 34) von welchem die Curve nach beiden Seiten rasch abfällt und beim Mittelwerte 80,7 nur noch etwa n = 25 zeigt.

Das Alter der Schreitenden war im Mittel etwa 20 Jahre; es ist wahrscheinlich, dass mit zunehmendem Alter die Schrittgröfse wieder abnimmt. Aus eigener Erfahrung hat Jordan folgende Schrittgröfsen:

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Hieraus kann man schliefsen, dass der Schritt eines und desselben Menschen, von Zeit zu Zeit neu bestimmt, Entfernungsbestimmungen etwa auf 2 pCt. genau giebt, wenn keine ungünstigen Solche Ursachen sind z. B. Steigung des Ursachen einwirken. Weges und Ermüdung nach langem Marsche.

Zur Prüfung des Schrittmafses für Nivellementszwecke beging Jordan im September 1881 die Strafsenstrecke von Freudenstadt nach Laudenbach über den Kniebis und schritt den gröfsten Teil derselben nach den Strafsensteinen ab. Es fand sich die Schrittlänge: auf wagerechter Strafse.

auf der Kniebisstrafse mit 7,4 pCt. Steigung aufwärts (Mittagspause)

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Das Wachsen des Schrittes mit der Körperhöhe zeigt sich deutlich, wie es ja auch nicht anders sein kann. Zur Ausgleichung wurde nach der Methode der kleinsten Quadrate die Formel gebildet: 0,7905m+0,25 (h — 1;70TM),

± 0,0085m ± 0,12

wo die mit beigesetzten Werte die mittleren zu fürchtenden Fehler nach der Ausgleichung sind. Der mittlere Fehler einer Schrittbestimmung wurde - ±0,034m.

Der Coefficient 0,25 0,12 sagt, dass einer Zunahme der Körperhöhe eine Schrittzunahme von 1/4 entspricht, dass aber diese Zunahme selbst nur auf 1/2 ihres eigenen Wertes sicher berechnet ist. Nach der letzten Formel bildet man folgende Formel: Höhe

1,55m

1,60

1,65

1,70

1,75

Schritt

0,75m

0,77

0,78

0,79

0,80

Höhe

Schritt

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Ueber sog. Normalschritte sagt Jordan folgendes: Beim Militair ist beim Marschieren in Reih und Glied gleicher »Schritt und Tritt<< nötig; aber aufserhalb Reih und Glied und ohne Trommeltakt hat jeder Mann seinen eigenen Schritt, in den er immer unwillkürlich verfällt. Man soll daher auch nicht einen Messgehilfen zwingen wollen (was zuweilen vorkommt), einen »Normalschritt<«< anzunehmen; vielmehr muss man umgekehrt, wo es auf Genauigkeit ankommt, den natürlichen Schritt der Gehilfen bestimmen und entsprechend besonders in Rechnung bringen.

Bei einem der im vorstehenden benutzten Versuche waren zwei Geometercandidaten beschäftigt, welche behaupteten, »Meterschritte<«< schreiten zu können. Das Durchgehen der Linie mit absichtlich übertriebenen grofsen Schritten gab aber nur bezw. 91cm und 96cm statt der beabsichtigten 100cm.

Nach dem Berichte des Hrn. Burchard, des Münzdirectors der Vereinigten Staaten, betrug die Production an Edelmetallen im Jahre 1883:

Deutschland

Oesterreich-Ungarn.

Schweden Norwegen Italien

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Gold

Silber

323 427

80 000

234 645

kg

Vereinigte Staaten
Russland
Australien
Mexico

45 140

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29 568 576

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17 949

3 096 220

89 916

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Spanien. Türkei

Argentinische Republik
Colombia
Bolivia
Chile
Brasilien
Japan
Afrika

Venezuela

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zusammen 141 479 94 027 901 2 747 785 114 217 733

während der Gesammtwert der Goldgewinnung

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Commissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N.

A. W. Schade's Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin S.

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Niederrheinischer Bezirksverein.

O. Recke, Maschinenfabrikant, Rheydt.

Oberschlesischer Bezirksverein.

C. G. Dittrich, Papierfabrikant, Sosnowice, Polen. Pfalz-Saarbrücker Bezirksverein.

No. 18.

Aug. Dieckhoff, Ingenieur d. Eisenw. Neunkirchen, R.-B. Trier. C. Ernstmeier, Betriebsführer der Hochöfen der Henrichshütte, Hattingen.

Verstorben.

Dr. F. Bothe, Director der Gewerbeschule, Görlitz.

Neue Mitglieder.

Berliner Bezirksverein.

Fritz Brutschke, Ingenieur, Berlin N., Friedrichstr. 133.

F. Reuleaux, Prof., Geh. Reg.-Rat, Berlin W., Potsdamerstr. 20a. Hannoverscher Bezirksverein.

Jos. Berliner, i/F. J. Berliner, Telephon- und Mikrophonfabrik, Hannover, Neuestr. 1.

Oberschlesischer Bezirksverein.

Nimptsch, Bergverwalter, Antonienhütte O/Schl.

Ernst Schulz, Betriebsleiter d. Hochöfen auf Redenhütte bei Zabrze. Pommerscher Bezirksverein.

A. Schmidt, Ingenieur der Stettiner Maschinenbau-A.-G. vormals Möller & Holberg, Grabow a/0.

Sächsischer Bezirksverein.

G. O. Küchler, Ingenieur d. Leipziger Pferdeeisenbahnges., Leipzig. C. Wolf, Maschinenfabrikant, i/F. Friemann & Wolf, Zwickau. Westfälischer Bezirksverein.

Nöcker, Ingenieurassistent, Dortmund.

Keinem Bezirksverein angehörend. Anton Seckler, Ingenieur b. Langen & Hundhausen, Grevenbroich. Gesammtzahl der ordentlichen Mitglieder: 5295.

Das Wasserwerk der Stadt Barmen.
Von Herm. Glass, Ingenieur in Barmen.
(Hierzu Tafel XIII bis XVI und Textblatt 3.)
(Schluss von S. 319.)

Ausführung der Versuche.

Zur Vornahme der Garantieversuche wurden zunächst in den Tagen vom 10. bis 12. November 1883 die Maschinen und Kessel einer gründlichen Untersuchung, namentlich auch von Seiten der von der Fabrik beorderten Ingenieure, unterzogen, um dadurch zunächst die gute Beschaffenheit der einzelnen Maschinenteile, hauptsächlich auch die Dichtigkeit der Dampfkolben, Ventile und sämmtlicher Stopfbüchsen sowie Flanschenverbindungen der Rohrleitungen, Ablasshähne usw. zu sichern. Der Speisewasserbehälter im Kesselhaus war dicht befunden worden, der Hauptdruckwindkessel war am 12. November abends, auf 2/3 seiner Höhe mit Luft versehen.

Von den Druckrohrsträngen nach dem Turm auf dem Loh war der rechts liegende abgesperrt, so dass das geförderte Wasser den linken allein durchströmen musste. Im Druckturme war der I. Ueberlauf durch den Schieber abgesperrt, so dass das Wasser durch den obersten in das Fallrohr treten musste. Es hatten somit die Maschinen die gröfstmögliche Druckhöhe zu überwinden.

Am 13. November morgens begann, nachdem Maschine und Kessel bereits einige Zeit im Betriebe waren, sich somit im Beharrungszustande befanden, der Garantieversuch mit Maschine No. I.

Kessel I und II lieferten den Dampf.

Während der Dauer des Versuches wurde genau nach dem vorerwähnten Arbeitsplane verfahren. Der Versuch, welcher eigentlich ein Vorversuch hatte sein sollen, verlief ohne jedwede Störung, und wurde deshalb von der Commission und den Ingenieuren der Fabrik einstimmig beschlossen, die erhaltenen Řesultate als mafsgebende zu betrachten.

Der zweite Versuch wurde am nächsten Tage mit der

gleichen Maschine vorgenommen und verlief in gleich guter Weise, d. h. ohne Störung.

Mit Maschine II konnte erst, örtlicher Verhältnisse halber, am 23. November der Versuch gemacht werden. Die Resultate waren, wenn auch nicht ganz so gut wie bei Maschine I, dennoch befriedigend, und erklärten die Vertreter der Fabrik, dass sie ihrerseits damit zufrieden seien, indem sie glaubten, dass durch dieselben die Bedingungen des Vertrages erreicht seien. Mit Rücksicht hierauf unterliefs es denn auch die Commission, welche gleicher Ansicht war, noch weitere Versuche mit den Maschinen vorzunehmen. Es handelte sich nun noch darum, die Fördermenge bei einer gewissen Anzahl von Umdr. der Maschinen, welche unter ganz gleichen Verhältnissen wie an den Versuchstagen gemacht werden mussten, im Vorratsbehälter bei der Stadt zu messen, um den Wirkungsgrad der Pumpen aufser durch Diagramm auch durch genaue Messung bestimmen zu können. Zu dem Zwecke wurde die rechte Hälfte des Vorratsbehälters nahezu völlig entleert, so dass nur soviel Wasser, wie nötig war, um die Unebenheiten und das Gefälle der Sohle nach dem Entleerungsrohre hin auszugleichen, darin verblieb.

Auf Grund der Zeichnung und der durch den StadtGeometer vorgenommenen genauen Ausmessungen waren alsdann das im Behälter enthaltene Wasser und der Inhalt eines Teiles der in gleicher Höhe mit dem Behälter gegenüber auf der anderen Thalseite liegenden Hauptzuführleitung, welcher durch das Pumpen bis auf gleiche Höhe des Wasserstandes im Behälter gefüllt werden musste, zu bestimmen. Hinzu kam noch das in den an das Hauptzuführrohr ange

schlossenen Fabriken und Wohnhäusern während der Dauer des Versuches verbrauchte Wasser, und hatte man alsdann die gesammte bis nach Barmen gelieferte Wassermenge. Es

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ist zu bemerken, dass in der linken Hälfte des Vorratsbehälters vor Beginn des Versuches soviel Wasser enthalten sein musste, wie notwendig war, um dem, damals allerdings noch nicht bedeutenden, Bedarf in der Stadt während der Versuchsdauer gerecht werden zu können. Der erste, am 8. December 1883 vorgenommene Versuch scheiterte hieran, indem die vorher in der linken Hälfte des Behälters aufgesammelte Wassermenge verbraucht war, kurz ehe der Versuch enden sollte, und war man darum genötigt, die für den Versuch benutzte rechte Hälfte sogleich an das Stadtrohrnetz anzuschliefsen.

Am 23. December, einem Sonntage, gelang es indessen, den Versuch glücklich zu Ende zu bringen.

Vor Beginn des von 9 Uhr morgens bis nachmittags 4 Uhr 24 Minuten, also 7 Stunden und 24 Minuten dauernden Pumpens und mit Schluss desselben war der Hubzähler genau notirt worden. Zur Prüfung des Gleichmasses der Maschinenarbeit war in der Zwischenzeit noch viertelstündlich der Stand vermerkt und auch nach dem Wasserwerksbureau telegraphirt worden. Die Maschine No. II hatte genau so gearbeitet, wie am 23. November, und war keinerlei Störung vorgekommen.

Nachfolgende Tabellen geben die zusammengestellten Ergebnisse der 4 Versuchstage wieder.

Es ist darüber noch zu bemerken, dass die Rostfläche der Kessel damals gröfser war, als in der Beschreibung der Kessel angegeben ist.

Dort ist die Fläche eines Rostes zu 1,5qm, entsprechend einer Länge von 1,2m und Breite von 1,25m angegeben, während bei den Versuchen der Rost eine Länge von 1,8m und eine Breite von 1,25m 2,259m hatte. Die Verkleinerung wurde später vorgenommen, um die Wärmeausnutzung der Kessel noch zu erhöhen. Die Temperatur der durch die Rauchschieber in den Fuchs entweichenden Feuergase ist eine sehr niedrige, sogar weit unter der Temperatur des Dampfes liegende, so dass der letztere noch Wärme an die Feuergase auf deren Weg durch den Oberzug der Kessel abgeben musste, was darin seine Erklärung findet, dass erstens das Speisewasser nur 12 bis 15° hatte und dann auch die Inanspruchnahme der Kessel eine sehr geringe war.

Im gewöhnlichen Betriebe ist dies anders, da das Speisewasser mit einer Temperatur von '50o in den Kessel tritt und durch die später erfolgte Verkleinerung der Rostfläche auch das Feuer mehr gesteigert und mit weniger Luftüberschuss gearbeitet wird als bei den Versuchen. Die Temperatur ist alsdann am Rauchschieber durchschnittlich 185o, also 185 -166,5 18,50 höher als die Dampftemperatur, welches einer unter den gegebenen Verhältnissen möglichst vollständigen Ausnutzung der aufgewandten Wärme entspricht.

Ferner ist zu bemerken, dass nur am ersten Versuchstage der Compressor in Betrieb gesetzt wurde, weil die an diesem Tage verlorene Luftmenge, nach den Vermerkungen am Wasserstandsglase von 15mm Höhe, bereits nach nur 4 Minuten langer Betriebsdauer des Compressors ersetzt war und man deshalb beschloss, die Luftmenge für die 3 übrigen Versuchstage, also auf 415 60mm Höhe, in den Windkessel zu schaffen, was in einer gesammten Betriebszeit von 13 Minuten schon erreicht war. In den nächsten Versuchstagen war die Luftverminderung im Windkessel dementsprechend, und brauchte deshalb der Compressor nicht wieder in Betrieb gesetzt zu werden, was in der That bei ordnungsmälsigem Betriebe nur etwa alle acht Tage einmal geschieht.

Das Manometer am Hauptdruckwindkessel ist 1,805m über dem Pumpenmittel angebracht.

Durch die bei den Versuchen gemachten Ermittelungen kam die Commission zu dem folgenden Schlussurteil:

Die unzweifelhaften Verluste in den langen Zufuhrleitungen des Wassers von der Ruhr bis nach Barmen sind unbekannt und konnten deshalb in der Berechnung des Wirkungsgrades der Pumpen nicht mit berücksichtigt werden; trotzdem ist derselbe auf '0,97 sicher festgestellt worden.

Die Messung des Wassers im Vorratsbehälter ist zwar so genau wie möglich gemacht; man muss aber berücksichtigen, dass die Beobachtung einer so grofsen Wasserfläche nicht sehr leicht und dass es immerhin möglich ist, dass kleinere, wenn auch nicht nachzuweisende, Undichtigkeiten im

deutscher Ingenieure.

Behälter dennoch vorhanden waren, Umstände, welche das Resultat nur ungünstig beeinflussen konnten. Trotzdem ist dasselbe gegen die Lieferungsbedingungen inbetreff des Speisewasserverbrauches, wenn man den Wirkungsgrad der Pumpen zu 0,98 annimmt, nur um 2,4 pCt. zurückgeblieben.

Es dürfte vielleicht für die Beurteilung der Maschinen und Kesselanlage erwünscht sein, auch über die Betriebsresultate einer längeren Zeit nach der vorläufigen Abnahme der Maschinen einige Angaben hier einzuschalten, welche im Vergleich mit denen der Versuche ein Gesammtbild der Leistung der Maschinenanlage geben können.

Bei den Versuchen am 13., 14. und 23. November hatte sich herausgestellt, dass, unter Annahme eines Wirkungsgrades der Pumpen von 0,98, die Dampfmaschinen durchschnittlich 10,24kg Dampf für N und Stunde erforderten. Es wurden an den 3 Tagen insgesammt 47 144kg Wasser mit 5816kg Kohlen verdampft. Diese 5816kg Kohlen förderten mit den gemachten 40 953 Umdrehungen 40 953 0,151531 6205cbm Wasser auf die durchschnittliche Höhe von 195,2m, entsprechend einer Leistung = 208 256mkg mit 1kg Kohle.

In den Monaten April bis einschl. September des Jahres 1884 wurden nach den Betriebsaufzeichnungen an Kohlen verbrannt 787 370kg; hiervon wurden zum Anheizen der Kessel 36 830kg verwandt, so dass zur wirklichen Förderarbeit verbraucht 750 540kg bleiben. Hiermit wurden 4 942 533 Umdrehungen gemacht und 748 947cbm Wasser auf die durchschnittliche Förderhöhe von 187,6m bis zum I. Ueberlauf

im Turm gefördert, was einer Leistung 187 200mkg mit 1kg Kohle entspricht.

Die durchschnittliche Leistung der Maschinenanlage im gewöhnlichen Betrieb ist demnach nur um 11,26 pCt. unter der durch die Versuche ermittelten zurückgeblieben. Diese Minderleistung von 11,26 pCt. auf den Dampfverbrauch der Maschinen umgerechnet ergiebt einen solchen im Betriebe von 11,39kg für 1 Ne und Stunde. Dieses bei städtischen Wasserwerksanlagen wohl nicht häufig erzielte Resultat spricht am besten für die Vorzüglichkeit der Anlage inbezug auf Zweckmässigkeit der Construction und Sorgfalt der Ausführung. Uebrigens wird auch während des täglichen Betriebes durch regelmässige Notirungen des Hubzählers, Dampfdruckes, der Temperaturen des Speisewassers und der Feuergase am Rauchschieber, der abgewogenen Kohlen auf jeder Schicht in besonderen Rapportbogen sowie durch häufige Entnahme von Diagrammen eine genaue Ueberwachung des Zustandes und der Bedienung von Maschinen und Kesseln ausgeübt.

Zu bemerken ist noch, dass während der Versuchstage die Förderkohle von Zeche Louisenglück und im Laufe des Betriebes von April bis September 1884 die etwas billigere Förderkohle von den Gruben Helene-Nachtigall, welche jener ungefähr gleichwertig an Heizkraft ist, gebrannt wurde.

Ferner ist noch die etwa 1 Jahr nach der vorläufigen Abnahme erfolgte endgiltige Abnahme der Maschinen, bei welcher nachzuweisen war, dass die Maschinen im Laufe der Garantiezeit sich bezüglich des Verschleifses gut gehalten und in der Güte der Leistung nicht zurückgegangen waren, zu erwähnen. Diese Abnahme erfolgte in den Monaten September und October 1884, und erstreckte sich die Untersuchung der Maschinen zunächst auf Besichtigung der inneren Teile, Cylinder, Dampfkolben, Ventile der Steuerung und der Pumpen, Lagerzapfen usw. Einige dabei gemachte Ausstellungen erklärte die Fabrik bereitwilligst beseitigen zu wollen, wie und wann dies der Betriebsverhältnisse halber von der Wasserwerksverwaltung gefordert werden sollte.

Eine besondere Instandsetzung der Maschinen zu den nun nochmals folgenden Untersuchungen auf Dampfverbrauch und Leistung geschah indessen nicht, da auch der Vertreter der Fabrik darauf verzichtete, besonders gute Resultate zu erlangen; nur wurden die Ventile der Pumpen (zum ersten Male, seitdem sie in Betrieb waren) nachgearbeitet und geschliffen, um den Wirkungsgrad der Pumpen möglichst hoch zu bringen. Es wurden deshalb die Versuche in dem dings ordnungsmässigen Zustande, in dem sich die Maschinen nach der ziemlich starken Beanspruchung des Sommers befanden, vorgenommen und zwar am 8., 9. und 10. October. Auch die Resultate hierüber sind in den folgenden Aufzeichnungen niedergelegt.

aller

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