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grafen von Magdeburg sich stellen wollte, abgegebenen Erklärung, nicht erscheinen zu wollen.

Gedruckt (im Auszuge nach dem Original) im Urkundenbuch des hist. Vereins für Niedersachsen, Stift Walkenried I. p. 69.

379) S. D. (1210?)

Albrecht, Erzbischof von Magdeburg, vertauscht mit Consens seines Domcapitels an den Probst Poppo und Convent des Klosters Neuwerk bei Halle 5 Hufen in Senewiz und einen Mahlgang in der Klostermühle bei Clauster gegen einen Wald und einen Theil des Ackerwerks (partem agriculture) in Schweinig, wegen der Entlegenheit dieses Ortes vom Kloster und ernennt überdies den jedesmaligen Probst desselben zum Scholarchen der bei der Markt-Kirche in Halle gelegenen Schule, deren Verwaltung (jus scolasticum) mit der Probsteiwürde, gleichwie der Archidiaconat (des Bannes Halle) auf immer verbunden sein solle.

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Zeugen: Otto prepositus maior, Bernhardus decanus (unvollständig).

Gedruckt bei

v. Ludewig Rell. Msptt. V. p. 22.

v. Dreyhaupt Saalfreis I. p. 728.

380) c. 1210.

Nach dem Tode Volrads, Abts von Hillersleben wurde Cäsarius erwählt. Zu dessen Zeiten starb der Vogt Otto Graf v. Grieben, dessen Wittwe Gebhard v. Arnstein heimführte und mit ihr die Vogtei forderte, wobei er dem Kloster sehr viel Schaden zufügte. Endlich wurde Gebhard durch kirchliche Zwangsmittel mit seinem Anspruche auf die Vogtei abgewiesen.

S. Chron. mon. Hildeslov. bei Riedel C. D. Brand. D. p. 294. In Urkunden des Klosters Hillersleben zeigt sich Abt Cäsarius 1214 und noch 1232.

381) S. D. (1210-1215).

Rudolph, Probst zu Hamersleben überläßt dem Kloster Diesdorf (in der Altmark) die an dessen Grenzen belegenen Besitzungen seines Klosters gegen Zahlung von 20 Mark Silber und Abtretung einer Hufe zu Gr. Emden (in maiori Emmedha).

Sine dato.

Gedruckt (nach dem Original) bei

Riedel C. D. Brand. A. XXII. p. 88, 83.

382) S. D. (1210–1235).

Die Aebte zu Walkenried und zu Oldisleben (Conrad?) sowie der Probst zu Heusdorf (Hugestorp) (Gotthard) als päbstliche delegirte Richter bekunden ihren Ausspruch in Sachen des Domcapitels zu Halberstadt wider das Stift U. L. Frauen daselbst wegen des vom Bischof Gardolph erkauften väterlichen Erbgutes des Edeln H. v. Bodenberch zu Drackenstedt (Dracelstede), welches nebst der dortigen Kirche nunmehr, da das Hochstift die schuldige Summe nicht entrichtet habe, dem Stift U. L. Frauen übereignet wird, nachdem F. Bischof zu Halberstadt auf Grund seines kirchlichen Rechtes und des königlichen ihm in Folge seiner dortigen Grafschaft (comicie sue) zustehenden Bannes dies bestätigt habe.

Nach dem Original von dessen 3 Siegeln nur das des Probstes zu Heusdorf ziemlich gut erhalten ist, im K. Staats-Archiv zu Magdeburg.

383) S. D. (1210-1235).

Werner Domprobst, Burchard, Domdechant und das ganze Domcapitel zu Halberstadt reversiren sich gegen das Stift U. L. Frauen daselbst in Betreff der Uebereignung der vom verstorbenen Bischof Gardolph dem Edeln Hermann v. Bodenberc mit dem Gelde des genannten Stifts abgekauften Güter zu Drackenstedt (Drakelstide) die an lezteres auf Grund eines Schiedsspruches des Bischofs Conrad, Kellners Anno, Scholasticus Arnold, Dechanten zu U. L. Frauen Hunold und Scholasticus Eckbert fallen sollen, wenn das Darlehn zur bestimmten Zeit nicht zurückgezahlt werde.

Nach dem Original mit dem wohlerhaltenen Siegel des Dom-Capitels im K. Staats-Archiv zu Magdeburg.

384) 25. Januar (1211).

Der Probst des Klosters S. Petri auf dem Lauterberge hat nebst dem Bischofe von Brandenburg und Abte von Merseburg, vom Pabst Innocenz III. vorher schon den Auftrag erhalten, die Streitigkeiten zwischen dem Bischofe von Halberstadt und dem Stift Quedlinburg wegen der Procurationsgebühren zu untersuchen, was der Pabst in einer denselben Gegenstand betreffenden Bulle erwähnt.

Datum Laterani VIII. Kalendas Februarii, Pontificatus nostri Anno tertio decimo.

Nach dem Original gedruckt bei

v. Erath C. D. Quedlinb. p. 129. 130.

Leucfeld Antt. Quedl, p. 227.

Lünig Teutsches Reichsarchiv XVIII. p. 203.

Gersdorf C. D. Sax. Reg. B. I. p. 74, die Urkunde unrichtig ins Jahr 1210 seßend. Vergl. Potthast Regg. Pontt. I. p. 360 Nr. 4171.

385) Anfangs 1211 ff.

Pabst Innocenz sandte überall Briefe umher und ließ den Bann über den Kaiser Otto verkündigen. Diesem Gebot versagte Erzbischof Albrecht zweimal den Gehorsam; zum drittenmale aber entbot ihm der Pabst, wenn er den Kaiser nicht bannen werde, so wolle er ihn seines Amtes und seiner Herrschaft entseßen. Als nun an Unser Lieben Frauentage im Kloster U. L. Frauen (zu Magdeburg) Erzbischof Albrecht Messe hielt, befolgte er des Pabstes Gebot und that den Kaiser vor allem Volke und vor den Fürsten in den Bann.

Bald darauf nach Ostern kam der Pfalzgraf Heinrich bei Rhein und andere Fürsten, hielt zu Halberstadt eine Versammlung gegen Albrecht von Kevernburg, den Magdeburger Erzbischof, und that ihn in des Kaisers Acht. Der Erzbischof, der auf seinem Hause zu Freckleben sich aufhielt, sandte den Edeln Gebhard von Querfurt zu jener Versammlung, um ihn zu entschuldigen und mit Briefen zu beweisen, daß er das Gebot des Pabstes halten müsse. Sie wollten aber weder die Briefe noch den Gesandten hören und erhob sich daher große Verwirrung im Lande. Der Erzbischof suchte Hülfe beim Pabste und bei andern Fürsten. Demnächst kam der Erzbischof Siegfried von Mainz, der Landgraf Hermann von Thüringen, König Ottokar von Böhmen, mit dem Erzbischofe Albrecht in Nürnberg zusammen.

Magdeb. Schöppenchronik herausgegeben von Janicke S. 135.

386) 12. März 1211 (1212)

starb Johannes, Probst im Kloster Lauterberg bei Halle.

S. Necrolog. monast. Novi operis Hallensis herausgeg. von Bodemann in den Magdeb. Geschichtsblättern II. p. 161. 162 mit nähern Ausführungen. Nach v. Dreyhaupt Saalkreis II. p. 866 starb Johannes am 28. März 1212, nach dem Chron. Montis Sereni herausgeg. von Eckstein am 7. März 1211.

387) 31. März (1211).

Pabst Innocenz III. überträgt dem Magister Nicolaus Domherrn zu Meißen und dem Stiftsherrn zu Stendal, Arnold, an Stelle des verstorbenen Stiftsherrn von Wurzen, Burchard, die Untersuchung der Streitigkeiten zwischen dem Domprobste Otto und dem als Domprobst von Magdeburg sich ge= rirenden Domherrn Walther über die Wahl zum Domprobst.

Data Laterani II. Kalendas Aprilis, Pontificatus nostri anno XIIII.
Gedruckt in

Baluzii Epp. Innocentii III. T. II. p. 523. 524. Vgl. Potthast
Regg. Pontt. I. p. 363 Nr. 4212.

388) 27. April (1211).

Albrecht Erzbischof zu Magdeburg bestätigt die von seinem Vorgänger, dem Erzbischof Wichmann, in der St. Moriz-Parochie zu Halle gemachte Stiftung eines Mannsklosters nach der Regel des h. Augustinus, welche daselbst beständig gelten solle. Folgende Güter, welche Erzbischof Wichmann dem Convent überwiesen, habe er im ruhigen Besit desselben angetroffen, nämlich die Parochie zu St. Moriß nebst 3 Hufen bei Halle (Hallis), in denen 2 Weinberge mit einbegriffen seien, von denen den einen nebst dem Zehnten der hallische Ritter (miles Hallensis) Johannes vom Kloster in Pacht habe, ferner 2 Fleischbänke und 4 Salzpfannen im Thal und die Capelle St. Michaelis in der Stadt Halle (in oppido Hallensi), sodann auch die Kirche Niemberg (Niemburch) mit Zubehör, die Kirche Radewell (Rodewelle) nebst Zubehör und ihren 3 Tochterkirchen, nämlich Delniz mit 2 Hufen, Bise me und Gr. Wörmliß (Vormeliz) und dazu 2 Maaßen (mensuris) jährlicher Getreidepacht, eins Roggen das andere Gerste, von den einzelnen Hufen dieser Dörfer und der 4 Dörfer Malderiz. (Malderitz), Planena (Blonene), Grozene und Klein-Wörmliß, auch 2 Hühnern von jeder Hofstelle die keine Hufen haben, zu (Marien?) Geburt zu entrichten. Außerdem eine Wiese und Garten (ortum, Wort? Stück Land?) neben dem Bach (torrentam) Stufene, sodann den Zehnten von allen beackerten oder noch zu beackernden Wiesen in den Klostergütern an der Elster (Alstram) 22 Salzpfannen und von dem verstorbenen Erzbischof Ludolph noch 4 dergleichen im Thal in Halle, ferner den Zehnten und den Zoll zu Niemberg, das Dorf Slaucwize mit 10 Hufen und allen Einkünften, sodann 7 Hufen nebst einer Wiese im Dorfe Canena (Conene) vom hallischen Ritter

Burchard gegeben, und 4 Hofstellen in Halle (Hallis) dicht am Kloster jenseits der Saale, von Eiko gegeben. Demnächst folgende Güter (redditus), welche das Kloster nachher erworben habe, nämlich 2 Hufen im Dorfe Hulleben (Hunleue), 1 Hufe im Dorfe Passendorf (Bossendorp) und eine Wiese, 3 Hufen in Delniz und die Abgaben von den Kleinschmieden (de fabris, qui Kleinsmide nuncupantur) in der St. Lambrechts-Straße, eine Hofstelle neben dem St. Ulrichs-Kirchhof, 2 neben dem Kloster, eine dritte in derselben (Kloster-) Parochie und 3 Gärten (ortos, Worte, Stücke Landes) bei Halle, auch endlich eine Hofstelle von Rudolph v. Zwochowe und eine von Bruno v. Halle, auch bei der Stadt gelegen.

Zeugen: Albertus Decanus, Anno Cellerarius, Rodolfus Scolasticus, Teoderius prepositus, Conradus, Magister Gernandus archidiaconi ecclesie nostre, Heidenricus et ludolfus notarii nostri.

Acta sunt hec anno Dominice Incarnationis Millesimo ducentesimo undecimo, V. Kalendas Magii (sic!), pontificatus nostri anno Quinto. Nach dem Original, dessen Siegel nicht mehr vorhanden, im K. Staats-Archiv zu Magdeburg.

389) 16. Juli (1211).

Balduin, Bischof von Brandenburg, bezeugt, daß Bodo Ritter von Burg (Bodo miles de burch) und Heinrich Abt des Klosters Berge bei Magdeburg, von dem letzterer die Belehnung mit gewissen Gütern und gewisse Rechte zu Lehn verlangt und von diesen behauptet habe, daß sie sein Oheim (patruus) vom Kloster besessen und daß er zugleich mit diesem damit belehnt worden sei (et sibi una cum ipso in feodo collata fuisse), vor ihm sich verglichen haben. Die Güter und Einkünfte, um die es sich handele, seien das Dorf Streitwisch (Stridwisc), der Zehnte und das Huntkorn in Pfennigsdorf (Pennekesdorp), 5 Scheffel von dem Getreidezins, der das Speichergeld (Spikergelt) heiße, der dritte Pfennig aus allen Wäldern, die das Kloster jenseits der Elbe habe, ferner das Ufergeld (nummus littoris), das Recht zu fischen und alle Lehngüter und alle Allode (omnia bona sive infeodata sive libera), die sein Oheim vom Kloster besessen. Im Vergleiche wird festgeseßt, daß der Abt den genannten Ritter mit dem Dorfe Streitwisch sammt allem Zubehör, 2 Scheffeln Roggen und 2 Scheffeln Hafer aus dem Zehnten im Dorfe Karith belehnen solle, wogegen Ritter Bodo auf die anderen oben genannten Güter verzichtet und schwört, daß er dem Kloster bei der Wiederübernahme dieser Güter keine Hindernisse in den Weg legen wolle. Außerdem versichert

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