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Der Betrieb der Bergwerke, Hütten und Salinen im Preulsischen Staate
während des Jahres 1883.1)

I. Steinkohlenbergbau.

im oberschlesischen Becken um

8,37 pCt.

5,58 »

» niederschlesischen Becken um
» Ruhrbecken um

Im Preufsischen Staate wurden im Jahre 1883 auf 396
Gruben mit einer Belegschaft von 183 248 Köpfen 50611018t
Steinkohlen im Werte von 255322 856 M gefördert.

» Aachener Becken um

7,60
>>
0,90
7,70

» Saarbecken um

Die Fördermengen der gröfseren Steinkohlenbecken stiegen. gegen die Fördermengen des Vorjahres

Im ganzen Staate stieg die Förderung um 7,46 pCt. Uebersicht über die Steinkohlenförderung des Preufsischen Staates im Jahre 1883 nach Steinkohlenbecken. Haldenwert der Förderung

durchschnittlich auf

1 Arbeiter M

11 799 178
3 064 655
8 445

115 678
66 623

325
224
88
173

8 445

46 643 147
18 858 648
98 891
159 267
2 684 814

20 593

10 297

418 515

29 894

146

1 865

622 110 761

55 130

11 480 916 859

852

110 761

123

8 783

2 196

71

1 230

184 210

92 105

150

191

96 845

27 716 296

145 875

286

18

6 459

1 277 771

70 987

198

12

499 995

243

76 245
1 374 051
130 884 321
7 494 295
24 700
46 120 838
183 248
255 322 856
400 171 610
232 724 491
(4) 11 638
22 598 365
1) Grube Piesberg, deren Flötze man für die Fortsetzung der Ibbenbürener hält.
2) Darunter 1 Grube, auf welcher Steinkohle als Nebenproduct gewonnen wird.

396

5 999 946
50 611 018
47 097 376
3 513 642

128 129 276
117 743 274
10 386 2

1. Oberbergamtsbezirk Breslau.

Der mit dem Jahre 1880 eingetretene Aufschwung in den Productionsverhältnissen des Steinkohlenbergbaues hat auch im Jahre 1883, jedoch mehr der Menge als dem Werte nach, Fortschritte gemacht. Die Gesammtproduction hat sich um 7,8 pCt. (für Oberschlesien um 8,4 pCt., für Niederschlesien um 5,6 pCt.) gegen das Vorjahr gesteigert; der Gesammtwert der Förderung zeigt dagegen nur eine geringe Zunahme von 0,2 pCt. gegen 1882.

speiseleitung hergestellt wurde, welche es ermöglicht, das Druckwasser unmittelbar in die Kessel zu führen. Der Sicherheit halber ist diese Leitung mit einem auf 8 Atm. belasteten Ventil versehen.

Dampfmaschinen waren im ganzen 826 (+ 4 pCt.3) mit 55172 N (+ 3,6 pCt.) im Betriebe.

Der Gesammtabsatz im Inlande hat sich um 8,2 pCt. gehoben, und es waren hieran in erster Linie, abgesehen von den verschiedenen »anderen Abnehmern«, die Koksanstalten mit 1398 401 (+ 6,9 pCt.) beteiligt. Der Absatz an die Eisenhütten ist sowohl in Oberschlesien (— 10,7 pCt.), besonders aber in Niederschlesien (— 97,1 pCt.) bedeutend zurückgegangen, eine Folge der besonders Oberschlesien starke

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Der concessionirte Dampfdruck der Kessel beträgt 6 Atm.
Jeder Kessel wiegt einschl. grober Ausrüstung etwa 20000kg.
Die Lieferung der 3 Kessel erfolgte von der Firma
J. H. Becker in Barmen.
(Fortsetzung folgt.)

1) Den ausführlichen Erläuterungen in Bd. XXXII, 2. statistische Lfrg. der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen entnommen. Vgl. auch die tabellarischen Uebersichten S. 255 d. Z. 2) Die Angaben innerhalb der Klammern sind die Zunahme oder Abnahme gegenüber dem Vorjahre 1882, bezw. die directen Zahlen für das Jahr 1882.

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*

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Concurrenz machenden, in Russisch-Polen entstandenen neuen
Walzwerke. Der Absatz an die Zinkwerke hat sich gehoben
(+2,3 pCt.), ebenso bezogen die verschiedenen »anderen
Abnehmer gröfsere Mengen (+ 7,5 pCt.).

Der Gesammtabsatz nach dem Auslande hat 2358188t (+ 10,1 pCt.) betragen, und zwar gingen von Oberschlesien 327 461t (+ 26,7 pCt.) nach Russland und Rumänien, 1359272t (+11,8 pCt.) nach Oesterreich, von Niederschlesien 671455t (+0,6 pCt.) ebenfalls nach Öesterreich.

Die Gesammtbelegschaft betrug 49 929 Köpfe (+3,6pCt., und zwar für Oberschlesien + 2,4 pCt., für Niederschlesien, woselbst die Zahl der jugendlichen und weiblichen Arbeiter im Jahre 1883 aufserordentlich zugenommen hat, + 6,7 pCt.). Da aber die Zunahme der Production in beiden Districten im umgekehrten Verhältnisse steht, so stellt sich demnach die Förderung pro Kopf in Oberschlesien auf 325t (307*+ 5,9 pČt.), in Niederschlesien dagegen nur auf 224t (227t1,3 pCt.).

Die mittleren Durchschnittslöhne für einen Arbeitstag, nach Abzug der Knappschaftsbeiträge und der Kosten für Geleuchte- und Sprengmaterialien, betrugen in Oberschlesien bezw. Niederschlesien: für Aufseher, Maschinenwärter usw. 2 M 16,7 Pfg. (+2,7 Pfg.), 2 M 16,9 Pfg. (+ 3,2 Pfg.); für Häuer 2 M 37,1 Pfg. (-5,3 Pfg.), 2 M 30,7 Pfg. (+4,3 Pfg.); für Förderleute unter Tage 1 M 55,8 Pfg. (+5,8 Pfg.), 1M 68,1 Pfg.

11. April 1885.

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Trotz verminderter Nachfrage der zur Kokserzeugung am meisten begehrten Kohlensorten, trotz der gegen das Vorjahr weniger günstigen Lage der Eisenindustrie und trotz der milden Witterung des Winters nahmen Production und Absatz dennoch einen gleichmässigen Fortgang, und es waren infolge dessen auch die Lohnverhältnisse nicht ungünstig zu nennen. Die Gesammtproduction der 200 im Betriebe stehenden Bergwerke (darunter nur 2 fiscalische) betrug 27 863 025t (+1989 693t) im Gesammtförderwerte von 132 257 905 M; der Gesammtabsatz der Privatwerke bezifferte sich zu 27667716t (+2004 883t), und zwar zur Ruhr 0,19 pCt., zur Eisenbahn 78,09 pCt., auf dem Landwege 4,03 pCt., für die Kokereien auf den Gruben 11,78 pCt. und zu eigenem Gebrauche 5,91 pCt. An Dampfmaschinen waren für die verschiedenen Zwecke 2503 (+ 175 = 7,52 pCt.) mit 165987 N (+ 9274 5,92 pCt.) vorhanden, so dass sich die Durchschnittsstärke einer Dampfmaschine auf 66,32 N (— 1) stellt.

Die Gesammtbelegschaft von 97 922 Köpfen verteilt sich hauptsächlich auf die 123 Zechen des Regierungsbezirkes Arnsberg und auf die 57 Zechen des Regierungsbezirkes Düsseldorf. Die gröfste Förderung in den genannten beiden Bezirken hatten die Zeche Ver. Rhein-Elbe und Alma mit 840780t bezw. Zeche Dahlbusch mit 790250t. Ueber 500 000t förderten im Bezirke Arnsberg 3 Zechen, Düsseldorf 3 Zechen; über 100000t 63 bezw. 27 Zechen.

Die mittleren Durchschnittslöhne für einen Tag überstiegen in den nördlichen Revieren für die Häuer durchweg den Betrag von 3 M, erreichten sogar auf einzelnen Werken 3,50 bis 3,80 M, während die Löhne der Förderleute zwischen 2,50 und 2,90 M schwankten, unter 2 M aber nur höchst selten und zwar nur auf den kleineren Werken der südlichen Reviere und des Revieres Osnabrück vorkamen.

4. Oberbergamtsbezirk Bonn.

Die Steinkohlenproduction hat 1883 einen weiteren erheblichen Aufschwung genommen, auch die Koksproduction

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II. Braunkohlenbergbau. Uebersicht über die Braunkohlenförderung im Preufsischen Staate während des Jahres 1883 nach Provinzen.

Fördermenge1)

Haldenwert der Förderung

auf
1 Grube

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hat sich gehoben, sowohl im Worm- als auch im Saarrevier;
dagegen waren in ersterem die Verkaufspreise infolge der
Ueberproduction an der Ruhr sehr ungünstige. Die Dar-
stellung von Steinkohlenbriquettes hat sich auf Grube Neu-
Laurweg zwar etwas gehoben, auf 14 106t gegen 14037*; jedoch
war die Nachfrage äusserst schwach, und fand der Verbrauch
fast nur
zu eigenem Bedarfe und in der nächsten Um-
gebung statt.
gel
Die Gesammtproduction der 9 fiscalischen und 22 Pri-
vatwerke stieg auf 7440725 (+6,10 pCt.) mit einem Ge-
sammtförderwerte von 54430173 M (+ 9,07 pCt.).

Der Gesammtabsatz der 9 fiscalischen Gruben
bei Saarbrücken war 5895312*, davon an Koksanstalten
1115934t, Eisenbahnversandt 3574918t, zu Wasser 602012*,
auf Landwegen 413 128t. Von den 3 letzten Mengen bezog
1883
1882
1002835t 961 128t
1352950 1238015
825 808

878165

44117

839949
419 472
41040
11530

das Preussische Inland
Süddeutschland
Elsass-Lothringen
Luxemburg
Frankreich

41501

734072
400 266

20760

12740

4234290t

Summe 4590058t Die Verkaufspreise erfuhren eine Steigerung von 7,64 M gegen 7,43 M pro Tonne.

Die Gesammtbelegschaft von 32073 Köpfen verteilt sich mit 6033 Köpfen für das Bergrevier Aachen, 1340 Köpfen für das Bergrevier Düren, 538 Köpfen für das Bergrevier Trier-St. Wendel und 24162 Köpfen für den Directionsbezirk Saarbrücken. In letzterem betrug die Förderung pro Kopf 244,7(+5t).

Die gröfste Förderung erreichte bei den Saarbrücker Gruben die Berginspection Heinitz, Grube Heinitz-Dechen, mit 1101810, gleichzeitig auch die gröfste Fördermenge pro Kopf mit 284,9t.

die Schweiz
Italien
Oesterreich

Dampfmaschinen waren im Saarbrücker fiscalischen Reviere 326 (316) vorhanden mit 21577 N (19738 N).

Ueber die durchschnittlichen Arbeitslöhne giebt hier unsere Quelle auffallender Weise keinen Aufschluss.

5. Oberbergamtsbezirk Clausthal.

Die Gesammtproduction, einschliesslich der Förderung der Obernkirchener Gesammtwerke, erreichte die Höhe von 414351 (+ 23 217t) mit einem Gesammtförderwerte von 2874459 M (+ 85085 M).

Der Gesammtabsatz bezifferte sich zu 375 582 t (+ 26821t) im Werte von 2557 945 M (+ 191273 M), und es stellten sich die Verkaufspreise pro Tonne auf 6,81 M (+ 0,02 M).

Die Gesammtbelegschaft betrug 3096 Köpfe (+ 148 Köpfe bei den Obernkirchener Werken).

3719

98

1 200

14 454

24

1 135

567

21 197

20 108

1 089

1) Hier ist nur die absatzfähige Braunkohle aufgeführt.

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t

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Im Oberbergamtsbezirke Halle hat die Förderung an Menge um 9,65 pCt., an Wert um 7,7 pCt. zugenommen. Das Absatzgebiet beschränkt sich hauptsächlich auf das Productionsgebiet; hier treten sächsische und westfälische Steinkohle, besonders aber böhmische Braunkohle als starke Concurrenz auf. Verwendung findet die Braunkohle vornehmlich zur Kesselfeuerung in den Zuckerfabriken und chemischen Fabriken, in Brennereien und Ziegeleien. Die sich erfreulicherweise gut entwickelnde Leuchtstoff-Fabrikation hat den Wert der zu ihrer Verarbeitung geeigneten Schwelkohlen erheblich erhöht, die Fördermenge an diesen Kohlen ist, da die teerärmeren keine Verwendung mehr finden, etwas zurückgegangen; sie betrug 801 999 (828989). Zu Briquettes wurden auf 73. Trockenpressen 1178 252t, auf 91 Nasspressen 676 832t und mittels Handarbeit 28 299 Braunkohle verarbeitet, sammen 1883 383 t.

zu

Im Oberbergamtsbezirke Dortmund hat keine Braunkohlengewinnung stattgefunden.

Im Oberbergamtsbezirke Bonn haben sich die Verhältnisse infolge lebhafterer Nachfrage erheblich günstiger gestaltet; es gilt dies besonders von dem zum Regierungsbezirke Köln gehörigen Teile des Bergrevieres Brühl-Unkel, dessen Briquettes-Fabrikation sich bedeutend erweitert hat. Einige Sendungen gingen sogar nach Italien.

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4. Oberbergamtsbezirk Bonn.

Der Eisenerzbergbau erzielte im Jahre 1883 die bisher noch in keinem Jahre erreichte Höhe der Production von 2 496 383 (+53 277) auf den vorhandenen 489 Eisenerz- und 16 sonstigen Bergwerken; 110 Werke waren ohne Förderung in Betrieb. Die Verkaufspreise stellten sich dagegen, besonders im letzten Quartale, äusserst niedrig, wodurch sich der Geldwert der bedeutend gestiegenen Förderung, 20 879 728 M (— 1073929 M), gegen den des Vorjahres sogar verminderte. Nach den Regierungsbezirken der Gewinnung und nach den einzelnen Erzsorten geordnet, stellt sich die Förderung, wie folgt:

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deutscher Ingenieure.

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Wie im Vorjahre, lieferten auch dieses Jahr 11 Reviere, und zwar dieselben, mehr als je 50 000 Erze, wovon Revier Daaden-Kirchen mit 390 304t, dann Weilburg, Siegen I und Wetzlar, sämmtlich je über 300 000. Mehr als 12 500* förderten 63 Gruben, darunter als höchste Leistung Storch & Schöneberg im Revier Siegen I 119 632t.

5. Oberbergamtsbezirk Clausthal.

Von den 39 im Bezirke betriebenen Eisenerzbergwerken förderten 36 zusammen 310 283t (+42 535t) im Werte von 1056465 M (+ 286 386 M). Hiernach ist auch hier ein Aufschwung anzuerkennen, nur vermag sich der in den Aemtern Elbingerode und Zellerfeld des Harzes betriebene Eisenerzbau noch immer nicht, und zwar der schlechten Transportverhältnisse wegen, zu heben. Recht schwunghaft war auch in diesem Jahre der bei Hohenkirchen, Revier Cassel, betriebene Bau auf manganhaltige Eisenerze.

11. April 1885.

Zinkerzbergbau.

Uebersicht über die Zinkerzförderung im Preussischen Staate während des Jahres 1883.

Zinkerzförderung

Haldenwert

Anzahl der Gruben
mit
ohne
Haupt-
Pro-
duction pro-
duction

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IV.

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1) Einschliesslich 214 Mann bei der Silbererzgewinnung.

2) Einschliefsl. der Förderung eines Betriebspunktes auf Braunschweig. Gebiet.

Im Oberbergamtsbezirke Breslau sind als Folge der sinkenden Bleipreise die Werte der Bleierze um 11,33 M

Berechnung der Kettenhaken.

In dem Aufsatz über Kettenhaken in No. 1 dieses Jahrganges gelangt der Verfasser durch die allerdings wahrscheinlich klingende aber unrichtige Voraussetzung, dass der Querschnitt eines Kettenhakens ein Minimum werde, wenn in demselben die gröfste Zugspannung gleich der gröfsten Druckspannung sei, zu Constructionsregeln, welche mit der bisherigen Praxis im Widerspruche stehen. Obgleich nun die übliche Berechnung der Haken ohne Berücksichtigung der Krümmung von der genauen Berechnung sehr abweichende Resultate giebt, so ist doch die Praxis weniger der ungenauen Theorie ge

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Die Mansfeld'sche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft im Oberbergamtsbezirke Halle erzielte im Jahre 1883 aus der Tonne Minern durchschnittlich 26,27kg Kupfer (+0,95kg) und 0,152kg Silber (+0,012kg) und durchschnittlich einen Verkaufspreis von 135,77 M für 100kg Raffinadekupfer (— 2,91 M), sowie 149,18 M für 1kg Feinsilber (-3,49 M).

(Schluss folgt.)

folgt, und kommen die gebräuchlichen Hakenformen der theoretisch besten Form sehr nahe. An der Richtigkeit der in genanntem Aufsatz angewandten Grashof'schen Theorie der krummen Stäbe ist nicht zu zweifeln, und hätte es zur Bestätigung derselben kaum eines Versuches bedurft. Diese Theorie hat keine anderen Voraussetzungen als die gewöhnliche Biegungstheorie und gilt wie diese selbstverständlich nur innerhalb der Elasticitätsgrenze. Ein Bogenelement im Abstande ʼn von der neutralen Faser erfährt nach der Grashof'schen wie nach der gewöhnlichen Theorie eine Ausdehnung, welche proportional ist. Bei einem geraden Stabe und einem Stabe mit unendlich grofsem Radius sind

alle Bogenelemente des Querschnittes gleich lang, während bei Stäben, welche nach endlichen Radien gekrümmt sind, die Längen der Bogenelemente den Krümmungsradien proportional sind; folglich muss die Ausdehnung der Längeneinheit eines Bogenelementes und damit also auch seine Spannung Fig. 1.

******

η r - n proportional sein. In dieser Art der Kraftverteilung über den Querschnitt besteht die ganze Theorie der krummen Stäbe. Um nun die wirkliche Gröfse der Spannungen zu ermitteln, hat man die Gleichgewichtsbedingungen zwischen äusseren und inneren Kräften aufzustellen, nämlich Zo P und Σση Σon = M. Es lässt sich nun leicht nachweisen, dass, sobald die Angriffslinie der Last durch den Krümmungsmittelpunkt des Hakens geht, die neutrale Faser mit der Schwerpunktsfaser zusammenfallen muss und YS 4--h daher, wenn Σ6 = P erfüllt ist, die zweite Gleichung Σση: M von selbst erfüllt ist. Es genügt also zur Berechnung der Spannungen die eine Gleichung unter Hinzuziehung der Proportion: on: on1 =

= P

η

71

η r 71 Ich habe nun für einige Hakenquerschnitte die Integration ausgeführt. Da für Haken mit trapezförmigem Querschnitte, bei welchen h> a, die Zugspannung gröfser ist als die Druckspannung, so ist klar, dass, sobald h>a ist, der dreieckige Querschnitt der günstigste und es für diesen Fall nur erforderlich ist, die Zugspannung zu untersuchen, da die Druckspannung doch kleiner ist.

3 a B

Das Verhältnis der Kraft zur Zugspannung berechnet sich nun auf

P

σ

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P

= 2 a B [ − h + ( a + 1⁄2 ħ) log nat

σ

P σ

Für den rechteckigen Querschnitt ist dieser Ausdruck etwas einfacher, nämlich:

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P

In diesen Ausdrücken kann man B durch den Querschnitt Fausdrücken und letzteren ebenso wie a als constant ansehen, und wird der Hakenquerschnitt am kleinsten ausfallen für das Verhältnis von h zu a, für welches diese Ausdrücke von Maxima werden. Man sieht sofort, dass diese Ausdrücke keineswegs für h = a Maxima werden, sondern mit h wachsen. Bei excentrisch belasteten Stäben wird Maximum, für

σ

P

σ

h

a

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∞, wobei =1/3F wird; dagegen erreichen diese Aus

h

a

-ihre Maxima. drücke für ganz bestimmte endliche Werte von Es hat indessen kein Interesse, dieselben zu berechnen, weil h sich so grofse Werte für ergeben, wie sie in der Praxis doch nicht zu gebrauchen sind. Den besten Aufschluss über den relativen Wert der Querschnitte und über das vorteilhafteste Verhältnis von h zu a erhält man durch Zahlen, und P

a

als Bruch

σ

habe ich in folgender Tabelle einige Werte von teile der betreffenden Hakenquerschnitte ausgedrückt, zusammengestellt:

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h

10

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nat (a (a + 1 ) ]

a

(a + ) ]

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0,0794 F 0,0986 F 0,1035 F 0,0902 F 0,1198 F 0,1312 F 0,0888 F 0,1169 F 0,1277 F 0,1111 F 0,1667 F 0,2000 F

Bei dem dem trapezförmigen Querschnitte habe ich die Form gewählt, welche für excentrisch belastete Stäbe am vorteilhaftesten f B h + a und bei welcher ist. b

k-h

a

Gleichzeitig habe ich in der vierten Zeile die Werte hingeschrieben, welche sich nach der alten Theorie ergeben. Aus der Tabelle werden die erforderlichen Hakenquerschnitte h für verschiedene Werte von übersichtlich, und wenn man

a

nun noch berücksichtigt, dass das Gewicht eines Hakens dem Product aus Querschnitt mal Krümmungsradius proportional ist, und danach aus obigen Zahlen die Körperinhalte berech2 das Gewicht eines Ha

h

a

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wird ein Verhältnis von > 211⁄2 empfohlen; die hiernach construirten Haken werden also nicht, wie angenommen, mit 71/2kg, sondern mit mindestens 11kg beansprucht.

Aus obigen Zahlen lassen sich nun in kürzester Zeit Haken berechnen; denn nachdem a und h beliebig gewählt sind, lässt sich die einzige fehlende Abmessung der Breite sofort hinschreiben. Abgerundete Querschnitte lassen sich leicht unter eine der Formen der Tabelle bringen und danach ziemlich genau berechnen; wünscht man, ganz genaue Zahlen zu haben, so muss man den betreffenden Querschnitt besonders behandeln. Bei weniger einfachen Querschnitten lohnt sich die Integration nicht; dagegen lässt sich auch für den schwierigsten Querschnitt sehr schnell graphisch die Tragkraft bestimmen, indem man zunächst die den Spannungen proportionale Gröfse

η

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zu dem zugehörigen n als Ordinate aufträgt. Um nun

ņ

η

in einer bequemen Einheit zu zeichnen, wählt man als constanten Factor 712

p ·N1
N1

so dass also die Gröfse der

y

71

·N1. 71

Fig. 3.

Ordinate in 71 gleich 71/2 X 71/2 wird und also der üblichen Inanspruchnahme pro qmm entspricht. Die Endpunkte dieser Ordinaten bilden dann eine Hyperbel, deren Ordinaten die Spannungen pro Flächeneinheit darstellen. Vergrössert man nun diese Ordinaten der jedesmaligen Breite proportional, so erhält man ein Diagramm, dessen Flächeninhalt die Summe der Kräfte in diesem Querschnitte darstellt, und indem indem man die Summe der Druckkräfte von der Summe der Zugkräfte abzieht, erhält man die Tragkraft des Hakens bei einer Inanspruchnahme von 71/kg. Ist die so gefundene Tragkraft gröfser oder kleiner als die beabsichtigte Tragkraft des Hakens, so hat man die Abmessungen der Breite der Vergrösserung oder Verkleinerung der Kraft proportional zu vergrössern oder zu Hat verkleinern. h man für ein bestimmtes Verhältnis von und einen bestimma ten Querschnitt die Tragkraft ermittelt, so kann man, da die Tragkraft geometrisch ähnlicher Haken proportional dem

1) Z. 1883 S. 883,

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Fig. 2.

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