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Klaiber (39), Kailan (24), Hochstetter (26), Obrist Arroquia (23), von Siemia novski ("), Direktor Rabe (10), Dr. Fröhlich (3), Medicinalrath Edard (*) zu Berlin, Eduard von Vivenot (22) und alle andere obgenannten. Diese Art zu reiben lieferte das reichlichste Funkensprühen. Dieß sahen die Freifrau von Augustin (19), Kienesberger (257), Frl. Sophie Pauer (13), Beyer (75), Kynast (3), Zinkel (56), Hr. Gustav Anschütz (118) und Dr. Nied (90).

§. 2292. Eine weitere Art der Fingerreibung ließ ich dadurch bewirken, daß ich die Finger einzeln an der Wurzel fassen und schnell so bis über die Spize hinaus mit allen Fingern der andern Hand unter Preffung reiben. ließ, als sollte der Finger herausgerissen werden; ich nenne dieß geraufte Finger. Diese Reibungsweise bringt lebhaftes Licht, Flämmchen, Rauch und Funken hervor und wurde erzeugt von Frau von Littrow (4), Frl. Karhan (119), Beyer (75), Poppe (39), Geraldini (9), Dr. Heinrich Löw (2), Dr. Fröh lich (7), Dr. Machold (74), Dr. Nied (89), Dr. Köller (103), Kailan (23), von Cevallos (26), Medicinalrath Eckard (*), Dr. Rabel (9), Alois Zinkel (5'), Obrist Arroquia (24), Schiller (3), Ritter von Siemianovski (39).

§. 2293. Daß die Reibung überhaupt Wärme, Elektricität, Licht und am Ende Feuer erzeugt, ist eine Sache bekannt fast so lange es Menschen gibt; daß dabei in manchen Fällen Phosphorescenz entwickelt wird, ist uns von Placidus Heinrich vielfach gezeigt worden. Allein, daß neben allem diesem noch etwas vorhanden ist, noch etwas vorgeht, was bis jet nicht beachtet und nicht beobachtet wurde, das zeigen nicht bloß die oben (§. 1228. 1232) auseinander gesetzten Gefühlserscheinungen, sondern es beweisen es noch bündiger die hier folgenden Gesichts- und Lichterscheinungen an einem geriebenen Metalldrahte und vielen andern Körpern.

2) Metallreibungen.

§. 2294. Oben (§. 1232) habe ich den Drechselstuhl beschrieben, auf welchem ich eine Sandsteinscheibe aufspannen konnte, um Reibungsversuche daran zu machen. An diesem schnell um seine Are laufenden Steine rieb ich nun Kupfer- und Eisendrähte und ließ dieß die Sensitiven im Finstern beschauen. Da in diesen Versuchen mehrere physikalische Disciplinen nahe zusammen laufen und dieselben mit der Reibungsphosphorescenz sich unmittel= bar compliciren, so muß ich genau und mit Anführung aller Beobachter zu Werke gehen.

So wie der scheibenförmige Reibstein in Umlauf kam und das eine Ende des Drahtes sich daran rieb, sahen die Sensitiven Lichterscheinungen auftauchen. Von Professor Endlicher ("), Hrn. von Cevallos (22), Alexander Baumann ("), Obrist Arroquia (19), Anschüß (7), Ritter von Neuwall (9), Dr. Löw (198), Dr. Natterer (107), Ritter von Siemianovski (*), Schiller (195), Frl. Ernestine Anschütz (3), von Weigelsberg (6), Schwarz (6°), Kynast (*),

Frl. Poppe (57), Frau Baronin von Tessedik (58), von Littrow (7), Fenzl (1) finde ich in meinen Papieren nur die Angabe aufgezeichnet, daß sie den Draht haben leuchtend werden sehen, ja Hr. Dr. Tillich (4) von Görlig und meine Tochter Hermine (56), zu schwach sensitiv, um den ganzen Draht leuchten zu sehen, sahen gleichwohl das in der Hand gehaltene Ende davon, wo die Ods flamme herausquoll, also den Punkt der stärksten Concentration der ebischen Ausströmung deutlich leuchtend. — Genauere Berichte liegen mir vor ven solchen, welche den Draht in Odgluth treten sahen, welche dann ihn mit k Rauch und Nebel umhüllt erblickten, und welche ihn endlich am andern Ende eine Flamme aushauchen fahen. Dahin gehören Frau Mathilde von Vivenot (""), Hr. Fichtner (9), welcher den eine Linie dicken Draht mit einem leuchtenden Dunst umwickelt sah, dem er die Dicke einer Rebschnur beimaß, dieß ist ungefähr federkieldick. Frau Kowats (67), Friedrich Weidlich (35. 124), welche den Draht weißleuchtend werden, ihn in einen fingerdicken leuchtenden Flaum eingehüllt und eine schmale lange Endflamme herausschießen sah, die er ruthenförmig nannte; Frau Heintl (42), Frl. Dorfer (101), Hetmanek (5), Martha Leopolder (95), Anna Beyer (455), Glaser (99), Agmannsdorfer (410), welch letztere einen eine Klafter langen Eisendraht weißglühend werden und diese Odgluth beim Reibsteine anfangen, über den Draht hinlaufen, und als ich zu reiben aufhörte, auch zurücklaufen sah, wie wir dieß bei der Elektricität gesehen; so lange dieß dauerte, schaute sie eine lange schmale Flamme am andern Drahtende, die lothrecht emporstieg; Frau Cecilie Bauer (52), welche den Umhüllungsnebel fast drei Finger dick und die Endflamme handhoch sah; Hr. Direktor Rabe (17), Dr. Köller (19), Ranftl (21), Alois Zinkel (85), Graf Ernst von Coronini (18), Kailan (2o), Eduard von Vivenot (68), Hr. Klein (143), Freiherr August von Oberländer (17), welche alle den Draht neben seiner röthlichen Odgluth daumendick mit leuchtendem Dunst oder Flaum umhüllt und mit einer schlanken kerzenlichtähnlichen Flamme endigen sahen. — Andere sahen den Draht odglühend und am Ende mit schlanker Flamme besetzt, wie Hr. Delhez (7), Hochstetter (*), Stephan Kollar (36), Kienesberger (205. 258), Frl. Zinkel (5*), und Frau Baronin von Natorp (®). -Oder die Beobachter bezeichneten Endflamme und flaumigen Odnebel um den Draht herum, wie Frau Baronin von Augustin (29), welche die Endflamme mit dem Finger zum Verschwinden brachte, wenn sie darauf tupfte, die sie aber sogleich wieder erscheinen sah, wie sie den Finger wieder wegnahm, die Lichthülle aber fingerdick fand; Frl. Sophie Pauer (28), Geraldini (104), Dr. Goldberg (31), Kotschy (17), Dr. Rabel (66), Leopolder (160), welche alle den Oddunst um den Draht fingerdick angaben. Endlich gab es einige schwächer Sensitive oder in geschwächter Disposition befindliche Mittelsensitive, welche nur den Draht mit neblichter Lichthülle fingerdick umgeben fanden, ohne auf die übrigen Erscheinungen Acht gehabt zu haben, wie Hr. Fernolendt (32), Hr. Professor

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Dr. Huß (0), Dr. Fröhlich (30). Herr Demeter Tirka (10) fah Endflamme, leuchtende Nebelhülle, in dessen Mitte aber ihm der Draht wie ein dunkler Faden, fast wie ein Schattenriß vorkam. — Der blinde Bollmann (3o) erkannte am geriebenen Drahte reichlichen Lichtschein. Er unterschied selbst den helleren Punkt des Drahtendes von seiner Erstreckung. So oft ich zu reiben. aufhörte, verschwand ihm die Helle, aber nur langsam und im Verlaufe einer vollen Minute Zeit. — Johann Klaiber (21) sah nicht nur den Draht leuchtend, dick wie einen Finger und am Ende Flamme ausgebend, sondern beobachtete auch die Erleuchtung, die er auf den Reibstein, die Drehbank, besonders die Decken derselben warf, die ihm alle sichtbar wurden, so lange ich die Reibung fortsette.

Hr. Summer (3) machte die Beobachtung, daß der Draht leuchtender wurde, wenn er ihn während der Reibung mit den linken Fingern hielt. Faßte er ihn in seine Rechte, so wurde sein Licht matt. Dasselbe beobachtete Hr. Richard Schuler (15) und bestätigte Hr. Sautter (30). Hiebei wurde der positive Draht nicht an seinem Ende, sondern eine bis zwei Handlänge davon entfernt gehalten.

Auch Odfunken wurden häufig bei dieser Drahtreibung beobachtet, nicht da, wo gerieben wurde, sondern am entgegengesetzten Ende des Drahtes, aus der dort aufsteigenden Odflamme hervorgehend. Dieß sahen Fran Kienesberger (205), Cecilie Bauer (52), Frl. Dorfer (101), Karhan (136), Glaser (9), Popre (57), Hr. Kotschy (17), Richard Schuler (161), Tirka (1), Klaiber (21), Dr. Goldberg (3), Hr. Prälat Freiherr von Schindler (72) und Professor Endlicher (**). Frau Bauer (52), welche die Endflamme besonders gut und handhoch sah, schilderte sie mit Regenbogenfarben versehen, wie eine Krystallflamme, nur unruhiger, was durch die schwankende Intensität der Reibung sich gut erklärt.

§. 2295. An einem geriebenen Metalldrahte und sofort an jedem geriebenen Metallstücke kommen demnach nicht bloß die längst bekannten Licht- und Wärmebewegungen zum Vorschein, die jedermann sieht, sondern es treten ́dabei noch unbekannte, von der Physik bis jezt nicht beachtete auf, nämlich die Odgluth der Metalle, der leuchtende Nebel, der sie umhüllt, die odische Flamme am freien Ende der Drähte und Stäbe, Rauch und Funken, die davon ausströmen und mit prismatischen Farben sich aufwärts heben, und wofür hier zahl= reiche genaue Beobachtungen vorliegen.

§. 2296. Eine der schärfsten Reibungen bildet das Feilen. Wenn ich der Frl. Armida Geraldini (34), Anna Beyer (510), Blahusch) (52), mit einer Stahlfeile über einen Eisenstab hinfuhr, so sahen sie in der Dunkelkammer einen rothleuchtenden Streif auf dem Eisen den ganzen Weg entlang, über welchen ich hingefahren war. Dasselbe gewahrten Hr. Enter (120), Gustav

Anschütz (257), Dr. Heinrich Löw (148), Dr. Köller (121), Alois Zinkel (*), Frl. Josephine Geraldini (298) u. v. a. — Hr. Klein (") beobachtete, wie von diesen Lichtstreifen zahlreiche Funken fortflogen. - Als ich Gußeisen feilte, sah Weidlich (124) im Finstern einen Regen von leuchtenden Punkten davon fiiegen. Es war dieß das Feillicht. Dasselbe sah Frl. Azmannsdorfer (243); von gefeiltem Stabeisen sprangen viel schwächere und mattere Funken ab. Zink gab weißliche Funken unter der Feile. Auch Antimon lieferte hellere Feilspäne als Stabeisen. Frl. Reichel (162) sah bei hoher Sensitivität Metalle, Feile und Feilspäne alle leuchtender werden und die Späne wie einen Funkenregen umhersprühen.

§. 2297. Ein Bleistift, mit dem auf Papier geschrieben wird, haben wir oben als odpositiv aufs Gefühl wirkend kennen gelernt. Diese Reibung versuchte ich im Finstern mit Frau Cecilie Bauer (126). Sie sah die Züge, die ich auf dem Papier machte, feurig darauf erscheinen, als hätte ich sie mit Phosphor geschrieben, doch löschten sie sehr schnell wieder aus. Frau Kowats (37), Frl. Zinkel (698) und Beyer (209), Hr. Alois Zinkel (106) sahen dasselbe, immer in rothem Lichte. Frl. Martha Leopolder (100) vermochte zu lesen, was ich auf ein Papier schrieb, wenn ich etwas große Buchstaben machte. Hr. Klein (150) und Schiller (115) sahen die Röthe deutlicher erscheinen, wenn sie den Bleistift mit der linken Hand führten und rasch und nachdrücklich über das Papier fuhren.

3) Mancherlei Körper.

§. 2298. 3wei Glasstäbe rieb ich der Frl. Azmannsdorfer (120) ge= freuzt auf einander. Als ich noch ganz sanft und langsam rieb, sah sie schon, daß beide Glasstäbe auf ihrer ganzen Erstreckung leuchtend wurden und die geriebenen Stellen mit Flammenentwicklung glänzten. Diese Erscheinungen wurden stufenweise stärker, so wie ich das Reiben mit stärkerem Drucke bewerkstelligte, bis endlich die Stäbe entlang mit einer leuchtenden Hülle umgeben waren, reichlich Funken sprühten und von beiden Enden Flammen ausströmten. Als ich aufhörte zu reiben, bedurfte es mehr als einer Minute, bis diese Leuchten eine nach der andern allmählig erloschen. Daß auch Frl. Reichel geriebene Glasröhren leuchtend und flammend gefunden, habe ich schon (Dynamide §. 129) mitgetheilt. Auch Hr. Ranftl (38) sah eine ihm an Stein geriebene Glasröhre entlang licht werden, und an ihrem abgekehrten Ende eine lichte Ausströmung aussenden.

§. 2299. Zwei unglasirte Porzellantiegel, die ich über einander rieb, lieferten der Frl. Agmannsdorfer (121, 125) ganz ähnliche Ergebnisse. Kaum ließ ich sie ganz sanft sich reiben, so sah diese schon reichliche Lichtentwicklung. Und lange ehe ich die mindeste Helle zu gewahren vermochte, sah sie schon nicht bloß die Tiegel in Odgluth, sondern auch ihre Ränder ringsum Flammen

ausströmen. Endlich als ich so stark rieb, daß auch ich auf den Berührungspunkten Licht sehen mußte, waren für sie beide Tiegel um und um in loderndem Feuer.

2300. Schwefel auf Schwefel gerieben sah Frl. Azmannsdorfer (129) blau in Odgluth aufleuchten Gyps auf Gyps (125) vermochte sie nicht oder nur sehr schwach zu sehen. — Fuhr ich mit einer trockenen Schreibfeder über Kalkspath, so sah sie eine Menge aufsteigender Leuchten, wie wenn man mit Stahl und Stein Feuer schlägt; dasselbe sah sie, wenn ich mit meinem Fingernagel darüber fuhr. Nieb ich Kalkspath auf Kalkspath, so wurde er bald durch und durch stark odglühend, ward flammend und sprühte Funken, alles so helle, daß die benachbarten Gegenstände davon erleuchtet wurden. Schwefelsaures Kali über einander gerieben gab Gluth, Fammen und Funken sehr lebhaft. Einen Agatmörser mit Pistill fand sie bei der geringsten Reibung, wobei ich noch lange nichts wahrzunehmen vermochte, sehr schön glühend und flammend; rieb ich aber so kräftig, daß ich selbst Licht gewahrte, so fand sie die Helle so stark, daß sie das ganze Zimmer davon in Dämmerlicht gerathen sah. Versteinerte Nicolia aegyptiaca, vom sogenannten versteinerten Walde am rothen Meere, auf einander gerieben, gab ihr prächtige spannenhohe Flammen (182). Stahl und Feuerstein. an einander geschlagen, lieferten ihr mächtige Flammen, mitten darin die gewöhnlichen Feuerfunken. Als ich ihr (156) schwefelsaures Kali in einem gläsernen Mörser mit Glaspistill zerrieb, sah wohl auch ich einzelne sprühende Fünfchen, sie aber war ganz entzückt von der Lichtpracht, die den ganzen Mörser in Gluth seßte. Als ich beim Reiben mit dem Pistill in der Schale schnell herumfuhr, hatte sie ein beständiges Feuerrad vor Augen, wie sie sich ausdrückte. Frau Kienesberger (32) sah hiebei die nämlichen Erscheinungen und bestätigte genau obige Angaben.

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§. 2301. Frl. Reichel (97) fand, wenn ich ihr gegossenen Gyps auf einander rieb, dieß ganz lichtlos. Zink auf Zink, Kupfer auf Kupfer sah sie nur von sehr schwachen Lichterscheinungen begleitet; auch Frl. Aßmannsdorfer (125) hatte dieß so gefunden. Kupfer und Zink auf einander gerieben, that nicht mehr Wirkung. Glas auf Glas, das ich auf den Reibungsstellen licht sah, erschien der Frl. Reichel neben Odgluth mit faustgroßen Flammen. Unglafirte Porzellantiegel auf einander erzeugten handgroße Flammen. Kohlen auf Kohlen gerieben wurden odglühend auf Fingerdicke hinein von den Reibungsstellen aus. — Hutzucker, kleine Stückchen auf einander, wovon Jedermann Licht auf den Reibungsstellen unmittelbar sieht, flammten groß wie Hühnereier.

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§. 2302. Der Frl. Krüger (97) rieb ich verschiedene Substanzen am Drehreibsteine. Viele sah auch ich leuchten, wie Quarz, Zucker, Flußspath, Chlorophan; audere sah ich, wenn ich sie sanft rieb, nicht, aber die

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