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chern aufgewalzt und nicht umgebördelt sind, sollen Ermittlungen stattfinden«.

Außer den vorstehenden Abänderungen und Ergänzungen wäre noch manches verbesserungsbedürftig, jedenfalls dann, wenn die Würzburger und die Hamburger Normen zu behördlichen Vorschriften erhoben werden sollten.

Der Bericht wird von der Versammlung mit lebhafter Zustimmung aufgenommen, und es wird einstimmig beschlossen, an den Vorstand des Gesamtvereines den Antrag zu stellen: »Der Vorstand wolle gemäß der bisherigen Stellungnahme des Vereines (vergl. Z. 1904 S. 776 u. f., S. 825 u. f., S. 1748 u. f.) mit aller Entschiedenheit dahin wirken, daß in den neuen allgemeinen polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln eine Festlegung auf die Vorschriften der Würzburger und Hamburger Normen 1905 nicht stattfindet, ganz abgesehen von den Einwendungen, die gegen wesentliche Einzelheiten dieser Normen 1905 erhoben werden müssen.

deutscher Ingenieure.

Der Bezirksverein nimmt hierbei Bezug auf sein dem Vorstande des Gesamtvereines im Januar 1904 übergebenes Gutachten, betreffend den ersten Entwurf des kgl. Preußischen Handelsministers, auf den in der Vereinszeitschrift 1905 S. 111 u. f. abgedruckten Bericht, welcher ihm in der Sitzung vom 3. November 1904 erstattet worden ist, sowie auf den Bericht des Vorstandes des Bezirksvereines zu dem heutigen Beschluß.

In eine weitere Erörterung der Einwendungen einzutreten, welche gegen die Normen 1905 erhoben werden müssen, glaubt der Bezirksverein unterlassen zu dürfen, da nach den erhaltenen Mitteilungen die Normen von dem neugebildeten Dampfkessel-Ausschuß des Vereines deutscher Ingenieure 1) durchgesehen werden sollen.«

Hierauf spricht Hr. Ungerer über deutsche Turbinen am Niagara. Der Vortrag wird ausführlich veröffentlicht werden.

1) Z. 1905 S. 1300 in Verbindung mit S. 111 u. f.

Aufbereitung.

Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text.)

Magnetische Aufbereitung phosphorreicher Eisenerze in den Vereinigten Staaten von Amerika. Von Simmersbach. (Stahl u. Eisen 15. Nov. 05 S. 1296/1300*) Aufbereitung der Minneville-Eisensteine von Witherbee, Sherman & Co. in Port Henry, N. Y., s. a. Zeitschriftenschau v. 16. Jan. 04. Erzscheider von Wenström, Rowand, Ball & Norton und Wetherill.

The Pittsburgh coal washer. (Iron Age 9. Nov. 05 S. 1234/35*) Aufbereitanlage mit doppelter Wäsche, die besonders sparsam mit Wasser arbeiten soll.

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The power system of the Lackawanna R. R. in Luzerne County, Pa. (Eng. Rec. 9. Nov. 05 S. 507/10*) Die Gesellschaft errichtet zum Betrieb ihrer Bergwerke bei Nanticoke ein neues Dampfkraftwerk mit Fernleitungsanlage für 4150 V Drehstromspannung. Das auf 2500 KW bemessene Kraftwerk enthält vorläufig 3 zweistufige Curtis-Turbodynamos von je 500 KW Leistung bei 1800 Uml./min.

The mechanical plant of the Hotel Gotham, New York. (Eng. Rec. 9. Nov. 05 S. 517/21*) Kraftwerk eines 22 stöckigen Gebäudes, enthaltend 5 stehende Feuerrohrkessel, Bauart Manning, und vier liegende Dampfdynamos von 555 KW Gesamtleistung. Ausführliche Darstellung der Einrichtungen für Druckwasser- und Drucklufterzeugung, Heizung und Lüftung.

Ueber verstärkten Schornsteinzug und einen Verdampfungsversuch an einem Wasserrohrkessel mit Naphthafeuerung. Von Starck. (Riga Ind. Z. 15. Okt. 05 S. 245/50 mit 1 Taf.) Bericht über die Ergebnisse früherer Versuche an Anlagen mit künstlichem Zug. Kraftbedarf des Ventilators. Versuche an einem Wasserrohrkessel von 350 qm Heiz- und 55 qm Ueberhitzerfläche im elektrischen Kraftwerk Kiew.

Ueber schädliche Bestandteile der Kesselspeisewässer. Von Bosch. (Z. bayr. Rev.-V. 15. Nov. 05 S. 205/06) Entölung von Dampfwasser. Nachweise von Schwefelsäure und Aetznatron. Sodahaltige Speisewässer.

Kesselexplosion. (Z. Dampfk. Maschbtr. 15. Nov. 05 S. 436/40*) Ausführlicher Bericht über die Explosion eines wagerechten Heizröhrenkessels in der Emerson-Schuhfabrik zu Brockton, Mass., sowie über ihre Ursachen.

The determination of the principal dimensions of the steam turbine with special reference to marine work. Von Speakman. (Engineer 17. Nov. 05 S. 500/02*) Erörterung der maßgebenden Gesichtspunkte bei der Konstruktion einer für Turbinenantrieb bestimmten Schiffsschraube. Zusammenstellung der mit Dampfturbinen versehenen Schiffe. Arbeit des Dampfes in der Turbine.

1) Das Verzeichnis der für die Zeitschriftenschau bearbeiteten Zeitschriften ist in Nr. 1 S. 30 und 31 veröffentlicht.

Die Zeitschriftenschau wird, nach den Stichwörtern in Vierteljahrsheften zusammengefafst und geordnet, gesondert herausgegeben, und zwar zum Preise von 3 M pro Jahrgang für Mitglieder, von 10 M pro Jahrgang für Nichtmitglieder.

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Die Eisenbahnen Siams. Von Blum und Giese. (Zentralbl. Bauv. 18. Nov. 05 S. 578/79*) Schilderung der Landesverhältnisse. Uebersicht über die einzelnen Linien. Schluß folgt.

Der augenblickliche Stand der Berliner Schnellbahnpläne. (Deutsche Bauz. 18. Nov. 05 S. 558/60*) Kritische Besprechung der verschiedenen Pläne an Hand eines Lageplanes der Stadt Berlin. Schluß folgt.

Cyprus Government Railway. (Engineer 17. Nov. 05 S. 488/89*) Von der mit 0,75 m Spurweite angelegten Bahn, die von Famagusta auf Cypern ausgeht, sind bereits 58 km in Betrieb genommen, während der Rest von 54 km im Bau begriffen ist.

The Marble Hill cut-off and Port Morris branch, New York Central terminal improvements. (Eng. Rec. 4. Nov. 05 S. 512/15*) Die neue Strecke längs des Harlem River-Schiffahrtkanales verkürzt die Zufahrt zum Bahnhof um rd. 1200 m. Streckenführung. Einzelheiten vom Bau der neuen Linie nach Port Morris.

Bogie tank locomotive, Madrid and Alicante Railways. (Engineer 17. Nov. 05 S. 485/86*) 3/7-gekuppelte Zwillingslokomotive mit außenliegenden Zylindern von 440 mm Dmr. bei 630 mm Hub und 71,5 t Betriebsgewicht.

Heizung der Eisenbahnwagen. Von Ritt. (Gesundhtsing. 10. Nov. 05 S. 505/08*) Uebersicht über die neueren Fortschritte auf diesem Gebiete.

Die elektrische Zugbeleuchtung von L'Hoest und Pieper. Von Wikander. (Elektrot. Z. 16. Nov. 05 S. 1056/57*) Die dargestellte Zugbeleuchtung arbeitet mit einer auf der Lokomotive aufgestellten Dampfdynamo für Reihenschaltung und einer Batterie als Hülfsstromquelle.

Die elektromagnetische Westinghouse Bremse. Von Braun. Schluß. (El. Bahnen u. Betr. 14. Nov. 05 S. 609/15*) Betriebsergebnisse.

Von

Eisenhüttenwesen.

Die Werke des Lothringer Hüttenvereines in Kneuttingen. Osann. (Stahl u. Eisen 15. Nov. 05 S. 1281/91* mit 3 Taf.) Die Werke umfassen die Erzgruben »Friede« mit Hochöfen, Gießereiund Walzwerk, »Aumetz« und »Hayingen«, die Kohlengruben »General« und »Crone« und das Fentscher Hüttenwerk. Das Walzverfahren des Werkes » Friede<; Hochofenanlagen, Verladeeinrichtungen, Stahl- und Walzwerk, Gebläsemaschinen, Hebezeuge und Walzenstraßen.

Ueber Beseitigung des Hängens bei Hochöfen. Von Heynen. (Stahl u. Eisen 15. Nov. 05 S. 1295) Beschreibung einer auf der Burbacher Hütte verwendeten Sprengeinrichtung.

Experimental desulphurization. Von Meeks. (Iron Age 9. Nov. 05 S. 1227/28) Bericht über Versuche mit Manganerzen und Erläuterung eines Verfahrens zum Erzielen von wenig schwefelhaltigem Eisen.

The Republic Iron and Steel Company's rail mill. (Iron Age 9. Nov. 05 S. 1217/21*) Die Anlage hat ein neues Blockwalzwerk für 200 × 200 mm-Blöcke und ein Trio-Walzwerk für Schienenprofile erhalten. Darstellung der Werkstätte für Schienenbearbeitung.

2. Dezember 1905.

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Die Ueberlandzentrale »Kaiserwerke«. Von Manasse. Schluß. (Elektrot. Z. 16. Nov. 05 S. 1052/56*) Schaltanlage. Transformatoren. Fernleitung. Umformer.

Der Einfluß der Ankerrückwirkung von Wechselstrommaschinen. Von Benischke. (Z. f. Elektrot. Wien 19. Nov. 05 S. 681/86*) Eingehende Uutersuchung auf Grund von Versuchsergebnissen und rechnerische Erläuterung der Vorgänge.

Magnetic switch controllers on electrically operated automatic ore unloaders at Lorain, 0. Von Wright. (Eng. News 9. Nov. 05 S. 481/83*) Schaubilder der von der Electric Controller and Supply Co. in Cleveland für elektrisch betriebene Greifer gebauten Schaltanlagen.

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Prüfungsmaschinen.

Forts. (Gießerei Z. 15. Nov. 05 S. 743/53*) Maschine für Biegeversuche von Amsler- Laffon & Sohn. Pendelmanometer. Druckpumpen für Zerreißmaschinen.

Some peculiarities of cement. Von Aiken. (Eng. Rec. 4. Nov. 05 S. 526/28, Mitteilungen über das Prüfverfahren für Zement, das beim Bau der New Yorker Untergrundbahn verwendet worden ist. Einfluß der chemischen Zusammensetzung auf die Festigkeitseigenschaften der Probekörper.

The influence of nickel and carbon on iron. Von Wa terhouse. (Engng. 17. Nov. 05 S. 671/75*) Ausführlicher Versuchsbericht. Mechanik.

Wärmemechanik. Von Cario. Forts. (Z. Dampfk. Maschbtr. 15. Nov. 05 S. 435/36*) Der Carnotsche Kreisprozeß. Wärmegewicht oder Entropie.

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suche an Lochbohrmaschinen für Wellen, gebaut von Dujardin & Cie. in Lille.

Lathe for the manufacture of zinc shavings. (Engng. 17. Nov. 05 S. 669*) Die von Pollock & Macnab in Bredbury bei Manchester gebaute Drehbank mit innen angeordneter Leitspindel ohne Wechselräder und zwei Stahlhaltern auf dem Schlitten dient zur Gewinnung von Zinkspänen für chemische Verfahren, insbesondre zur Wasserstofferzeugung.

The lo swing lathe. (Am. Mach. 18. Nov. 05 S. 598/601*) Konstruktionseinzelheiten einer Spitzendrehbank der Fitchbury Machine Works, insbesondre des Wechselgetriebes, des Vorschubes und der Einspannvorrichtungen.

A large home-made boring mill. (Am. Mach. 18. Nov. 05 S. 581/83*) Konstruktion einer drehbaren Aufspannplatte von rd. 7,25 m Dmr. mit elektrischem Antrieb und Darstellung ihres Einbaues. Einzelheiten der Schmierung der Laufflächen.

Some interesting generated worm-gearing. (Am. Mach. 18. Nov. 05 S. 579/80*) Erzeugnisse einer Schneckenrad fräsmaschine mit drehbarem und geradlinig verschiebbarem Aufspanntisch, gebaut von der Eberhardt Brothers Machine Co. in Newark, N. J.

Das Schweißen fehlerhafter Gußstücke. Von Meyer. Forts. (Gießerei Z. 15. Nov. 05 S. 741/43*) Behandlung von Walzen, Zahnrädern und ähnlichen großen Stücken.

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Die Sernftalbahn.

Straßenbahnen.

(Schweiz. Bauz. 11. Nov. 05 S. 239/42* u. 18. Nov. S. 254/57*) Die rd. 14 km lange Bahn folgt im wesentlichen der Staatsstraße von Schwanden nach Elm und hat insgesamt 438 m Steigung zu überwinden. Sie ist als Adhäsionsbahn mit elektrisch angetriebenen Motorwagen und Anhängewagen für Personen- und Güterverkehr ausgebildet. Die mit je zwei 65 pferdigen Motoren ausgerüsteten Motorwagen fahren je nach der Steigung mit 18 bis 25 km/st Geschwindigkeit und werden durch eine Oberleitung mit Gleichstrom von 800 V gespeist.

Textilindustrie.

Étude sur la nouvelle peigneuse Noble. Von Rapplé. (Ind. textile 15. Nov. 05 S. 420/23*) Beschreibung der Nobelschen Kämmaschine.

Étude sur le cardage du coton. Forts. (Ind. textile 15. Nov. 05 S. 424/30*) Arbeitsweise der Krempel. Die verschiedenen Systeme von Krempeln.

Les chargeuses automatiques pour matières textiles. Von Dantzer. Forts. (Ind. textile 15. Nov. 05 S. 431/33*) Selbsttätige Aufgebevorrichtungen von Pierrard Fichtner, Alexandre u. a.

Konstruktionseinzelheiten.

Vereinigte Naß- und

Trockendekatiermaschine. Von Richard. (Oesterr. Woll.- u. Leinenind. 16. Nov. 05 S. 1414*) Beschreibung einer von Rudolph & Kühne in Berlin gebauten Dekatiermaschine.

Vorrichtung für Selbstspinner zur Veränderung der Fadenspannung beim Aufwinden. (Oesterr. Woll.- u. Leinenind. 16. Nov. 05 S. 1415/16*) Die von der Sächsischen Maschinenfabrik gebaute Vorrichtung vermindert die Spannung der Fäden beim Abschlagen und vermehrt sie beim Aufwinden.

Loom tuning. Von Bailey. Forts. (Text. Manuf. 15. Nov. 05 S. 363/64*) Wirkungsweise der Hubexzenter bei Webstühlen. Mechanics of flax spinning. spinning. Von Bellin. Forts. (Text. Manuf. 15. Nov. 05 S. 365/66*) Selbsttätige Aufgebevorrichtungen für Karden und deren Wirkungsweise.

The principles of wool spinning. Von Priestman. Forts. (Text. Manuf. 15. Nov. 05 S. 372/74) Das Aufwinden der gesponnenen Fäden auf kegelige Spulen.

Verbrennungs- und andre Wärmekraftmaschinen.

Von

The balancing of multiple-cylinder petrol engines. (Engineer 17. Nov. 05 S. 481/82*) Erörterung der Ursachen der

Expériences sur le travail des le travail des machines-outils. Codron. Schuß. (Bull. d'Encour. Aug./Okt. 05 S. 1048/86*) Ver

Erschütterungen in Verbrennungskraftmaschinen und der Mittel zu ihrer Verminderung.

Wasserkraftanlagen.

The hydraulic plant of the Chattanooga and Tennessee River Power Co. (Eng. Rec. 4. Nov. 05 S. 516*) Dem Kraftwerk steht ein Gefälle von 2,25 m des Tennessee bei Hales Bar, Tenn., zur Verfügung, das durch einen 360 m langen, 15 bis 18 m hohen Damm erzeugt wird. Das Werk erhält nach vollem Ausbau 14 Maschinengruppen, bestehend aus je drei Turbinen, die auf gemeinsamer senkechter Welle sitzen und bei 120 Uml./min rd. 4000 PSe leisten.

Von

Wasserversorgung.

deutscher Ingenieure.

Die Wasserversorgungsanlage auf Bahnhof Speldorf. Lamm. (Glaser 15. Nov. 05 S. 194/97*) Die Anlage umfaßt ein Pumpenhaus mit einer älteren Dampfpumpe von 90 cbm/st Leistung und einer neuen elektrisch betriebenen Drillingspumpe, sowie einen Hochbehälter von 600 cbm Inhalt. Schluß folgt.

Werkstätten und Fabriken.

Lang's lathe works at Johnstone, Scotland. Von Chub b. (Am. Mach. 18. Nov. 05 S. 586/91*) Grundriß der Fabrik und der Gießerei mit zwei Kuppelöfen, von denen aber nur einer mit 6 t/st Leistung im Betrieb ist. Bilder aus der Maschinenwerkstätte.

Arbeitslosigkeit und Löhne.

Rundschau.

In London hat die Arbeitslosigkeit wunderbare Erscheinungen gezeitig. Jüngst zogen die Frauen der Arbeitlosen im langen Zuge zum Premierminister, Hülfe in ihrer Notlage heischend, und jetzt kommt die Nachricht von einer neuen Kundgebung der Arbeitlosen: Etwa S- bis 10000 Männer haben sich am 20. November am Themse-Kai gesammelt und sind nach dem Hyde Park marschiert, um dort unter freiem Himmel eine Versammlung abzuhalten. Nun ist es zwar eine bekannte Erscheinung, daß in einer Riesenstadt wie London zu Beginn des Winters das Gespenst der Arbeitlosigkeit drohend sein Haupt erhebt; aber die außergewöhnlichen Massenkundgebungen, die in letzter Zeit in England gemachten Vorschläge zur Unterstützung der Arbeitlosen, die großen Geldspenden hochstehender Personen, über welche die Tagesblätter kürzlich berichtet haben das alles läßt darauf schließen, daß die Notlage in diesem Jahre besonders furchtbar ist.

Insoweit die ungelernten Arbeiter davon betroffen werden, hat die Arbeitlosigkeit in diesem Jahre nichts Ueberraschendes. Die stetige Verminderung des Ackerbaues in England macht zahlreiche Arbeitskräfte frei, die naturgemäß in die Stadt strömen, die ohnehin für sie Lockmittel genug besitzt. Was aber auffällt, ist, daß die Londoner Gewerkvereine, deren Mitglieder hauptsächlich gelernte Arbeiter sind, die Leitung bei dem letzten Aufzuge der Arbeitlosen übernommen haben, und daß der Schriftführer des Gewerkschaftsrates ausdrücklich erklärt hat, die Kundgebung sei für die Londoner Gewerkvereine bestimmt. Man darf also den Schluß ziehen, daß die Arbeitlosigkeit auch die gelernten Arbeiter in erheblichem Maß ergriffen hat.

Diese Erscheinung läßt sich wenigstens teilweise durch die Auswanderung von Fabriken erklären, deren neustes Beispiel durch die Firma Yarrow & Co. geboten wird 1). Zweifelsohne sind für diese Auswanderung eine Reihe von Gründen maßgebend: die hohen Abgaben, die teuern Preise für Brennund Rohstoffe, sowie in dem besondern Fall von Yarrow & Co. der Wunsch, größere Schiffe zu bauen, als es auf ihrer Werft in London möglich ist. Aber wesentlich mitbestimmend dürften die hohen Anforderungen der Trade Unions, vor allem hinsichtlich der Lohnsätze sein, und eine englische Fachzeitschrift3) spricht es geradezu aus, »daß die verschiedenen Gewerkvereine, auf ihren eigenen Vorteil bedacht, die Arbeitgeber beschränkt und Kapital sowie Handel vom Osten Londons vertrieben haben«. Wo aber Arbeitlosigkeit, also Ueberfluß an Arbeitskräften eintritt, müssen notgedrungen die Löhne wieder fallen, und so kommt man an eine Stelle, wo der Kreis sich schließt: Infolge der Bestrebungen der Gewerkvereine sind die Löhne zwar zunächst gestiegen, aber schließlich kommen sie doch wieder bei Tiefstand an.

Weit mehr Einsicht in die wirtschaftlichen Dinge als die englischen Trade Unions hat die Organisation der Diamantarbeiter in Amsterdam bewiesen, indem sie die Steigerung der Arbeitslöhne aus freien Stücken beschränkte. Die Diamantindustrie befindet sich nämlich zurzeit in gewaltigem Aufschwunge, da sich eine außerordentliche Menge Rohmaterial angesammelt hat. Die Folge davon war Arbeitermangel und eine Steigerung der Löhne; ja es kam oft genug vor, daß ein Juwelier dem andern die Arbeiter abspenstig machte, indem er ihnen höhere Löhne zahlte. Auf Betreiben des Führers der Diamantschleifer, Henry Polak, der einsah, daß dieser Zustand des Hochdruckes einmal in das Gegenteil umschlagen könne, und zwar um so schneller, je mehr die Leistung durch hohe Löhne gesteigert wird, wurde bereits am 1. April d. J. zwischen den Vereinigungen der Juweliere und der Diamantarbeiter

1) 8. Z..1905 S. 1883.

2) The Engineer 10. November 1905 S. 468.

ein Abkommen geschlossen, durch das ein Höchstlohn festgelegt wurde. Da dieses Abkommen aber dadurch umgangen wurde, daß die Arbeitgeber Zuschlag zum Höchstlohn zahlten, so ist neuerdings eine weitere Vereinbarung getroffen worden, wonach jeder Juwelier, der mehr als den Höchstlohn zahlt, eine Buße von 500 Gulden, jeder Arbeiter, der zu höherem Lohn arbeitet, eine Strafe von 25 Gulden erlegen muß. Man hat also hier den bisher wohl noch nie dagewesenen Fall, daß Eine ErArbeiter freiwillig ihr Einkommen beschränken. gänzung müßte die besprochene Vereinbarung natürlich durch einen Mindesttarif finden; darüber ist freilich in unsrer Quelle 1) nichts gesagt, aber bei der kräftigen Entwicklung der Gewerkschaft der Diamantschleifer in Amsterdam läßt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß ein solcher Lohntarif besteht.

Die Mersey-Untergrundbahn verbindet Liverpool mit Birkenhead mittels eines Tunnels unterhalb des MerseyFlusses. Auf der Birkenhead-Seite gabelt sich die Linie; ein Teil führt zum Hauptbahnhof von Birkenhead, der andre zum Birkenhead-Park, wo die Bahn an die Oberfläche emporsteigt. Diese Strecke hat wiederum zwei Zweige, von denen der eine nach New Brighton geht, das vom Anfang der Linie rd. 10,5 km entfernt liegt, während der andre in dem 14,5 km entfernten West Kirby endet. Diese Bahn ist bis zum Mai 1903 mit Dampflokomotiven betrieben worden, von dieser Zeit an mit elektrischen Lokomotiven. Die Umwandlung) hatte die British Westinghouse Company übernommen und dabei gutgesagt, daß die Betriebskosten nicht mehr als 3,86 Pfg für i Zugkilometer (63 Pence für 1 engl. Zugmeile) betragen würden. Dabei war die Gesellschaft von der Voraussetzung ausgegangen, daß die Anzahl der Züge erheblich vermehrt werden würde.

4

Trotzdem ist das erwartete Ergebnis nicht erzielt worden, sondern die Betriebskosten betrugen in der einen Hälfte des Juni 1904 11,75 Pfg für 1 Zugkilometer, und nach einem weiteren Jahre waren sie, für denselben Zeitraum gerechnet, sogar auf 11,81 Pfg gestiegen. Leider wird in der Quelle3) die Anzahl der Züge nicht mitgeteilt, sondern nur angegeben, daß die Züge weit schneller aufeinander folgen, als es der Verkehr erfordern würde. Daß dieses Urteil richtig ist, geht daraus hervor, daß die Reineinnahmen für 1 Zugkilometer im Juni 1899, wo also noch Dampflokomotiven bei geringererer Verkehrsdichte verwendet worden waren, 9,6 Pfg betrugen, im Juni 1905 aber nur 3,62 Pfg.

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Man erkennt aus diesen Angaben schon, daß man bei den Schlußfolgerungen, die man aus einem Vergleich zwischen dem Dampfbetrieb und dem elektrischen auf der MerseyBahn ziehen könnte, sehr vorsichtig sein muß; denn die Verhältnisse sind zu verschieden gewesen. Ganz unstatthaft aber ist es, die Ergebnisse zu verallgemeinern, weil erstlich die Bahnstrecke nur sehr kurz ist, und weil sie ferner unter dem Wettbewerb der Fährboote auf dem Mersey-Fluß zu leiden hat. Immerhin dürften die Einzelheiten des Betriebes vor und nach dem Umbau von Interesse sein, da derartige zahlenmäßige Angaben selten zuvor veröffentlicht sind.

Hier ist zu beachten, daß, während sich die Unkosten um 16 vH erhöht haben, der Zugdienst um 173,5 vH gesteigert worden ist. Leider konnte die Bahngesellschaft von dieser gesteigerten Leistungsfähigkeit keinen Nutzen ziehen, weil die entsprechenden Fahrgäste ausblieben, wie sich aus den nur um 12,9 vH vermehrten Einnahmen ergibt.

Ueber die Einzelheiten gibt folgende Zusammenstellung Auskunft:

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Queen

Brighton Eden

zerstörer Torpedoboot

erbaut

im Jahre

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Turbinia Viper

Versuchsboot Torpedobootzerstörer

C. A. Parsons

1894

englische Marine

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1898

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1899

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schottische Seen

1901

650 3500 20,5

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900 1500 15

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1903 1903 1600 7000 21

1950 8000 21,75

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Kanada, Japan, Belgien, Schweiz, Oesterreich-Ungarn und Dänemark je 1 Firma.

Als der Dampfer »Majestic« der White Star-Linie im Juli d. J. mit zertrümmerter Steuerbordmaschine in New York ankam, glaubte man, daß bedeutende Zeit verfließen würde, ehe das Schiff wieder in Dienst gestellt werden könnte. Die Havarie war dadurch veranlaßt worden, daß der Kreuzkopfzapfen des Mitteldruckzylinders zerbrochen war, wobei die Kurbel den hinteren Rahmenteil zerstört und der Kolben das obere Zylinderende herausgeschlagen hatte; und zwar war der Zylindermantel dicht unter dem oberen Flansch abgerissen, während die Deckelschrauben gehalten hatten, so daß der obere Flansch und der Zylinderdeckel im Zusammenhang geblieben waren. Die Untersuchung zeigte, daß Hoch- und Niederdruckzylinder nicht ernstlich beschädigt worden waren, und so wurden die Trimmer beiseite geräumt und eine vorläufige Reparatur ausgeführt. Zu dem Zweck wurden die Dampfleitungen zwischen Hoch- und Mitteldruck- sowie zwischen Mittel- und Niederdruckzylinder beseitigt und durch ein 900mm weites Kupferrohr von 10 mm Wanddicke zwischen Dampfauslaß des Hochdruck- und -einlaß des Niederdruckzylinders ersetzt. Diese Arbeit ging so schnell vonstatten, daß das Schiff, obschon es wegen seines Unfalles zwei Tage zu spät in den Hafen gekommen war, rechtzeitig wieder abfuhr, mit der Backbordmaschine als Dreifach-Expansionsmaschine und der Steuerbordmaschine als Verbundmaschine.

In England angekommen, wurde die »Majestic« der Firma Rollo & Sons in Liverpool zur endgültigen Ausbesserung übergeben. Auch diese wurde, obschon der Mitteldruckteil der Maschine so gut wie neu hergestellt werden mußte, so schnell beendigt, daß das Schiff in 62 Wochen zur Probefahrt abgeliefert werden konnte. Es hatte auf diese Weise nur eine Hin- und Rückfahrt zwischen England und den Vereinigten Staaten versäumen müssen. (Marine Engineering, November)

Die Pennsylvania-Eisenbahn steht im Begriff, am Susquehanna-Fluß eine neue zwei gleisige Strecke herzustellen, die auf rd. 1,5 km Länge den Aushub gewaltiger Felsmassen notwendig macht. Für diese Arbeiten wendet der Unternehmer Druckluftübertragung an und hat zu dem Zweck etwa in der Mitte der Strecke ein großes Kraftwerk errichtet, das nicht weniger als 24 Dampfkessel von Lokomotivbauart enthält, von denen jeder seinen eigenen Schornstein hat. Zur Erzeugung der Druckluft dienen 8 einstufige Kompressoren der Ingersoll Sergeant Co., und zwar hat man einstufige Maschinen gewählt, weil es sich nur um eine vorübergehende Anlage handelt. Die Maschinen sind in der Lage, 270 cbm/min Luft von 6,9 at zu liefern. Zur Aufspeicherung dienen vier stehende Luftbehälter von 1525 mm Dmr. und 4270 mm Höhe; einen noch größeren Luftspeicher bildet aber das Rohrnetz, dessen Hauptleitungen insgesamt 12190 m lang sind. Die Druckluft dient im wesentlichen dazu, Gesteinbohrmaschinen zu treiben. Sie findet aber auch Anwendung, um den Staub aus den tiefen Bohrlöchern herauszublasen und um Pumpen zu treiben.

Der Grund, daß man für verhältnismäßig kurze Zeit ein derartig riesenhaftes Kraftwerk mit langen Leitungen errichtet und nicht vorgezogen hat, einzelne Gruppen von Bohrmaschinen mittels Dampfmaschinen zu betreiben, liegt im wesentlichen darin, daß man bei einer Zentralanlage für die Bedienung der Maschinen weniger Angestellte braucht. Wieder ein Beweis dafür, daß man angesichts der hohen Arbeitslöhne in den Vereinigten Staaten das Hauptgewicht auf die Ersparnis von Menschenarbeit legt!

deutscher Ingenieure.

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Die Untergrundbahnen der Interborough Railway Company in New York haben in ihrem ersten Betriebsjahre seit dem 28. Oktober 1904 106 Millionen Reisende oder im Mittel 300000 Reisende täglich befördert, trotz vieler unvorhergesehener Schwierigkeiten, wie Ueberschwemmung der Tunnel durch Leitungsbrüche und eines Streiks. Die Zahl der Reisenden, die auf allen Hochbahnstrecken New Yorks in derselben Zeit befördert wurden, wird auf rd. 261,7 Millionen, einem täglichen Durchschnitt von 717000 entsprechend, geschätzt. Ďabei steht von den Untergrundbahnen 1) nur ein Teil seit einem Jahr in Betrieb. Seit Eröffnung der Bahn am 28. Oktober 1904 sind die Abzweigung von der Lenox Avenue nach West Farms, die Strecke von Brooklyn-Brücke längs des Broadway nach South Ferry und eine 1,6 km lange Strecke nördlich der 135 sten Straße unter dem Broadway in Betrieb genommen worden. Am 1. Januar n. J. hofft die Gesellschaft, Züge unter dem Fort George und über einen langen Viadukt nach dem Schiffskanal führen zu können. Die Abzweigung nach Brooklyn soll im nächsten Jahr eröffnet werden. (Page's Weekly 17. November 1905)

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