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in Deutschland etwa erst an siebenter Stelle stehen. Das ist vielleicht die größte Wohltat, welche die deutsche Eisenproduktion dem Schutzzoll zu verdanken hat. Dabei hat England vor unsrer Erzeugung von Walzeisen noch bestimmte kleine Vorteile voraus.

Während Großbritannien nur etwa 30 verschiedene Trägerprofile walzt, walzt Deutschland über 400, die sich ohne Schaden auf 60 bis 80 verringern ließen. 30 Profile mögen eine zu geringe Menge sein, mit der man nicht allen Anforderungen des Weltmarktes genügen kann; daher auch die berechtigte Klage über die englischen Walzwerke im Auslande, daß sie sich fremden Bedürfnissen nicht genügend anpaßten. Ueber 70 aber dürften schwerlich nötig sein, um jedem sachlich begründeten Wunsche zu genügen. Nun sind überdies neuerdings deutsche Reformprofile konstruiert worden 1), welche die englischen bei gleichem Gewicht an Tragfähigkeit ein wenig übertreffen, aber es hat sich noch keine Firma gefunden, welche einzig die neuen Profile walzen würde. Selbst bei Neuanlagen von Walzwerken schneidet man, wenn man die neuen Profile überhaupt berücksichtigt, die alten Profile neben neuen in die Walzen und vermehrt damit noch die schon bestehende bunte deutsche Profilmusterkarte, so daß es immer schwerer wird, sich in ihr zurecht zu finden.

In Amerika walzt nicht nur im Stahltrust, sondern auch außerhalb desselben jedes Werk nur verhältnismäßig wenige Profile, braucht entsprechend weniger Walzen und kann seine Walzkraft genauer auf seinen Betrieb zuschneiden. Es verringert sich nicht nur der Walzenpark, sondern auch das Lager. Die Arbeiter können sich auf bestimmte Profile und Schweren einarbeiten und eine größere Tagesleistung erzielen. Infolgedessen sind weniger Arbeiter nötig. Es wird also an Löhnen gespart, da das fortwährende Wechseln der Walzen wegfällt, aber auch an Arbeitzeit und Ingenieuren. Das verursacht bedeutende Ersparnisse an den Selbstkosten. Die Preise können geringer werden, und durch die Verbilligung des Erzeugnisses können weite Gebiete, auf denen bisher die Holzkonstruktion und der Steinbau herrschten, von dem Eisenprofil erobert werden. Das erweitert aber wieder die Absatzgelegenheit.

In Deutschland hat auf diesem Felde der Stahlwerksverband gar nichts geleistet. Auch der privaten Uebercinkunft sind noch keine Erfolge beschieden gewesen. Drei nebeneinander liegende Eisenwerke, wie Neunkirchen, Völklingen und Burbach, walzen sämtlich die gleichen Profile, unterhalten alle drei einen riesigen Walzenpark, riesige Lager und wechseln beharrlich Walze auf Walze im Gebrauch. Bei einer Uebereinkunft, die jedem der drei Werke cine bestimmte Anzahl Profile allein im Saargebiete sicherte, könnte jedes der drei Werke im Betrieb gewaltige Ersparnisse machen. Nur die Röhren-, Blech- und Panzerplattenfabrikation ist im Saargebiet sachlich bereits gegliedert, zum Vorteil aller Beteiligten. In der Drahterzeugung ist sogar neuerdings ein noch stärkerer Wettbewerb gleicher Ware unter den Werken eingetreten. Der heute bestehende umfassende Wechsel in der Arbeiterschaft könnte zum großen Teil abgestellt werden, wenn auf diesen Feldern eine größere Spezialisierung bestände. Wenn die Halbergerhütte den geringsten Arbeiterwechsel von allen fünf Saarhütten hat, so geht das eben darauf zurück, daß sie allein Gießerei ist. Jeder Wechsel der Arbeiterschaft aber ist mit Verlusten für das Werk verbunden, weil das Eintreten neuer Arbeiter immer die Erzeugung zeitweise herabdrückt.

Selbstverständlich gibt es für den heutigen Zustand, daß drei nebeneinander gelegene Werke einander in dieser Weise Einzelkonkurrenz machen, nur eine Erklärung: das außerordentlich hohe Vertrauen jedes einzelnen Werkes zu seiner kaufmännischen Leitung. Das ist ein schönes und ehrendes Zeichen, aber vom allgemein volkswirtschaftlichen Standpunkt aus kann man nur bedauern, daß an jeder der drei Stellen eine solche Fülle kaufmännischen Genies aufgewendet wird, um den andern beiden Konkurrenz zu machen. Aufträge, die nicht etwa einem Werk eines andern Gebietes abgejagt werden, werden doch nur je den andern beiden entzogen. Warum sie also nicht gleich grundsätzlich verteilen? Bei einer Spezialisierung dieser drei Werke auf je ein Drittel ihrer heutigen Walzprodukte gäbe es in Deutschland kein Werk oder keine Gruppe von Werken, die sich mit ihnen messen könnte.

Welch große Ersparnisse sich durch solche Arbeitsteilung erzielen lassen, kann man an den Vereinigten Staaten ersehen, wo zum Teil die Arbeitsleistung des einzelnen Mannes auf das Dreifache gesteigert worden ist. Wenn ein Arbeiter immer ein bestimmtes Profil macht, arbeitet er sich so ein, daß für sonst zwei Leute nur einer notwendig ist. Sind uns die Ver

1) Vergl. Z. 1905 S. 1489.

einigten Staaten in der Arbeitsteilung voraus, so stehen sie doch in einer andern Beziehung wieder hinter uns zurück: in bezug auf die Ausnutzung der Nebenprodukte. Weder die Nebenprodukte der Verkokung noch die Gichtgase werden dort irgendwie ausgiebig verwendet. Nur 5,5 vH Koksöfen hatten in Amerika im Jahre 1903 Anlagen zur Ausnutzung der Nebenprodukte.

Was aber für Deutschland in dem bisherigen siegreichen Bestehen des Wettbewerbes mit den Vereinigten Staaten entscheidend ist, das ist folgendes. An sich kann man die wirtschaftliche Bedeutung eines Trustes wegen der durch ihn ermöglichten Arbeitsteilung gar nicht hoch genug veranschlagen. Dabei braucht er keineswegs auch nur annähernd die ganze Industrie zu umfassen. Bei dem Stahlwerksverband ist das allerdings so ziemlich der Fall; ihm gehören jetzt wohl 33 Werke an, die zusammen über 90 vH der deutschen Erzeugung vertreten. Beim amerikanischen Stahltrust liegen die Dinge bei weitem nicht so; er umfaßt nur die reichliche Hälfte der Stahlerzeugung der Vereinigten Staaten. Trotzdem beherrscht er den Stahlmarkt. Man hat eben bereits bei 40 vH einen Einfluß auf den Markt, bei 50 vH schon einen recht bedeutenden, bei 60 vH kann man schon so gut wie allein die Preise bestimmen, bei 70 vH ist ein Widerstand kaum mehr möglich und schon bei 80 vH ist überhaupt kein dauernder Widerstand mehr denkbar. Ein Verband, der 90 vH der Fabrikation vertritt, ist vollends in der Lage, die Preise festzusetzen.

Wenn der Stahltrust nicht mit einer Konkurrenz vernichtenden Wirkung auf den Weltmarkt getreten ist, so liegt das an der unberechtigten amerikanischen Eigentümlichkeit, die Geschäftsgewinne künftiger Jahrzehnte schon bei der Gründung eines Unternehmens in der Bewertung vorwegzunehmen. Es ist heute kein Geheimnis mehr, daß der Stahltrust bei sciner Gründung etwa vier- bis fünfmal überkapitalisiert war, d. h. daß der Wert der Werke und Gruben, die ihn bildeten, etwa vier- bis fünfmal so hoch angesetzt war, wie ihr damaliger Kaufwert betrug. Schon dadurch, daß in der CarnegieGruppe binnen eines Jahrzehntes alles dreimal finanziell auf den Kopf gestellt worden war, war eine mindestens zwei bis dreimal zu hohe Bewertung ihrer tatsächlichen Bestände zustande gekommen. Durch den Verkauf an die Pierpont Morgan-Gruppe stieg die Ueberkapitalisierung dann etwa auf das Viereinhalbfache. Dr.-Ing. Schrödter hat in einem Vortrag vom 24. April 1904 gezeigt'), daß die United States Steel Corporation, um ihre Obligationsschulden zu bezahlen, 19 M auf die Tonne Stahl schlagen muß. Um die Vorzugsaktien in der früher üblichen Weise mit 7 vH zu verzinsen, bedurfte es eines weiteren Preiszuschlages von 13 M/t. Dabei entfiel auf die Stammaktien überhaupt noch keine Dividende. Für die Ausgabe wertloser Stammaktien hat die deutsche Anschauung die groben Worte »unehrlich« und »Betrug«, in Amerika rechnet man damit, daß sie »Wasser« sind, wie man sagt. Wenn ein Geschäft sie aber seinen Arbeitern zum Kurse von 84 aufhängt, während es ihren Unwert kennen muß, so nennen wir diese Art Sozialpolitik in unsrer harten Sprache »gemein«. Das hat der Stahltrust getan. Die Stammaktien stehen seit einem Jahre nicht über 9 im Werte, heute noch darunter. In Amerika sagt man, jedermann wisse ja, daß Stammaktien >>Wasser seien; warum kaufe sie denn da der Arbeiter? Das ist auch eine Entschuldigung. Offenbar war die Abgabe einer bestimmten Anzahl Stammaktien an die Arbeiterschaft des Stahltrustes ein Manöver, um deren Kurs zu halten. Unter den Folgen der Ueberkapitalisierung leidet der Stahltrust schwer genug; seine gesamte Preispolitik hat er dadurch lahm gelegt und einen umfangreichen Wettbewerb mit seinen Riesenpreisen großgezogen.

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Die Ueberkapitalisierung des Stahltrustes ist der Hauptgrund dafür, daß der Wettbewerb der Vereinigten Staaten ganz bedeutend zurückgedrängt ist. Hätten wir diese Verwässerung des Kapitals im Stahltrust drüben nicht gehabt, dann hätten wir im letzten Jahre mit einem ganz bedeutenden Wettbewerb von drüben rechnen müssen. Wir können den Amerikanern dafür dankbar sein. Es kommt allerdings noch ein andrer Punkt hinzu, der den Amerikanern neuerdings außerordentlich hinderlich ist, und das sind die merkwürdigen Arbeiterverhältnisse. In England haben seit 1873 die Trade Unions mit ihrer Beschränkung der Arbeitsleistungen ihrer Mitglieder ständig zugenommen. Das ging soweit, daß 1898 auf den größeren Werken der Metallindustrie die Durchschnittsleistung des einzelnen Arbeiters um 30 bis 40 vH geringer als bei uns war. Zu spät erkannte man darin den Einfluß der englischen Gewerkschaften, die die Arbeitsleistung des einzelnen einzuschränken suchten, damit, wie sie glaubten,

1) s. Stahl u. Eisen 1904 S. 499.

möglichst viele Arbeiter Arbeit bekommen könnten. Das hat sich in der englischen Industrie bekanntlich sehr schwer geltend gemacht. Hier waren früher die Vereinigten Staaten England bedingungslos überlegen; und das ist ihnen besonders deswegen zugute gekommen, weil sie gezwungen waren, in kurzer Zeit ihre gesamten Maschinen immer wieder durch neue zu ersetzen und in vielen Fällen sogar an Stelle von 2 gelernten Arbeitern einen ungeschulten Tagelöhner einzustellen. Das ist nun in den letzten Jahren in Amerika auch anders geworden. In Schmollers Jahrbuch 1904 finden wir eine sehr schöne Arbeit von Glier darüber, wonach die Arbeitseinschränkung des einzelnen durch den Gewerkverein in Amerika in der Weißblechfabrikation in den letzten Jahren etwa 30 vH ausmacht. Der Präsident der Amalgamated Association of Iron, Steel and Tin Workers hat vor der Kommission der Vereinigten Staaten ausgesagt, daß ein Arbeiter 30 vH mehr hätte leisten können, wenn es ihm seine Vereinigung gestattet hätte. Nun hat die Carnegie Gruppe zwar diesen Verband gesprengt, und das hat in weiten Kreisen gewirkt. Aber einzelne Gruppen werden immer noch von ihm beherrscht, z. B. die Weißblechfabrikation noch ganz, die Feinblechfabrikation etwa zur Hälfte. Solche Dinge sind die schwersten Hemmschuhe auf dem Weg einer großen industriellen Entwicklung, und wenn Amerika unter diesem Umstande nicht noch neben der Ueberkapitalisierung zu leiden gehabt hätte, so wäre es jedenfalls ein noch größerer Konkurrent geworden.

Diese

Wenn man nun die gegenwärtigen Produktionsbedingungen der Eisenindustrien verschiedener Länder vergleichen will, so bildet man am besten zwei verschiedene Gruppen: die natürlichen und die wirtschaftlichen sowie sozialen Bedingungen. Mißt man die Dinge nach den wirtschaftlichen Voraussetzungen, dann ist England heute noch am günstigsten daran. Ein Eisenwerk wird sich um so besser rentieren, je dichter es bei den Kohlen und bei den Erzen liegt und je näher es einen schiffbaren Strom oder das Meer hat. Voraussetzungen finden sich nirgends in der Welt so wie in England. Wir müssen entweder die Erze auf der Bahn weit her zu den Kohlen oder die Koks zum Erze schaffen, z. B. von der Ruhr bis Lothringen 325 km weit oder zur See noch viel weiter, und sie dann von den Schiffen noch auf die Bahn umladen. In den Vereinigten Staaten ist die Sache bekanntlich noch schlimmer; dort ist der große Eisenbezirk um Pittsburg noch 200 km vom Erie-See entfernt, und die Erze liegen 1200 km entfernt am Oberen See. Aber was dort ausgleichend wirkt, ist der Umstand, daß die Erzlager am Oberen See und die Transportwege nach dem Connelsvillebezirk im Besitz der Carnegie Werke waren und heute im Besitz des MorganTrustes sind. Der Stahltrust beherrscht nicht nur den gesamten Transport vom Oberen See bis zum Erie-Sce, sondern auch die Bahn bis nach Pittsburg. Unter diesen Umständen ist allerdings die natürliche Lage in den Vereinigten Staaten auch nicht ungünstiger als in andern Ländern. Soviel über die natürlichen Verhältnisse. Noch 1879 würde niemand geglaubt haben, daß es möglich wäre, durch Zolltarifmaßnahmen diese natürlichen Verhältnisse geradezu auf den Kopf zu stellen und Amerika und Deutschland damit der englischen Eisenindustrie überlegen zu machen. Denn das ist geschehen, indem die beiden großen Staaten, die Union und Deutschland, ihrer Produktion zunächst den Binnenmarkt sicherten und ihr damit den Weltmarkt erobern halfen. Die Möglichkeit der willkürlichen Einwirkung auf die Grundlagen des Wirtschaftslebens reicht also viel weiter, als die Freihändler herkömmlich annehmen. Voll wird die Wirkung der Sicherungszölle im Wirtschaftsleben allerdings nur lebendig werden in einem Lande, dessen Bevölkerung arbeitsfreudig ist und außerdem in bedeutendem Maße wächst. Wir sind infolgedessen im vollen Genuß der Schutzzollwirkungen, während in England z. B. heute eine Schutzzollwirkung fast nicht vorhanden sein würde. Die Einfuhr nach England würde zwar durch englische Sicherungszölle abnehmen, aber wenn sie auch um eine Million sänke, so würde diese Million Tonnen doch den großen englischen Eisenwerken zu keinem großen Aufschwung verhelfen. Weiterhin ist noch von Wichtigkeit die innere industriesoziale Entwicklung eines Landes. Diese Entwicklung läßt heute schon in England immer die Frage aufwerfen: Wenn ich ein Werk gründe, wo soll ich die Arbeiter hernehmen? In England ist kein Zuströmen von Arbeitskräften vom Lande mehr möglich, weil die Landbevölkerung schon so gut wie ganz von der Industrie aufgesogen ist, und außerdem hat England nicht die ausgleichende Zuwanderung, die wir in den Polen und Italienern besitzen, welche wir abschieben und kommen lassen können, wann wir wollen. Es fehlt drüben eine gemischtsprachige Grenzbevölkerung, die jede Zuwanderung so außerordentlich erleichtert. Polen und Italiener ler

nen durch sie rasch soviel Deutsch, wie sie zum Fortkommen brauchen. Nach der Zählung von 1895 waren in Industrie mit Bergbau und Baugewerbe 8900 606, in Landwirtschaft, Gärtnerei und Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei 11940929 Erwerbstätige beschäftigt. Ehe wir soweit wären, wie England heute ist, würden wir der Industrie mindestens 8 Millionen Erwerbsfähige noch zuführen können. Wir haben das Glück, daß wir innerhalb der Grenzen unsres Reiches noch eine große Ackerbau treibende Bevölkerung zu versorgen haben, und wenn auch ferner noch ein gewisses Zuströmen von Landarbeitern zur Industrie bei uns eintreten wird, so hat es gewiß seine Grenzen. Es wird immer nur beschränkt sein, solange unser Landbau noch einigermaßen ertragfähig bleibt, und es erleidet eine weitere Einschränkung dadurch, daß wir heute in unsern Betrieben planmäßig Menschenarbeit durch Maschinenarbeit zu ersetzen suchen. Wo früher drei oder vier Arbeiter standen, steht heute nur einer. Wir werden imstande sein, unsre Erzeugung noch wesentlich zu steigern, ohne unsre Arbeiterzahl zu erhöhen. Die Weiterentwicklung der großen Betriebe ist keineswegs an eine Vermehrung der Arbeiterschaft gebunden. Und wenn es in der Statistik etwa scheint, daß das bei den großen Betrieben in Rheinland-Westfalen anders sei, so ist das doch nur scheinbar. Dort ist die riesenhafte Steigerung der Arbeiterschaft, welche die Statistik zeigt, daher gekommen, daß die Werke sich ganze Bergbaubetriebe angegliedert haben und die Leute, die dort beschäftigt sind, nun zum eigenen Werke mitzählen, während das früher nicht der Fall war. Die Leistung des einzelnen Arbeiters ist seit 1879 ganz bedeutend gewachsen. In der Eisen-Enquete von 1879 wird ausdrücklich gesagt, daß der deutsche Eisenarbeiter etwa 2/3 des englischen leiste. Heute ist die Durchschnittsleistung des deutschen Arbeiters immer noch etwas geringer als die des englischen. Sind wir aber einmal, wie die Engländer, mit unsrer inneren industriesozialen Entwicklung so weit, daß wir die höheren Stufen des Handwerkes in die Fabrik einbezogen haben, dann wird ganz bestimmt die Leistung des deutschen Eisenarbeiters höher sein als die des englischen.

Als im Jahre 1902 die Absicht der preußischen Regierung bekannt wurde, eine neue wasserwirtschaftliche Vorlage beim Landtag einzubringen, da wurde von agrarischer Seite die Erklärung abgegeben, daß man der neuen Kanalvorlage nur dann werde zustimmen können, wenn zugleich die Handelsverträge der deutschen Landwirtschaft alles das brächten, was auf Grundlage des neuen selbstherrlichen Tarifes von 1902 möglich sei. Da man wußte, welchen Wert die preußische Regierung auf die Annahme der wasserwirtschaftlichen Vorlage legte, so konnte jene Verquickung der Kanalfrage mit handelspolitischen Wünschen nur den Zweck haben, die Reichsregierung zu veranlassen, mit allem Nachdruck für die Erreichung der agrarischen Wünsche einzutreten. Ueber diesem politischen Spiel ist leider vergessen worden, daß für die deutsche Industrie und insbesondre für die deutsche Eisenindustrie ein tiefernster Zusammenhang zwischen Handelsverträgen und Rhein-Weserkanal, oder allgemeiner: zwischen der neuen Handelspolitik des Deutschen Reiches und dem Ausbau der deutschen Wasserstraßen, besteht. Dieser Zusammenhang ist schon in der »Begründung zum Entwurf eines Zolltarifgesetzes<< im Jahre 1901 zugegeben worden. Es heißt dort S. 447:

>>Die deutsche Eisenindustrie hat zwar einen hohen Grad >>technischer Vollkommenheit erreicht; indessen genügt dieser »>allein nicht, um die wirtschaftlichen Vorteile auszugleichen, >> deren sich das Ausland bei der Eisenverarbeitung und »>namentlich bei der Eisengewinnung erfreut. Hierzu gehört »>in erster Linie die vorzügliche Beschaffenheit der Erze in >> Amerika, Großbritannien, Spanien, Schweden und Oester>>reich. Für Großbritannien kommt noch der überaus günstige >>Umstand hinzu, daß dort Kohlen und Erze sich örtlich bei»einander vorfinden und unmittelbar an der Küste gelagert >>sind; die Nähe des Meeres erleichtert den dortigen Eisen»werken nicht nur die Ausfuhr des fertigen Eisens, sondern >> auch den Bezug der nebenbei erforderlichen, ausländischen, >>namentlich spanischen Erze. In Deutschland liegen die Erz>> und die Kohlenlager in der Regel weit voneinander entfernt; >>auch fehlt es an Wasserstraßen, auf denen die Erze billig >>an die Verhüttungsstätten geschafft werden könnten. So »muß z. B. ein großer Teil der lothringischen Erze auf dem >> kostspieligen Eisenbahnwege zur Verhüttung nach Westfalen >>befördert werden. Da, wo ausnahmsweise Erze und Kohlen >>nahe beieinander vorkommen, wie z. B. in Oberschlesien, »>sind die ersteren geringwertig und können nur zusammen »mit ausländischen, namentlich schwedischen und ungarischen »Erzen verhüttet werden, deren Bezug infolge der hohen

>>Frachtkosten kostspielig ist. Ueber die Höhe der Fracht>> kosten, die auf die Rentabilität der Eisenwerke von großem »Einfluß ist, lassen sich auch nur einigermaßen bestimmte >>Durchschnittszahlen nicht angeben; denn diese Kosten sind »nicht nur für die einzelnen Bezirke, sondern auch innerhalb >> desselben Bezirkes für die einzelnen Werke verschieden, je >>nachdem für die Zufuhr der Erze oder Kohlen Wasserstraßen >>zur Verfügung stehen oder Eisenbahnen benutzt werden >>müssen. Es wird jedoch angenommen, daß in Deutschland » 28 bis 30 vH der Gestehungskosten des Roheisens auf Fracht>>kosten entfallen, während man in Großbritannien hierfür >>nur 9 bis 10 vH rechnet. Allein infolge der geringeren

>>Frachtkosten wird das Roheisen in Großbritannien etwa um »20 vH billiger als in Deutschland erzeugt.«

Diese Sätze sind geschrieben worden im Reichsamt des Innern im Frühjahr 1901 zur Begründung der Tatsache, daß die deutsche Eisenindustrie zu ihrem Schutze höhere Zoll

sätze braucht als bisher. Sie hat bekanntlich diesen höheren Zollschutz nicht bekommen, oder doch nur in ganz unwesentlichen Punkten, in manchen ist der bestehende Zoll selbst herabgesetzt worden, und das Inkrafttreten der neuen Handelsverträge wird uns zum Teil weitere Herabsetzungen bringen, während gleichzeitig in den fremden Ländern die Zollsätze bedeutend gestiegen sind. Aber weil es unmöglich gewesen ist, in dem Zolltarif der deutschen Industrie einen stärkeren Schutz zu schaffen, deswegen muß die deutsche Eisenindustrie unbedingt einen gewaltigen Ausbau des Wasserstraßennetzes erhalten, damit ihre Produktionskosten in ähnlicher Weise herabgedrückt werden, wie das in England und in den Vereinigten Staaten bereits geschehen ist. Und da ist auch in Südwestdeutschland die Mosel- und Saarkanalisierung genau so notwendig wie der Kanal vom Rhein nach der Weser, denn Niederrheinland-Westfalen ist doch nicht das einzige Industriegebiet im Reiche.<<

Bücherschau.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke über die Wupper bei Müngsten im Zuge der Eisenbahnlinie Solingen-Remscheid. Mit Genehmigung der Königlichen Eisenbahn-Direktion Elberfeld herausgegeben von Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg A.-G., Werk Nürnberg. Bearbeitet von W. Dietz, Professor an der Technischen Hochschule München. In zwei Bänden mit 194 Textfiguren und 48 lithographischen Tafeln. Berlin 1904, Julius Springer. Preis 50 M.

In dieser Veröffentlichung ist den weitesten Kreisen der Fachwelt ein Werk übergeben, das auf dem Gebiete des Brückenbaues einzig in seiner Art dasteht und das mit Freuden zu begrüßen ist, obwohl es erst 7 Jahre nach Vollendung dieses hervorragenden Bauwerkes erschienen ist. Die Leser dieser Zeitschrift sind ja rechtzeitig in großen Zügen mit dem bedeutendsten Brückenbauwerk Deutschlands bekannt gemacht worden1). Was in dem soeben erschienenen Werke noch weiter enthalten ist, bildet für jeden Ingenieur eine reiche, schier unerschöpfliche Quelle des Studiums in theoretischer und praktischer Hinsicht. Es ist nämlich ein Sammel- und Nachschlagewerk über alle wichtigsten Daten und Vorkommnisse von Anbeginn bis zur Vollendung des Baues, es enthält eine eingehende Beschreibung des Bauwerkes in bezug auf Eisenkonstruktion und Mauerwerk. In ihm sind die lehrreichen statischen Untersuchungen in nahezu erschöpfender Ausführlichkeit wiedergegeben, und zwar nicht bloß für das Bauwerk selbst, sondern auch für alle Hülfsgerüste, Verankerungen und Montierphasen. Die Bauvorgänge, beginnend mit den Baustoffen und ihrer Bearbeitung in der Werkstatt, alle Einzelheiten der Vorarbeiten, die maschinellen Einrichtungen des Bauplatzes, die Absteckung, die Aufstellung der Pfeilergerüste, der Gerüstbrücken, der Bogenkonsolen, der Bogenschluß und die damit zusammenhängenden theoretischen Erwägungen, die Vorarbeiten und Arbeitsvorgänge beim Bogenschluß selbst, kurz alles findet seine klare Wiedergabe. Für den Forscher sind die Messungen und Beobachtungen während des Bogenschlusses von Wichtigkeit, ebenso das Kapitel über die Probebelastungen. Die statischen Untersuchungen der Hülfsvorrichtungen: Transportbrücke, Montierwagen usw., interessieren die bauleitenden Ingenieure. Schließlich sind noch Angaben über Gewichte und Kosten des Bauwerkes gemacht und die Dienste, welche einzelne Ingenieure dem Werke in hervorragender Weise geleistet haben, befriedigend gewürdigt. Dem gewaltigen Inhalte steht die äußere Ausstattung würdig zur Seite. Die Photolithographie der technisch-artistischen Anstalt von Alfred Müller in Leipzig bietet Vollendetes.

So liegt hier ein wirklich klassisches Werk vor uns, auf das nicht allein der Schöpfer des Bauwerkes selbst und sein Bearbeiter stolz sein können: es ist ein Werk, das der gesamten deutschen technischen Wissenschaft und Literatur vor aller Welt zum Ruhme gereicht. Karl Bernhard.

1) s. Z. 1897 S. 1321 u. f.

+

Mit

Der Eisenbau. Ein Handbuch für den Brückenbauer und den Eisenkonstrukteur. Von Luigi Vianello. einem Anhang: Zusammenstellung aller von deutschen Walzwerken hergestellten I- und C-Eisen. Von Gustav Schimpff. (Oldenbourgs Technische Handbibliothek, Bd. IV) XVI und 691 S. mit 415 Abbildungen. Preis in Leinwand gebunden 17,50 M.

Es ist dem Verfasser in erheblichem Maße gelungen, für den Handgebrauch des Eisenkonstrukteurs ein in Praxis und Theorie gleichwertig wurzelndes Hülfsmittel zu schaffen.

In übersichtlicher Weise sind die neuesten Rechnungsverfahren der höheren Statik vorgeführt. Es fehlt dabei nicht an der Angabe der wichtigsten Zahlentafeln und Formeln aus der Mathematik, Mechanik und niederen Statik. Allerlei technische Aufgaben, auf die man beim Entwerfen von Eisenkonstruktionen stößt, wie beispielsweise Berechnung von Mauerwerk, Eisenbeton und dergl., auch Berechnungen von Konstruktionseinzelheiten, werden vorgeführt. Vereinigt hiermit ist eine Reihe wertvoller praktischer Angaben aus dem Brücken- und Eisenhochbau. Besonders hierin und in den Zahlentafeln nebst dem im Anhang von G. Schimpff, Altona, ausgearbeiteten Verzeichnis aller in Deutschland gewalzten I- und C-Eisen zeigt sich die richtige Erkenntnis dessen, was dem Praktiker in erster Linie nottut. Dem Buch ist sonach mit Sicherheit ein guter Erfolg vorauszusagen. In Verbindung mit dem Studium neuerer Ausführungen, auf die im Buche leider gar nicht hingewiesen ist, gibt der Inhalt sichere Auskunft über die wichtigsten Grundlagen bei der Gesamt- und Einzelbearbeitung von Eisenbauten.

Karl Bernhard.

Die Königlich Preufsischen Maschinenbauschulen. Von Dr. Siegfried Jakobi.

Die Besprechung dieses Buches auf S. 1645 d. Z. enthält den irrigen Vorwurf, daß darin die staatlichen Laufbahnen nicht genannt seien, zu denen der erfolgreiche Besuch der höheren Maschinenbauschulen den Zugang eröffnet. Diese Laufbahnen sind auf S. 127 bis 129 mitgeteilt; freilich im Schlußwort; es wäre besser, diese wichtigen Angaben ausdrücklich im Inhaltsverzeichnis zu nennen.

Bei der Redaktion eingegangene Bücher.

Meyers Handatlas. Dritte, vollständig neu bearbeitete Auflage mit 115 Kartenblättern und 5 Textbeilagen. Ausgabe A ohne Namenregister. Leipzig und Wien 1905, Bibliographisches Institut. 28 Lieferungen. Preis pro Lieferung 30 Pfg oder in Leinen gebunden 10 M.

Mit der 28. Lieferung ist nunmehr die kleine Ausgabe von Meyers Handatlas und damit ein Werk zum Abschluß gebracht, das bereits in seinen frühern Auflagen sich rasch in allen Kreisen große Beliebtheit verschafft hat. Die neuesten politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten sind, soweit möglich, berücksichtigt und der Anteilnahme an dem Ringen der östlichen Völker durch Aufnahme von Teilkarten der betreffenden Gegenden Rechnung getragen.

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21. Oktober 1905.

Uebersicht neu erschienener Bücher,

zusammengestellt von der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer, Berlin N., Monbijouplatz 3.

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Hebezeuge. Pickersgill, W.

Preis

Lasthebemaschinen. Stuttgart 1905. K. Wittwer. Preis 10 M, Atlas 6,50 M. Ingenieurwesen. Mitteilungen über Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, insbesondre aus den Laboratorien der technischen Hochschulen, herausgegeben vom Verein deutscher Ingenieure. 24. Heft. Berlin 1905. Preis 1 M. Julius Springer in Komm. Instrumente. Kohlmorgen, O. Instrumente und Apparate zum praktischen Gebrauch des Ingenieurs. (Sonderdr.) Berlin 1905. Verlag von »Der Wasser- und Wegebau«. Preis 1,20 M. Materialkunde. Seipp, H. Die abgekürzte Wetterbeständigkeitsprobe der natürlichen Bausteine, mit besondrer Berücksichtigung der Sandsteine. Frankfurt a/M. 1905. H. Keller. Preis 8,50 M., Mechanik. Sachs, L. Zur Berechnung räumlicher Fachwerke: Allgemeine Formeln für statisch bestimmte und insbesondre statisch unbestimmte Kuppel-, Zelt- und Turmdächer. Berlin 1905. W. Ernst & Sohn. Preis 2,50 M.

1

Metallbearbeitung. Hasluck, Paul N. Practical plumbers' work. London, Paris, New York und Melbourne 1905. Cassell & Co. Preis 2,40 M. Metallhüttenwesen. Hillebrand, W. F., und E. T. Allen. Comparison of a wet and crucible-fire method for the assay of gold tel luride ores. London 1905. Wesley. Preis 1,80 M.

- Levat, David. L'industrie aurifère. Recherches, exploitation, traitement, influence économique. Paris 1905. Vve. Dunod. Preis 30 M. Physik. Braun, Ferd. Ueber drahtlose Telegraphie und neuere physikalische Forschungen. Rektoratsrede. Straßburg 1905. Heitz. Preis

1,20 M.

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Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text.)

Beleuchtung.

Thermodynamics of the electric incandescent lamp. (El. World 30. Sept. 05 S. 567/70*) Wiedergabe eines Vortrages von Roeber in der American Electrochemical Society. Society. Die Ausstrahlung sichtbarer und unsichtbarer Wellen von einem Glühkörper, bezogen auf Glühlampen aller Arten. Spezifischer Wattverbrauch und Temperatur des Glühkörpers. Lebensdauer und spezifischer Wattverbrauch. Osmfumlampen. Tantallampen.

Dampfkraftanlagen.

Smoke preventer. (Engineer 6. Okt. 05 S. 346*) Bei der von Frank Jordan & Co. in London gebauten Feuerung wird überhitzter Dampf von der Vorderseite der Feuerbüchse über die Brennstoffschicht geblasen.

Verdampfungsversuche an Rigaschen Kesselanlagen. Von Blacher. Forts. (Riga Ind. Z. 30. Aug. 05 S. 201/12*) Versuche in der Zementfabrik der Gesellschaft C. Ch. Schmidt & Co. in Poderna. Forts. folgt.

Eisenbahnwesen.

Von

Recent progress on the Cape-to-Cairo Railway. Knight. (Eng. Magaz. Okt. 05 S. 15/31*) Der Verfasser gibt eine Uebersicht über die bereits gebauten und über die geplanten Strecken und erörtert die Aussichten für die Fortführung des Planes.

Die elektrische Lokalbahn Tábor-Bechyně. (El. Bahnen u. Betr. 4. Okt. 05 S. 542/44 Die rd. 24 km lange Strecke wird mit Gleichstrom in Dreileiterschaltung von 2700 V betrieben. Erläuterungen der Grundsätze beim Entwurf der Bahn. Längenprofil. Krümmungen. Dreileiter-Stromzuführung. Forts. folgt.

Compound articulated locomotive for the Northern Railway of France. Von Hanbury. (Engng. 6. Okt. 05 S. 439/42* mit 1 Taf.) Die Lokomotive hat zwei 3⁄4-gekuppelte Drehgestelle, von denen eines von zwei Hochdruckzylindern von 400 mm Dmr. das andre

zwei Niederdruckzylindern von 630 mm Dmr. bei 680 mm gemeinsamem Hub angetrieben wird. Die Laufachsen und Zylinderpaare liegen in der Mitte. Der Kessel für 16 at hat 244,5 qm Heizfläche und 3 qm Rostfläche. Das Betriebsgewicht beträgt 102 t.

Six coupled passenger locomotive, London and NorthWestern Railway. (Engineer 6. Okt. 05 S. 336* mit 1 Taf.) Zwillingslokomotive mit innen liegenden Zylindern von 482 mm Dmr. und 660 mm Hub bei rd. 66 t Betriebsgewicht.

1) Das Verzeichnis der für die Zeitschriftenschau bearbeiteten Zeitschriften ist in Nr. 1 S. 30 und 31 veröffentlicht.

Die Zeitschriftenschau wird, nach den Stichwörtern in Vierteljahrsheften zusammengefafst und geordnet, gesondert herausgegeben, und zwar zum Preise von 3 M pro Jahrgang für Mitglieder, von 10 M pro Jahrgang für Nichtmitglieder.

Eisenhüttenwesen.

Segregation in steel ingots. Von Talbot. (Engng. 6. Okt. 05 S. 462/63*) Versuche über die kristallinische Ausscheidung von Schwefel, Phosphor und andern Beimengungen in Flußeisen- und Stahlblöcken und über den diesen Vorgang vermindernden Einfluß von Aluminium.

The Iron and Steel Institute. (Engng. 6. Okt. 05 S. 434/38) Meinungsaustausch über die Vorträge: »Segregation in steel ingots «von Talbot, »A manipulator for steel bars« von Upton und »The presence of greenish-coloured markings in the fractured surfaces of test-pieces<< von Howorth.

Elektrotechnik.

Der Belastungsfaktor elektrischer Beleuchtungszentralen. Von Norberg-Schulz. (Elektrot. Z. 5. Okt. 05 S. 919/22*) Wirtschaftliche Verteilung der Belastung auf die mit Dampf und Wasser betriebenen Maschinen eines Wasserkraftwerkes mit Dampfaushülfe an Hand der Betriebsverhältnisse des Elektrizitätswerkes Christiania.

Modern power-plant design and economics. Forts. (Eng. Magaz. Okt. 05 S. 71/87*) S. Zeitschriftenschau v. 19. Aug. 05.

Hydromechanische Einrichtungen von neueren österreichischen Elektrizitätswerken. Ausgeführt von der Prager Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ruston & Co. in Prag. Von Witt. Forts. (Z. Österr. Ing.- u. u. Arch.-Ver. 6. Okt. 05 S. 549/57*) Die Rienzwerke der Stadt Brixen und das Elektrizitätswerk Malserheide.

Die Umformerstation Monbijou. Von Herzog. (Z. f. Elektrot. Wien 8. Okt. 05 S. 589/94*) Das im Mittelpunkt der Stadt Bern gelegene Umformerwerk enthält vier asynchrone Zwei- und DreimaschinenUmformer von 220 PS und einen synchronen Zweimaschinen-Umformer von 400 PS, die Drehstrom in Gleichstrom verschiedener Spannung für Licht, Kraft und Bahnbetrieb umwandeln. Zwei der kleineren Umformer sind zur Aushülfe mit Gasmotorenantrieb versehen.

Electric light, water works and central hot-water heating installations at Ada, O. Von Buchenberg. (El. World 30. Sept. 05 S. 563/64*) Das Werk enthält drei Kessel und zwei liegende einzylindrige Corliss-Maschinen von 250 mm Zyl.-Dmr. und 750 mm Kolbenhub, deren jede mittels Riemens einen 75 KW-Einphasenstromerzeuger von von 2300 V 2300 V, 60 Per./sk und 600 Uml./min antreibt. Für die Wasserfernheizanlage dienen zwei Duplexpumpen, welche das fast 5 km lange Heizrohrnetz aus drei Kondensatoren speisen.

New type of direct-current motor. (Engineer 6. Okt. 05 S. 346*) Der von der Johnson Lundell Electric Traction Co. in Southall gebaute Motor soll sich besonders durch geringes Gewicht und geringen Raumbedarf auszeichnen.

The insulation of overhead lines. I. Von Esso n. (Engineer 6. Okt. 05 S. 329/30*) Verschiedene Ausbildung von Isolatorköpfen.

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Hochspannungsanordnungen bei Arbeitsübertragungen im Westen Nordamerikas. Von Westerberg. Forts. (El. Bahnen u. Betr. 4. Okt. 05 S. 537/41*) Fernübertragung der Edison Electric Co. in Süd-Kalifornien. Die Anlagen der California Gas and Electric Corporation. Schluß folgt.

Ueber Kabelschutzhüllen, deren Herstellung und Verlegung. Von Schmidt (Elektrot. Z. 5. Okt. 05 S. 923/26*) S. a. Zeitschriftenschau v. 22. u. 29. April 05. Asphalt-Kabelpanzer von Wilhelmi,

Erd- und Wasserbau.

United States dredge »Barnard«. Von Riley. (Marine Eng. Okt. 05 S. 420/28*) Der von der New York Shipbuilding Co. in Camden gebaute Saugbagger hat zwei Maschinen von zusammen 900 PSi zum Antrieb der Schrauben und eine 1000 pferdige Maschine zum Antrieb der Kreiselpumpe. Anordnung der Räume und Maschinen.

The new roof shield for the Metropolitain Railway tunnel of Paris. Von Bonin. (Eng. News 28. Sept. 05 S. 324/27*) Die Vorrichtung besteht aus zwei dem Querschnitt des Tunnels angepaßten Teilen, von denen der obere den eigentlichen Schild bildet und auf Rollen mittels bydraulischer Pressen auf dem unteren Teile vorgeschoben wird.

Movable dam and lock of the Rice Irrigation and Improvement Association, Mermentau River, La. (Eng. News 28. Sept. 05 S. 321/22*) Konstruktionszeichnungen des 109 m langen hölzernen Wehres und der Schleuse.

Structural steel dams. Von Bainbridge. (Eng. News 28. Sept. 05 S. 323/24*) Allgemeine Erörterungen über den Bau von Dämmen mit Eiseneinlage. Kurze Beschreibung verschiedener Ausführungen nebst Angaben über die Abmessungen.

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deutscher Ingenieure.

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The dockyards and ship-building plants of Japan. Von Albertson. Forts. (Eng. Magaz. Okt. 05 S. 32/47*) S. Zeitschriftenschau v. 7. Okt. 05.

The self-docking floating dry-dock Dewey. (Marine Eng. Okt. 05 S. 401/06*) Das aus drei Schwimmkasten bestehende Dock kann Schiffe von 16000 t docken. Die Gesamtlänge beträgt 152 m, die größte Breite 40 m.

Notes on the calculation of size of rudder stocks. Von Clary. (Marine Eng. Okt. 05 S. 406/10*) An Hand der üblichen Verfahren zur Berechnung von Ruderschäften werden Formeln abgeleitet, die sich auf praktische Erfahrungen stützen.

Launching of two battleships. (Marine Eng. Okt. 05 S. 429/31*) Kurze Angaben über die Abmessungen der nordamerikanischen Linienschiffe »Kansas« und »Vermont«.

U. S. coast and geodetic survey steamer » Fathomer« for Philippine service. Von Putnam. (Eng. News 28. Sept. 05 S. 317*) Das Schiff ist über alles 48 m lang, 7,6 m breit und hat bei 3 m Tiefgang 370 t Wasserverdrängung. Längsschnitt und Oberdeckplan.

An interesting pleasure and racing launch. Von Ramakers. (Marine Eng. Okt. 05 S. 419/20*) 7,6 m langes und 1,5 m breites Boot mit 20 pferdigem Petroleummotor.

Motor boats. IV. Von Durand. Forts. (Marine Eng. Okt. 05 S. 415/17*) S. Zeitschriftenschau v. 23. Sept. 05. Forts. folgt. Geyers reversible propeller. (Engng. 6. Okt. 05 S. 457*) Die Schraubenflügel sind mit einer Stiftschraube auf einer ebenen AusDurch die Welle läuft fräsung der hohlen Welle drehbar befestigt. eine Stellstange, die mit einem Stift durch einen axialen Schlitz in der Welle in eine radiale Nut des segmentförmigen Flügelfußes eingreift. A new type of marine fire-tube boiler. (Engineer 6. Okt. 05 S. 335/36*) Der von Scialpi erfundene Kessel besteht aus einem unteren Teile, der die wasserumspülte Feuerbüchse enthält, vier darüber gelagerten Trommeln, durch die die Feuerrohre geführt sind, und einem zylindrischen oberen Teil, der mit den Wasserräumen der übrigen Teile durch Steigrohre verbunden ist. Bericht über Leistungsversuche mit dem Kessel.

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Rundschau.

Die Frage der gufseisernen Eisenbahnräder wird jetzt in Amerika lebhaft erörtert, nachdem sich seit Beschaffung der sehr schweren Güterwagen (bis 50 t Ladefähigkeit) wiederholt Schäden an den Rädern gezeigt haben. Die Fabrikanten der Stahlräder versuchen, das gußeiserne Rad als den Ansprüchen nicht mehr gewachsen hinzustellen, während die Vertreter des Gußrades die vorgekommenen Schäden auf andre Ursachen zurückführen. Die Angelegenheit hat auch für deutsche Ver

hältnisse bei den Kleinbahnen Bedeutung, da hier Hartgußräder vielfach mit Erfolg Verwendung finden.

Die Zeitschrift Railroad Gazette hat wiederholt Aufsätze von dem bekannten Ingenieur Griffin (19. Mai 1905) und von andern namhaften Fachleuten (5. Mai und 14. Juli 1905) gebracht, die sich mit Verbesserungen in der Herstellung des Gußeisenrades auch für größere Lasten und höhere Geschwindigkeiten befassen. Schon jetzt ist ersichtlich, daß die Frage

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