Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

:

Dem

ein Bild der früheren Erdzeiten geben soll, zu bilden. nach behandelt er in den einzeln Kapiteln die astronomische und geophysikalische, die petrogenetische, biologische, dynamische, geotektonische und morphogenetische Geologie und zum Schluß zeigt er in dem Kapitel der angewandten Geologie, wie die Ergebnisse der vorausgehenden Kapitel für die Lösung einer langen Reihe von Fragen des praktischen Lebens heranzuziehen sind.

Der Name des Verfassers bürgt schon dafür, daß das Werk durchweg dem neuesten Standpunkt der ja immer noch im ständigen Werden befindlichen geologischen Wissenschaft Rechnung trägt. Tornquist betont z. B., daß kein strenger Nachweis für eine wesentlich andre Lagerung der Erdpole in irgend einer früheren geologischen Epoche erbracht worden sei, daß die Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche, soweit sie durch Gebirgsbildung hervorgerufen sind, nicht im Sinne der Wiederherstellung der Isostasie oder des Gleichgewichtzustandes der Erde erfolgen, sondern durch die Struktur der Erdrinde oder ihre Tektonik bedingt sind, die insbesondere in Form großer Geosynklinalgebiete, d. h. solcher, die unter ständiger Senkung lange Zeit eine mächtige Sedimentierung aus dem Ozean erfahren, neben Geoantiklinalgebieten, d. h. solchen, die durch gleichzeitige hohe Lage eine dauernde Abtragung erleiden, und auch in großen, die Erde umgürtenden Kettengebirgen neben den großen Ebenen in die Erscheinung treten.

Bei der Besprechung der regelmäßigen Folge, in welcher die Sedimentierung und die Gebirgsbildung innerhalb der Geosynklinalgebiete vor sich gehen, nämlich »beginnender Senkung, lange andauernder Weitersenkung mit mächtiger Sedimentauffüllung, Hebung einzelner Linien und schließlich der gesamten Geosynklinale über den Meeresspiegel, gleichzeitigen Zusammenschubes unter Faltung und Ueberschiebung der Gesteinschollen, Entstehen eines zonaren Schubgebirges, Zerbruchs in einzelne Horste, zwischen denen Teile in die Tiefe zurücksinken«, kommt der Verfasser auch auf die durch jeden Zusammenschub einer Geosynklinalzone bedingte Verkleinerung der Erdoberfläche zu sprechen, die unter Beachtung der Tatsache, daß sich die Geosynklinalgebiete der jüngsten Erdgeschichte über die ganze Erde schlingen und daß in älteren Erdperioden andre ältere Gebiete zusammengeschoben worden sind, sehr erheblich ist. Die alte, noch vielfach in der Literatur vertretene Ansicht, daß der Zusammenschub der Gebirge auf eine Schrumpfung des Erdkörpers unter dem Einfluß der Abkühlung zurückzuführen sei, sei nicht aufrecht zu erhalten, weil man unter Berücksichtigung der kritischen Temperaturen der notwendigerweise

deutscher Ingenieure.

[blocks in formation]

Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Eine Besprechung der eingesandten Bücher wird vorbehalten.) Was dankt das kämpfende Deutschland seiner sozialen Fürsorge? Von Dr. Dr. Paul Kaufmann. Berlin 1917, Franz Vahlen. 24 S. Preis 50 .

Grundzüge der Bergbaukunde. Einschließlich Aufbereitung und Brikettieren. Von Kgl. Sächs. Geh. Bergrat Prof. Emil Treptow. I. Band: Bergbaukunde. 2. Teil. Wien 1917, Waldheim - Eberle A.-G. Leipzig, Otto Klemm. 316 S. mit 416 Abb. Preis geh. für das vollständige Werk 14 M. Ernst Mach. Gedächtnisrede, gehalten in der soziologischen Gesellschaft in Wien am 26. Juni 1916 von Dr. Rudolf

Wlassak. Leipzig 1917, Johann Ambrosius Barth. 47 S. Preis geh. 1,20 M.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

Bergbau.

Zeitschriftenschau.1)

(* bedeutet Abbildung im Text)

Kalivorkommen und Kaligewinnungsversuche in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Von Friedensburg. Forts. (Glückauf 2. Juni 17 S. 445/51) Auch die Kaligewinnung aus dem in nicht erheblichen Mengen vorkommenden Alunit kommt für Friedenszeiten kaum in Betracht, da die Gewinnungs- und Frachtkosten zu hoch sind. Das Verarbeiten der kalihaltigen Silikate erscheint nicht lohnend. Kaligewinnung aus Zementflugstaub und aus der Aufbereitungstrübe von Erzbergwerken. Schluß folgt.

Eisenbahnwesen.

Versuche mit Dampflokomotiven der Kgl. Preußischen Eisenbahn-Verwaltung im Jahre 1913. Forts. (Glaser 1. Juni 17 S. 170/71* mit 4 Taf.) Versuche an Güterzuglokomotiven mit Schlepptender. Dampfdruck- und Dampfverbrauchschaulinien der D.-H. G.-Lokomotive Magdeburg 4876 (Gattung Gg) mit Kammerschiebern, Bauart Hochwald. Forts. folgt.

1) Das Verzeichnis der für die Zeitschriftenschau bearbeiteten Zeitschriften ist in Nr. 1 S. 15/16 veröffentlicht.

Von dieser Zeitschriftenschau werden einseitig bedruckte gummierte Sonderabzüge angefertigt und an unsere Mitglieder zum Preise von 2 M für den Jahrgang abgegeben. Nichtmitglieder zahlen den doppelten Preis. Zuschlag für Lieferung nach dem Auslande 50. Bestellungen sind an die Redaktion der Zeitschrift zu richten und können nur gegen vorherige Einsendung des Betrages ausgeführt werden.

Ein Beitrag zur Verbesserung des Eisenbahnoberbaues. Von Maas. (Glaser 1. Juni 17 S. 172/80*) Ursache und Wirkung der Schwellendrehbewegung werden untersucht und Vorschläge zu ihrer Verminderung gemacht. Gesichtspunkte für die Verbesserung des Schienenstoßes. Es wird ein Oberbau mit Schienenstoß beschrieben, der den gestellten Forderungen nach Möglichkeit entspricht.

Wagenstands- und Zugbildungstafeln. Von Brabandt. (Verk. Woche 26. Mai 17 S. 141/45*) Für kleinere Bahnhöfe mit langen Zügen, aber nicht lebhaftem Personenverkehr werden feste Wagenstandstafeln, für größere Bahnhöfe Zugbildungstafeln zur Beschleunigung der Zugabfertigung empfohlen.

Eisenkonstruktionen, Brücken.

Einarmige Klappbrücke von 42 m Stützweite über den Trollhättakanal bei Wenersburg (Schweden). Von Bark hausen. Forts. (Z. Ver. deutsch. Ing. 9. Juni 17 S. 490/93*) Einzelheiten des Bockes der Wippe mit Antrieb, Endausschalter, SchienenSchluß folgt. auszug und Schaltung der Antriebe.

Untersuchung über die Ermittlung der wirtschaftlich günstigsten Größenverhältnisse eiserner Behälter von zylindrischer Form. Von Hüneken. (Journ. Gasb.-Wasserv. 2. Juni 17 S. 290/94*) Es werden Formeln aufgestellt, aus denen sich die Mindestkosten von zylindrischen Behältern ergeben, wenn die Abmessungen nicht teilweise vorgeschrieben sind. Einfache runde Behälter. Gasbehälter. Schluß folgt.

Elektrotechnik.

Neuere elektrische Antriebe für Kompressoren und Pumpen. Von Wolf. Schluß. (Fördertechnik 1. Juni 17 S. 81/83*) Wasserkühlung von Elektromotoren. Wasserdichter Zusammenbau von Elektromotor und Kreiselpumpe. Elektromagnetische Pumpe von Heinz Bauer G. m. b. H. in Jena.

Die Differentialgleichungen der Wechselstrommaschinen. Von Liẞner. (El. u. Maschinenb., Wien 3. Juni 17 S. 261/64) Die Differentialgleichungen der idealen Wechselstrommaschine werden aus den energetischen Induktionsgesetzen und auf Grund der älteren Theorien abgeleitet und ihre Gültigkeitsgrenzen sowie ihre für den Fall gleichmäßigen Ganges geltenden partikulären Integrale klargelegt. Schluß folgt.

[blocks in formation]

Astbestisolierung. Von Bayer.

(Z. Ver. deutsch. Ing. 9. Juni 17 S. 487/90*) Die Versuche im Mech.-Techn. Institut der Technischen Hochschule zu Dresden sollten Aufschluß geben über den Wassergehalt des Asbests und über die Temperaturverhältnisse bei den vielfach angewendeten Asbestmatratzen. Eigenschaften und Zusammensetzung der verschiedenen Asbestsorten. Beschreibung der Versuchseinrichtung und der Herstellung der Versuchskörper. Formeln für Wirkungsgrad, scheinbares spezifisches Gewicht und spezifische Isolierfähigkeit. Schluß folgt.

Ein Beitrag zur Kenntnis des Gefügeaufbaues von Sonderstählen. Von Simmersbach. (Gießerei-Z. 1. Juni 17 S.

1

161/63) Es werden 45 Proben verschiedener von den Hecla-Stahlwerken in Sheffield hergestellten Sonderstähle in bezug auf ihre physikalischen Umwandlungen und Gefügeänderungen, die durch die metallurgische Behandlung des Stahles infolge größerer oder geringerer Zugabe von fremden Beimengungen bedingt sind, besprochen. Einfluß der verschiedenen Beimengungen. Das berechnete spezifische Volumen stimmt mit dem beobachteten nicht überein. Forts. folgt.

Transverse fissures in rails. Von Dress. (Iron Age 19. April 17 S. 943/44*) Querrisse in Schienen werden auf übermäßige Wasserkühlung und ungenügendes Vorwärmen der Blöcke zurückgeführt.

[blocks in formation]

v. Mises. Schluß. (Z. Ver. deutsch. Ing. 9. Juni 17 S. 493/98*) Es werden Formeln für den Ausfluß aus seitlich liegenden Oeffnungen in wagerechtem Boden, Seitenöffnungen am Boden des Gefäßes, vereinigten Seiten- und Bodenöffnungen bei wagerechtem Boden sowie für Ueberfälle aufgestellt. Tafeln der Ausfluß- und Ueberfallzahlen.

Neue Lösung des Erddruckproblemes. II. Erddruck aus Nutzlasten. Von Färber. (Deutsche Bauz. 2. Juni 17 S. 75/77*) Der Erddruckwinkel ergibt sich wie bei der Bestimmung des Erddruckes aus Eigengewicht als Unterschied zwischen dem Bruchwinkel und dem Böschungswinkel. Der Vergleich eines Versuches von Prof. Müller-Breslau mit dem berechneten Wert ergibt gute Uebereinmung. Schluß folgt.

*

Beitrag zur Berechnung der schiefen Zugkräfte am Auflager des Eisenbetonbalkens bei wandernden Einzellasten. Von Meyer. (Deutsche Bauz. 2 Juni 17 S. 78/79*) Für fünf Hauptbelastungsfälle wird die ungünstigste Lage der Einzellasten festgestellt, bei der die Zugkräfte in den aufgebogenen Eisen ihren Größtwert annehmen. Schluß folgt.

The design of pin joints based on ultimate strength. Von Scoble. (Engng. 20. April 17 S. 386/90*). Die Spannungen in einem gelochten Versuchskörper werden untersucht für den Fall, daß die Kraft durch einen in das Loch gesteckten Bolzen übertragen wird. Zahlentafeln der Versuchsergebnisse mit verschieden geformten Oesen und Abbildungen der gerissenen Probestücke.

Metallbearbeitung.

Dale's tool for cutting threads in the lathe. (Engng. 20. April 17 S. 371*) Zum Schneiden mehrgängiger Gewinde an Leitspindeln u. dergl. wird ein Stablhalter verwendet, der zwei Stähle und eine Zwischenlage aufnimmt.

Heat-treating plant of the New Process Gear Corporation I. Von Suverkrop. (Am. Mach. 14 April 17 S. 397/401*) Die Einrichtungen und der Arbeitsvorgang beim Glühen der Schmiedeteile werden beschrieben. Forts. folgt.

Using the electric welder on parts for automobiles. Von Mawson. (Am. Mach. 14. April 17 S. 405/06*) Anwendungsbeispiele für elektrische Punktschweißung.

Blanking, piercing and forming tools for a type writer part Von Stanley. (Am. Mach. 14. April 17 S. 411/13*) Schnittund Preßwerkzeuge für einen gebogenen Rahmenteil.

United States munitions. The Springfield model 1903 service rifle. Forts. (Am. Mach. 14. April 17 S. 415/26*) Werkzeuge und Lehren für verschiedene kleinere Magazinteile. Arbeitsvorgänge und ihr Zeitbedarf.

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Zur Beurteilung und Untersuchung beschädigten Zementbetons. Von Hart. (Zentralbl. Bauv. 6. Juni 17 S. 295/96) Enthält der Beton viel kohlensauren Kalk, Toneisenstein, Knollen oder andre Verunreinigungen, so ist die chemische Feststellung des Mischungsverhältnisses unsicher. In den meisten Fällen ist aber das Mischungsverhältnis mit genügender Sicherheit festzustellen.

Eine Schleppeinrichtung im hydrometrischen Laboratorium der k. k. Technischen Hochschule Wien. (Z. öster. Ing.- u. Arch.-Ver. 1. Juni 17 S. 341/44*) Wegen der nur 12 m langen Fahrstrecke wurde an Stelle eines Schleppwagens ein Schleppfloß verwendet, das durch ein endloses Seil mit Klemmkupplung angetrieben wird. Eingehende Beschreibung des Meßgerätes mit photographischer Aufzeichnung der Versuchswerte.

[blocks in formation]

deutscher Ingenieure.

Schiffs- und Seewesen.

Launching ships. Von Hillhouse. Schluß. (Engng. 20. April 17 S. 374/75*) Die Geschwindigkeit des ablaufenden Schiffes wird durch Modellversuche bestimmt. Bauart der Läufer.

The closing of side apertures in ships from the bridge. Von Benvenuti. (Engng. 27. April 17 S. 397/400*) Die Seitenfensteröffnungen können durch Druckwasserkolben von einer entfernten Stelle aus gleichzeitig verschlossen und mittels Zahnstangen und Zahnräder von Hand einzeln geöffnet werden.

Unfallverhütung.

Explosionen von Dampfbacköfen und TeerdestillationsEinrichtungen. Von Höhn. (Z. bayr. Rev.-V. 31. Mai 17 S. 81/84*) Die Druckverhältnisse in den in sich geschlossenen Heizrohren von Dampfbacköfen und Teerdestillationen werden untersucht. Explosion eines Dampfbackofens mit ölgefüllten Rohren. Verhalten des verwendeten Oeles bei höheren Temperaturen.

Wasserkraftanlagen.

Selbsttätige Saugüberfälle (Modellversuche). Von Weirich. (Deutsche Bauz. 6. Juni 17 S. 225/26) Folgerungen aus den Versuchsbeobachtungen.

Wasserversorgung.

Die Schnellfilteranlage des städtischen Wasserwerkes Altona. Von Jürgensen. Forts. (Journ. Gasb.-Wasserv. 2. Juni 17 S. 294/98*) Beschreibung der Rohwasserbehälter von rechteckigem Grundriß und der runden Reinwasserbehälter aus Eisenbeton. Forts. folgt.

Werkstätten und Fabriken.

Von Dietrich

Eisenbetondecken ohne Einschalungen. keit. (Deutsche Bauz. 2. Juni 17 S. 77/78*) Die aus Leichtbetonplatten mit Hohlräumen bestehenden Decken erfordern keine Schalung, so daß die Herstellung 13,5 vH billiger wird.

Women war munition workers. (Engng. 20. April 17 S. 372* mit 4 Taf.) Die Abbildungen zeigen Frauen beim Anreißen und Bearbeiten der verschiedensten Werkstücke.

A new Vickers machine gun shop. (Engng. 27. April 17 S. 392/95* mit 4 Taf.) Das etwa 1000 Sondermaschinen enthaltende zweistöcklige Fabrikgebäude von 566 000 cbm Rauminhalt wurde in drei Monaten fertig gestellt. Beschreibung des Gebäudes und des Bauvorganges. Einzelheiten der Eisenkonstruktionen.

Rundschau.

Eine sehr bemerkenswerte Anerkennung des Vereines deutscher Ingenieure und insbesondere seiner Zeitschrift aus dem feindlichen Auslande ist in einem Artikel von Paul Legler in der französischen Zeitschrift »La Revue Electrique« vom 7. Juli 1916 enthalten, der uns infolge der Kriegsverhältnisse erst jetzt zu Gesicht kommt.

Der Berichterstatter sagt zunächst, daß er sich vorbehalten wolle, über die Verfassung und die sonstigen Verhältnisse des Vereines deutscher Ingenieure zu geeigneter Zeit eingehender zu berichten und fährt dann fort:

»Heute will ich hauptsächlich über die Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure berichten, die in einer Auflage von 28 bis 29000 Nummern erscheint und die überall verbreitet ist, einer Zeitschrift, die eins der mächtigsten Agitationsmittel, nicht nur für den Verein deutscher Ingenieure, sondern für die gesamte deutsche Technik und die deutsche Industrie und Wissenschaft bedeutet. Es gibt keinen technisch gebildeten Menschen, der über technische Fortschritte sich auf dem Laufenden halten will, der nicht diese Zeitschrift mit ihrer vorzüglichen Berichterstattung kennt. Man findet in der Zeitschrift Originalartikel über technische Tagesfragen, Abhandlungen über technische Untersuchungen, die vom Verein unterstützt werden, theoretische Abhandlungen usw. Alle Artikel sind besonders für die Zeitschrift geschrieben und reichlich mit Textabbildungen und Tafeln ausgestattet, die besonders für die Zeitschrift und mit Rücksicht auf ihre Verwendung für Konstruktionszwecke angefertigt sind. Die Zeitschrift enthält überdies noch eine Zeitschriftenschau, die mit einigen Zeilen von jedem Artikel einen Auszug aus den bedeutendsten technischen in- und ausländischen Zeitschriften bringt. Ein Patentbericht gibt die wesentlichsten Neuerscheinungen auf dem Gebiete des Patent

wesens,

Seit dem Jahre 1908 wird die Zeitschrift durch eine weitere monatlich erscheinende Veröffentlichung: »Technik und Wirtschaft« ergänzt, die vorwiegend industriell-wirtschaftlichen Fragen gewidmet ist. Außerordentlich methodisch angeordnete Inhaltsverzeichnisse werden zweimal im Jahr veröffentlicht: eins am Schlußdes ersten Halbjahres, das andre am Schluß des Jahres. Diese Inhaltsverzeichnisse ermöglichen, schnell und sicher alle nötigen Angaben aufzufinden.

Obgleich man nicht den Wert einer Zeitschrift nach ihrem Gewicht und ihrem Umfang beurteilen kann, ist es vielleicht nicht überflüssig anzugeben, daß die Zeitschrift im Format 32 24,3 erscheint und 44 bis 48 Seiten Text, ohne die Tafeln mit einzubeziehen, und 120 bis 128 Seiten Anzeigen enthält.

Der Techniker, der diese Zeitschrift bezieht, wird ständig auf dem Laufenden über alle technischen Fragen gehalten. Alle Abhandlungen sind außerordentlich eingehend gehalten und gehen von dem Gedanken aus, dem Techniker nach jeder Richtung nützlich zu sein.

Was mich persönlich angeht, so ist es bisher außerordentlich selten gewesen, daß ich, wenn ich mich über eine technische Sache unterrichten wollte, in der Zeitschrift keine nützlichen Angaben gefunden habe.«

Als Beweis für die Vielseitigkeit der Zeitschrift gibt der Berichterstatter dann eine Uebersicht über den Inhalt der

letzten nach Frankreich gelangten Nummer der Zeitschrift vom 25. Juli 1914 und sagt dann weiter:

> Man begreift hiernach ohne weiteres, von welchem Einfluß eine derartige Zeitschrift nicht nur für den Verein deutscher Ingenieure, sondern für die gesamte deutsche Industrie sein muß, und man versteht auch, daß diejenigen, welche die Zeitschrift kennen, ihren Wert hoch zu schätzen wissen, und daß sie selbst, ohne Deutschfreunde zu sein und ohne dem deutschen Techniker eine ihm nicht gebührende Ueberlegenheit anerkennen zu wollen, die Dienste der Zeitschrift nicht entbehren können.

Hauptsächlich der Zeitschrift mit ihrer vorzüglichen Berichterstattung ist es zuzuschreiben, daß der Verein deutscher Ingenieure über 24000 Mitglieder in Deutschland und im Auslande zählt «

Legler setzt hiernach auseinander, weshalb es möglich ist, daß trotz der gewaltigen Auflage der Zeitschrift und der großen Unkosten und trotzdem nur ein verhältnismäßig geringer Vereinsbeitrag erhoben wird, die Zeitschrift sich nicht nur bezahlt macht, sondern sogar einen erheblichen Ueberschuß für den Verein bringt.

>>Gewisse Leute in Frankreich werden wahrscheinlich sofort denken, daß die Unkosten der Zeitschrift nur durch die deutsche Spionagekasse bestritten werden. Wenn diese berüchtigte deutsche Spionagekasse nicht nur den hundertsten, sondern selbst nur den tausendsten Teil alles dessen bestreiten sollte, was man ihr zuschreibt, so wäre sie wahrscheinlich schon seit längerer Zeit auf dem Trocknen. Für. den Verein deutscher Ingenieure ist es aber nur der Ueberschuß aus den Anzeigen, der ihm gestattet, die Unkosten seiner Zeitschrift und noch mehr als dies zu decken und sogar einen Ueberschuß zu erzielen. Man sieht, daß die deutsche Spionagekasse nichts mit diesem Fall zu tun hat, denn die deutschen Ingenieure haben verstanden, sich selber Mittel zu schaffen. Die aus den Anzeigen eingenommenen Beträge sind von mir nicht übertrieben, denn jede Nummer der Zeitschrift enthält über 120 Anzeigenseiten, manchmal sogar 128, und diese Seiten werden nicht billig abgegeben, denn die Leitung des Vereines weiß wohl, was sie daran hat. Man wird auch vergeblich auf dem Umschlag der Zeitschrift Listen von Redaktionsausschüssen, Unterstützungsausschüssen usw. wie bei unsern Zeitschriften suchen.«

Der Berichterstatter geht dann des weiteren darauf ein, daß der Verein in den letzten Jahren klugerweise darauf gekommen ist, die Mitteilungen über die Bezirksvereine von der ersten Seite zu entfernen und diese Seite auch den Anzeigen vorzubehalten und teilt mit, welchen Erfolg man aus dieser Maßnahme erzielt hat. Er sagt dann weiter:

>Man sieht daher, der Verein deutscher Ingenieure ist deshalb so einflußreich, weil er zahlreiche Mitglieder hat, und hauptsächlich deshalb, weil er eine so gut ausgestattete und wertvolle Zeitschrift besitzt. Diese Zeitschrift ist deshalb so vorzüglich, weil sie einen zahlreichen Redaktionsstab hat, der gut bezahlt wird, der selbst Artikel verfaßt und der häufig Studienreisen, die der Gesamtheit zugute kommen, unternimmt. Die Redaktion kann aber gut bezahlt werden, weil der Zeitschrift hohe Einnahmen aus den Anzeigen zur Verfügung stehen, und die hohen Anzeigen ergeben sich wiederum aus dem großen Leserkreis.<

23. Juni 1917.

Legler fragt dann, weshalb man nicht etwas ähnliches in Frankreich unternehmen könne, und sagt, daß jeder dort anstatt sich zusammenzuschließen lieber für sich seine eigene Suppe kochen will. Jeder möchte sein kleines Winkelblatt haben, ohne sich um den Nachbar zu bekümmern. Z. B. ist die Elektrotechnik in Frankreich durch fünf Zeitschriften vertreten, die alle ihre besondere Verwaltung und Redaktionen haben und die infolgedessen besondere Verlagskosten usw. haben. In diesen verschiedenen Zeitschriften erscheinen wohl bemerkenswerte und nützliche Artikel, trotzdem sie mitunter nicht ihrem Wert entsprechend honoriert werden. An die Aufbringung von Reisekosten für Redaktionsmitglieder, Kosten für Anfertigung von besondern Zeichnungen, Unterstützungen für technische Arbeiten aus den Einnahmen der französischen technischen Zeitschriften läßt sich, wenigstens zurzeit, gar nicht denken. Es erscheint überdies ganz ausgeschlossen, daß der technisch gebildete Leser sich auch diese fünf Zeitschriften gleichzeitig halten wird, die sogar sehr häufig notgedrungen dieselben Artikel veröffentlichen. Es wäre außerdem Zeitverschwendung, alle diese Zeitschriften einzusehen, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Die Folge davon ist, daß die französischen technischen Kreise schlecht über technische Neuerungen unterrichtet sind.

>>Für das gesamte Ausland ist die Sachlage ähnlich. Was wird der nichtdeutsche Techniker daher tun? Er wird sicher nicht auf das »Bulletin de la Société des Ingénieurs civils« oder auf das »Bulletin des Electriciens« abonnieren, sondern auf die Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure oder auf die Elektrotechnische Zeitschrift. Dadurch wird er deutsche Nachrichten und deutsche Abhandlungen in sich aufnehmen, die dazu dienen, immer nur die deutsche Wissenschaft darzustellen und die nur Berichte über deutsche Forscher bringen, während die außerdeutschen Forscher mit Stillschweigen übergangen werden. Durch die Gewalt dieser Tatsachen kommen die Leser dann von selber dazu, zu glauben, daß die deutsche Wissenschaft, der deutsche Forschergeist, das deutsche Genie und die deutsche Kultur allem überlegen sei und daß Deutschland über allem steht.

Als der Krieg ausbrach, haben derartige Leute, Neutrale und Außerdeutsche, die durch die Zeitschrift gewöhnt waren, Deutschland als hochentwickeltes Land anzusehen, mitunter recht germanophile Regungen gezeigt, die sich nicht leicht verflüchtigen und die bei manchem noch lange vorherrschen werden «

Der Verfasser schließt mit der Aufforderung an die französischen technischen Kreise, es den Deutschen nachzutun, sich auch zusammenzuschließen und namentlich die elektrotechnischen Zeitschriften zu einem großen Gesamtorgan zu vereinigen.

Im Anschluß an den Bericht von Legler bringt die Zeitschrift »Revue Electrique< vom selben Datum noch eine allgemeine Uebersicht über die vorstehenden Aeußerungen, in der darauf hingewiesen wird, daß zweifellos die Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure durch ihre vortreffliche Berichterstattung, ihre große Auflage, ihren umfangreichen Text, ihre zahlreichen Anzeigen und durch ihren verhältnismäßig geringen Bezugspreis dazu beigetragen hat, daß im Geist der nichtdeutschen Ingenieure die Vorstellung entstanden sei, daß die deutsche Industrie die mächtigste, die wissenschaftlichste und diejenige Industrie sei, die allen Anforderungen der Technik am besten entspreche. Selbst in Frankreich, dem Lande, das doch stets der Bahnbrecher aller technischen Fortschritte gewesen sei, gab man schließlich die Ueberlegenheit der deutschen Techniker zu angesichts der Großartigkeit ihrer technischen Presse.

In Wirklichkeit, sagt Revue Électrique, ist die Bedeutung der technischen Presse von der industriellen Bedeutung des Landes abhängig, aber auch das Gegenteil ist der Fall, und wenn eine technische, gut ausgestattete Presse die Industrie mit allerlei guten Angaben, die sie heute so dringend nötig hat, versorgt, wird auch die Entwicklung der Industrie große Vorteile daraus ziehen.

Die schweizer Industrie im Kriege. Die Unmöglichkeit, viele Industrieerzeugnisse während des Krieges nach der Schweiz einzuführen, gab diesem Lande die Anregung, seine industrielle Erzeugung bedeutsam auszubauen; zahlreiche Industriezweige, die vor dem Kriege dort nicht vertreten waren, oder doch nur ganz untergeordnete Bedeutung für die schweizerische Volkswirtschaft besaßen, sind neu enstanden oder haben sich in den letzten zwei Jahren mächtig entwickelt. Der Syndikus der Baseler Handels- und Gewerbekammer, Dr. Traugott Geering, macht darüber in seinem Bericht über die Schweizer Mustermesse 1917 zu Basel Angaben.

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht die Kohlengewinnung. Es wurde mit Unterstützung des Bundes und des Kantons Bern eine Schweizerische Kohlenberg werkgesellschaft gegründet, die die im Jura vorkommende Braun- und Steinkohle abbauen soll. Dieses Vorkommen war schon seit langen Jahren bekannt; über die Frage seines Umfanges und die Wirtschaftlichkeit der Gewinnung gingen jedoch die Ansichten auseinander.

Bedeutsam hat sich die chemische Großindustrie entwickelt, die zur eigenen Teerdestillation überging. In St. Gallen, Basel, Zürich und Genf sind derartige Anlagen entstanden. Ferner wird in St. Gallen eine neue Brikettfabrik errichtet, und die Eidgenossenschaft hat den Bau einer großen Sprengstoffabrik in Dottikon bei Benzburg in Angriff genommen, die das Recht des Bezuges der leichteren Teerdestillate aller schweizerischen Gasanstalten und chemischen Fabriken erhält. In Duzach wurde eine Sodafabrik erbaut, die im vergangenen Sommer in Betrieb genommen werden konnte. In Basel soll, neben einer schon bestehenden, eine neue große Säurefabrik errichtet werden. Bisher wurde der beträchtliche Bedarf der Schweiz an Schwefel- und Salzsäure fast ausschließlich durch Einfuhr gedeckt. Vor dem Kriege konnte wegen des ausländischen Wettbewerbes nur eine Fabrik die Erzeugung von Säure aufrecht erhalten; die gegenwärtige Absperrung der Einfuhr begünstigte daher die Entwicklung dieses Industriezweiges besonders. Auch Luftstickstoffanlagen sind entstanden; so wurde die NitrumA.-G. in Bodio in ein deutsches und ein schweizerisches Unternehmen gespalten; der Sitz des ersteren ist in Rhina bei Lauffenburg, der des letzteren in Zürich. In Martigny wurde eine französische S. A. d'Electrochemie zur Herstellung von Cyanamid gegründet; die Lonza A.-G.') ist im Begriff, die Einfuhr von Alkohol und Essigsäure nach der Schweiz überflüssig zu machen. Die Stockung der Eisenzufuhr veranlaßte die Gründung der Elektrochemischen Werke Lauffen, die Eisenlegierungen, und die der S. A. Fonte Electrique Bex, die Hämatiteisen aus Stahlspänen herstellen sollen.

In Zürich entstanden verschiedene Unternehmungen, die chemische Erzeugnisse für die Färberei, Bleicherei und für Gerbereizwecke herstellen. Besonders wertvoll soll der dort gefertigte neuartige Kaltleim, der für See- und Luftfahrzeuge verwendet wird, sein. Die Herstellung von Wasserglas ist in großem Umfang aufgenommen

Auch in der Spielwarenindustrie und in der Holz- und Papierwaren verarbeitung sind verschiedene neue Unternehmungen entstanden. Ein besonders lohnendes Feld hatten die Fabriken, die Beleuchtungsgegenstände herstellen, gefunden. Bestehende Werke haben ihre Jahresleistung verzehnfacht und verschiedene neue Fabriken auf diesem Gebiet sind errichtet.

In der Maschinenindustrie verdienen die eidgenössischen Militärwerkstätten, die einen gewaltigen Umfang angenommen haben, Erwähnung. Auch private Betriebe haben sich der Munitions- und Kriegsbedarferzeugung zugewandt.

In der Textilindustrie machte die Verpflanzung der Weberei seidener und halbseidener Schirmstoffe aus dem Ausland einen neuen Zweig in der Schweiz heimisch; Hutstoffe werden nun in Liestal hergestellt. Stark gestiegen ist auch die Schuherzeugung, die nicht nur den Bedarf des schweizerischen Heeres und der Zivilbevölkerung, sowie den Einfuhrausfall zu decken hat, sondern auch nicht geringe Mengen gegenwärtig ausführt.

Der Krieg hat also die industrielle Entwicklung der Schweiz außerordentlich gefördert. Nach dem Kriege dürfte daher aus manchem ehemaligen Käufer ein finanziell und technisch kräftiger Wettbewerber uns erstehen.

Rostschutz für Gußeisen. In einem Aufsatz von Stübling in der Oesterreich-Ungarischen Maschinenwelt weist der Verfasser unter anderm auf die Verwendung des Kadmiums hin, um Gußeisen rostsicher zu machen. Kadmium eignet sich in Verbindung mit Kupfer oder Zink vorzüglich zur Herstellung von Ueberzügen auf Gußeisen, ist aber auch für Schmiedeisen und Stahl verwendbar. Der Ueberzug wird nicht durch Anschmelzen, sondern auf kaltem Wege erzeugt, wobei man folgendes Verfahren anwendet: Doppelsalze aus Kadmiumund Kupferzyanür oder aus Kadmium- und Zinkzyanür werden in Wasser gelöst, und in dieser Lösung werden die gußeisernen Gegenstände auf elektrolytischem Wege mit einer Schicht von Kadmiumzink oder Kadmiumkupfer überzogen. Dieser Ueberzug, der in einigen Minuten hergestellt werden kann, verleiht dem Gegenstand ein silberähnliches, schön weißes und glänzendes Aussehen und schützt ihn auch dau

1) Z. 1917 S. 179, 323 und 522.

ernd vor Rost, da eine solche Kadmiumlegierung nicht wie Zink auf Kosten des Eisens oxydiert.

Zur Herstellung der Doppelsalzlösung nimmt man ein Gemenge von 1 kg Kadmiumhydroxyd (salpeter- oder schwefelsaures Kadmiumsalz) und 1 kg Kupferhydroxyd (kohlen-, salpeter-, essig- oder schwefelsaures Kupfersalz), die in 100 kg Wasser gelöst werden; zum Lösen gibt man Zyankalium oder Zyannatrium zu. Sollen Kadmium-Zinksalze verwendet werden, so werden die Lösungen auf dieselbe Weise hergestellt. Die zu überziehenden Gegenstände werden zunächst in verdünnter Säure gebeizt, dann als negativer Pol in die Lösung gehängt. Als positiver Pol wird eine Zink- oder Kupferplatte genommen; der verwendete Strom hat 4 V Klemmenspannung, die Stromstärke richtet sich nach der Größe des negativen Poles, und man rechnet 50 Amp auf 1 qm Polfläche.

[ocr errors]

Zerstörung von Beton durch Gaswasser. Bei einem längere Zeit dicht gebliebenen Gaswasserbehälter aus bewehrtem Beton zeigten sich, wie Dr. Ott in der Chemiker-Zeitung berichtet, plötzlich undichte Stellen. Die Auswitterung enthielt etwas freies und gebundenes Ammoniak, viel Kalzium, Rhodanwasserstoff und Thioschwefelsäure, dagegen weder Schwefelwasserstoff noch Schwefel- oder Salzsäure. Daraus erklärten sich die Ursachen der Zerstörung. Die beiden erstgenannten Säuren sind zum Teil im Gaswasser von Anfang an enthalten oder bilden sich aus dem Schwefel wasserstoff durch Oxydation mit dem Sauerstoff der Luft. Die Säuren sind zunächst an Ammoniak gebunden, doch läßt sich dieses schon bei gewöhnlicher Temperatur durch Aetzkalk austreiben. Da der Beton Aetzkalk enthält, so können derartige Erscheinungen namentlich dann leicht eintreten, wenn das Ammoniak leicht verdunsten kann, wie dies an den benetzten Innenwandungen der Behälter, in Rissen usw. der Fall ist. Damit tritt dann eine Korrosion der Behälter ein.

Als Abhülfe gegen diese Schäden können gute Innenanstriche angesehen werden. Gänzlich werden sich aber Schädigungen des Betons auch hierdurch nicht verhüten lassen, da stets Verletzungen der Anstrichhaut und Haarrißbildungen des Betons vorkommen, die dann doch zur Korrosion führen. (Beton und Eisen)

Die Dauerhaftigkeit und Festigkeit des Mörtels bei alten Bauten setzt uns häufig in Erstaunen und gab vielfach Anlaß, nachzuforschen, worauf sie zurückzuführen seien, um gegebenenfalls jenen Grundstoffen und Herstellungsverfahren auch bei uns wieder Eingang verschaffen zu können. Gegenüber der Auffassung, daß eine besondere uns nicht bekannte Zusammensetzung der Bestandteile dabei mitspreche, weist Dr. Prestel in Heft 23 der »Bauwelt darauf hin, daß lediglich die größte Sorgfalt bei der Auswahl des Mörtelsandes, beim Brennen des Kalkes und bei der Zubereitung des Mörtels, endlich noch die langsame Fertigstellung der öffentlichen Bauwerke jene unverwüstliche Festigkeit der Bauten auch dort bewirkt haben, wo die berühmte, unserm heutigen Traß ähnliche Puzzolanerde nicht zur Verfügung stand, wie beispielsweise bei den altrömischen Bauwerken auf deutschem Boden.

Versuche über Rollwiderstände auf verschiedenen Arten von Straßenbelägen wurden im Massachusetts Institute of Technology in Boston durchgeführt. Man benutzte dazu einen elektrischen Kraftwagen mit Vollreifen von 1910 kg Leergewicht und 500 kg Ladegewicht. Zuerst wurden die Reibungswiderstände in dem Getriebe festgestellt; dem wechselnden Luftwiderstand wurde dadurch Rechnung getragen, daß die Fahrversuche jeweils in beiden Richtungen durchgeführt wurden. Für die Feststellung des Rollwiderstandes wurden Fahrzeit, Fahrgeschwindigkeit und die von der Batterie abgegebene Leistung abgelesen. Den geringsten Widerstand zeigte die Asphaltstraße; dann folgten Holzpflaster, Makadam, Backstein, Teermakadam, Granitpflaster mit Zementverguß, Schlackenmakadam-Kies, sehr weicher Teermakadam und endlich gewöhnliches Granitpflaster in Sand. (Allgemeine Automobil-Zeitung 2. Juni 1917)

Milchflaschen aus Papier. Die bisher allgemein üblichen Glasflaschen zum Befördern und Aufbewahren von Milch im Haushalt haben den Nachteil, daß sie sich schwer reinigen lassen und daß sie sehr zerbrechlich sind. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wurde in den Vereinigten Staaten der Vorschlag gemacht, mit Paraffin getränkte Papierflaschen an Stelle der Glasflaschen zu verwenden. Die Herstellung der

deutscher Ingenieure.

artiger Flaschen beschreibt Scientific American 1); neuzeitliche Maschinen, die hierbei zur Verwendung kommen, ermöglichen es, 5000 Flaschen in einer Stunde zu verfertigen, und zur Bedienung sind nur drei Mann erforderlich, so daß die Herstellung dieser Gefäße billiger als die der Glasflaschen wird. Als Ausgangstoff dient Holzschliff; aus 1t Rohstoff lassen sich 60000 Flaschen herstellen. Der Herstellungsvorgang ist einfach. In einen mit Holzstoff gefüllten Behälter taucht ein Stahlkern ein; vier Backen pressen dann die Holzmasse um den Kern und formen so ein nahtloses Gefäß. Dabei dreht sich der Papierkörper dreimal um sich selbst und wird jedesmal durch die Backen stärker gepreßt. Beim nächsten Arbeitsgang wird das Gefäß getrocknet und mit Aufschriften bedruckt. Sodann wird der Kern durch einen Stahlgriff entfernt, und ein Förderband bringt die Flasche zu einer Maschine, die Boden und Hals einbiegt. Schließlich wird die Flasche in ein Paraffinbad getaucht, durch das sie gegen die Einwirkung von Flüssigkeit und Säure unempfindlich gemacht wird, und danach selbsttätig zum Versand fertig verpackt. Der ganze Arbeitsvorgang verläuft ohne Unterbrechung; für die Herstellung einer Flasche sind nur 8 min erforderlich.

Hafenbaupläne in Wien. Wie die Tagespresse meldet, sind in Wien zwei große Hafenbaupläne in Vorbereitung, die besonders dem in Zukunft erwarteten gesteigerten Donauverkehr nach dem Orient dienen sollen und der Stadt eine führende Stellung im mitteleuropäischen Verkehr sichern werden. Das eine Vorhaben ist ein großangelegter Umschlaghafen, den die Donau Dampfschiffahrtsgesellschaft aus eigenen Mitteln am rechten Donauufer beim Praterspitz für den Verkehr mit der oberdeutschen und oberschlesischen Kohle, die wohl an Stelle der englischen Kohle nach dem Krieg in den Balkanländern sich neue Absatzgebiete erwerben wird, errichten will. Der zweite Plan betrifft einen Hafenbau, der von der Stadt Wien am linken Donauufer erbaut werden wird. Voraussetzung für beide Pläne ist, daß die Mündung des Donau-Oder Kanales nicht bei Langenzersdorf, sondern unterhalb, bei den neuen Hafenanlagen, münden wird.

Preisausschreiben zur Gewinnung von Verwertungsmöglichkeiten für einen chemischen Stoff. Bei einer neuen. Fabrikation entsteht als Nebenerzeugnis Furfurol in größeren Mengen, ein Stoff, für den in der chemischen Industrie bisher keine Verwertungsmöglichkeit bekannt ist. Der Kriegsausschuß für Ersatzfutter fordert daher auf, praktische Vorschläge auf Grund von Versuchen zur Ausnutzung dieses Stoffes zu machen. Für die besten Arbeiten sind Preise in der Höhe von 6000, 3000 und 1000 M ausgesetzt, über deren Zuteilung der Preisrichterausschuß entscheidet. Die Arbeiten müssen ohne Namen, mit Kennwort versehen, verschlossen bis zum 1. Oktober 1917 an den Kriegsausschuß für Ersatzfutter, G. m. b. H., Berlin W. 62, Burggrafenstraße 11, eingesandt werden.

Beseitigung der Sonntagsarbeit in englischen Munitionsfabriken. Nach einer Verordnung des britischen Munitionsministers ist, wie Engineering?) meldet, die Sonntagsarbeit in der überwiegenden Mehrzahl der unter der Aufsicht des Munitionsministers stehenden Betriebe vom Anfang Mai an abgeschafft worden. Ausnahmen von dieser Bestimmung sind nur bei Fabriken zulässig, deren Herstellungsverfahren einen ununterbrochenen Betrieb unbedingt erfordert, und bei solchen, die Lieferverpflichtungen von außergewöhnlicher Dringlichkeit zu erfüllen haben. Derartige Betriebe können beim Munitionsminister um Genehmigung der Erlaubnis zur Sonntagsarbeit nachsuchen, die erteilte Genehmigung erlischt mit der Fertigstellung des dringenden Auftrages. Schichten, die Sonntagnachts beginnen oder am Sonntagmorgen endigen, sind noch zulässig; auch bei Wiederherstellungs- und Instandhaltungsarbeiten an Bauwerken und Maschinen dürfen Ausnahmen gemacht werden.

Hierzu bemerkt Engineering, daß die Abschaffung der Sonntagsarbeit in den Staatswerkstätten und den staatlich überwachten Betrieben während des Krieges in den meisten Fällen als eine außerordentliche Wohltat empfunden werde; zweifellos werde diese Maßnahme gute Wirkung auf den Gesundheitszustand der Arbeiter wie auch auf den Umfang der Munitionserzeugung ausüben.

1) 17. März 1917.

2) 27. April 1917.

« ZurückWeiter »