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14. Oktober 1905.

wird. Da der Kolbenschieber eine die senkrechte Bewegung begrenzende Schlußlage nicht hat, so gestattet er höchste Umlaufzahlen, ein Vorteil, der hier infolge der Wahl einer übrigens schwerfällig ausgeführten Freifallsteuerung nicht

Fig. 32.

höhen. Auch die neueren Bestrebungen, die Feinsteuerung im Schiffsmaschinenbau einzuführen, würden durch Anwendung dieses kettenschlüssig bewegten Schiebers eine ungezwungene Lösung finden.

Dampfmaschine von Carels, frères.

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ausgenutzt wird. Die Verbindung des Schiebers mit einem kettenschlüssigen Antrieb nach Art des in Fig. 38 dargestellten würde bei Anwendung eines Exzenterregulators, auf welchen nur Massenwiderstände und Kolbenringreibung zurückwirken, die Brauchbarkeit der Steuerung erheblich er

Im übrigen hat die Kerchovesche Bauart anregend gewirkt, worauf sowohl die Anwendung des Kolbenschiebers bei Feinsteuerungen als auch die Lagerung der Ventile in den Deckeln bei einigen Ausstellungsmaschinen hinweist.

Die an einer Maschine dieser Bauart vorgenommenen

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Fig. 34 und 35. Dampfmaschine der Soc. anon. du Phoenix, Gent.

deutscher Ingenieure.

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Die Firma Phoenix in Gent, deren Bauart Fig. 34 und 35 zeigen, wendet die freifallende Corliss-Steuerung bei hohen Umlaufzahlen und bei Ueberhitzung an, ein Vorgehen, das der Firma jedenfalls durch ihre hervorragende Werkzeugmaschinenabteilung erleichtert wird. Vinçotte hat an einer Auspuffmaschine dieser Art von 350 mm Zyl.-Dmr. und 700 mm Hub, die bei 87 Uml./min 55 PS leistete, einen Dampfverbrauch von 6,443 kg pro PS:-st festgestellt. Der Dampfdruck betrug 6,26 kg/qcm, die Ueberhitzung 378°, zeitweise sogar 410°, die Auspufftemperatur 147°.

Was die Höhe der von diesen Firmen angewendeten Ueberhitzung betrifft, so wird als günstigste 300 bis 350° bezeichnet. Dampfmäntel werden bis zu 250° angewendet. Versuche mit Zwischenüberhitzung haben Carels frères ohne befriedigenden Erfolg vorgenommen.

Besondre Vorkehrungen gegen Eintrittskondensation sind an den Maschinen von Lachaussée-Lüttich und von der Société John Cockerill getroffen. Beide Firmen wenden Kolbenheizung an, wie sie von Maison Beer schon auf der Brüsseler Ausstellung 1897 vorgeführt wurde2). Fig. 36 zeigt die Vorrichtung der Lachausséeschen Maschine. Da das Kondensationswasser durch die Kolbenstange

1) Z. 1903 S. 1281.

2) Abbildung in Freytags »Handbuch« S. 256.

selbst abfließen muß, so kann nur die obere Kolbenhälfte geheizt werden. Zur Erhöhung der Wirkung wird der Heizdampf von höherem Druck in einem besondern, von den Heizgasen des Hauptkessels bespülten Kessel erzeugt, so daß seine Temperatur diejenige des Arbeitsdampfes um 10 bis 15° übertrifft. Da die Temperatur der Zylinderinnenwand min

Fig. 36.

Vorrichtung zur Vermeidung der Eintrittskondensation von Lachaussée.

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destens gleich derjenigen des eintretenden Dampfes ist, so bleibt die Innenwand trocken, und die Wärmeabgabe des Manteldampfes an den Arbeitsdampf wird beschränkt.

G. Duchesne, der Konstrukteur dieser Vorrichtung, berichtet in der Revue universelle des Mines 1904 über Versuche, die an einer mit Mantel- und Kolbenheizung versehenen

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deutscher Ingenieure.

Fig. 41 bis 44. Walzenzugmaschine der Société John Cockerill.

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49. Nr. 41

1905

Die hier mitgeteilten Ergebnisse bezüglich des Wärmeverbrauches beider Maschinen sind selbst bei Anwendung höchster Ueberhitzung selten erreicht worden, und da der Ruf der Versuchsleiter die Richtigkeit der Ermittlungen verbürgt, so hat man es hier auf jeden Fall mit höchst beachtenswerten Bestrebungen zu tun.

Versuche, die an der Verbundmaschine mit schwacher Ueberhitzung vorgenommen wurden, ergaben keine besseren Zahlen; doch sind die Versuche nach dieser Richtung noch nicht abgeschlossen.

Die Maschinen von Lachaussée und Cockerill haben Kolbenschiebersteuerung. Die von dem erfindungsreichen Bonjour herrührende Steuerung der ersteren Maschine löst die kinematisch interessante Aufgabe, mit nur einem hier geteilten Schieber die Füllung bei sonst gleich bleibender Dampfverteilung zu ändern, was durch Zusammenwirken zweier Exzenter, deren eines vom Exzenterregulator verstellt wird, erreicht ist.

Die von Weyher & Richemond ausgestellte Tandemmaschine weist einen einfachen, kettenschlüssigen Antrieb der Niederdruckventile nach Fig. 38 auf. Das eigenartige Steuerorgan derselben Maschine ist in Fig. 39 und 40 dargestellt. Der ringförmige Schieber ist nach Art der Kolbenringe aufgeschnitten, so daß er, in die engere Bohrung des Schiebergehäuses eingesetzt, sowohl durch die eigene Federung als auch durch den Dampfdruck fest gegen die Gehäusewand gepreßt wird. Um beim Beginn der Schieberbewegung die bedeutende Pressung zu überwinden, ist die innere Wand des Schiebers kegelförmig ausgeführt, so daß beim Aufwärtsgang der Spindel der gleichgestaltete Mitnehmer den Schieber zusammenzieht und dadurch die Pressung aufhebt.

Zur Ausstellung der Berg- und Hüttenwerksmaschinen übergehend, weise ich zunächst auf die schöne Modellsammlung in der Sonderausstellung des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikates hin, die eine Reihe mustergültiger Bergwerksmaschinenanlagen wiedergibt. Diese Sammlung, welche den hohen Stand der maschinellen Ausrüstung unsrer Bergwerke wirksam vor Augen führt, gewinnt dadurch, daß die äußerst naturgetreu ausgeführten Maschinenmodelle in Verbindung mit Schachtanlagen usw. dargestellt sind, besondern Wert.

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