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Sensitive sah sie alle in mäßigem Aufleuchten odglühend und flammend, namentlich Stabeisen, Kalkspath, schwefelsaures Kali, Anthophyllit, Anhydrit, Lepidolith, Gurhofian, also auch weiche Körper.

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§. 2303. Einen armlangen tannenen Holzstab rieb ich am Drehreibsteine. Frl. Beyer (61) sah ihn leuchtend werden, aber viel dumpfer und dunkler, als einen ebenso geriebenen Metalldraht. Auch erreichte seine Obgluth nicht ganz das Ende des Stabes, sondern ein Rest von Fingerlänge blieb dunkel. Die Kraft meiner Reibung hatte also nicht hingereicht, die Obentwicklung so zu steigern, daß sie bis an das Ende des Holzstabes ge langt wäre. Frl. Krüger (97) fand einen Kiefernholzstab auf gleiche Weise leuchtend werden. Der Frl. Zinkel (865) rieb ich zwei Holzstäbe über einander, so zwar, daß das reibende Holz in meinen Händen beständig nur denselben Fleck des geriebenen Holzes berührte. Beide Stäbe in ihrer Gänze sah sie, eine Mittelsensitive, nicht ins Leuchten gelangen. Als ich aber beide von einander that, fand sie den geriebenen Fleck weißleuchtend, einer weißglühenden Kohle ähnlich und den ganzen reibenden Streifen des andern Holzes leuchtend mit schwächerer Helle. Der geriebene Fleck bedurfte über zwei Minuten Zeit, bis er wieder unsichtbar geworden. Bei allem dem hatte ich nur sanft gerieben und Erwärmung davon war nur unsicher merkbar. Dem Johann Klaiber (45) rieb ich zwei tannene Stäbe und Hrn. Kotschy (29) zwei eichene Scheiter über einander, beide sahen die Reibungsstellen helle leuchtend werden, während ich nicht das mindeste davon zu gewahren vermochte. Sogar der blinde Tischler Bollmann (95), dem ich zwei eichene Hölzer über einander rieb, erkannte sie leuchtend, so lange das Reiben andauerte.

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§. 2304. In der Anwendung gehört hieher eine Erscheinung beim Tischrücken, deren ich schon oben nebenbei Erwähnung gethan habe; dieß ist der leuchtende Streif, den die Tischfüße, indem sie auf dem hölzernen Zimmerboden fortgleiten, durch ihre Reibung auf demselben hervorbringen. Er wurde, während der Tisch bei mir in der Dunkelkammer sich drehte, von Frl. Beyer, Elisabeth Fikacz, Zinkel (1600), Frau und Hrn. Müller (27) u. a. jedesmal beobachtet, so oft der Tisch in Bewegung kam. Es ist dieß die Wirkung der Reibung der hölzernen Füße auf dem hölzernen Boden, durch die Schwere des Tisches und der darauf liegenden Hände verstärkt. Die Sensitiven sahen, wie sie, dem Fortlaufen des Tisches folgend, mit eigenen Füßen auf dem lichten Bodenstreifen herumtreten mußten.

§. 2305. Sing ich mit einer Raspel über Holz, so sah Friedrich Weidlich (124) die angegriffene Stelle leuchtend werden und leuchtendes Holzmehl wie Funken davon fliegen. Dasselbe sah Hr. Leopolder (17) und seine Techter Martha (110); die Späne wurden sogleich wieder lichtlos, noch ehe sie den Tisch erreichten, auf dem der Versuch vollzogen wurde. — Auf dem

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Striche, den ich mit der Raspel über Tannenholz hinfuhr, sahen einen leuchtenden Streif auf eine Minute lang entstehen die Hrn. Dr. Köller (120), Klein (145), Enter (119), Alois Zinkel (87), Gustav Anschüß (256), Frl. Josephine (297) und Armida Geraldini (33), Beyer (509), ` Blahusch (57). Hr. Dr. Natterer (108) sah den Raspelstrich, and bald auch, da ich zu arbeiten fortfuhr, das ganze Holz und die Raspel sichtbar werden. - Gesägtes Holz lieferte dem Friedrich Weidlich (124) und andern leuchtende Späne und Sägescharten, die wie ein glühender Regen von den Schnitten herabflogen.

§. 2306. Einige Sensitive, Hrn. Eduard von Vivenot (3), Hrn. Dr. Rabel (72) u. a. ließ ich im Finstern ein Blatt Papier zwischen ihren Händen zerreiben oder rieb es in den meinigen; sogleich sahen fie es leuchtend werden und eine ganze leuchtende Nebelwolke bilden.

§. 2307. Reibung von Schießbaumwolle, welche entsteht, wenn man sie knetet oder auseinander zupft, sah Professor Endlicher, Frau Baronin von Augustin (25) u. a. besonders geneigt, starke Lichtentwicklung zu liefern.

§. 2308. Eine Verrichtung, die uns jeden Augenblick vorkömmt, und von der ich oben §. 1234 gezeigt habe, wie sehr sie odpositiv auf das Gefühl einwirkt, das ist das Bürsten; aber auch für das Gesicht liefert sie odische Ausbeute. Ich gab dem Herrn. Prälaten Freiherrn von Schindler (53) eine gewöhnliche kleine Kleiderbürste in die Hand und ersuchte ihn, die Lehne des Sopha zu bürsten, auf welchem er in der Dunkelkammer faß. Er sah unverzüglich die Stellen, über welche er hinstreifte, milchweiß leuchtend wer dén. Bürstete er (54) den Aermel seines Kleides, so wurde dieser entlang helle, und zwar der linke heller als der rechte. Betrachtete Hr. von Schindler (55) die Bürste selbst, so fand er alle ihre Vorstenspitzen, da nämlich, wo sie reibend über die Zeuge streiften, in hellem Leuchten -begriffen. Alle Sensitive, mit denen ich die Probe machte, sahen mehr oder minder dieses Bürstenleuchten, selbst so schwach Sensitive wie Hr. Medicinalrath Eckard (23) von Berlin, Ritter von Neuwall (4), Alexander Baumann (1) und selbst Frau Delhez (1), welche zu den schwächsten Sehern gehört. Viele andere Sensitive sahen diese Erscheinungen mit Leichtigkeit, wie Frau Auguste von Littrow (''), Mathilde von Vivenot (3), Frl. Zinkel (1637, 1638), welche die Bürstenzüge auf ihrem linken Arme ebenfalls heller fand, als auf dem rechten; ebenso Josephine Schwarz (65. 66); ferner Hr. Delhez (189), welcher außerdem einen feinen Nebel über den Strichen sich erheben sah; Hr. Leopolder (211 212), Summer (9. 10. 3), Sautter (9. 10. 37) und Richard Schuler (131, 132 157), welche Bier das Bürstenlicht um so heller werden sahen, je rascher sie die Bürste führten; auch beobachteten diese, daß die Striche über den Arm herab heller leuchteten, als den Arm hinauf; Hr. Schiller (101 102), welcher leuchtenden Rauch aufsteigen und seinen linken Aermel leuchtender werden sah,

als seinen rechten; Hr. Dr. Rabel (61. 62) und Hr. Eduard von Vivenot (64. 6), welche Sopha, Aermel und Bürste leuchten sahen.

§. 2309. Oben §. 1257 habe ich gezeigt, wie schon das Reiben mit bloßen Händen über rauhe Sachen, wie Tuch oder über ein Kleid unangenehme odpositive Gefühle erzeugt. Auch diese werden von entsprechen den Lichterscheinungen begleitet; Hr. Nitter Leopold von Neuwall (15), Dr. Rabel, Eduard von Vivenot (67), Summer (39), Richard Schuler (158) u. a. durften nur mit der Hand über den Rockärmel herabfahren, so traten Handfläche und Kleid auf dem Reibwege in höhere Leuchte.

§. 2310. Den reichlichsten lauwidrigen Odrauch erzeugten Hr. Schiller (121), Frl. Zinkel u. a. dadurch, daß sie mit den Händen auf größeren Magnetpolen umherrieben. Am auffallendsten war dieß, wenn mit der linken Hand auf dem positiven Pole eines neunblätterigen Hufeisens gerieben wurde; es quollen dann dicke Haufwolken von Rauch empor.

4) Reibungen unter Waffer.

§. 2311. Auch unter Waffer gaben Reibungen Lichtentwickelungen. Der Frl. Reichel (33), Azmannsdorfer (255), Krüger (9) und Frau Kienesberger ("), jeder zu einer andern Zeit, zeigte ich, wie ich ein Stückchen Zucker in ein Glas Wasser warf. So weit sahen sie nur schwache Lichterscheinungen. Als ich aber den Zucker mit einem Federkiele im Wasser berührte und berieb, sahen sie alle sogleich starke Leuchten zum Vorschein kommen. Dieß dauerte fort, so lange noch Zucker vorhanden war und ich ihn berieb. So wie ich zu reiben aufhörte, verschwand das grellere Licht und es blieb nur jenes, das die gewöhnliche Lösung begleitet. Während dessen wurde alles Wasser im Glase hellleuchtend und bald nachher gerieth auch das Glas in rothe Odgluth. - Es ist aber eine bekannte Sache, daß Quarz, unter Wasser an Quarz gerieben, Licht gibt, das Jedermann sieht. Unter Wasser kann aber weder Feuer noch Elektricität frei werden.

5) Geschüttelte Körper,

a) Trockene.

§. 2312. Ich hatte eine Flasche mit Schwefel, eine mit Jod und eine mit Kampherstückchen gefüllt in der Dunkelkammer stehen und zeigte sie gewöhnlich den Sensitiven, die ich dahin geführt. Viele davon ließ ich sie schütteln, d. h. Reibung zwischen den Stückchen hervorbringen. Dieß geschah bei Jod mit Hrn. Kailan (28), Alois Zinkel (1), Frau Heintl (*), Frl. Kar han (140), welche geschüttelte Iodkrystalle funkelnd werden sahen; Hr. Klein (17), Dr. Natterer (109), welche Iod für sich in der Ruhe nicht sahen, denen es aber sogleich funkelnd sichtbar war, sobald ich es zu schütteln begann; mit

Frau Kienesberger (270), Frl. Zinkel (235, 71) und Frau Cecilie Bauer (30), welche geschüttelt Schwefel blau und gelb, Kampher (31) weiß und 3od (29) roth im Glase funkeln sahen; Frl. Kynast (3), Stephan Kollar (34), Hr. Direktor Rabe (". 43), Ranftl (22), Hochstetter (55), Schiller (107) und Dr. Löw (119), welche alle beim Schütteln die trockenen Stoffe heller werden und funkeln, aber sogleich wieder erblassen sahen, so wie ich aufhörte zu schütteln. Schwefelpulver sah Frl. Zinkel (235) wie geschütteltes weißes Mehl, das bald wieder dunkel war. Jod fand sie beim Schütteln viel heller; - Frau von Littrow (62) sah geschütteltes Jod wie leuchtenden Sand; Hr. von Siemianovski (50) sah es bröcklich.

b) Tropfbar Flüssige.

§. 2313. Ob Flüssigkeiten durch Schütteln wohl auch zu Odlichtemanationen zu bringen wären? ich habe schon oben §. 1143 gezeigt, daß sie dadurch zu Erregung odischer Gefühle gesteigert werden konnten. Der Analogie nach war zu hoffen, daß auch in Licht irgend eine Manifestation statt haben dürfte. Um also Flüssigkeitsreibung auf Odlicht zu prüfen, füllte ich eine Anzahl Glasflaschen halbvoll mit Alkohol, Schwefeläther, Salpetersäure, Salzsäure, Essigsäure, Essiggeist, Holzgeist, Terpentinöl, Eupion, Kreosot, Steinöl, Schwefelkohlenstoff, Ammoniak (die jungen Chemiker mögen an meinen altväterischen Namen nicht scheu werden), und ließ sie Sensitive im Finstern heftig schütteln. Frau Kienesberger (270 274), Frl. Kynast (43), Karhan (139), Hek (65), Frl. Geraldini (235), Hr. Rabe (41. 43), Dr. Natterer ("), Dr. Tillich (42), Dr. Heinrich Löw (119), Kailan (27), Klein (149), Dr. Rabel (**), Ranftl (22), Alois Zinkel (9), welche die Flüssigkeiten zuvor theils matt, theils gar nicht leuchten sahen, erblickten sie beim Schütteln plötzlich hellleuchtend werden, so sehr, daß nicht bloß die Flüssigkeit, sondern auch das Glas in verstärktes Leuchten gerieth und selbst der leere Raum, so wie zu schütteln aufgehört wurde, mit leuchtendem Dunste sich erfüllt zeigte. Die Leuchte hielt in der Ruhe über eine Minute noch an, bis sie verschwunden war. Alkohol, Schwefeläther, Holzgeist zeigte sich heller leuchtend, als Steinöl, Terpentinöl; eine besonders dumpfe Leuchte entwickelte Kreosot; die Säuren zeigten sich am schwächsten leuchtend.

§. 2314. Nun war das Wasser noch übrig. Ich füllte eine Flasche halbvoll mit Wasser, verschloß sie mit Glasstöpsel und schüttelte sie zu verschiedenen Zeiten in der Dunkelkammer vor den Augen der Frau Kienesberger (274), Frl. Josephine Geraldini (208, 302), Zinkel (1312), Beyer (514), des Hrn. Alfred Geraldini ('), Dr. Machold (81) u. a. m. Alle ohne Ausnahme sahen das Wasser in feiner röthlicher Odgluth leuchtend werden. Die ganze Flasche wurde dabei leuchtend, bekam einen leuchtenden Schein um sich herum, so sehr, daß Frl. Zinkel selbst den gläsernen Stöpsel leuchtenden aufsteigenden

Obrauch von sich geben sah. Hörte ich auf zu schütteln, so war die Flasche in ihrem leeren Raume mit leuchtendem Dunste erfüllt und diese Leuchten dauerten über eine Minute lange, che sie gänzlich erloschen. Barbara Blahusch (37) sah das Wasser mit jedem Armstoße heller, mit jedem Stillstande wieder dunkler werden. Frl. Hek (76) beobachtete, wie das Wasser zwar mit tem Stillstande schnell dunkler wurde, doch eine kurze Zeit helle blieb und nur verschmelzend wieder in Dunkelheit zurücktrat. — Hr. Schiller (109), als er schon in der fünften Stunde in der Dunkelkammer weilte, erkannte das Wasser mit seiner Oberfläche schon ehe ich es schüttelte; als dieses aber geschah, sah er es schnell sehr helle werden. Schwächere Sensitive, wie Herr Medicinalrath Eckard (2) von Berlin und Dr. Köller (124), sahen das Wasser durch Schütteln zwar einige Augenblicke sichtbar werden, dann aber, beim Stillstande, unverzüglich wieder in Unsichtbarkeit versinken. Da ich die Leuchte des geschüttelten Wassers für eine Erscheinung von weitgreifenden theoretischen und praktischen Interessen hielt, wie die Folge dieß zeigen wird, so wiederholte ich den Versuch mit vielen Sensitiven von verschiedener Stärke der Reizbarkeit, namentlich mit Frau Auguste von Littrow (6), Frau Heintl (“), Delhez (1), Mathilde von Vivenot (20), Frl. Armida Geraldini (39), Karhan (137), Schwarz (63), dem Hrn. Prälaten Frhrn. von Schindler (66), Dr. Natterer ('''), Kailan (25), Dr. Rabel (s), Eduard von Vivenot (36), Delhez (194), Gustav Anschüß (258), Obrist Arroquia (5), Alois Zinkel (s), Ritter von Siemianovski (1), Summer (19), Richard Schuler (141), Enter (121), Dr. Tillich (35), Klein (147), Sautter (19), Hrn. von Cevallos (55), alle diese sahen das Wasser mehr und minder stark leuchtend werden, wenn ich es in der Dunkelkammer vor ihren Augen schüttelte. Die Thatsache war also durch einige und dreißig unzusammenhängende Beobachter festgestellt.

§. 2315. Dieß in verschlossenen Flaschen. Aber auch in offenen ließ sich dieß versuchen. Eine offene Glasflache mit breiter Deffnung brachte ich der Frau Kienesberger (274) im Finstern, gefüllt mit Wasser. So wie ich darin ein wenig plätscherte, so ward die ganze Flüssigkeit nicht nur äugenblicklich heller, sondern Funken und Lichtflocken schwirrten über der Flüssigkeit und leuchtende Dunstwolken erhoben sich, d. h. Odrauch stieg vom Wasser auf. So wie ich zu plätschern aufhörte, verschwand all das Lichtspiel, nur der leuchtende Dunst, der sich in dem verschlossenen Gefäße auch gelegt hatte, legte sich hier im offenen Gefäße nicht auf die Wasserfläche nieder, sondern er stieg in Form von Rauchwolken, wie aller andere Odrauch aufwärts, zur Flasche hinaus und zerstreute sich in der Luft. - Hier ist es wohl Reibung und Verdunstung, welches zu Bildung des Obrauches vereint wirksam waren.

§. 2316. Jezt erschien es als denkbar und möglich, daß die Wünschelruthe sichtbar gemacht werden könnte, das heißt, daß vielleicht das Wasser in seinem fließenden Laufe, wie es positives Od, den Quellensuchern

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