es, dafs Verf. diesen Punkt an 2 Stellen bespricht; hierdurch ist es auch vielleicht gekommen, dafs er in dem Beispiele XVI 12, 60: flagitium arbitrati post regem vivere vel pro rege non mori, si ita tulerit casus tradidere se vinciendos die Form tulerit einmal als Futur. ex. erklärt (S. 65), S. 72 aber als Konj. Perfekti. Man gewinnt aus der Arbeit die Überzeugung, dafs A. gerade nichts Unlateinisches in seiner o. o. aufweist, aber dafs er das Seltene in der lat. Sprache, sobald es sich an die griechische Grammatik anlehnt, mit Vorliebe kultiviert. Dillingen a. D. H. Schmaus. Frid. Trump: Observationes ad genus dicendi Claudiani eiusque imitationem Vergilianam spectantes. (Diss. inaug.) Vratisl. 1887. 64 pag. 8°. Nachdem Paucker im Rhein. Mus. 35, 596 vom lexikographischen Standpunkte über die Sprache des Claudian geschrieben hatte, vermifste man zunächst eine Syntax des Dichters. Indem Vf. in der ersten Hälfte seiner Schrift eine Syntaxis casuum nebst einem Abschnitte über den Gebrauch des Infinitivs giebt, untersucht er in der zweiten das Verhältnis des Claudian zu Vergil mit Glück und Erfolg, da Jeep nach dieser Seite hin vieles zu thun übrig gelassen hatte; endlich folgt er in einem dritten Kapitel den Fufsstapfen von Ant. Zingerle, indem er die gleichen Versanfänge und Versschlüsse aus beiden Dichtern zusammenstellt. Wenn hiernach der weitaus gröfste Teil der Abhandlung auf eine Sammlung von Parallelstellen hinauslaufen mufs, so wird doch sorgfältig unterschieden, was Cl. mit Vergil teilt, was er der silbernen Latinität verdankt, was ihm selbst eigentümlich ist. Obschon Vf. seine Thesen sehr oft mit videtur einführt, so hat er doch die ganze epische Poesie der Römer durchgelesen und unter gewissenhafter Benutzung der zahlreichen Programme und Dissertationen sowie der Indices zu den Dichtern seine Thesen möglichst genau zu formulieren versucht (p. 41 war rigesco nicht als Neubildung des Vergil anzuführen, da es schon Caelius epist. 8, 6, 4 gebraucht hat). Während es für den Grammatiker von geringerem Interesse ist zu wissen, worin Cl. mit der Sprache der älteren Epiker übereinstimmt, sind die zahlreichen neuen Ausdrücke und Konstruktionen des Dichters von besonderen Werte wie: remigare alqd; reluctatis rebus; hic publica felix, privata minus; consenuit luctibus nostris; infremere cedentibus; dissimulare und reluctari mit Infinitiv. Gelegentlich gelingt es auch durch Vergleichung des Vergil den Text Jeeps zu verbessern, so Claud. 3, 122 nigra (J. pigra) Tartara; 21, 316 emicuit (J. enituit) iuventus; durch Vergleichung von Statius 35, 196 pugnant (J. certant). = Otto Gradenwitz, Dr. iur. u. Priv.-Doc. in Berlin: Interpolationen Dafs die Benutzung des Berliner Index nicht ausreicht, um ein Note vorgebrachte Konjektur bei Gaius 3, 160 ut, si . . ., Mit mehr Sicherheit würde man in das kontroverse Gebiet ein- Nürnberg. W. Kalb. Sprechsaal. Prof. John E. B. Mayor (St. John's College, Cambridge) schreibt Das Schlufsheft des vierten Jahrganges führt weder die vulgär- jetzigen Umfang gebracht worden ist, eine weitere Kürzung wünschenswert gewesen wäre (es war ursprünglich nur der halbe Raum zur Verfügung gestellt), so verzichtete doch die Red. dem keinen Fleifs und keine Mühe scheuenden Bearbeiter gegenüber auf eine solche in Anbetracht, dafs die zur Lieferung von 36 Bogen verpflichtete Verlagshandlung fünf weitere zugelegt hat und die Abonnenten den Mehrumfang des betr. Artikels als ein Geschenk sich gerne werden gefallen lassen. Wenn die Redaktion sich nicht verpflichtet fühlen kann sich auf die Länge in den Dienst einer so wenig dankbaren Aufgabe zu stellen, so glaubte sie doch den dringenden Wünschen so vieler Freunde gerade jetzt nicht widerstehen zu dürfen, wo die Lage sich ein klein wenig gebessert hat. Zunächst ist die Zahl der Abonnenten auf 284 gestiegen, eine Zahl, die freilich noch immer nicht genügt, um die Herstellungskosten zu decken. Aber es ist uns auch, abgesehen von einer hochherzigen Offerte eines verehrten Mitarbeiters in Czernowitz, von England aus angeboten worden, die nötigen Geldmittel durch eine Subskription in England und Amerika aufzubringen, und ein ähnlicher Vorschlag von Württemberg ausgegangen; endlich stehen der Redaktion 1000 Franken (mit dem Motto: „zur Wahrung deutscher Ehre“) zur Verfügung, vollkommen genug, um einen fünften Band in Angriff zu nehmen. Da zur Bewältigung der vermehrten Geschäfte die freie Zeit eines Universitätsprofessors nicht mehr ausreicht, so hat unser Mitarbeiter, Hr. Adam Miodoński, die Stellung eines Privatsekretärs angetreten. Es eröffnen sich von da zwei Wege. Entweder kommt der fünfte Band zu 12 Mark in den Buchhandel unter Aufhebung der Freiexemplare, da ja die Mitarbeiter über das dritte Jahre hinaus auch keine Arbeit geleistet haben; oder er kommt nur für die Abonnenten in den Buchhandel, wird aber den Mitarbeitern, die sich zur Einlieferung weiterer Zettel verpflichten, wie bisher franko zugesandt. Das Pensum für das neue Arbeitsjahr würde alle Wörter (Eigennamen abgerechnet) von accentus bis und mit acquisitor umfassen; Ablieferungstermin 1. März 1889. Je nach der Anzahl der noch verbleibenden (oder neu eintretenden) Mitarbeiter würde dann die Litteratur teilweise neu zu verteilen sein, wobei alle Autoren, zu denen wir vollständige Indices besitzen, wegfallen, und auch die von Justinian bis auf Karl den Grofsen im Notfalle wegbleiben könnten. Immerhin wird vorausgesetzt, dafs die Zahl von etwa 200 Mitarbeitern erreicht würde. Die Beitrittserklärungen der älteren und neuen Mitarbeiter werden bis zum 15. Januar 1888 erbeten, unter der Adresse: Prof. Eduard Wölfflin, München, Hefsstrafse 16, II. Zugleich nimmt die Redaktion Anmeldungen entgegen für die Einlieferung ausstehender Zettel zu Fragebogen 3 und 4, wofür 50 Mark vergütet werden. München, den 26. November 1887. Die Redaktion. Anerbieten. Den Tit. Rektoraten von Gymnasien (wo möglich in Uni- |