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542) 1009–1020.

Abt Siegfried von Kloster Berge schenkte demselben zu seinem Seelenheil ein großes mit Gold, Gemmen und Edelsteinen verziertes und zwei kleinere goldene Kreuze, zwei silberne Schränke, einen vergoldeten Kelch, eine Schaale für den Altar, mehrere Kaseln, Kappen und viele Bücher. Auf seinen Betrieb wurden auch seine Brüder, Dithmar, Bischof zu Merseburg, Heinrich und Friedrich in die Brüderschaft des Klosters aufgenommen. Ferner stellte er in der Klosterkirche einen goldenen, mit Gemmen und Edelsteinen verzierten Altar auf, zu dessen Erwerbung er 112, das Kloster 24 Talente beisteuerten. Sodann schenkte er einen Kelch von Krystall mit Gold und Gemmen verziert und ließ den vordern Theil der Tumba auf dem Hochaltar mit Gold und Edelsteinen schmücken. Schließlich wurde er Bischof zu Münster und schenkte dem Kloster als solcher noch eine goldene Tafel, deren Werth aber zum Behuf einer Schuldentilgung verringert wurde. Er starb am 27. November (1032) und bis zur Bursfelder Reformation wurden zu seinem Andenken (an seinem Todestage) die hohen Vigilien gehalten und mit den großen Glocken geläutet.

S. Gesta abb. Bergg. herausg. von Holstein in den Magdeb. Geschichtsblättern V. S. 373, 374.

543) 16. August 1010.

König Heinrich bestätigt aus geistlichen Beweggründen und auf Bitten des Abts Sigifrid diesem und seinem zur Ehre des heiligen Johannes des Täufers geweihten Kloster die Hörige (ancillam) Mazzeka mit ihren Söhnen und Töchtern in dem Dorfe (uilla) Werela in der Grafschaft des Grafen Vuico, welche bereits sein Vorgänger (diuae memoriae) Kaiser Otto jenem Kloster übergeben hatte, dergestalt, daß der Abt und seine Nachfolger hinfort mit jener Hörigen und ihren Nachkommen zum Nußen ihrer Kirche unbehindert thun könnten, was ihnen beliebe.

(L. S.)

Signum domni H

.

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(L. M.) regis inuictissimi. Guntherius cancellarius uice UUilligisi archicappellani notauit.

Datum XVII, Kalendas SEPTEMBRIS Indictione VIII. Anno dominicae incarnationis millesimo [X]mo Anno uero domni s . . . . di Heinrici regnantis VIIII.

Actum FROSA FELICITER AMEN.

Original mit fragmentarisch erhaltenem Siegel und durch Mäusefraß an mehreren Stellen beschädigt im Königl. Geh. Staats-Archiv in Berlin. Gedruckt in

Höfer, Erhard und v. Medem, Zeitschrift für Archivkunde 2c. II.

p. 144.

544) 2. November 1010.

König Heinrich schenkt (deo instigante) um seines und seines Vorgängers, Kaisers Otto, um seiner Gemahlin Kunigunde (Cunigundae) und seiner Eltern Seelenheil willen dem zu Ehren des Herrn Jesu Christi, des heil. Peter und des heil. Moriß und Innocenz geweihten Münster in Magdeburg (monasterio magedeburgensi) zum Gebrauch der Brüder, die daselbst Gott dienen werden und für die Aufnahme in ihre Brüderschaft und gemeinsamen Gebete, drei ihm gehörige Höfe (cortes): Hiddeshuson mit seiner ganzen Feldmark, Heristi und Dasinga rod mit allem Zubehör an Land, Leuten und Einkünften, damit der zeitige Dompropst Duodecho und seine Nachfolger von den genannten Dörfern (uillis) zu ihrem und der Domherren (canonicorum) Nußen einen freien, unbeschränkten Gebrauch machen können.

Signum domni Heinrici (L. M.) regis inuictissimi. (L. S.)

Guntherius cancellarius uice UUilligisi archicappellani recognoui. Data IIII. NONAS NOUEMBRIS Indictione VIIII. Anno dominicae incarnationis millesimo X. Anno uero domni secundi Heinrici regnantis VIIII. Actum Magedeburg FELICITER AMEN.

Original, dessen aufgedrücktes Siegel nicht mehr vorhanden, ist im Königl. Geh. Staats-Archiv in Berlin.

Ab extra steht von einer Handschrift vom Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts: De traditione in hittishus on cum tota marca et heristi.

Gedruckt in

Höfer, Erhard und v. Medem, Zeitschrift für Archivkunde 2c. II. p. 146.

545) 1010.

Von Belgern (Belegori) an der Elbe aus, wohin König Heinrich nach Ostern eine Zusammenkunft anberaumt hatte, gingen Herzog Bernhard (von Sachsen) und (Dom-) Propst Waltherd (von Magdeburg) vorauf, um mit Herzog Bolizlav (von Polen) zu verhandeln (gratia Bolizlavum convertendi), doch kehrten sie unverrichteter Sache zurück. Auf dem nun folgenden Zuge erkrankte zu Göhren (Jarina) in der Lausit (in pago Luzici) der König und sein geliebter Tagino (Erzbischof von Magdeburg).

Thietm. chron. 1. VI. c. 38 in M. G. III. p. 822.

546) 1010.

Nach einem siegreichen Zuge der Deutschen gegen die Wenden in der Lausiz und Schlesien feierte Erzbischof Tagino (von Magdeburg), der von Strela an vom König getrennt gewesen war, das St. Morigfest (sanctam Thebeorum sollempnitatem) (22. September) und kam dann wohlbehalten zum Könige nach Merseburg.

Thietm. chron. 1. VI. c. 38 in M. G. III. p. 823.

547) 28. April (c. 1010)

starb die Klosterfrau Mathilde (Mathild).

Necrolog. Episc. Merseb. bei Höfer, Erhard und v. Medem, Zeitschrift für Archivkunde I. p. 113. Nach Mooyer in den Neuen Mittheilungen des Thür. Sächs. Alterthums-Vereins V. 3, p. 91. Die Mathilde, eine Tochter des 985 gestorbenen Markgrafen Dietrich, anfänglich Nonne, dann c. 999 Gemahlin eines Ende d. J. erschlagenen Wenden Pribislaf und zulegt als Aebtissin in Magdeburg verstorben oder die 1003 als Aebtissin von Alsleben a. S. vorkommende Mathilde? S. v. Dreyhaupt, Beschreibung des Saalkreises II. p. 843 und Regest Nr. 466.

548) c. 1010.

Die Wenden zwischen Elbe und Oder, welche 70 Jahre und darüber während der ganzen Ottonenzeit dem Christenthum angehangen hatten, fielen ins Heidenthum zurück.

Adam Brem. 1. II. c. 42 in M. G. VII. p. 321.

549) Vor 1011.

Suitger, Bischof von Mimigarde vord (Münster), welcher am 19. November (XIII. Kal. Dec. 1013) starb, war von sächsischer Herkunft und von Kind auf zu Halberstadt und Magdeburg (Magatheburg) erzogen. Vita Meinwerci c. 20 in M. G. XI. p. 115.

550) 20. August 1011.

König Heinrich schenkt aus Liebe zu Gott und auf Bitten des Dageno, Erzbischofs von Magdeburg (Magedeburgensis) und im Hinblick auf dessen treue Amtsführung, der dem heiligen Apostelfürsten Peter und den heiligen Märtyrern Morig und Genossen geweihten Kirche die ihm gehörige Burgwar die (Burguuardium) Drieze le, welche Sigifrid, der Sohn des Zrubo inne hatte, im Gau Mrozani in der Mark des Markgrafen Bernhard gelegen, dergestalt, daß Erzbischof Dageno und seine Nachfolger dieselbe mit allem Zubehör für ihre Kirche als freies Eigenthum besigen sollen.

Signum domni secundi Heinrici (L. M.) regis inuictissimi. (L. S.) Guntherius cancellarius uice Erkambaldi archicappellani notaui. Data XIII. Kalendas SEPTEMBRIS Indictione VIIII. Anno dominice incarnationis millesimo XI. Anno uero domni secundi Heinrici regnantis Xmo.

Actum Coufungon feliciter amen.

Original mit gut erhaltenem Siegel im Königl. Geh. Staats-Archiv in

Berlin.

Ab extra steht von einer Handschrift des 11. (Anfang des 12.?) Jahrhunderts: De burgwardo Driezeli.

Gedruckt in

Höfer, Erhard und v. Medem, Zeitschrift für Archivkunde 2c. II. p. 147.

551) 21. Januar 1012.

König Heinrich schenkt zu seinem künftigen Seelenheil und zum Andenken an feinen Vater und alle seine Vorfahren den königlichen Hof (curtem regalem) oder auch die Stadt (civitatem) Frasa mit allem Zubehör auf Vermittelung seiner Gemahlin, der Königin Chunigunda und seiner Schwestern, der Aebtissinnen Aedelheida und Sophia und auch besonders für die energischen (strenuissima) und treuen Dienste des dritten Erzbischofs Tagino, dem heiligen Morit, zugleich seinem speciellen Schußpatron, zum Eigenthum, dergestalt, daß der genannte Erzbischof und seine Nachfolger befugt sein sollen zur Wahl eines (Vogtes), zum Besit des obigen Hofes und zur Vertauschung desselben zum Nußen der Magdeburgischen Kirche (aecclesiae Magadaeburgensis).

Zur Bekräftigung und ewigen Gültigkeit dieser Schenkung ist die gegenwärtige durch die Hand des (Bischofs) Erich geschriebene Urkunde ausgestellt (cartam praecepimus) mit seinem Siegelbilde (imagine sigillari) und noch dazu nach Art der Vorfahren, nämlich der Könige und Kaiser mit eigener Hand, wie unten zu sehen, vollzogen (corroborauimus).

Signum domni (Heinrici) in)uctissimi regis secundi. (L. M.) (L. S.) Guntheriu(s Cancell)arius uice Hercanballdi archicappellani recognovi. Data XII. Kalendas Februarii Anno (dominicae incarnationis) M. XII. Indictione X. Anno autem gloriosissimi regis Heinrici secundi regnantis X. Actum Magadeburg.

Original durch vier große Stocklöcher beschädigt im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg, sonst wohl erhalten, nur Unwesentliches ist zerstört, auch das Siegel, aus der Unterschrift die eingeklammerten lateinischen Wörter und Buch

staben, aus dem übrigen Tenor der Urkunde diejenigen erheblichen Wörter, welche oben in () gesezt stehen und aus den Abdrücken entnommen sind.

Ab extra von einer Handschrift saec. XI.: De curtae frasu.
Gedrudt bei

Leucfeld Antiqq. Praemonstr. I. p. 6, 7.

Lünig Deutsches Reichsarchiv XVI. B. p. 29.
Meibom S. R. G. II. p. 376.

552) 6. Mai 1012.

Den (Neben-) Altar zur linken Seite des östlichen (Haupt-) Altars (sinistrum altare orientalis altaris) im Dome zu Bamberg weihete Erzbischof Dagino von Magdeburg.

S. Jaffé, Monum. Bambergensia p. 481.

553) 6. Mai 1012.

Den Altar zur Linken bei dem östlichen Altar der Kirche St. Petri zu Bamberg weihte Dagino, Erzbischof von Magdeburg zu Ehren der Heiligen Blasius, Lambert und Stephan.

Dedicatio Eccl. S. Petri Babenb. in M. G. XVII. p. 636.

554) 14. Mai (1012)

starb Dagino, Erzbischof zu Magdeburg.

S. Necrologium ecclesiae S. Mauritii in Hallis, gedruckt bei Würdtwein, Subsidia diplomatica X. p. 409.

555) 1. Juni 1012 ff.

Als König Heinrich in Merseburg Pfingsten feiern wollte, erkrankte am Morgen des Pfingstsonntags Erzbischof Tagino und Bischof Thietmar mußte statt seiner die Messe lesen. Am folgenden Tage begab sich jedoch Tagino, etwas gestärkt, zu Fuß zum Könige. Da er aber bald darauf sehr schwach wurde, so ließ er Bruder Sigefrid, Abt (des Klosters Berge bei Magdeburg) und den Bischof Erich (von Havelberg) rufen und beichtete denselben. Am Donnerstag (5. Juni) machte er sich von Merseburg auf, nachdem er vorher noch am Bette des schlafenden Königs demselben gedankt und ihm seinen Segen gewünscht hatte, ging in die Kirche und ertheilte nach der Messe den Anwesenden den Segen. In einer Sänfte ward er dann ins Schiff getragen und nach Giebichenstein gebracht. Dort ruhte er am Sonnabende und kam am Sonntage bei seiner Stadt Spiutni (Rothenburg a. S.) an. Am Montage aber ließ er, nachdem er schon fast vollendet hatte, den Propst

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