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4 bis 25 mm 18 » 100 »

1 » 2 » Vergleichende Belastungsversuche mit verstärkten Betonkörpern, die mit gewöhnlichen und mit Einlagen aus Welleneisen versehen waren, haben ergeben, daß durch die Welleneisen die Bruchfestigkeit um etwa 50 vH erhöht wird, und daß diese Einlagen, wie übrigens leicht begreiflich, viel gleichmäßiger im Betonkörper haften, so daß also unvorhergesehene Schwankungen der Tragfähigkeit von sonst vollkommen gleichen Probekörpern nicht vorkommen. Dabei hat man ein Gleiten der Einlagen selbst während des Bruches nicht beobachtet. Auch wenn der Zusammenhang zwischen dem Eisen und der Betonmasse künstlich gestört wird, tritt eine wesentliche Abnahme der Bruchfestigkeit nicht ein. Nach den Ergebnissen von Zerreißversuchen mit dem Welleneisen nahmen die Wellen auch an den Beanspruchungen der mittleren Rippen stark teil, obgleich man das erst dann erwarten sollte, wenn die Wellen sich infolge der Dehnung des Kernes ganz ausgestreckt haben.

Obgleich die Widerstandsfähigkeit der Luftreifen von Motorfahrzeugen mit der Zeit wesentlich erhöht worden ist, haben die Bestrebungen, an ihre Stelle federnde Räder mit Vollreifen aus Gummi zu setzen, nicht nachgelassen. Eine neuere Konstruktion auf diesem Gebiet ist das von der Metropolitan Engineering Association Ltd., London, hergestellte Rad'). Es besteht aus zwei mit den Radnaben fest verbundenen sternförmigen Scheiben a, an denen mit Bolzen binnen

deutscher Ingenieure.

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Zur Einführung der Schlagprobe bei der Festigkeitsprüfung von Metallen hat vornehmlich der Umstand Veranlassung gegeben, daß das Verhalten der Metalle gegenüber stoßartigen Beanspruchungen bisher mit dem gegenüber allmählich zunehmenden Beanspruchungen trotz umfangreicher Versuche in keine Beziehung gebracht werden konnte. Beachtung verdient daher eine Einrichtung, mit deren Hülfe der Kraftverlauf während der kurzen Zeit eines Schlages so aufgezeichnet wird, daß man nicht nur, wie schon bisher, die gesamte Schlagarbeit messen, sondern auch auf das Verhalten des Probekörpers während des Schlages Schlüsse ziehen kann. Die von Pérot und Lévy konstruierte Einrichtung, s. die Figur2), besteht aus einem drehbar gelagerten Backen a, in welchem

1) Engineering 16. Dezember 1904. 2) Revue de Metallurgie Mai 1904.

8 Stäbe 8Stäbe19mmDmr. 7 Stäbe 19mm Dmr.

19mm Dmr.

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Stäbe

25mm

838610

19mm Dmr. 16 Stäbe 19mm Dmr. 14 Stäbe 19mm Omr. 16 Stäbe

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thern Railway Company erbaut worden ist1). Vergleichende Rechnungen über die Kosten einer massiven Betonmauer und einer Mauer aus eisenverstärktem Beton haben die Ueberlegenheit der letzteren erwiesen. Die Ersparnisse sollen 20 bis 45 vH bei Mauerhöhen von 3 bis 12 m betragen, ausschließlich der unter Umständen notwendigen Mehrkosten für Gerüste und Formen zum Einlegen der Eisenteile. Die Abmessungen der Futtermauer sowie die Verteilung der Eisenverstärkungen sind aus Fig. 1 bis 3 zu ersehen. Die Stärke der Stirnwand nimmt von oben nach unten auf fast das Doppelte zu. Sie ist gegen den etwa 5 m breiten Fuß durch rd. 400 mm starke Rippen in 2,3 m Abstand versteift. Die größte Höhe der Mauer beträgt 11,5 m, die kleinste 0,6 m.

Aus dem Geschäftsbericht der Gesellschaft für Hochund Untergrundbahnen in Berlin über das Jahr 1904 ist zu erwähnen, daß der Verkehr um 8,4 vH und auf der im Anschluß an die Hochbahn betriebenen Flachbahn (Straßenbahn) um 22 vH gestiegen ist. Der Vorteil, der den schnellfahrenden Stadt- und Vorortbahnen von ihren Anhängern zugeschrieben wird, daß sie sich ihren Verkehr selbst schaffen, hat sich insofern auch für die engbewohnten Stadtteile, welche die Bahn durchzieht, bestätigt, daß die Nachfrage nach Wohnungen, Geschäftsräumen und Grundstücken für größere private Unternehmungen und öffentliche Anstalten in der Nähe der Hochbahn immer stärker geworden ist. Diese Feststellung ist um so bemerkenswerter, als einige Grundbesitzervereine dieser Stadtteile anfangs gegen die Hochbahn wegen Entwertung ihres Besitzes infolge des Lärmes gerichtlich geklagt hatten. Die Fortführung der Untergrundbahn in Charlottenburg durch die Bismarck- und Spreestraße nach dem Wilhelmsplatz und der Bahnhof für die weitere Fortführung durch die Bismarckstraße nach Westend sind im Bau. Die Strecke nach dem Wilhelmsplatz soll vor Ablauf des nächsten Jahres in Betrieb genommen werden, während über die Zweigstrecke nach Westend die endgültige Genehmigung noch aussteht. Dasselbe gilt von der Fortführung der Untergrundbahn in Berlin vom Potsdamer Platz zum Spittelmarkt; doch ist hervorzuheben, daß bei zwei großen Neubauten am Leipziger Platz, dem Warenhaus Wertheim und dem Hotel Aschinger, die unter diesen Gebäuden durchführenden Tunnel bereits ausgeführt sind oder werden, weil sonst die Fortführung der Bahn unter dem Leipziger Platz hindurch später unmöglich sein würde.

Die belgische Regierung und die Antwerpener Stadtverwaltung haben sich über den Plan zur Vergröfserung des Antwerpener Hafens geeinigt, und zwar schließt er sich im

1) Engineerung News 9. März 1905.

937

wesentlichen dem von der Regierung bereits früher vorgeschlagenen, von dem verstorbenen Ober-Baudirektor Franzius begutachteten Plan an. Danach soll der Zugang zum Antwerpener Hafen durch zwei große Wasserwege vermittelt werden: einmal durch den neuen Flußarm, der die Länge der unmittelbar zugänglichen Scheldekais von 5500 m auf 13 800 m bringt, zweitens durch einen Kanal, der vermittels dreier gleichlaufender Schleusen mit der Schelde zu verbinden ist. Jede dieser Schleusen soll 300 m lang, 30 m breit und bei Ebbe 8 m, bei Flut 12 m tief werden. Der Kanal selbst wird 8 km lang, 250 m breit und 12 m tief sein und den Zugang zu 9 Binnenhäfen von je 1200 m Länge, 200 m Breite und 12 m Tiefe bilden. Unweit des Einganges zum Kanal sollen fünf Trockendocks erbaut werden.

Der Hafen wird nach seiner Vollendung 60 500 m Kailänge besitzen. (»Der Leuchtturm« vom 17. Mai 1905)

Die Zeitschrift »Machinery« berichtet über eine bemerkenswerte Schwefelgewinnung in Louisiana. Dort befinden sich gewaltige Lager fast reinen Schwefels, überlagert von einer dicken Schicht Triebsand, die den gewöhnlichen Verfahren des Schachtabsenkens unüberwindliche Hindernisse entgegengesetzt hat. Schließlich hat die Besitzerin der Lager, die Standard Oil Company, mit Erfolg zu folgendem Mittel gegriffen: Eine Gruppe 100 mm weiter Rohre wurde bis in das Schwefellager abgesenkt und dann Dampf in eine gewisse Anzahl dieser Rohre hineingeleitet. Seine Hitze genügte, um den Schwefel so weit zu erweichen, daß der Druck ihn durch die übrigen Rohre emportrieb, aus denen er als breiige Masse in Kühlbehälter abfloß. Der auf diese Weise gewonnene Schwefel soll eine Reinheit von nahezu 98 vH haben.

Für den Fährdienst zwischen Detroit, Mich., und Windsor, Ont., ist vor kurzem eine Eisenbahndampffähre von bedeutenden Abmessungen fertiggestellt worden. Die Fähre ist 93 m lang, über dem Hauptspant 19,5 m, über der Scheuerleiste 23 m breit und verdrängt bei 4,2 m Tiefgang 3850 t. Die Eisenbahnwagen werden von drei Gleisen an Deck aufgenommen, und zwar können 24 Güterwagen oder 12 Pullman-Wagen untergebracht werden. Zum Antrieb der Fähre dienen vier Verbundmaschinen, welche dem Schiffe die verhältnismäßig große Geschwindigkeit von durchschnittlich 18 Knoten erteilen. (Engineering News 4. Mai 1905)

Der Bau des Karawankentunnels ist soweit vorgeschritten, daß am 17. Mai d. J. der Sohlenstollen durchschlagen werden konnte. Der zweigleisige Tunnel wird 8016 m lang werden und liegt in der insgesamt 46 km langen Eisenbahnverbindung Klagenfurt-Villach-Triest.

Patentbericht.

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Kl. 13. Nr. 157892 (Zusatz zu Nr. 155852). Schiffskessel. C. Rosenberg, Bremerhaven. Der Kessel hat in einem angebauten Raum c im Zuge zwischen den Flammrohren b und den oberen Heizrohren r einen Ueberhitzer aus Rohrschlangen. Dabei werden auch die Zwischenwände im Raum c durch je ein Bündel von Ueberhitzerrohren d gebildet.

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Kl. 21. Nr. 158660. Bogenlampe. Siemens & Halske A.-G., Berlin. Die zur Führung der Kohlen dienende Platte p ist in dem Solenoid a befestigt. Ist die Lampe stromlos, so liegt p auf dem Gestell auf, die Kohlen soweit wie möglich voneinander entfernend. Wird die Lampe eingeschaltet, so wird p hochgezogen, die Kohlen kommen zur Berührung und übernehmen die Stromführung. Dadurch fällt p wieder, so daß sich der Lichtbogen bilden kann. Der gleichfalls an a befestigte Sperrzahn ʼn läßt das Laufwerk z frei, wenn bei weiterem Abbrandep gehoben wird, die Kohlen sich also einander nähern, so daß sie nun auch vom Laufwerk nachgeschoben werden und noch mehr zusammengehen.

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welle a lose sitzende Scheibe i trägt zwei Rollen k, auf denen eine Kreuzschleife h mit ihrem senkrechten Schlitz verschiebbar ist, während im wagerechten Schlitz ein Gleitstück g des Rades f geführt wird. Wenn man i durch das Bremsband m feststellt, so erteilt das Exzenter b dem Rade feine kreisende Parallelbewegung, und das Hohlrad d mit der Lasttrommel c wird mit starker Uebersetzung ins Langsame gedreht. Löst man m und legt die Doppelsperrklinke 7 im einen oder andern Drehsinne in das Doppelsperrrad e ein, so werden die Teile a, f, i, c wie ein Stück gedreht. Ist l ausgehoben, so kann man durch Lüftung vom m die Last niederbremsen, wobei a durch das Gesperre no festgehalten wird und die Kreuzschleife wie eine Oldhamsche Kupplung zwischen f und i wirkt.

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Kl. 46. Nr. 156877. Zweitaktmaschine. C. Prött, Hagen i/W.

Die in be verpuffende Ladung treibt den Kolben a nach rechts, 'bis

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dessen Rille e den Auspuff cả und gleich darauf die Hinterkante † den Spülluftkanal g, zuletzt den Frischgas- oder Gemischkanal h öffnet. Nach Abschluß von h,g, von h, g,d beim Rückhube wird die neue Ladung verdichtet und treibt die noch vorhandenen Rückstände in das rechte Ende von c, wo sie die bei b stattfindende Zündung nicht beeinträchtigen. Die Patentschrift zeigt noch eine doppeltwirkende Zweitaktmaschine.

Kl. 46. Nr 157420. Vereinigte Petroleum- und Dampfmaschine. Daimler-Motoren-Ges., Untertürkheim a/Neckar. Die vom Vergaser q gespeiste Petroleummaschine ck entläßt ihre Abgase auf dem Wege bhpi in den Auspuff, während das Niederschlagwasser der auf dieselbe Hauptwelle w wirkenden Kondensator-Dampfmaschine durch r in den Vorwärmer p gepumpt wird, sich aufsteigend an den Röhren pi erwärmt und im Kühlmantel g vom Zylinder c und vom Auspuffrohr b weiter beheizt und verdampft wird, worauf der im engen Zwischenraume z des Ueberhitzers hg1 überhitzte Dampf durch g2 zur Dampfmaschine strömt.

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Kl. 47. Nr. 157954. Kurbelgetriebe. R. Handlbichler, Lauban i/Schl. Bei dem für schnellaufende Maschinen bestimmten Getriebe überträgt der Kreuzkopf b seine Bewegung mittels Lenkers g, Schwinge f und Pleuelstange h auf die Kurbel i in der Weise, daß das Schwungrad k bei jedem Hin- und jedem Hergange des

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Kl. 47. Nr. 157073. Leerlaufscheibe. R. Klingelhöffer, Darm-
stadt. Die Leerlaufscheibe c steht mit
der Welle a der festen Scheibe b nirgends
in Berührung, sondern
läuft in Schalen e des
Lagers h mit einem
(Hohl-) Zapfen d, dessen
Bunde k, l das vom
Schmierring i zugeführ-
te Oel in den Behälter

zurückleiten, so daß das Verschleudern des Oeles ver-
hindert wird.

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α

a

deutscher Ingenieure.

Kl. 47. Nr. 157295. Ledertreibschnur. Leipziger Riemenfabrik Wechsler & Rossack, Leipzig. Ein Lederstreifen wird so zusammengelegt und gewunden, daß seine abgerundeten Schnittkanten a vom Mittelteil b überdeckt werden, um ohne Beeinträchtigung der Biegsamkeit das Ein

reißen der Kanten zu verhindern.

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i

a

Kl. 47. Nr. 157112. Schlauchbefestigung. E. Cheneaux, Paris. Der Schlauch wird auf dem Rohrstutzen k durch ein federndes Band ab festgeklemmt, das durch ein Globoidschneckengetriebe hd gespannt wird, um das gleichmäßige Anziehen des Bandes zu erzielen. Kl. 81. Nr. 159713. Förderband. H. H. G. Etcheverry, Paris. Das Band a ruht auf Querversteifungen e, die zwischen den führenden Seilen f den Abstand sichern, und ist mit e nur durch einige in der Mitte liegende Niete h verbunden. Die Muldenform wird an den Auflagerstellen durch federnde Streifen i gewahrt, während sich das Band in den Zwi- fl schenstellen flach legen und in Krümmungen Falten schlagen kann.

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D. R. G. M. 235461. Dampfkessel-Abblasehahn. C. F. Scheer & Co., Feuerbach Stuttgart. Damit sich nicht infolge der verschieden starken Ausdehnung von Küken und Hahnkörper aus verschiedenem Metall das Küken festbrennen kann, ist es mit einer Durchbohrung versehen, durch die Kühlflüssigkeit geleitet wird.

D. R. G. M. 239123. Auspuffkappe für Dampfund Gasmotoren. H. Rottsieper, Bösdorf bei Leipzig. Die Auspuffkappe ist gleichzeitig für die Lüftung eines beliebigen Raumes nutzbar gemacht, indem um das Auspuffrohr ein erweitertes Rohr mit Anschluß an den zu lüftenden Raum gelegt ist und bei jedem Auspuff durch Schlitze s Luft in den Auspuff angesogen wird.

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Zuschriften an die Redaktion.

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)

Der Kraftbegriff.

Hr. Professor Wehage sagt in seinem Aufsatz über den Kraftbegriff (Z. 1905 S. 622), es sei gewiß nützlich, wenn die Elektromechanik der technischen Mechanik einverleibt würde, das heißt wohl mit andern Worten, wenn in Lehrbüchern und Vorträgen beide Disziplinen gemeinsam behandelt würden. Jeder Studierende, der sich etwas eingehender mit Mechanik befaßt, wird derselben Ansicht sein. Wie die Sachlage augen. blicklich ist, muß der Elektrotechniker seine Mechanik ganz unabhängig von der Mechanik wägbarer Massen lernen, und vieles, was er hier vollkommen beherrscht, macht ihm dort, weil in ganz neuer Form geboten, die größten Schwierigkeiten. Es fehlt eben in den Vorträgen meist der Hinweis auf die Analogien beider Gebiete, und in den Lehrbüchern erst recht.

Wie leicht diese Brücke zu finden ist, mögen einige Beispiele. zeigen. Die Grundgleichung der Wechselstromprobleme lautet:

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3. Juni 1905.

Ein Vergleich beider Formeln ist sehr interessant; hier wie dort handelt es sich um denselben Vorgang, um eine erzwungene Schwingung. Bei (1) ist die Ursache des Vorganges die Größe E, die »elektromotorische Kraft«. Bei (2) ist die Ursache des Vorganges die Größe P, die »ponderomotorische Kraft<<. In beiden Gleichungen sind die Glieder, die die d Q ersten Ableitungen der Veränderlichen enthalten, W und d t

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d 8 die Energie verzehrenden, d. h. in Wärme umsetzenden. d t' Mit denselben Größen läßt sich die elektrische Arbeit schreiben: A

-SEQ, die mechanische 4-Pds. Die Analogien

gehen noch weiter, doch möge das Angeführte genügen. Auf jeden Fall zeigt sich, daß in den Formeln der Massenmechanik die ponderomotorische Kraft dort auftritt, wo in den Formeln der Elektromechanik die elektromotorische Kraft erscheint. Deshalb hat es wohl eine gewisse Berechtigung und sicher hohen pädagogischen Wert, von einer elektromotorischen >>Kraft« zu sprechen, als einem Analogon zu der ponderomotorischen Kraft.

1

Nun sagt Hr. Professor Wehage, die mechanische Kraft hat die Dimension m lt-2, die elektromotorische Kraft dagegen hat die Dimension milit-2; deshalb entsprechen diese Größen låt einander in keiner Weise. Das ist aber nur bedingt richtig; denn die Dimension der elektromotorischen Kraft mž 13 1-2 stimmt nur für ein spezielles Maßsystem, nämlich für das magnetostatisch-elektromagnetische. In dem elektrostatischelektromagnetischen Maßsystem hat z. B. die elektromotorische Kraft die Dimension må -1. Man kann aber auch leicht ein Maßsystem aufstellen, in dem die elektromotorische Kraft die Dimension einer mechanischen Kraft hat. Denn in den elektromechanischen Formeln mit nur 3 Fundamentalgrößen (m, l, t) ist immer eine vierte Fundamentalgröße unterdrückt, und dieser vierten Größe kann man willkürlich jeden mechanischen oder Zahlenwert geben1). Im elektrostatisch-elektromagnetischen Maßsystem würde die vollständige Dimensionsformel der elektromotorischen Kraft lauten:

dim (E) = mill t-1 ε-1;

Damit

hierin bedeutet & die Dielektrizitätskonstante, die hier willkürlich für das Vakuum 1 gesetzt wird. Im magnetostatischelektromagnetischen Maßsystem hat die Dimension 7—2 ť2. Setzt man in der angeführten vollständigen Dimensionsformel für E dim (8) = m-1/-1t2, so bekommt die elektromotorische Kraft sofort die Dimension einer mechanischen Kraft. wird sie natürlich ihrer physikalischen Natur nach nicht zu einer mechanischen Kraft. Es ist aber auch, wie Emde in dem angeführten Aufsatze sagt, »grundsätzlich falsch, in den Dimensionsformeln einen tieferen Sinn zu suchen und von ihnen einen Aufschluß über die physikalische Natur der GröBen zu erwarten«. Also, die Dimension der elektromotorischen Kraft zu einem Vergleiche mit der Dimension der ponderomotorischen Kraft heranzuziehen, ist vollkommen zwecklos; man kann die elektromotorische Kraft ruhig als ein Analogon der ponderomotorischen Kraft hinstellen, wenn es sonst zweckmäßig ist, mögen die Dimensionen so verschieden sein, wie sie wollen. Die Frage nach ihrer physikalischen Natur läßt man dabei ganz offen.

Charlottenburg, den 3. Mai 1905.

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Hr. von der Burchard erkennt an, daß die Mechanik der wägbaren Massen und die Elektromechanik zurzeit einander fremd gegenüberstehen, glaubt aber, durch den Hinweis auf Analogien eine Brücke zwischen beiden Gebieten bauen zu können. Es soll der Wert solcher Analogien nicht bestritten und der Nutzen, den ihre Aufsuchung und Anwendung der Entwicklung der Naturwissenschaften geleistet haben, voll anerkannt werden. Das angeführte Beispiel scheint mir jedoch für den erstrebten Zweck nicht sehr geeignet zu sein.

Analogien sind bekanntlich oft auch irreführend und daher mit Vorsicht zu verwenden. Jedenfalls muß bestritten ̈ werden, daß die Analogie der beiden angegebenen Schwingungsformeln (1) und (2), d. h. also der gleiche Bau der Ausdrücke für die Größen E und P, so interessant diese Analogie an sich sein mag, eine Berechtigung gäbe, die beiden Größen E und P gleich zu benennen. Mit demselben Recht könnte man dann jede veränderliche Größe, die sich durch eine andre Veränderliche in Verbindung mit deren ersten und

1) s. Elektrot. Z. 1904 Heft 21, F. Emde: Ueber elektrotechnische Maßsysteme.

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zweiten Ableitungen nach der Zeit in derselben Weise wie E und P ausdrücken ließe, als »Kraft« bezeichnen. Ferner müßten auch die übrigen einander entsprechenden Größen der beiden Formeln gleich benannt werden. Das ist aber nicht der Fall. Die der wägbaren Masse M entsprechende Größe L heißt nicht elektrische Masse, sondern »Selbstinduktion«; die dem Wege s entsprechende Größe Q heißt allgemein »Elektrizitätsmenge« oder »Stromstärke« usw. Die ein. ander entsprechenden Größen sind also ganz verschiedenartige Dinge. Wenn Hr. von der Burchard für Q den meines Wissens ganz ungebräuchlichen Ausdruck »Parameter des elektrischen Zustandes« angibt, so liegt die Vermutung nahe, daß dieser Ausdruck nur der Analogie zuliebe gewählt wurde.

Meines Erachtens ist für die gleiche Benennung zweier Größen in erster Linie die Bedingung aufzustellen, daß beide durch dieselbe Einheit gemessen werden können, und das trifft, wie ich in meinem Aufsatze hervorgehoben habe, für die beiden Größen: elektromotorische Kraft und mechanische Kraft, nicht zu. Den elektrischen Größen: elektromotorische Kraft und Stromstärke (abgesehen von andern), entsprechen eben keine mechanischen Größen, wohl aber entspricht ihrem Produkt die mechanische » Arbeit« und daher auch das Inte

gral (EdQ dem Integral der mechanischen Arbeit Pds.

Auch an der Bedingung, daß nur Größen von gleicher Dimension gleiche Benennung erhalten können, muß festgehalten werden. Mag man nun das fast allgemein benutzte magnetostatisch-elektromagnetische Maßsystem, nach welchem ich für die elektromotorische Kraft die Dimension mì lễ t−2 an· gab, oder ein andres anwenden, in keinem hat die elektromotorische Kraft die Dimension der mechanischen Kraft.

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Nun sagt Hr. von der Burchard, daß der gebräuchliche Dimensionsausdruck der elektromotorischen Kraft eigentlich noch mit ε zu multiplizieren sei, und wenn man der Dielektrizitätskonstanten & nur eine passende Dimension beilege, so erhielte die elektromotorische Kraft die Dimension der mechanischen Kraft. Hierzu ist zu bemerken, daß durch Multiplikation einer Größe mit einer andern Größe, die selbst nicht dimensionslos, also nicht bloße Zahl ist, der Begriff der ersteren ein andrer werden muß. Multipliziert man die Beschleunigung mit einer Größe von der Dimension m, so geht der Begriff der Beschleunigung in den Begriff der Kraft über; multipliziert man die Kraft mit einer Größe von der Dimension, so geht der Begriff der Kraft in den Begriff der Arbeit über usw. Durch Multiplikation der elektromotorischen Kraft mit einer Größe, deren Dimension von null verschieden ist, geht der Begriff der elektromotorischen Kraft in einen andern über. Hat eine Größe in den verschiedenen Maßsystemen verschiedene Dimensionen, so hat sie, streng genommen, in denselben auch verschiedene Bedeutungen. Außerdem erscheint es übrigens durch nichts gerechtfertigt, der Dielektrizitätskonstanten & die für den angegebenen Zweck erforderliche Dimension m-17-1 zu geben). Der Versuch, die Dimension der elektromotorischen Kraft auf die Dimension der mechanischen Kraft zu bringen, muß also als verfehlt bezeichnet werden.

Dem Ausspruch des Hrn. Emde, daß es falsch sei, in den Dimensionsformeln einen tiefern Sinn zu suchen und von ihnen Aufschluß über die physikalische Natur der Größen zu erwarten, kann man zustimmen. Er steht nicht in Widerspruch damit, daß für eine Festlegung der in den Formeln der Mechanik und der Elektrotechnik zu verwendenden Größen und ihrer Beziehungen zueinander die Dimensionsformeln von großer Bedeutung, ja unentbehrlich sein dürften.

Es mag noch darauf hingewiesen werden, daß auch die Elektrizitätslehre die mechanische Kraft benutzt. Die dem Coulombschen Gesetz folgende Kraft zwischen magnetischen oder elektrischen Massen ist eine durch dynen zu messende mechanische Kraft. Sie ist aber etwas ganz anderes als die elektromotorische Kraft. Uebrigens wird in der Technik der Ausdruck elektromotorische Kraft nur selten benutzt; allgemein wird dafür der Ausdruck »Spannung« verwendet. Eine völlige Ausscheidung des Ausdruckes »elektromotorische Kraft« scheint mir daher nicht ganz unmöglich zu sein. Daß die im Innern der wägbaren Massen auftretenden, als Flächenkräfte behandelten Spannungen in ihrer Dimension gleichfalls mit den elektrischen Spannungen nicht übereinstimmen und daher auch eine Unterscheidung dieser Größen durch verschiedene Benennungen wünschenswert erscheint, soll hier nicht weiter erörtert werden. Wehage.

1) Hr. von der Burchard gibt frrtümlich m-17-1 t2 an.

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