VDI- Zeitschrift

19. August 1905.

Den wirtschaftlichen Vorteil zeigt folgende Berechnung: Für ein Schmiedestück oder ein schweres Schiffsblech sei z. B. ein Block von 15000 kg Reingewicht erforderlich, d. h. der Block muß 15 000 kg gesundes Material besitzen. Bei 25 vH Abfall müsste der hierzu erforderliche Rohblock 20000 kg wiegen, bei 10 vH Abfall aber nur 16 666 kg. Bei einem Blockpreis von 85 M/t und einem Schrottpreis von 60 M/t ergibt sich nach Gutschrift des Schrottentfalles am verlorenen Kopfe, der in ersterem Falle 5000 kg, in letzterem nur 1666 kg beträgt, ein Preis von 93,33 bezw. 87,78 M für die Tonne gesundes Material, mithin eine Ersparnis von 5,55 M/t. Eine annähernd gleiche Ersparnis kommt in den verarbeitenden Betrieben (Preß- und Hammerwerk oder Walzwerk) an Anwärmkohlen, Betriebskraft und Löhnen hinzu. Wenn man somit die großen Vorteile, welche das Heizen

schwerer Blöcke für die Sicherheit in der Herstellung bietet, und die Ersparnisse an Material und Löhnen den geringen Ausgaben für das Heizen gegenüberstellt, so muß man zu der Ueberzeugung kommen, daß in keinem modern eingerichteten Martinwerke, in welchem schwere Rohblöcke erzeugt werden, eine solche Heizanlage fehlen sollte.

Einhundert Dampfverbrauchsversuche, ausgeführt an Dampfmaschinen vom Werk Augsburg

der Vereinigten Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg A.-G. Von Oberingenieur J. Krumper, Augsburg.

(Schluß von S. 1320)

Die vorliegende Arbeit ist in der Absicht unternommen worden, ohne vorläufig weitere Kritik als die im Zahlenmaterial enthaltene, eine größere Anzahl vollständig bekannter Bestimmungen des Dampfverbrauchs vergleichbar zu machen. Da die Zusammenstellung aber nur Dampfmaschinen derselben Abstammung behandelt, zeigt sie gleichzeitig

ein Spiegelbild des Dampfmaschinenbaues der ausführenden Firma innerhalb der Jahre 1872 bis 1903.

Die Versuche selbst und die Freigabe des umfassenden Versuchsmaterials zum Zwecke der Veröffentlichung, dürften dem »>Werk Augsburg« zur Ehre gereichen und von der Technik dankbarst begrüßt werden.