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8. April 1905.

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Beim Be

durch eine kleinere Glocke k unten verschlossen. schicken wird zunächst durch Einlassen von Druckluft in den Zylinder die Glocke k geöffnet und der Raum oberhalb der Gichtglocke mit Erzen, Zuschlägen und Brennstoff gefüllt. Nachdem wieder verschlossen worden ist, wird ein zweiter Druckluftzylinder m, Fig. 13, in Tätigkeit gesetzt, dessen Gestänge durch zweiarmige Hebel mit der Spindel der Gichtglocke a gekuppelt ist. Löst man den Trichter b von dem Ring c und hebt ihn mittels Winden samt der Glocke um einige Zentimeter ab, wobei er durch eine Stopfbüchse gegen das Rohr abgedichtet ist, so kann man den ganzen Gichtaufsatz mit der auf Rädern laufenden Tragkonstruktion seitlich fortschieben und nunmehr die Glocke samt dem Einsatz d bequem auswechseln. Bemerkenswert erscheint schließlich noch, daß die Hauptträger des Gichtaufzuges nicht, wie das sonst geschieht, fest mit der äußeren Versteifung des Hochofenmauerwerkes verbunden sind, sondern auf Rollen liegen, welche Längenänderungen des Gerüstes ermöglichen.

Am 22. März d. J. lief auf der Werft von Armstrong, Whitworth & Co. in Elswick das japanische Linienschiff >>Kashima<< vom Stapel, das noch vor Ausbruch des russischjapanischen Krieges zusammen mit dem Schwesterschiff »>Katori« in England bestellt wurde. Die beiden Schiffe stellen die größten Linienschiffe der Welt dar. Sie ähneln den neuen Schlachtschiffen der englischen Marine von der »King Edward VII.<- Klasse, sind aber bedeutend schwerer bewaffnet und stärker gepanzert. Die Länge1) der Schiffe beträgt 138 m, die Breite 23,8 m, die Wasserverdrängung 16400 t bei 8 m Tiefgang. Die Bewaffnung besteht aus vier 30,5-, vier 25,4und zwölf 15,2 cm-Geschützen, außerdem einigen leichteren Kanonen und 5 Torpedolanzierrohren. Der Gürtelpanzer ist 23 mm stark. Die Besatzung des Schiffes, welches mit 17000 PS eine Geschwindigkeit von 18,25 Knoten erreichen soll, zählt 980 Offiziere und Mannschaften. Der Dampf wird in 20 Niclausse-Kesseln erzeugt.

1) Vergl. Z. 1904 S. 1090.

Nach dem bestehenden schweizerischen Patentgesetz können nur solche Erfindungen geschützt werden, welche durch Modelle darstellbar sind. Es schließt also alle gewerblich verwertbaren Verfahren von dem Schutz aus. Durch diesen Mangel des schweizerischen Patentgesetzes sind in den letzten Jahren vornehmlich die süddeutschen chemischen Fabriken erheblich geschädigt worden. Mit dem Anschluß des Deutschen Reiches an die Internationale Union zum Schutze des gewerblichen Eigentums hat man jedoch auch in der Schweiz eingesehen, daß die Gleichstellung der Erfinder in allen der Union angehörenden Ländern ein unerläßliches Bedürfnis ist Die Folge davon sind Bestrebungen, die schweizerische Patentgesetzgebung abzuändern, und den ersten Schritt auf diesem Wege bildet eine Volksabstimmung, die am 15. März. d. J. stattgefunden hat. Damit ist der Artikel 64 der Bundesverfassung abgeändert worden, durch welchen dem Bunde das Recht der Gesetzgebung »über den Schutz neuer Muster und Modelle, sowie solcher Erfindungen, welche durch Modelle dargestellt und gewerblich verwertbar sind«, zuerkannt wird. In der neuen Fassung wird die gesetzgeberische Macht des Bundes auf »den Schutz neuer Muster und Modelle, sowie gewerblich verwertbarer Erfindungen« ohne Einschränkung erstreckt. Im Anschluß an diese Verfassungsänderung wird eine Neuberatung des Patentgesetzes stattfinden, bei der außerdem einer Reihe von kleineren Mängeln des Gesetzes und seiner Ausführungsbestimmungen abgeholfen werden soll. (Schweizerische Bauzeitung vom 25. März 1905)

Bei einer Eisenbahnbrücke über den Barrow-Fluß in Irland, die sich jetzt ihrer Vollendung nähert, ist wohl die bislang tiefste Pfeilergründung vorgekommen. Der tragfähige Boden lag tiefer, als man bei den Vorarbeiten angenommen hatte; bei 7 Pfeilern belief sich der Abstand bis zum Hochwasserspiegel auf mehr als 30 m, und an der ungünstigsten Stelle stieg dieses Maß auf 35,7 m. Da die erforderliche Pressung bei der üblichen Luftdruckgründung das Maß dessen überschritten haben würde, was der arbeitende Mensch aushalten kann, so trafen die verantwortlichen Ingenieure, Sir

Benjamin Baker und Hr. Otway, die Anordnung, das bei dem nicht ausreichenden Innendruck in die Arbeitskammer der Senkkasten eindringende. Wasser durch Ejektoren zu beseitigen. So kam man mit einem Druck von etwa 2,8 at bis höchstens 3 at aus, wobei noch gearbeitet werden konnte, ohne daß Gesundheitsschädigungen eingetreten wären.

Wie die Zeitschrift »>Elektrische Bahnen und Betriebe<< vom 14. März mitteilt, soll die Verbindungsbahn HamburgAltona, für die zwischen den Endstationen Ohlsdorf und Blankenese elektrische Einrichtung 1) in Aussicht genommen ist, mit Einphasen-Wechselstrom von 6600 V und 25 Per./sk Spannung betrieben werden. Ein Kraftwerk in der Nähe des Bahnhofes Altona mit 5 Turbodynamos von je 1250 KW wird die Energie liefern. Die Oberleitung soll der auf der Strecke Niederschöneweide-Spindlersfeld 2) zur Anwendung gekommenen entsprechen. Für die Züge ist eine Geschwindigkeit von 30 km in Aussicht genommen.

In Cleveland in den Vereinigten Staaten ist eine ansteigende Rollbahn hergestellt, die wohl als erste ihrer Art zum Befördern von Fuhrwerken dient. Dort liegen eine Anzahl Speicher und Warenhäuser am Ufer des Cuyahoga-Flusses, während die übrige Stadt etwa 20 m höher gelegen ist. Zur Ueberwindung der beträchtlichen Steigung, welche den von Pferden gezogenen Fuhrwerken viel Mühe und Zeit kostete, ist eine Rollbahn von etwa 130 m Länge erbaut worden, die aus endlosen Bändern und schweren Eichenbohlen besteht. Die elektrisch betriebene Bahn, auf welche die Fuhrwerke während des Stillstandes unten auffahren und von der sie in gleicher Weise oben abfahren, bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 km/st und steht in flotter Benutzung. Es sind schon bis 6 Wagen gleichzeitig darauf befördert worden. (Scientific American vom 11. März).

In dem Kraftwerk der Shawinig an Water and Power Co., Shawinigan Falls bei Quebeck, Kanada, wird zurzeit ein Motor-Generator aufgestellt, der an Leistung alle bisherigen Konstruktionen übertreffen wird. Die zum Phasenausgleich dienende Umformergruppe besteht aus einem 8000-pferdigen Synchronmotor, gebaut in den ehemaligen Werkstätten der Bullock Electric and Mfg. Co. von der Allis-Chalmers Co. in Cincinnati, O., und einem Drehstromerzeuger von 5750 KW Leistung. Die Maschinen machen 300 Uml./min.

Die Hamburg-Amerika-Linie hat dem Erfinder des Schiffskreisels3), Hrn. Otto Schlick, in anerkennenswerter Weise die Mittel zur Verfügung gestellt, um einen solchen in einen Dampfer einzubauen, der zu diesem Zweck mit gleich dankenswertem Entgegenkommen von der Firma C. H. Stülcken

1) Z. 1905 S. 147.

2) Z. 1904 S. 303.

3) s. Z. 1904 S. 478.

deutscher Ingenieure.

Sohn überlassen worden ist. Die Ausführung des maschinellen Teiles der Anlage ist dem Stettiner Vulcan übertragen worden. Die Versuchsfahrten werden voraussichtlich im Juni oder Juli beginnen.

Eine durch ihre ganz außergewöhnlichen Abmessungen bemerkenswerte Turbinenanlage wird gegenwärtig im Auftrage der Illkircher Mühlenwerke zu Straßburg in den Werkstätten der Maschinenfabrik Briegleb, Hansen & Co. in Gotha ausgeführt. Es handelt sich um zwei Francis-Turbinen, von denen jede bei dem verhältnismäßig geringen Gefälle von 2,2 m nicht weniger als rund 12 cbm/sk Wasser verbraucht und bei 40 Uml./min 280 PSe leistet. Die gewaltigen Laufräder erhalten 2,7 m Dmr. und etwa 1,7 m Höhe.

Die Stadt Paris hat einen Wettbewerb betreffend verbesserte Verfahren zur Trinkwasserreinigung, insbesondre für städtische Wasserversorgungsanlagen, mit Preisen von 1000 bis 3000 frs. ausgeschrieben. Die Beschreibungen der empfohlenen Verfahren sind vor dem 15. Mai d. J. bei der Préfecture de la Seine, Direction administrative des travaux de Paris (Bureau des eaux, canaux et égouts) in Paris einzureichen, wo auch die näheren Bedingungen des Wettbewerbs zu erhalten sind. Die Entscheidung über die angemeldeten Verfahren wird auf Grund von Betriebsversuchen getroffen. Das preisgekrönte Verfahren dürfte bei der geplanten Reinigung des Trinkwassers von Paris eingeführt werden. (Gesundheitsingenieur 31. März 1905)

Die diesjährige Sommerversammlung der Schiffbautechnischen Gesellschaft findet vom 21. bis 24. Mai in Danzig statt. Es werden folgende Vorträge gehalten: Die Entwicklung der Schichauschen Werke in Elbing, Danzig und Pillau, von Müller; Mannschaftsbibliotheken an Bord, von Thieß; Die neuere Entwicklung der Mechanik und ihre Bedeutung für den Schiffbau, von Lorenz; Der Langston-Anker, von Frick, und Große Schweißungen mittels Thermit im Schiffbau, von Goldschmidt.

Berichtigungen.

Die graphische Ermittlung des Schwungradgewichtes.

In Fig. 6 der genannten Abhandlung, Z. 1905 S. 474, hat sich ein Versehen eingeschlichen, das zu verbessern ich die geehrten Leser bitte. Die Gegendrucklinie, bis zu welcher herab die Fläche f zu messen ist, wurde verkehrt eingezeichnet. Es ist natürlich das gewöhnliche Dampfdruckdiagramm gemeint, wie es auch im Text erwähnt ist und bei der üblichen Bestimmung des Schwungradgewichtes benutzt wird. Auf die weiteren Ausführungen hat dieser Fehler in der Zeichnung keinen Einfluß. F. Wittenbauer.

Auf S. 575 dieser Nummer 1. Sp. unten sind die Gewichte der 5000 KW-Turbine irrtümlich mit 60 statt mit 90 t und der Stromerzeuger mit 90 statt 60 t; ebenda r. Sp. Z. 8 v. o. das Gewicht der 4 Dampfturbinen mit 440 statt 560 t angegeben.

Am Simplom feiert man den Durchschlag des Tunnels. Nach sauren Jahren ein frohes Fest! Unternehmer und Mitarbeiter dürfen es mit stolzer Genugtuung begehen, denn sie haben ein Werk geschaffen, wie es zuvor nie begonnen war, und wie es vielleicht niemals wieder gebaut werden wird. Aber es ist mehr als ein Fest, das der getanen Arbeit den Abschluß geben soll. Es ist ein Fest des Triumphes der Technik, welche die Naturgewalten besiegt hat, der modernen Technik, die nicht nur Hindernisse zu überwinden weiß, sondern auch vorausschauend Vorkehrungen gegen Schwierigkeiten trifft, noch ehe sie eingetreten sind, der Technik, die auch auf die Wohlfahrt der Arbeiter im höchsten Maße bedacht ist.

Das Städtchen Brig hat ein Festgewand angelegt. Wohin man blickt, geschmückte Häuser, freudige und erwartungsvolle Gesichter: freudig, denn jahrelang haben die Bewohner Brigs Anteil an den Gefahren und Schwierigkeiten des Tunnelbaues genommen; erwartungsvoll, denn die Eröffnung der Bahn soll der alten Stadt einen neuen Aufschwung bringen.

Am Sonntag den 2. April gegen 11 Uhr vormittags versammelten sich die Festteilnehmer vor dem Portal des Tunnels. Ein Zug bekränzter Wagen nahm sie auf und trug sie in das Innere des Berges. Und während die Räder rasseln und rollen, spielt sich vor dem Geiste noch einmal die Geschichte des Baues ab. Es war im Frühjahr 1902,

als ich zum erstenmal einfuhr. Damals wurde hier auf der Nordseite noch flott gearbeitet, aber auf der Südseite hatten sich bereits große Schwierigkeiten gezeigt. Zuerst waren im Felsinnern starke Quellen aufgetreten, und als man dem Wasser einen Ausweg geschaffen hatte, begann das Gestein druckhaft zu werden. Auch dieses Hindernis wurde, wenn auch unter ungeheuern Zeitopfern, siegreich überwunden. Dann aber kam die Zeit, wo auf der Nordseite die Hitze gewaltig anstieg; und als schließlich heiße Quellen auftraten, mußte man den Vortrieb auf der Nordseite ganz einstellen und es der Südseite überlassen, den Tunnel bis zum Durchschlag zu fördern.

Jetzt sind wir vor dem eisernen Dammtor angelangt, durch das ich im Frühjahr 1904 als einer der letzten gegangen bin; denn kurz nach meinem Besuche mußte es wegen der andrängenden Wassermassen die Tür geschlossen werden. Nicht wie beim Bau des Gotthard-Tunnels konnten die Arbeiter der beiden Seiten durch die Durchschlagöffnung Gruß und Handschlag austauschen. Erst jetzt ist der Augenblick gekommen, in dem die eiserne Dammtür geöffnet wird, auf daß die Festteilnehmer, die von Brig und Iselle gleichzeitig die Fahrt in den Tunnel angetreten haben, einander begrüßen und beglückwünschen können.

Mittlerweile waren auch die Gäste von der italienischen Seite angelangt. Die trennende Tür tat sich auf, und händeschüttelnd und einander beglückwünschend flutete die

8. April 1905.

Menge durcheinander. Die kurze, aber eindrucksvolle Einweihung wurde an der Ausweichstelle in der Mitte des Tunnels vollzogen, die durch Azetylenlicht hell erleuchtet war. Der Bischoff von Sitten weihte den Tunnel als ein Mittel, die Völker zu verbinden und ihre Eintracht zu fördern. Ein Musikkorps spielte die italienische und die schweizerische Nationalhymne, worauf sich die Festteilnehmer teils nach Iselle, teils nach Brig begaben. Die Kürze der Feier war geboten, weil die Temperatur im Tunnel noch rd. 32° C beträgt. Die Ausmauerung in der Nordhälfte ist vollendet; auf der Südseite fehlen noch einige hundert Meter, das Profil ist dort noch durch eine Anzahl von Einbauten verengt.

Am Abend fand in dem neuen Bahnhofsgebäude zu Brig ein Festmahl statt. Von den Reden, die gehalten wurden, um das Werk und seine Erbauer zu feiern, ist die des Hrn. Sulzer

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Ziegler hervorzuheben Er warf einen Rückblick auf die harte und arbeitsreiche Zeit des bisherigen Baues und gedachte der Mitarbeiter, vor allem derer, die der Tod vorzeitig dahingerafft hat, in erster Reihe des genialen Alfred Brandt, der die Vollendung seiner bedeutendsten Schöpfung nicht erleben durfte. Die Opfer der Arbeit seien verhältnismäßig gering gewesen, dank der Fürsorge der Unternehmung, die als ersten Grundsatz aufgestellt hatte, daß Gesundheit und Leben des Menschen nicht gefährdet werden durften. Weiter wies er auf die großen Schwierigkeiten hin, mit denen das Werk zu kämpfen hatte, und die schließlich so gewaltig wurden, daß die Unternehmer erliegen zu müssen glaubten. Noch manche Rede wurde gehalten zur Feier des großen Ingenieurwerkes, das die Namen seiner Erbauer: Sulzer, Brandt, Brandau und Locher, unsterblich machen wird. Paul Möller.

Patentbericht.

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Kl. 20. Nr. 155859. Stromabnehmer für elektrische Fahrzeuge. Siemens-SchuckertWerke, G. m. b. H., Berlin. Der Abnehmer h ist als Feder ausgebildet und wird durch den ebenfalls federnden Arm n unterstützt; an diesem Arm ist ein Hülfsschleifstück p angebracht, das bei geringer Leitungshöhe zur Anlage kommt und so den Anpreßdruck vermindert.

Kl. 21. Nr. 156204. Bremsvorrichtung für elektrische Bogenlampen. H. J. Norballe und Th. G. Fulkes, Fulham (England). Um die Bremsvorrichtung dauerhafter zu machen, wird für eine oder beide Reibflächen Kohle verwendet. Für das Bremsband sind in der Patentschrift verschiedene Ausführungsformen angegeben.

Die

Kl. 21. Nr. 155947. Bogenlampe. E. Hermann, Wien. Die äußere Kohle ist ein dünnwandiger Hohlzylinder, die innere eine massive Docht- oder Homogenkohle, deren Abstand durch den Elektromagneten a reguliert wird. innere Kohle ist an ihrer Außenfläche, die äußere an der Innenseite mit Querrippen versehen, um den Lichtbogen in seiner Lage festzuhalten.

Kl. 21. Nr. 155285. Isolierrohr für Hochspannungswicklungen. Maschinenfabrik Oerlikon, Oerlikon bei Zürich. Zwischen der Innen- und Außenwand des Isolierrohres ist eine metallisch leitende Hülse in das isolierende Material des Rohres eingebettet, die mit mindestens einem der Leiter innerhalb des Rohres leitend verbunden ist und so auf annähernd gleiches Potential wie die Leiter selbst gebracht wird. Dadurch soll eine Entladung der Leiter selbst gegen die Teile von niedrigem Potential verhindert werden.

von

Formmaschine.

Kl. 31. Nr. 154416. Nr. 154416. Jul. Frankenberg, Hannover. Der Tisch h, welcher zum Festpressen des Formsandes in dem auf der Wendeplatte n befestigten Formkasten e dient, wird einer Gewindespindel d getragen, die von einer zweiteiligen Mutter a umschlossen ist. Letztere sitzt mit Spiel in dem stetig umlaufenden Rade p, von dem sie in jeder Stellung mitgenommen wird. Durch Federn c wird die Mutter a so weit gespreizt gehalten, daß sie nicht in das Gewinde der Spindel d eingreift. Dies erfolgt erst durch Zusammenpressen der Mutterhälften durch die Hebel b. Das Heben und Senken des Tisches h geschieht durch Zahntricb f von Hand, das Pressen des Formsandes hingegen vermittels der Spindel d.

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Kl. 46. Nr. 155601. Antrieb von Förder- und Walzwerk-Umsteuermaschinen. R. Corduan, Düsseldorf. Die zum Antrieb dienende Gasmaschine wird bei Abnahme oder Aufhören des Kraftverbrauches so gesteuert, daß sie mit ihrem eigenen oder einem angehängten Zylinder als Luftverdichter arbeitet, wodurch die sonst durch Bremsen usw. verloren gehende lebendige Kraft aufgespeichert wird, um die Maschine wieder in Betrieb zu setzen.

Kl. 49. Nr. 155155. Fräsmaschine mit umlaufendem Tisch. C. Nube, Offenbach a/M. Durch den hohlen Ständer a führt eine Welle b, welche den Antrieb der Hauptwelle c mittels des Schneckenradgetriebes d auf die durch Schlitze des Ständers gehende Welle e überträgt. Auswechselbare Zahnräder f,9 und h übermitteln diese Bewegung an die Welle, die mittels Schnecke k mit einem mit dem Tisch 7 verbundenen Zahnkranz m in Eingriff steht.

Kl. 47. Nr. 157610. Abdichtung von Rohrleitungen. E. Fenderl, Wien. Das Innere der Rohrleitung wird zunächst mit

einem geeigneten Dichtungsmittel (Teer für Gas-, flüssiger Zement für Wasserleitungen usw.) ganz angefüllt, dann einem höheren als dem atmosphärischen Drucke solange ausgesetzt, bis das Dichtungsmittel in alle Poren und Undichtheiten der Rohrwände eingedrungen ist, endlich vom überschüssigen Dichtungsmittel entleert.

Kl. 47. Nr. 157429. Wasserleitungsventil. C. Wellmann, Bielefeld. Die Verbindung zwischen dem Abschlußkörper iu und dem Kolben n, der nach Eröffnung des Entlastungsventiles c den Durchfluß öffnet, hat einen toten Gang, so daß nach Abschluß von c zuerst der Ansatz u den Durchfluß verengt und nach Abschluß von i noch eine bestimmte Wassermenge

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J.

Kl. 60. Nr. 157473. Winkelpendelregler. M. Voith, Heidenheim a/Brenz (Württ.). Um von der zwangläufig gerade geführten Reglermuffe b die schädlichen Kippmomente fern zu halten, ist ein frei schwebender, den Druck der Feder e aufnehmender zweiarmiger Hebel a mit b und den Winkelpendeln d durch Stangen g, h gelenkig verbunden. Dadurch werden der nicht genau in die Mittellinie fallende Federdruck und die ungleichen Fliehkräfte ausgeglichen.

deutscher Ingenieure.

Zuschriften an die Redaktion.

Grofs-Gasmaschinen.

Geehrte Redaktion!

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)

In der Abhandlung Groß-Gasmaschinen, Z. 1905 S. 273 u .f., ist S. 290 die Bemerkung enthalten: »Es ist somit wohl möglich, die Gemengefüllung bei Zweitaktmaschinen durch Ventile zu steuern, insbesondre wenn Nachfüllung bei geschlossener Auslaßsteuerung benutzt wird (Körting).« Auch S. 298 ist wieder bei Besprechung der Körting-Maschine von einer Gemengenachströmung nach erfolgter Absperrung der Ausströmung die Rede. Aus dem auf S. 297 in Fig. 51 wiedergegebenen Diagramm geht dagegen ohne weiteres hervor, daß eine solche Nachfüllung bei der beschriebenen Körting-Maschine überhaupt nicht stattfindet, sondern daß im Gegenteil ein Teil des in den Arbeitszylinder bereits eingetretenen Gemisches durch das nach erfolgter Absperrung der Ausströmung noch geöffnete Einlaßventil hindurch wieder in die zwischen Pumpen und Arbeitszylinder befindlichen Kanäle zurückgeschoben wird.

Die Spannung im Arbeitszylinder müßte nämlich, wenn eine Nachfüllung stattfände, nach geschlossenem Auspuff während der durch Pumpenkolben und Arbeitskolben gemeinsam bewirkten Kompression auf jeden Fall noch schneller ansteigen, als sie bei einer Kompression im Arbeitszylinder allein, also bei geschlossener Einlaßsteuerung, ansteigen würde. Sie müßte

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gleich 25 vH vom Hubvolumen des Arbeitszylinders. Die Pumpenkurbel hat gegen die Arbeitskurbel eine Voreilung von 110o, und die Punkte, in denen der Auspuff sowie das Einströmventil abschließen, sind der Figur 50 der Abhandlung »GroßGasmaschinen« entnommen. Die einander entsprechenden Kurbelstellungen der Pumpen- und der Arbeitskurbel sind durch gleiche Ziffern bezeichnet. Kurve gh stellt das während der gemeinsamen Kompression beschriebene Stück der Kolbenweglinie des Pumpenkolbens dar, Kurve ik das entsprechende Stück der Kolbenweglinie des Arbeitskolbens.

Das ganze zwischen diesen Kolben abgeschlossene Volumen hat also während der gemeinsamen Kompression von gi bis auf hk abgenommen. Da nun die Spannungszunahme in dem ganzen Volumen gleichmäßig erfolgt und da wir etwaige Unterschiede in dem Kompressionsexponenten an den verschiedenen Stellen dieses Volumens bei der geringen Spannungssteigerung unberücksichtigt lassen können, so ist klar, daß das Verhältnis einzelner Teile des Volumens während der ganzen Spannungsänderung das gleiche bleibt. Es verhält sich demnach gl:li=hm:mk. Hiermit wurde der Punkt m gefunden. Die bei Beginn der gemeinsamen Kompression bei Punkt, also an der Stelle des Einströmventiles befindlichen Gemengeteilchen sind also am Ende dieser Kompression bis zu Punkt m geschoben worden, und wir erkennen demnach, daß

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Auspuff

schliefst

12vH

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1 at

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Kompr-Raum

des Arbeitszyl.

Hubvolumen

des Arbeitszylinders

also vom Punkte a, Fig. 1, an zuerst schnell und dann erst vom Punkte an, wo die Kompression im Arbeitszylinder allein beginnt, langsamer ansteigen, also etwa nach der Linie cd verlaufen. Nach der Linie ce würde die Spannung ansteigen, wenn weder eine Nachfüllung noch ein Zurückströmen stattfände, wenn also das im Arbeitszylinder vorhandene Kompressionsverhältnis allein wirksam wäre. In dem erwähnten Diagramm dagegen liegt die Kompressionslinie noch unterhalb dieser Linie ce, und zwar steigt sie von a bis b sehr langsam, von ban dagegen schneller. Dieses langsamere Ansteigen der Spannung von a bis 6 ist also nur dadurch möglich, daß ein Teil des bereits in den Arbeitszylinder eingetretenen Gemisches während der gemeinsamen Kompression in die Kanäle zurückgeschoben wird.

Noch deutlicher erkennen wir dies aus dem Volumendiagramm. In Fig. 2 sind das Hubvolumen der Pumpen (die beiden Kolbenflächen können, da die Kolben auf einer Stange sitzen, einfach addiert werden), das Volumen der Kanäle, der Kompressionsraum des Arbeitszylinders und das Hubvolumen des Arbeitszylinders nebeneinander im Verhältnis ihrer Größe aufgetragen. Das Verhältnis vom Hubvolumen des Arbeitszylinders zum Hubvolumen der Pumpen wurde nach einer Angabe über eine ausgeführte Körting-Maschine zu 1:1,5 angenommen, das Volumen der Kanäle gleich dem Hubvolumen der Pumpen und der Kompressionsraum des Arbeitszylinders

während der gemeinsamen Kompression das Volumen mn aus dem Arbeitszylinder in die Kanäle zurückgeschoben wurde. Es findet also bei der Körting-Maschine nicht nur keine Nachfüllung nach Abschluß des Auspuffes statt, sondern sogar ein Zurückströmen des bereits in den Arbeitszylinder eingetretenen Gemenges. Es könnte dies bei demselben Steuerungsschema nur durch eine ganz wesentliche Verkleinerung des Kanalvolumens vermieden werden, die aber bei der jetzigen Anordnung der Pumpen konstruktiv unmöglich ist und die außerdem aus andern Gründen, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, nicht zu empfehlen wäre. So wertvoll deshalb auch eine Verzögerung des Einströmventilschlusses bezüglich der Bewegung des Ventiles ist, so ist doch möglichst dafür zu sorgen, daß der Ventilschluß mit dem Abschluß des Auspuffes zusammenfällt, da dies das einzige Mittel ist, ein Zurückströmen des Gemenges zu verhindern und damit den mit demselben verbundenen Arbeitsverlust sowie die andern daraus sich ergebenden Unzuträglichkeiten bezüglich der richtigen Schichtung zu vermeiden, sowie die Leistung der Maschine bei einer Verminderung der Pumpenleistung noch zu erhöhen.

Aachen, den 9. März 1905.

Hochachtungsvoll

Dipl.-Ing. Carl Weidmann, Assistent an der Techn. Hochschule zu Aachen.

Angelegenheiten des Vereines.

Von den Mitteilungen über Forschungsarbeiten, welche R. Linde: Die thermischen Eigenschaften des gesättigten und der Verein deutscher Ingenieure herausgibt, ist das einundzwanzigste Heft erschienen; es enthält:

Berner: Die Fortleitung des überhitzten Wasserdampfes. Knoblauch, R. Linde, Klebe: Die thermischen Eigenschaften

des gesättigten und des überhitzten Wasserdampfes zwischen 100° und 180° C. I. Teil.

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des überhitzten Wasserdampfes zwischen 100° und 180° C. II. Teil.

Lorenz: Die spezifische Wärme des überhitzten Wasserdampfes.

Der Preis jedes Heftes im Buchhandel ist 1 M. Bestellungen, denen der Betrag beizufügen ist, sind an die Verlagsbuchhandlung von Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3, zu richten.

Kommissionsverlag und Expedition: Julius Springer in Berlin N. Buchdruckerei A. W. Schade, Berlin N.

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für eine vereinigte Eisenbahn- und Straßenbrücke über die Oder bei Neusalz.

Von F. Dircksen, kgl. Regierungs-Baumeister in Berlin.

fallen. Für die Stromüberbrückung sind eine Mittelöffnung von rd. 100 m und zwei Seitenöffnungen von je 80 m Weite vorgesehen. Von den Flutöffnungen liegen 230 m auf der Ostseite und 60 m auf der Westseite. Die hiernach sich ergebende Anordnung ist aus Fig. 2 zu ersehen; dabei ist jedoch zu bemerken, daß nur die Mittelöffnung von 100 m unbedingt beibehalten werden muß, und zwar so, daß die Pfeiler außer

Fig. 1. Lage der Oderbrücke bei Neusalz.

In der im Bau befindlichen eingleisigen Nebenbahnstrecke Neusalz-Wollstein, die die Bahnlinien Grünberg-Glogau und Bentschen-Lissa verbindet, wird eine Ueberbrückung der Oder in der Nähe der Stadt Neusalz erforderlich. Da bei Neusalz ein nicht unerheblicher Fahrwerks- und Personenverkehr über die Oder besteht, der durch eine Fähre vermittelt wird, so wandten sich der Kreis und die Stadt Neusalz nebst der Provinz Posen an die Eisenbahnverwaltung mit dem Ersuchen, gegen entsprechende Beitragleistung zu den Baukosten die Brücke außer für den Eisenbahnverkehr auch für den Straßenverkehr in der Weise nutzbar zu machen, daß südlich neben dem Gleis noch eine 6 m breite Straße

angeordnet würde.

von

Neusalz

Um nun für diese vereinigte Straßen- und Eisenbahnbrücke einen möglichst zweckentsprechenden Entwurf und eine billige Ausführung zu erlangen, forderte die kgl. Eisenbahndirektion Posen, in deren Bezirk die Neubaustrecke liegt, acht größere Brückenbauanstalten auf, Angebote für das gesamte Bauwerk, Ueberbau und Gründung, nebst ausführlichem Entwurf einzureichen.

Fig. 1 zeigt die vorgesehene Lage der Brücke. Bei dem Entwurf waren die folgenden Vorschriften zu beachten. Die Brücke soll eine Gesamtlänge von rd. 550 m erhalten, von denen etwa 260 m auf die Stromöffnungen und 29) m auf die Flutöffnungen ent- .

halb der Streichlinie, zwischen den Köpfen der Buhnen liegen.

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Die

der

Stützweiten
Seitenstrom- und
Flutöffnungen

können, wenn

nach zweckmäßig, je Wollstein nach Art des Ent

wurfes geändert werden. Nur darf die Gesamtlänge der Brücke nicht unter 552 und nicht über 557 m betragen. Für die Wege am Fuß der Deiche ist noch in jedem Endwiderlager eine gewölbte Unterführung von 5 m lichter Weite und mindestens 4 m lichter Höhe vorzusehen. Die Bauwerksunterkante ist auf 66,3 m über N. N. festgelegt, die Schienenoberkante auf 67,50 m angenommen; sie kann jedoch, falls erforderlich, im Einvernehmen mit der Eisenbahndirektion

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etwas gehoben werden. Der Abstand der Hauptträger, die die Bahn und die Straße zwischen sich aufnehmen, soll 11,5 m betragen. Außerhalb der Hauptträger sind ausgekragte Fußwege von 1,5 m nutzbarer Breite vorzusehen. Für das Gleis sind Holzschwellen auf Längs

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