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Vermischtes.

Abschlag - Formkasten der Emmericher
Maschinenfabrik und Eisengiesserei.
(Hierzu Blatt 1.)

Bei der in jüngster Zeit allgemein in Aufnahme gekommenen Formmethode über Formplatten anstatt nach Modellen muss man sich zur Erzielung guter Abgüsse accurat gearbeiteter Kasten bedienen, die zu den verschiedenen Modellplatten genau passen. Um dann gleichzeitig eine grössere Anzahl Formen herzustellen, ist aber eine erhebliche Anzahl dieser theueren Kasten erforderlich, deren gute Instandhaltung viele Arbeit und Kosten verursacht. Man hat deshalb versucht, Abschlagkasten zu verwenden, bei denen die einzelnen Kastentheile aus je zwei Stücken bestehen, die durch Scharnier und Keil zu einem Kastentheil verbunden werden.

Diese Abschlagkasten sind bei Einrichtung einer Giesserei auf Specialitäten, dem unabwendbaren Ziele der Jetztzeit, dringend nöthig, genügen in ihrer jetzigen Gestalt aber den Anforderungen nicht.

Ihre Nachtheile sind:

a) unzureichende Genauigkeit zur Verwendung bei Formplatten, weil die Kastentheile aus zwei nicht innig genug zu verbindenden Stücken bestehen. Selbst ein ursprünglich genau zu den Formplatten passend gearbeiteter Kasten ist darin kaum auf die Dauer zu erhalten.

b) Mangel an Solidität. Da der Kasten bei der erforderlichen Handlichkeit bei weitem nicht die Stabilität eines sonst gleichen geschlossenen Kastens hat, so ist eine äusserste, nur wenig Arbeitern beiwohnende Sorgfalt in der Behandlung erforderlich, und sind trotz dieser Beschädigungen zu befürchten.

c) Hohe Herstellungs- und Unterhaltungskosten.

Die

Der der Emmericher Maschinenfabrik und Eisengiesserei, van Gülpen, Lensing & v. Gimborn, patentirte seit Kurzem in dortiger Giesserei mit grossem Erfolge eingeführte Abschlagkasten steht an Solidität, Einfachheit und Billigkeit den gewöhnlichen Kasten durchaus nicht nach und lässt sich sowol als eintheiliger wie als zwei- und mehrtheiliger Kasten bis zu erheblichen Dimensionen ausführen. grossen Kasten werden natürlich zur Handhabung mit dem Krahne eingerichtet. Die Zeichnungen auf Blatt 1 stellen in Figur 1 bis 3 in Querschnitten und Grundriss einen zweitheiligen Abschlagkasten dar. Beide Kastentheile erweitern sich schwach nach unten, und zwar liegen die Wände des einen Theiles in der Verlängerung der Wände des anderen. Der Kasten ist im Uebrigen mit Handgriffen, Führungs- und Abschlussstiften in der gebräuchlichen Form versehen.

Am oberen Rande zweier gegenüber liegenden Seiten des Oberkastens sitzen zwei vorspringende gebogene Nasen a. Ist der Kasten in gewohnter Weise aufgestampft, und will man die Kastentheile vom Sandkern abheben, so wird ein Brett von passender Grösse auf den glatt gestrichenen Sand des Oberkastens gelegt, und die beiden Kastentheile durch die Schlussstifte mit einander verbunden. Zum Abheben bedient man sich der in Fig. 1 und 2 mit b bezeichneten eisernen Hebel, deren mittlere Brücke unter die Nase a fasst; die kurzen Hebelenden stützen sich auf das den Sand bedeckende Brett, halten dadurch den Sandkern nieder, während der conische Kasten leicht, ohne diesen Sandkern zu beschädigen, abzuheben ist.

Werden die Kasten in einer Grösse gebraucht, welche die Anwendung von Sandträgern erforderlich macht, so bohrt man in die verstärkten Seitenwände der Kastentheile Löcher mit Schraubengewinde und hält die Sandträger durch eingedrehte Schrauben mit vorstehenden Stiften bis zur Fertigstellung der Form fest. Vor dem Abheben des Kastens werden die Schrauben zurückgedreht, so dass die Sandträger mit dem Sandkern liegen bleiben. Fig. 4 zeigt einen solchen Kasten mit Sandträgern im Querschnitt.

Die Arbeit, welche das Abheben des Kastens beim Formen erfordert, wird durch die bequemere Ausleerung der Formen nach dem Giessen vollkommen ausgeglichen.

XXII.

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Die wirkliche Construction dieses letzten Gliedes dürfte in den meisten Fällen wegen der Kleinheit der Grössen kaum möglich sein, und wird man sich mit einem Schätzen desselben begnügen können, so dass man zur Auffindung des Mittelwerthes nur der drei Linien GC, JC und HC bedarf.

Ueber Drahtseilbahnen.

(Mittheilungen zu der Excursion des Siegener Bezirksvereines vom 29. September 1877.)

Drahtseilbahnen sind bekanntlich schon vor längeren Jahren nicht allein in Amerika und England, sondern auch in Deutschland zur Ausführung gekommen und zwar von den verschiedenartigsten Systemen, welche jedoch ohne Ausnahme unvollkommen functionirten und dabei grosse Reparaturen nothwendig machten, so dass man kein Vertrauen zu solchen Anlagen hatte, trotzdem man denselben im Princip ihre Erst nachdem Zweckmässigkeit nicht absprechen konnte. man zwei Seile, Lauf- und Zugseil, in Anwendung brachte, wurde dieses Transportsystem lebensfähig, und namentlich war es Hr. Adolf Bleichert in Leipzig, welchem das Verdienst gebührt durch vielfache Versuche, gestützt auf langjährige Erfahrungen das System zu seiner heutigen Vollkommenheit und Leistungsfähigkeit gebracht zu haben.

Im hiesigen Industriebezirk wurde die erste Seilbahn vor zwei Jahren von Hrn. Krupp durch Hrn. Bleichert in der Nähe von Horbausen angelegt, worüber die Vereinszeitschrift im Septemberheft des vorigen Jahrganges ausführliche Nachrichten brachte. Nach Besichtigung dieser Anlage sowie der nicht weniger interessanten bei der Gasanstalt zu Hannover (No. 6, Jahrg. 1877 d. W.) entschloss die Direction der Gesellschaft Heinrichshütte" in Hamm a. d. Sieg mit Rücksicht auf noch neuere Verbesserungen des Systems sich zur Anlage der Seilbahn von Hohegrethe nach Heinrichshütte, da wegen der grossen Massen der Transport per Fuhre schwierig und kostspielig war, und eine schmalspurige Bahn mit Locomotivbetrieb wegen der ungünstigen Terrainverhältnisse so bedeutende Anlagekosten verursacht haben würde, dass es zweifelhaft war, ob in pecuniärer Beziehung ein Vortheil gegen den Transport mit Fuhre würde erreicht worden sein.

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Durchmesser des Laufseils für die beladenen Wagen 28mm.

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25 mm Die äussere Lage des ersteren ist Gussstahldraht, während letzteres ganz aus Holzkohleneisen angefertigt ist. Gewicht der Laufseile 11324*. Dieselben sind aus Längen von 200 m zusammengesetzt und mittelst Stahlmuffen gekuppelt.

Durchmesser des aus Holzkohleneisen bestehenden Zugseils 15mm.
Gewicht desselben 2291k.

Entfernung der Kuppelungsmuffen von einander 58 m.
Gewöhnliche Fahrgeschwindigkeit 1m,3 pro Secunde.
Transportquantum 3600 Ctr. in 10 Stunden.

Jährlich zu transportirendes Quantum 470000 bis 500 000 Ctr.

Die Bodenfläche ist auf 4m Breite ein für alle Mal entschädigt mit 9 bis 13,50 M pro Quadratruthe. Inhalt eines Fördergefässes 235k.

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wird, und ist mir keine Bahn bekannt, auf welcher dies nicht geschehe. Anders ist es mit den Gardinen, die um die Glasglocke mit Kerze angebracht sind. An der Bahn, an welcher ich mich befinde, bestehen sie aus zwei Theilen, die oben und unten mittelst Ringen in Drähten geführt sind. Bei dieser Art von Aufhängung tritt nun der Uebelstand ein, dass die Gardinen eine Benutzung des Lichtes nicht gestatten, indem der Thybet oder Krepp so widerspenstig ist und sich stets wieder aus einander begiebt, so oft man das Zeug auch an die Scheide- bezw. Stirnwand drückt. Will man sich aber noch nicht dem Schlafe hingeben, will man die Zeitung lesen oder sich anders wie beschäftigen, wozu unbedingt Licht nöthig ist, so ist man gezwungen, eine der Gardinen mit der Hand zurückzuhalten. Auf die Dauer ist dies aber sehr langweilig, und so habe ich, wie die nebenstehenden Holzschnitte Fig. 1 und 2 zeigen, Federn angebracht, welche oben die Gardinen im zurückgeschobenen Zustande festhalten, welche aber auch andererseits gestatten, die Gardinen vor die Glocke zu bringen.

Die Feder besteht aus 1mm starkem Stahlblech, ist 10mm breit und nach Holzschnitt Fig. 3 gebogen. Damit sie in dem Drahte sich gehörig führt, ist die Feder bei a mit einer 5mm breiten Ausbauchung versehen, in welche sich der Draht hineinlegt.

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3 Scheffel Steinkohlen pro Tag

0,06

0,05

M 2,83

gegen 6 M, welche früher bei gut chaussirter Strasse und geringer Steigung, bei einer Beladung von 70 bis 80 Ctr. der zweispännigen Fuhre bezahlt wurden.

Vorrichtung an den Glocken für Kerzenbeleuchtung in Eisenbahnwagen.

Von J. Melcher in Breslau.

Die Beleuchtung der Eisenbahn-Personenwagen geschieht entweder durch Gas, durch Brennöl oder durch Kerzen. Bei den beiden ersten Beleuchtungsarten ist die Glasglocke in die Decke so eingelassen, dass sie nur wenig in das Coupé hineinragt, bei der Kerzenbeleuchtung ist aber die ganze Glocke Fig. 1 u. 2

α

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Pro Lampe kostet die Einrichtung 30 Pf.

Billiger lässt sich jedenfalls eine ähnliche Einrichtung nicht herstellen; dieselbe hat bis jetzt nach etwa 1 Jahre sich vollkommen bewährt, gar keine Reparaturen verursacht und dem Zwecke vollkommen entsprochen.

Technische Literatur.

Mechanik.

Vorträge über Baumechanik, gehalten an der k. k. deutschen technischen Hochschule in Prag von Karl v. Ott, Director der II. deutschen Staats-Realschule u..s. w. I. Theil. Zweite umgearbeitete Auflage. 1 Tafel u. 91 Holzschnitte. 143 S. Prag, 1877. H. Dominicus.

In früheren Besprechungen der ersten Auflage dieses Buches hatten wir Gelegenheit, auf den übersichtlichen, kurzen und dabei doch verständlichen Vortrag der darin behandelten Lehren anerkennend hinzuweisen. Die gleichen Vorzüge weist die vorliegende neue Auflage auf, welche insofern eine Vervollständigung der früheren ist, als sie die graphische Methode neben der analytischen in noch grösserer Ausdehnung zur Anwendung bringt. Gerade für die in dem ersten Theile behandelten Sätze über Stützmauern und Gewölbe scheint

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Handbuch der niederen Geodäsie von Friedrich Hartner, Ritter des k. österr. Franz Joseph-Ordens u. s. w. Fünfte vermehrte Aufl. Bearbeitet von Josef Wastler, o. ö. Professor der Geodäsie an der k. k. techn. Hochschule in Graz. Mit 397 Holzschnitten und 2 Tafeln. 710 S. (Preis 16 M). Wien, 1876. L. W. Seidel & Sohn.

Das durch mehrere Auflagen hauptsächlich in Oesterreich verbreitete Hartner'sche Handbuch hat sich durch die vorliegende 5. Auflage ein erweitertes Absatzgebiet erworben, indem die Einführung des Metermasses in Oesterreich Veranlassung gegeben hat, die praktischen Rechnungsbeispiele aus dem Klaftermass in Metermass umzurechnen. Der erste Verfasser des Handbuches setzte selbst die Kenntniss der höheren Mathematik voraus, nicht blos darum, weil dadurch so manche Untersuchung möglich oder wenigstens einfacher (?) würde, sondern weil dieses Buch zunächst als Vorlesebuch für technische Lehranstalten berechnet sei, an welchen der Geometer die höchste Ausbildung in seinem Fache erlangen solle, diese aber ohne höhere Mathematik ,,kaum" erreichbar sei. Wir finden nun diese Auffassung wissenschaftlich und praktisch nicht correct, indem die „niedere" Geodäsie des Feldmessers" absolut nichts von der sphärischen Trigonometrie und Differentialrechnung bedarf, diese Gegenstände vielmehr unbedingt in die höhere Geodäsie für „Geometer" gehören. Von demselben Standpunkte müssen wir die Ausgleichung der vermeidlichen bezw. sogenannter unvermeidlichen Fehler nach der Methode der kleinsten Quadrate aus der niederen Geodäsie des Feldmessers hinaus verweisen, wozu die Gründe implicite im § 54 schon gleichzeitig enthalten sind. Wenn der Feldmesser die elementaren Arbeiten gründlich und richtig bewirkt, so ist seine Aufgabe vollkommen erfüllt. Das viele Halbwissen macht seine Arbeiten eher schlechter als besser.

Wenn wir nun noch vorweg bemerken wollen, dass der Umstand, dass das österreichische Parzellar - Kataster ausschliesslich durch Messtisch aufnahmen hergestellt wird, und sogar die neueren Eisenbahn-Aufnahmen Eisenbahn-Aufnahmen ebenfalls noch meistens mit dem Messtisch bewirkt werden (wie Referent selbst beobachtet), so haben wir damit auch zugleich im Allgemeinen den Standpunkt des vorliegenden Handbuches charakterisirt.

Im Speciellen ist als neu gegen die letzte Auflage zu bezeichnen: der Steinheil'sche Heliotrop; Ausführliches über die Genauigkeit der Längenmessungen; die Messräder; der anallatische Distanzmesser von Porro; die Untersuchung über die Excentricität des Höhenkreises, wobei Verfasser treffend hervorhebt, dass desfallsige Fehler nur mittelst zweier Nonien entfernt werden können; der Theodolit von Breithaupt; die Untersuchung des Fehlers im Höhenwinkel wegen Schiefstehens der Rotationsaxe; das Abstecken langer gerader Linien; desgl. von Kreisbögen; die durch die neue Instruction des österr. Katasters bedingten Aenderungen und Neuerungen in der Triangulirung; die Untersuchung über die Genauigkeit der Längen- und Horizontalwinkel - Messungen; das Gewicht einer nfachen Repetition; die Untersuchung über die Aneroide von Goldschmid; das Universal - Nivellir - Instrument von Ertel; die ausführliche Behandlung des Detailnivellement und der Querprofile; das Präcisions-Nivellement; endlich die im Anhange behandelte Tachymetrie.

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Oeffentlichkeit drängen. Gerade dieser Umstand und das öffentliche Interesse des grundbesitzenden Publicums, welches die Folgen der mangelhaften, unzuverlässigen Arbeiten Jener tragen muss, während der steigende Werth des Bodens diese Folgen immerfort noch verschlimmert, veranlasst uns vom praktischen Gesichtspunkte einige Abschnitte etwas näher zu betrachten.

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Als die wichtigsten Abschnitte in der Kunst des Feldmessers treten uns diejenigen entgegen, welche die Aufnahme einzelner Begrenzungen, Grundstücke und eines grösseren Complexes von Grundstücken betreffen. § 41, „Einleitende Bemerkungen", vermissen wir zunächst, dass der Kunstjünger darauf aufmerksam gemacht wird, dass eine feste Vermarkung aller das Grundeigenthum in privatrechtlicher Beziehung begrenzenden Linien unbedingt nöthig ist, wenn man eine zuverlässige Vermessung machen will, d. h. also auch eine solche, von der man durch eine Prüfung die Richtigkeit beweisen kann. Wenn dies nicht vorher geschehen ist, und es finden sich nicht diese festen mit der ersten Aufnahme vollkommen identischen Punkte vor, an welche der Revisor, sei es früher oder später, anbinden kann, so sagt er, die Vermessung hängt in der Luft." Wenn die Figuren nicht congruent sind in natura, so können auch die Resultate der Vermessung nicht congruent sein. Von einer Revision kann also im exacten Sinne niemals die Rede sein. Die Definition des Begriffes Festlegen" entbehrt der kurzen, verständlichen, sagen wir mathematischen Ausdrucksweise. Der Verfasser sagt viel zu viel und wird dadurch dem Anfänger unverständlich. Die Festlegung" reducirt sich überhaupt auf den Punkt. Ist der Punkt blos durch sogenannten Schnitt festgelegt, so ist er für uns im praktisch geometrischen Sinne überhaupt gar nicht festgelegt. Der Revisor sagt alsdann wieder, der Punkt schwebt in der Luft." Das „Auspflocken", von dem der Verfasser spricht, scheint lediglich von der Aufnahmemethode mit dem Messtisch bedingt zu sein! § 42 wählt der Verfasser zur Festlegung einer Reihenfolge von Punkten, einen oder mehrere selbst aber nicht festliegende Punkte. Vor lauter Festlegungsdefinitionen übersieht und weiss nachher der Feldmesser gar nicht, was denn eigentlich fest" ist. Was der Verfasser unter 240) Standlinien-Methode nennt, hat er bereits unter 235) die Polar-Methode bezeichnet. Die Aufnahme mittelst Transversallinien innerhalb eines Polygons eines grösseren Grundstücks-Complexes, etwa einer Flur (Ried), behandelt der Verfasser ziemlich oberflächlich, und statt einer Signaturentafel, welche das rein äusserliche Darstellen behandelt, wäre ein grösseres Handrissblatt einer Flur mit allen Operationslinien und Messungszahlen geboten. gewesen. An solchen Beispielen erkennt und versteht der Anfänger weit besser als in weitläufigen Redensarten, wie die Messungslinien zu legen und einzubinden sind, damit das Ganze in das mittelst Coordinaten aufgetragene Polygon eingetragen, kartirt werden kann. Was das „Prüfen einer Aufnahme § 46" betrifft, so frappirt es uns in der That, warum der Verfasser nicht sagt, dass eine jede Aufnahme, also nicht blos Messtischaufnahmen, mittelst Revisionslinie geprüft werden kann, welche von einem festen Punkte bezw. aus einer festen im Plane vorhandenen Linie zu einem anderen festen Punkte u. s. w. transversal durch den Complex. gezogen bezw. gemessen wird, und hierbei alle Masse ́der Grenzdurchschneidungen notirt, auch die wichtigeren nahe liegenden festen Punkte, entweder in der geschnittenen Grenze bis zum Schnittpunkt, oder aber mittelst Perpendikel von der Revisionslinie aus gemessen und nachher kartirt werden. Selbst Waldcomplexe lassen in den meisten Fällen irgendwo eine Transversale messen.

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Weshalb der Verfasser in § 51 Die Aufnahme von Städten" die Aufnahme des Details in den Hofräumen durch Ketten messungen empfiehlt, nachdem von ihm u. A. durch Zahlen bewiesen ist, dass der Werth derselben weit hinter denen der Latten und sogar der Stahlbänder zurückbleibt, während er selbst kurz vorher den höheren Werth der Flächeneinheit in Städten und die höheren Anforderungen auf Genauigkeit der Aufnahme betont, verschweigt er uns. Dagegen verdient das Verfahren, die Kartenblätter von Stadtaufnahmen vorher auf Glastafeln aufzuspannen, die Beachtung aller Feldmesser. Wie aber 313) „Einfluss der Krümmung

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