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verlegten Teile des Netzes im Osten und Südosten eine derartige Ueberlastung eingetreten, dass sich die Berliner Elektricitäts-Werke vor die Frage der Verstärkung dieser Leitungsanlage gestellt sahen. Eingehende Berechnungen zeigten aber, dass sich eine einfache Verlegung neuer Kabel von den Krafthäusern Spandauer Strafse und Mauerstrafse aus nach diesen entfernten Stadtteilen wegen des auftretenden Verlustes unwirtschaftlich gestalten müsste. Dagegen versprach die bereits in kleinem Mafsstabe ausgeführte Kraftübertragung mittels Drehstromes günstige Ergebnisse. Nach diesem System beabsichtigten daher die Berliner Elektricitäts-Werke, eine Umformerstation im Südosten Berlins im Anschluss an die Primäranlage des Krafthauses Schiffbauerdamm zu errichten; an diese Unterstation sollte der Stadtteil bis zum Görlitzer Bahnhofe angeschlossen werden und aufserdem ein Teil des bis dahin von der Mauer- und der Spandauer Strafse gespeisten Ritterstrafsen-Viertels, um hierdurch die Anschlussfähigkeit der diesen Krafthäusern verbleibenden Netze zu erhöhen. An die Genehmigung dieser Pläne wurden indessen seitens der Stadt Berlin derartige Bedingungen geknüpft, dass die Berliner Elektricitäts-Werke ihre Uebernahme ablehnten und den Anschluss neuer Verbraucher verweigern mussten.

Die hierdurch hervorgerufenen Missstände machten sich bald fühlbar; ferner war der im bisherigen Vertrag bestimmte Zeitpunkt, von welchem an der Stadt das Recht einer Uebernahme der Berliner Elektricitäts-Werke zustand, eingetreten. Die Einleitung neuer Verhandlungen zwischen der Stadt und den Berliner Elektricitäts-Werken war daher unbedingt erforderlich. Auch die in dieser Zeit zwischen der Grofsen Berliner Strafsenbahn und der Stadt Berlin hinsichtlich Einführung des elektrischen Betriebes auf sämtlichen Linien angeknüpften Unterhandlungen sowie die vorbehaltlich der Zustimmung des Magistrats getroffenen Abmachungen zwischen der Grofsen Berliner Strafsenbahn und den Berliner Elektricitäts-Werken wegen Stromlieferung für sämtliche Linien drängten zur Neuregelung der Verhältnisse; denn im Falle des Abschlusses eines Stromliefervertrages mit der Grossen Berliner Strafsenbahn war es unerlässlich, neue Maschinen aufzustellen und die bedungenen 28 000 PS zu überschreiten. Diese Verhandlungen füllten die Zeit vom Sommer 1897 bis Ende 1898 aus und ergaben schliesslich den noch gegenwärtig gültigen Vertrag vom 1. April 1899. Nennenswerte Netzerweiterungen wurden in dieser Zeit seitens der Stadt nicht genehmigt.

Einige der wichtigsten Bestimmungen des neuen Vertrages sollen hier, soweit sie die fernere Entwicklung der Berliner Elektricitäts-Werke in mafsgebender Weise beeinflusst haben, erwähnt werden.

1) »Der neue Vertrag setzt das Recht der Stadt auf Uebernahme der Werke bis zum 1. Oktober 1915 aufser Geltung.

2) >>Die Berliner Elektricitäts-Werke machen sich verbindlich, die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft zu verpflichten, alle Elektricitäts-Werke und Konzessionen, welche letztere im Umkreise von 30 km um Berlin besitzt, oder in deren Besitz sie während der Vertragdauer gelangen sollte, den Berliner Elektricitäts-Werken zur Uebernahme anzubieten. Der Stadt steht das Recht zu, mit Uebernahme der in Berlin gelegenen Werke am 1. Oktober 1915 oder später auch diese Anlagen zu übernehmen. Aufgrund des gleichzeitig.mit der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft getroffenen Abkommens ist letztere verpflichtet, den Berliner Elektricitäts-Werken alle vorbezeichneten Werke zu den bereits in Kraft befindlichen Bedingungen, die Konzession zu den Selbstkosten, anzu

bieten.<<

3) Die Stadt erhält 50 vH des Reingewinnes über 6 vH des Aktienkapitals bis 20 Mill. M und 50 vH über 4 vH, soweit das Aktienkapital diesen Betrag übersteigt.<<

4) »Der Preis der Kilowattstunde ist für Beleuchtung innerhalb der Stadt zu ermäfsigen; ferner die Miete für Elektricitätsmesser aufzuheben und die Prüfungsgebühr für Installationen von 10 VH auf 4 vH herabzusetzen u. a. m.« 5) > Die Stadt wird die Strafsenbahnen in der Regel verpflichten, die innerhalb des Weichbildes zum Betriebe benötigte Elektrizität aus den Netzen der Berliner ElektricitätsWerke zu entnehmen. Diese haben Elektrizität zu dem be

zeichneten Zweck für nicht mehr als 10 Pfg pro Kilowattstunde abzugeben.<<

6) » Die Berliner Elektricitäts-Werke dürfen ihr Leitungsnetz auf das gesamte Weichbild der Stadt ausdehnen, sie sind Die Abunter gewissen Bedingungen hierzu verpflichtet. grenzung der zulässigen Leistungsfähigkeit für die in Berlin gelegenen Werke auf 42500 KW, für die Aufsenwerke auf zunächst 37000 KW, umschreibt die Grenze des Kapitalbedarfes.<<<

Der in den Vorjahren infolge der Zwangslage der Berliner Elektricitäts-Werke zurückgehaltene Anschluss neuer Anlagen, die Verpflichtung, bei entsprechendem Bedarf das Leitungsnetz auf das gesamte Weichbild Berlins auszudehnen, und die vom wirtschaftlichen Standpunkte aus gegebene Notwendigkeit, bei der verhältnismäfsig kurzen Vertragdauer von 16 Jahren Neuanlagen möglichst schnell dem Betriebe zu übergeben, bewirkten nun in den Jahren 1899 bis 1901 eine rastlose Bauthätigkeit.

II. Wahl des Verteilsystems.

Hochspannungs

Krafthäuser mit Unterstationen.

Die Erfahrungen mit den in der Stadt betriebenen Dampfmaschinenanlagen hatten gezeigt, dass die Errichtung weiterer Krafthäuser im Innern Berlins nicht angängig sein würde. Die Hauptschwierigkeiten, die sich dem entgegenstellen, sind die erschwerte Beschaffung geräumiger, für Dampfmaschinenbetriebe geeigneter Grundstücke, der kostspielige Transport und die umständliche Lagerung der Heizstoffe, die meist nur mit grofsen Opfern zu erlangende Abund Zuführung der erheblichen Wassermengen für die Kondensation des Dampfes, sowie die trotz der vollkommensten technischen Einrichtungen unvermeidliche Belästigung der Nachbarschaft durch Staub, Rauch und Geräusche. Dagegen erschien ein Kraftübertragungssystem mit Unterstationen für hochgespannten Drehstrom nach jeder Richtung geeignet. Hierbei können Krafthäuser in Gegenden verlegt werden, in denen die oben erwähnten Uebelstände nicht wesentlich ins Gewicht fallen. Eingehende Berechnungen, welche inzwischen auch durch die Wirklichkeit bestätigt worden sind, ergaben aufserdem die völlige wirtschaftliche Gleichwertigkeit der Kraftübertragung mit der unmittelbaren Stromlieferung von Dampfanlagen in der Stadt. Es wurde demnach die Errichtung von Unterstationen innerhalb Berlins beschlossen, die ihre Betriebskraft von aufsen in Form hochgespannten Drehstromes erhalten. Mit Rücksicht auf die Einheitlichkeit der Stromversorgung die Krafthäuser der inneren Stadt liefern sämtlich Gleichstrom wurden für die Unterstationen aufserdem Drehstrom-Gleichstrom-Umformer vorgesehen.

Bereits im Jahre 1995 hatte die Allgemeine ElektricitätsGesellschaft zur Versorgung der industriereichen Vororte des östlichen Berlins ein grofs angelegtes Elektricitätswerk in Oberschöneweide errichtet; diese Anlage mit einer Leistung von 6000 PS wurde aufgrund des neuen Vertrages von den Berliner Elektricitäts-Werken erworben und als Primärstation für die Berliner Unterstationen ausgebaut.

Zunächst wurde beabsichtigt, nur dieses Oberspree-Werk, und zwar für eine Leistungsfähigkeit von rd. 80000 PS, nach und nach auszubauen. Aber die Schwierigkeiten und Kosten der Kabelführung durch das innere Stadtgebiet nach den nördlichen und westlichen Teilen, der inzwischen erfolgte Abschluss von Stromlieferverträgen mit mehreren Gemeinden im Westen und Norden Berlins, sowie insbesondere die gröfsere Betriebsicherheit zweier getrennter Werke gegenüber einem einzigen liefsen die Errichtung eines weiteren Hochspannungs-Krafthauses im Nordwesten Berlins zweckmäfsig erscheinen, und so wurde das der Petroleum-LagerhofGesellschaft gehörige umfangreiche Grundstück am Südufer erworben, woselbst im Sommer 1899 der Bau begann.

Die hierfür bereits zwischen den verschiedenen Gemeinden und der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft abgeschlossenen Verträge wurden auf die Berliner Elektricitäts-Werke übertragen, deren Krafthäuser nunmehr auch die nachfolgend aufgeführten, über die weitere Umgebung Berlins sich ausdehnenden Vororte, Fig. 2, mit Strom versorgen:

An das Krafthaus Oberspree sind angeschlossen: Oberschöneweide, Niederschöneweide, Alt Glienicke, Ostend, Adlershof, Johannisthal, Grünau, Rummelsburg, Sadowa, Karlshorst, Friedrichsfelde, Friedrichsberg, Britz, Stralau, Cöpenick, Rixdorf. An das Krafthaus Moabit sind angeschlossen: Spandau, Pankow und Reinickendorf.

Sämtlichen Vororten wird Drehstrom von 3 × 6000 V Spannung mittels in die Erde verlegter Kabel zugeführt. Dieser Drehstrom wird dann transformirt und die Energie aus einem Drehstrom-Niederspannungsnetz mit 3 x 220 V verteilt; nur grofse Anlagen haben ihre besonderen Transformatorenstationen.

deutscher Ingenieure.

Die ersten, aber bereits vor längerer Zeit beseitigten Maschinen vom Jahre 1885, Fig. 3a, waren stehende 150 pferdige Verbundmaschinen, sogen. Schnellläufer mit 210 Uml./min. Jede von ihnen besafs ein als Riemenscheibe ausgebildetes Schwungrad, das drei Dynamos gleichzeitig antrieb.

Im Jahre 1888 wurden stehende Tandemmaschinen für je 300 bis 350 PS, Fig. 3b, beschafft, bei denen die angetriebene Dynamos zum erstenmale mit der Welle fest verbunden waren. Diese Maschinen laufen mit 80 Uml./min.

Ihnen folgten in den Jahren 1889 bis 1893 stehende Verbundmaschinen von 1000 bis 1200 PS, Fig. 3c, mit 70 Uml./min, mit denen je zwei Dynamos gekuppelt sind.

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8. Februar 1902.

Einen gleich bemerkenswerten Unterschied zeigt auch das zuerst erbaute Krafthaus Markgrafenstrafse gegenüber dem im Jahre 1899 errichteten Krafthause Luisenstrafse, Fig. 4. Zwar ist die Anordnung beider Anlagen insofern grundsätzlich gleich, als die Dampfmaschinen in beiden Fällen zu ebener Erde und die Dampfkessel darüber stehen; im Krafthause Luisenstrafse aber hat der Maschinenraum allein eine solche Höhe, dass sich das ganze Krafthaus Markgrafenstrafse einschliesslich des Daches darin unterbringen liefse.

Das Krafthaus Markgrafenstrafse umfasste damals 6 Dampfmaschinen von je 150 PS, also zusammen 900 PS; im Krafthause Luisenstrafse dagegen stehen 3 Maschinen von je 3000 PS, also im ganzen 9000 PS. Ferner ist der Schornstein des alten Krafthauses 38,7 m hoch und an der Mündung innen 2,15 m weit, während der Schornstein des neuen Krafthauses bei einem lichten oberen Durchmesser von 3,5 m 80,65 m hoch ist.

Wie die vorstehenden Erörterungen zeigen, sind in den Berliner Krafthäusern von Anfang an stehende Dampfmaschinen zur Aufstellung gekommen. Die Gründe dafür lagen nahe und ergeben sich aus einer Betrachtung des Krafthauses Luisen. strafse, in dem auf einem Flächenraum von 561 qm drei Maschinen zu je 3000 PS untergebracht sind. Denkt man sich in diesem Raume eine der Maschinen umgelegt, so hat eben nur diese cine Platz. Fig. 4.

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SO

21,50

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Von den vier

7160

Solange die Leistungen der einzelnen Dampfmaschinen noch die Verwendung von Verbundmaschinen gestatten, sind die Betriebsverhältnisse einfach und Reparaturen ohne besondere Schwierigkeiten ausführbar. Bei 3000 PS-Maschinen des Krafthauses Luisenstrafse jedoch den grofsen sind die Cylinderabmessungen bereits selbst bei der hier angewendeten dreifachen Expansion die grofs, dass Niederdruckcylinder geteilt werden mussten. Cylindern sind dabei je zwei übereinander angeordnet. Die Bedienung einer solchen Maschine macht indessen schon gröfsere Ansprüche, und eine Reparatur zeigt die mit stehenden Maschinen dieser Gröfse unvermeidlich Mängel. Zwar ist mit aufserordentlichem Scharfsinn auf die Zugänglichkeit und den möglichst bequemen und schnellen Ausbau der Einzelteile Rücksicht genommen; aber trotzdem sind unter Umständen 2 bis: 3 Tage erforderlich, bis eine solche Maschine wieder zusammengebaut ist.

verbundenen

Diese Umstände haben bewirkt, dass bei den neuen Hochspannungs-Krafthäusern Oberspree, Fig. 5, und Moabit, Fig. 6. liegende Dampfmaschinen bevorzugt worden sind. Diese Maschinenform vereinigt auch bei gröfsten Abmessungen mit einfacher Bedienung leichte Uebersicht über die Maschinen selbst und über den ganzen Maschinensaal sowie bequeme Anordnung der Dynamomaschinen. Reparaturen können dabei rasch vollzogen werden.

b) Dampfmaschinen der Krafthäuser Oberspree und

Moabit.

Die von der Aktien-Gesellschaft Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengiefserei in Görlitz erbauten Maschinen des Krafthauses Oberspree, Tafel V und Textblatt 2, sind liegende Dreifach-Expansionsmaschinen mit geteilten Niederdruckcylindern. Der Konstruktion sind folgende Hauptabmessungen zugrunde gelegt: Dmr. des Hochdruckeylinders

80,65

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820 mm

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Die Niederdruckcylinder sind mit den Grundrahmen verschraubt, während der Hochdruck- und der Mitteldruckcylinder je durch ein Zwischenstück mit dem vor ihnen liegenden Niederdruckcylinder verbunden sind.

Die Rahmen haben die bei der Görlitzer Maschinenbauanstalt übliche Form; sie sind je aus einem einzigen Stück hergestellt, liegen vollständig auf und sind mit einer rings um die Geradführung geführten angegossenen Oelfangrinne ausgestattet. Jeder Rahmen wiegt 27 500 kg bei 280000 kg Nettogewicht der gesamten Maschine.

Die aus bestem Stahl angefertigte Welle ist ausgebohrt und trägt in ihrer Mitte den Induktor der Dynamomaschine. Die Abmessungen der Welle und ihrer Lager sind sehr reichlich gewählt, sodass sehr mäfsige spezifische Lagerdrücke herrschen. Trotz des grofsen Ankergewichtes sind die Lager niemals warm gelaufen. Rotirende Pumpen treiben das Schmieröl durch die Lager; in die Druckleitungen der Oelpumpen sind Filter eingebaut. Die Lager sind vierteilig, die Seitenpfannen durch Keile nachstellbar. Die unteren Pfannen können nach geringem Anlüften der Welle herausgenommen werden.

Der Mitteldruckcylinder, der zweite Aufnehmer, die Niederdruckcylinder und sämtliche Cylinderdeckel werden mit gedrosseltem Kesseldampf geheizt. Der Hochdruckcylinder und der erste Aufnehmer haben keinen Dampfmantel, da die Maschinen für bis auf 320° C überhitzten Dampf gebaut sind.

Sämtliche Cylinder haben Ventilsteuerung, und zwar der Hochdruckcylinder zwangläufige Ventilsteuerung nach Collmann. Die Steuerventile sind viersitzig1). Die Steuerwellen werden durch Kegelräder, welche in geschlossenen gusseisernen Kasten dauernd in Oel laufen, angetrieben. Alle Lager sind als Ringschmierlager ausgebildet.

Damit die Steuerwelle des Hochdruckcylinders möglichst geringe. Ausladung habe, wird sie durch Stirnräder von der Steuerwelle des Niederdruckcylinders angetrieben. Die Anordnung bietet den Vorteil, dass die Steuerung des Hochdruckcylinders geringe Hebellängen und kleine Bewegungen erhält. Der Regulator ist an das Zwischenstück gebaut und wird durch Schraubenräder von der Steuerwelle des Niederdruckcylinders angetrieben.

Jedes Steuerventil wird von einem Exzenter in Verbindung mit Wälzhebeln bethätigt, sodass während des Ganges an allen Cylindern die Kompression, bei den Mittel- und den Niederdruckcylindern auch die Füllung verstellt werden kann, ohne dass der Voreintritt und der Voraustritt irgendwie be

1) D. R.-P. 91523 der Görlitzer Maschinenbauanstalt.

einträchtigt würden. Die Steuerungsbolzen sind gehärtet und geschliffen und laufen in gleichartigen Büchsen.

Der Hochdruckkolben hat gusseiserne Ramsbottom-Ringe, der Mitteldruckcylinder und die Niederdruckcylinder BuckleyRinge mit doppelter Schlauchfeder.

Fig. 5.

Krafthaus Oberspree.

Die Stopfbüchse der Hochdruck-Kolbenstange ist mit der für hochüberhitzten Dampf besonders geeigneten Metallpackung von Schwabe versehen, während an Mittel- und -Niederdruckcylindern Gmindersche Metallpackungen benutzt sind.

Die Kolbenstangen werden in den Zwischenstücken durch kräftige, mit nachstellbaren Lagern versehene Tragböcke geführt.

Jede Maschine ist mit 2 Kondensatoren versehen, deren jeder den Dampf von einem Niederdruckcylinder niederzuschlagen hat. Die Kondensatoren sind neben den Kurbellagern unter dem Fufsboden angeordnet; ihre doppeltwirkenden liegenden Luftpumpen werden von den verlängerten Kurbelzapfen durch Stangen und Winkelhebel in Bewegung gesetzt.

Jede Dampfmaschine ist mit einer kleinen Zwillingsmaschine zum Anlassen versehen, durch welche sie mittels Schnecken- und Zahnradübertragung auf

einem an dem Dynamoanker befestigten Zahn

kranz langsam gedreht werden kann. Die Anlassmaschine ist vor dem einen Kurbellager der Dampfmaschine aufge

stellt.

Um die Umlaufzahl der Maschinen während des Ganges um 5 vH verstellen zu können, ist mit dem Regulatorgestänge ein durch Schraubenspindel und Handrad verschiebbares Gewicht verbunden. Diese Verstellung wird erforderlich, sobald der vorliegende Kraftbedarf die Hinzunahme einer weiteren Maschine oder das Ausschalten einer solchen erforderlich macht. Auf diese Weise geht das Parallelschalten bequem und zuverlässig

deutscher Ingenieure.

wird. Eine zugeschaltete Maschine arbeitet zunächst ohne Belastung, also mit äusserst geringer Füllung, und es muss, namentlich beim Parallelschalten von Wechselstromdynamos, an die Steuerung des Hochdruckcylinders die Anforderung gestellt werden, dass sie gerade bei diesem Stande der Belastung den geringsten Schwankungen derselben in feinfühligster Weise mit der Füllungsregelung zuverlässig folgt. Die auslösenden Steuerungen entsprechen dieser Forderung nicht zurgenüge, indem entweder ihre Anschlagknaggen nicht zur gegenseitigen Berührung gelangen, oder selbst bei dem erreichbar geringsten Ventilhube die Füllung zu grofs wird; dadurch tritt das pendelnde Schwanken des Regulators ein, welches das Parallelschalten aufserordentlich erschwert. Demgegenüber ist bei den hier vorliegenden Maschinen sowie bei allen übrigen, welche die Görlitzer Maschinenbauanstalt der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft geliefert hat, der unzweideutige Nachweis geliefert, dass die zwangläufige Collmann-Steuerung bezüg lich Geschwindigkeitsregelung den allerhöchsten Anforderungen entspricht, welche durch das Parallelschalten der Wechselstromdynamos gestellt werden.

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Fig. 6.

Krafthaus Moabit.

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und in kürzester Zeit vor sich, ohne dass das vielfach von der Handhabung einer derartigen Stellvorrichtung befürchtete pendelnde Schwanken des Regulators eintritt. Es möge hier bemerkt werden, dass dieses Schwanken, wo es auftritt, nicht durch eine solche Stellvorrichtung, sondern durch die Steuerung des Hochdruckcylinders verschuldet

Sämtliche Stopfbüchsen der Kolbenstangen sind mit eingelegten Schmierringen versehen, denen das Oel durch Rittersche Pumpen ununterbrochen zugeführt wird. Die Cylinder-Schmierpumpen sind gleicher Bauart.

Der Maschinistenstand befindet sich am Ende der Maschine zwischen Hoch- und Mitteldruckcylinder. Von diesem Stande aus kann der Maschinist alle zum Anlassen und Abstellen dienenden Ventile, als Dampfabsperrventil, Einspritzventile, Heizventile usw. bedienen. Die Manometer, Vakuummeter und Tachometer sind ebenfalls so angeordnet, dass der MaSchinist sie von seinem Stande beim Anlassen beobachten kann.

Zur Bedienung der auf den Cylindern befindlichen Steuerungsteile sowie des Regulators sind an allen Cylindern von Geländern umgebenen Bühnen angebracht, zu denen bequeme Treppen hinaufführen. Ebenso sind in den Fundamentgruben

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