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oder Erhellungen mittelst seiner Linken, sah er weder plößlich entstehen, noch nach Wegräumung ihrer Ursache pößlich verschwinden. Immer war dazu eine kleine Weile von 2, 3 bis 10 Sekunden erforderlich und das Vergehen glich einem Zerschmelzen. So gaben es auch andere Sensitive, z. B. Frl. Zinkel (2), Herr Direktor Rabe (30) u. a. an.

§. 2015. Dem Hrn. Dr. Fröhlich (33) nahm ich den Anker von einem neunblättrigen Hufeisen mehrmals ab. So oft dieß geschah, sah er eine große feine Odleuchte über den Polen sich erheben. Aber dieß geschah nicht instantan, sondern indem es aus kleinem Anfange wachsend seine Größe erlangte, wobei über eine halbe Minute Zeit verging. — Diese Leuchte erzeugte oben am Plafond einen großen hellen Fleck, auch dieser wurde nicht auf einmal, sondern innerhalb einer Minute allmählig bis zu seiner vollen Ausdehnung und Helle entwickelt.

§. 2016. Wenn eben genannter großer Hufmagnet so stand, daß sein negativer Schenkel mit meiner rechten Seite und umgekehrt zusammentraf und ich näherte mich ihm, so sahen alle Sensitive, z. B. Frau Cecilie Bauer (37), Frl. Glaser (37), Hr. Superintendent Pauer (**), Frl. Aßmannsdorfer (507) die Odflamme der Pole erlöschen, was ich schon (§. 448) auseinander gesezt habe. So wie ich aber mich davon entfernte, kehrte die Flamme zurück, aber nicht plößlich, sondern klein beginnend, wachsend und innerhalb einer guten Minute erst ihre ursprüngliche Größe wieder erlangend.

§. 2017. Aehnliches beobachtete Frl. Aymannsdorfer (508) auf Krystallpolen und auf ihren eigenen Fingerspitzen (509), mit ersteren, wenn sie sich selbst ihnen mit gleichnamiger Seite annäherte, mit letteren, wenn ich es that. Sie hielt ihre rechten Fingerspißen aufrecht nach oben, ich näherte mich ihnen mit meiner rechten Seite und sie erloschen. Trat ich einige Schritte zurück, so stiegen die Fingerspißenflammen wieder aus den Fingern heraus, aber nicht sprungweise, sondern langsam im Verlaufe mehrerer Sekunden sich emporhebend und erst nach einer halben Minute ihr Größtes wieder erreichend. - Frl. Zinkel (130) machte dieselbe Erfahrung oftmals.

§. 2018. Unter der Luftpumpe hatte ich im Finstern einige kleine Krystalle und einen Stabmagnet. Herr Anschüß ('77) nahm nur wenig davon wahr. Als ich aber zu pumpen anfing, sah er bald nicht bloß die eingeschlossenen Gegenstände, sondern auch die ganze Glasglocke, sogar ihren außen befindlichen Glasknopf leuchtend werden und Odrauch davon aufsteigen. Als ich später wieder Luft einließ, ward alles wieder dunkel, aber nicht plötzlich, sondern langsam abnehmend, bis innerhalb einer Minute alles Licht verschwunden war, wevon das des Glasknopfes am längsten aushielt.

§. 2019. Licht, welches durch mehrfältige Striche auf Krystallsäule oder auf Menschen erzeugt worden war, sah Frl. Zinkel (322) niemals plöglich, sondern immer in langsamem Zerschmelzen wieder vergehen, wozu

meist über eine ganze Minute nöthig war. Frau Kienesberger (309) sah bei Strichen, die bis zur Sättigung vervielfacht worden waren, die erzeugte Leuchte erst nach zwei bis drei Minuten völlig verschwinden.

§. 2020. Hierher gehören wohl auch noch die Beobachtungen des Hrn. Direktors Rabe (**), der Frl. Zinkel (366), Nowotny und anderer, daß die Lichteindrücke des Odes im Auge länger haften, als die des gemeinen Lichtes. Wäre es bloß Licht, so könnten sie nicht länger haften, als die jeter andern Lichtwahrnehmung. Allein mit diesen Eindrücken im Auge ist wohl gleichzeitig einige Odverladung auf dieses Organ selbst verbunden, was zu seiner Zerstreuung einiger Zeit bedarf.

§. 2021. 3ch könnte der Beispiele noch viele aufzählen, indeß werden die gegebenen zu Herstellung des Beweises genügen, daß, wie die Odgefühle, so auch das sie begleitende Licht der Oderscheinungen zu seiner Bildung, seiner Verladung, seiner Fortleitung und seinem Verschwinden in allen seinen Formen einer gewissen Zeit bedarf, daß seine Evolutionen ziemlich langsam vor sich gehen und keine Schnelligkeit haben, der das Auge nicht noch bequem zu folgen im Stande wäre. Das genaue Messen dieser Geschwindigkeit wird Aufgabe der Folgezeit seyn.

Dritter Abschnitt.

Odische Wandelzustände.

1. Durch innere Veränderungen im menschlichen Leibe hervorgerufene Wandelzustände.

A. Bei voller Gesundheit.

1) Muskelanstrengung.

§. 2022. Ueber die Wirkung der Tageszeiten, der Magenbeladungen, der Ermüdung, habe ich im Abschnitte von dem Sehvermögen verschiedenes hierhergehöriges schon mitgetheilt. Die Wirkung der Muskelanstrengung und ihrer Folgen hatte ich Gelegenheit mit Frl. Glaser (59) zu beobachten. Eines Morgens sah sie, meine Hände mit den ihrigen verglichen, weniger Leuchte an den meinigen, die ihrigen aber heller. Nun machte ich mit ihr einige Versuche, bei denen ich die Luftpumpe im Finstern in Anwendung brachte. Ich arbeitete mich dabei aus Leibeskräften ab, da der Kolben etwas schwer ging, so daß mir etwas warm wurde. Als sie jezt meine Hände wieder betrachtete, waren sie viel leuchtender geworden, ja nicht bloß den ihrigen

gleich, sondern viel heller als diese. Und nicht bloß meine Hände, sondern mein ganzer Leib erschien ihr viel heller als zuvor. Dieß dauerte an und sie fand mich eine Viertelstunde später noch immer in erhöhter Leuchte.

§. 2023. Das Ergebniß des letzten Versuches ist vielfacher Deutung fähig, man kann es auf Rechnung der Erwärmung setzen, in welche ich durch länger fortgesetzte Anstrengung gerieth. Ich habe aber auch Versuche der Art von der kürzesten Dauer gemacht. Dem Hrn. Prälaten Freiherrn von Schindler (1) gab ich eine fingerdicke Glasröhre in beide Hände (eine verbrauchte Gasentbindungsröhre von einer sog. org. Elem. Anal.); er faßte das eine Ende derselben in die Doppelfaust. Als ein schwacher Sensitiver gewahrte er die Röhre nicht, und auch dann noch nicht, als ich meine beiden Hände den seinigen hinzugefügt hatte. Als wir aber unsere vier Hände aus Leibeskräften zusammenpreßten, als ob wir die Röhre mit Gewalt erdrücken wollten, sah er am andern Ende der Röhre den Rand ringsum leuchtend werden. — Mit Hrn. Schiller (114) wiederholte ich dieß mit meinen Händen allein. Ruhig mit beiden erfaßt, sah er am andern Ende der Röhre kaum einige Lichtspur. So wie ich aber so heftig darauf drückte, als ich im Stande war, sah er die ganze Glasröhre schnell leuchtend werden, am lichtesten an ihrem entgegengesetten Ende und an diesem eine fingerlange lichte Ausströmung sich erheben. Eine andere armlange Glasröhre faßte ich an ihrem Ende in meine linke Hand und ließ den Hrn. Dr. Köller (131) auch seine alleinige Linke hinzufügen. So lange sah er nichts vom Glafe. Als wir aber beide unsere linken Hände heftig zusammendrückten, wurde ihm das Glas unverzüglich nicht nur an sich sichtbar, sondern er sah auch noch aus ihrem andern Ende eine lange Leuchte hervorschießen, die fortdauerte so lange wir unsere Pressung fortsetten. Der Frl. Barb. Hek (83), von höherer Sensitivität, zeigte ich eine Glasröhre, die ich allein in meiner linken Hand hielt; schon so sah sie die Röhre schwach leuchtend und aus ihrem entgegen: gesetzen Ende leuchtenden Rauch ausströmen. Als ich aber meine Hand zusammendrückte, so stark als ich es vermochte, so sah sie das Glas heller werden und aus ihrem Ende Odflamme und Rauch herausschießen, die fast ellenlange wurden. Frl. Blahusch (31), die am stärksten Sensitive von den Lettgenannten, fah eine Glasröhre, die ich in die linke Hand nahm, schon an sich odglühend und am Ende mit Lichtausströmung besetzt. Drückte ich mit dieser Hand fräftig darauf, so war der Erfolg hievon so stark, daß das Röhrenende eine flammenartige Leuchte von Handlänge ausfandte. Als ich dieß mit beiden Händen that, wurde die Endflamme ellenlang. Und als ich auch ihre beiden Hände auf die meinigen sezen ließ und gemeinschaftlich mit ihr angestrengt auf das Glas preßte, so entstand eine mehrere Ellen lange, so folossale Flamme und Rauchausströmung aus dem Glasröhrenende, daß das Mädchen selbst davor erschrack. Später, im Kapitel vom Drucke, werde

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ich noch einige ausgezeichnete Beobachtungsfälle diese Art mittheilen. (Siche §. 2331.)

§. 2024. Borerst wird dieß genügen, um zu zeigen, daß die Muskularanstrengung überhaupt, die bekanntlich ein Wärmequell und nach Hrn. Dubois Reymend ein Elektricitätsquell ist, gleichzeitig zu den stärksten. Odlichtquellen gehört, und die Zukunft wird erst noch darüber zu entscheiden haben, welches von diesen Dynamiden hier das primäre, und welche die sekundären sind, die erst in Folge der Induktion von jenem herbeigeführt werden. Hier ist noch sehr viel zu lernen, besonders aber für die, welche um so geringschäßiger darüber absprechen zu können vermeinen, je weniger sie davon verstehen.

2) Schweiß.

§. 2025. Als ich der Frl. Beyer (158) durch verschiedene Striche über ihren Arm die Hand in Schweiß gebracht hatte, fand sie dieselbe auffallend stark leuchtend. Aber eine Nebenbeobachtung darf ich hier nicht übergehen. Als ich ihr dabei die von Schweiß triefend gewordene Hand mehrmals abwischte und dabei über einzelne Finger fuhr, bemerkte sie an den Spitzen eine eigene Art von Feuerwerk. Es fuhren nämlich eine Menge Funken heraus, so oft ich sie drückte. Sie wiederholte dieß nun selbst und preßte eine Fingerspite um die andere. Die Fünkchen oder Flämmchen, welche sie herausspringen sah, verglich sie mit denen, welche man erhält, wenn man eine Zitronenschale gegen eine Kerzenflamme zusammenpreßt, wo die aufspringenden Deldrüschen sprißende Feuerflämmchen geben.

Hiebei werden wahrscheinlich aus den Schweißporen und Hautdrüsen feine Portionen Wasser oder Wasserdampf stoßzweise herausgepreßt, die einzeln, wie sie erscheinen, eine augenblickliche Leuchte, vermuthlich durch Verdunstung in der Luft, hervorbrachten; sie fand dieß so hübsch, daß sie eine gute Weile damit spielte. §. 2026. Belebung der Hautthätigkeit ist demnach mit Steigerung der Leuchte menschlicher Glieder verbunden.

3) Coitus.

§. 2027. Testimonia, quae de lucis phaenominibus ante coitum vel sub coitu ipso apparentibus de diversis hominibus collegi, fere omnia in eo conveniunt, ut illae lucis apparitiones tanta functionum vitalium exaltatione miro modo participent. Si in viro libido exardet, id mediis in tenebris a sensitivis subito percipitur. Primum oculus nitidior fit, tum fulgens, quandoque imo adspectu terribilis. Huic proxime accedunt phaenomena manuum, quae multo magis odice refulgent flammaeque Odi ex eorum digitis prodeuntes duplo plus consuetam longitudinem superant; deinceps totum brachium, pectus, imo

totus vir in omnibus suis partibus auctum exhibet splendorem, idque tanto magis quanto fervidioris, ut dicunt, fuerit temperamenti aut quo vehementius cupiditas ejus obstaculis obviis fuerit incitata. Sub tali rerum facie penis erectus totus quantus refulget, longe maxime circa glandem; simul digitorum facultatem adipiscitur ad apicem oblongum lucis effluvium, flammam odicam exhalandi, quae longitudinem pedis, imo brachii, ad tingit, quod in tenebris imo per vestimenta conspicitur. Juxta memorata viri pariter ac mulieres, nullatenus sibi contradicentes, accurate mihi enarrabant.

Maritus quidam et uxor, ambo fere pari ratione mediocriter sensitivi, mihi referebant, se ambos sub coitu toto corpore eximie nitescere, ita ut id densa sub calligine fere esset horribile obtutum. Insimul pudenda mulieris cum partibus contiguis lucido quasi vapore circumfunduntur. Penis vero si retrahitur, glans rubicundo splendore odico, reliqua vero pars penis coeruleo luce apparet. Ille ipse penis rubor tantus est, ut similis carboni candenti ex nubecula albicante cernatur. Sub ejaculatione spermatis mirabilis emanat splendor. Nitor per totum corpus amborum diffusus diu adhuc remanet, nec post horam integram penitus evanuit.

Jam anno 1807 celeber professor Tubingensis Kielmeyer, cujus praelectionibus de Physica corporum organicorum operam navavi, communicavit memoratu digna circa lucis apparitiones, quas alii se sub ejaculatione spermatis vidisse, affirmabant, alii vero negabant. En! ejusmodi contradictio sequenti modo sublata: homines sensitivi profecto haec phaenomena videbant idque enarrabant, non sensitivi vero non videbant et proinde negabant.

B. In Krankheitszuständen.

1) Kalte Waschungen.

§. 2028. Man kann eine kalte Waschung in dem Augenblicke, in welchem sie in Zug ist, vielleicht eine temporäre kleine Störung der organischen Dekonomie nennen, und insofern mag es mir erlaubt seyn, sie den Krankheiten beizuzählen.

Ich wollte versuchen, ob sich nicht im Finstern etwas ausmitteln ließe über die Hergänge, die auf der Haut stattfinden, wenn kalte Waschungen vorgenommen werden. Zu dem Ende entblößte ich meinen Oberleib und schlug nasse Leinwand von etwa +6° C. über mich her, wusch mich damit ein wenig, ohne zu reiben, und trat vor die Frl. Zinkel (20). Unverzüglich sah sie mich auf der ganzen naßkalt gewordenen Oberfläche meines Leibes leuchtender werden. Die verschiedenen Färbungen, die ich gewöhnlich besiße,

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