Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

3. Februar 1917.

[blocks in formation]

Die Treibscheibe von 6000 mm Dmr. hat eine Uebersetzung von 1:2.35 zur Maschinenwelle. Trotz der hohen Umlaufzahl wurde Daumensteuerung wegen ihrer Ueberlegenheit in wirtschaftlicher und betriebstechnischer Hinsicht gegenüber der Kulissensteuerung gewählt. Der Förderturm, bei dessen Entwurf auf die starke Beanspruchung des Eisengerüstes durch die hin- und hergehenden Massen der Maschine Rücksicht genommen werden mußte, hat quadratischen Querschnitt bei 12 m Seitenlänge. Seine Außenwände bestehen aus Eisenfachwerk mit 1/2 Stein starker Zi gelausmauerung. Bei der großen Turmhöhe und der hohen Seilgeschwindigkeit war zu erwarten, daß der Turm im Betrieb Bewegungen machen würde. Tatsächlich traten auch bei 7,5 bis 8.5 m Seilgeschwindigkeit Schwingungen des Turmes auf, die jedoch bei weiterer Erhöhung wieder verschwanden, so daß der Turm auch bei der Höchstgeschwindigkeit von 16 m nahezu ruhig blieb.

Die Anlagekosten der Turmförderung stellten sich wegen des Wegfalles des Fördermaschinengebäudes, der Maschinengründungen und der Seilscheiben mit Achsen und Lagern niedriger als bei der üblichen Anordnung. Jedoch wird ein Teil der Ersparnis durch die Notwendigkeit, den Turm schwerer auszuführen, wieder aufgehoben.

[graphic]

Im Verein Deutscher Maschinen-Ingenieure berichtete Hr. Regierungsbaumeister Dr.-Ing. Klug über flußeiserne Feuerkisten. Die Erfahrungen, die bisher mit flußeisernen Feuerkisten bei europäischen Bahnen gemacht worden sind, können keineswegs als befriedigend bezeichnet werden. Beim gewöhnlichen Flußeisen steigt mit zunehmender Temperatur bis etwa 250° die Festigkeit erheblich an, die Dehnung und insbesondere die Einschnürung, die ein Maß für die Sprödigkeit des Baustoffes ist, nehmen dagegen ab, das Eisen wird also härter und zugleich auch spröder. Es hat sich herausgestellt, daß in Eisen, das in der Blauwärme Formänderungen erleidet, erhebliche Wärmespannungen auftreten, die im Verein mit der bei dieser kritischen Temperatur vorhandenen Sprödigkeit zu Rissen Veranlassung geben. Auf diese Eigenschaft ist schon bei der Herstellung der Feuerkisten Rücksicht zu nehmen. Bei der Auswahl des Baustoffes sollte beachtet werden, daß hauptsächlich seine Eigenschaften bei den im Betriebe vorkommenden Temperaturen maßgebend sind, und nicht die Eigenschaften bei Zimmertemperatur, wie es in den Prüfungsvorschriften vorausgesetzt ist.

Die Temperaturen, die die Feuerkistenbleche während der Fahrt annehmen, hängen außer von der Einstrahlungstemperatur von der Dicke des auf den Wandungen abgesetzten Kesselsteines ab. Bei reinen Heizflächen ergeben sich bei 1000 oder 1400° Einstrahltemperatur Wandtemperaturen von 250 oder 340o, bei 2 und 5 mm Kesselsteinansatz steigen sie auf 360 oder 632 und 500 oder 915o. Man sieht also, daß sowohl durch hohe Einstrahltemperaturen (z. B. bei Stichflammenbildung) wie auch durch Kesselsteinansatz stets die kritische Blauwärme im Betrieb überschritten wird. Wenn nun beim Oeffnen der Feuertür kalte Luft in die Feuerkiste einströmt, so ziehen sich infolge der Abkühlung die Bleche zusammen, und da diese Formänderungen in der Blauwärme vorkommen, so müssen sie nach längerer oder kürzerer Zeit zum Bruch führen.

Risse nehmen ihren Verlauf vielfach von den Stehbolzenlöchern aus, was seine Ursache darin hat, daß das Blech beim Gewindeschneiden leicht leidet, besonders wenn nicht sehr sorgfältig gearbeitet wird. Es treten dabei feine Haarrisse auf, die sich im Betriebe bei der kritischen Blauwärme infolge der erheblichen Lochleibungsdrücke, die die starr eingespannten Stehbolzen beim Verschieben der beiden Bleche infolge der Wärmedehnungen ausüben, leicht erweitern. Hierdurch werden Undichtigkeiten und größere Anrisse hervorgerufen.

Zur Verminderung dieses Uebelstandes werden in Amerika an den besonders gefährdeten Stellen stets bewegliche Stehbolzen, wie der von Tate, benutzt. Auch die mit Längsschlitzen versehenen Stehbolzen der Patterson Allan Engineering Company und die nur 11 mm starken Stehbolzen aus Federstahl sind in diesem Sinne bemerkenswert. Auch bezüglich der Bauformen der Feuerkiste kommen die Amerikaner den Eigenschaften des Flußeisens mehr entgegen als wir mit unserer der kupfernen Kiste entlehnten Ausführung. Günstig wirkt auch durch Abhaltung falscher Luft der selbsttätige Rostbeschicker auf die Lebensdauer der eisernen Feuerkiste ein, der bei uns der hohen Gewichte wegen indessen nicht anwendbar ist Vorteilhaft ist die Verwendung der Marcottyschen Rauchverminderer, ebenso der Einbau von Feuerschirmen, die durch Strahlung beim Oeffnen der Tür die Wärmeschwankungen vermindern.

[ocr errors]

Man hat versucht, durch Zusätze von Nickel dem Eisen günstigere Eigenschaften in der Wärme zu geben; obwohl dies möglich ist, hat das Nickeleisen doch die unangenehme Beigabe, daß es schon bei gewöhnlicher Temperatur beträchtlich härter und daher schwerer zu bearbeiten ist als gewöhnliches Eisen. Neuerdings wird von Krupp ein besonderes Feuerkistenblech auf den Markt gebracht, das bisher mit gutem Erfolg verwendet worden ist. Die Kürze der Zeit läßt jedoch noch kein abschließendes Urteil über dieses Blech zu.

Als weitere unangenehme Eigenschaft des Eisens hat sich herausgestellt, daß es bei Ueberhitzungen durch Aufnahme von Kohlenstoff und Schwefel spröder wird und dabei sehr zu Rißbildung neigt, weshalb es von wesentlicher Bedeutung ist, die hohen Blechtemperaturen, die besonders durch den Kesselsteinansatz verursacht werden, zu vermeiden, indem möglichst kesselsteinfreies Wasser gespeist wird. Hierzu sind in neuester Zeit mit sehr gutem Erfolge Kesselsteinabscheider verwendet worden, in denen die Beimengungen ohne Chemikalienzusatz, lediglich durch Erwärmung des Wassers auf etwa 150 bis 160° in besondern Behältern auf der Lokomotive selbst ausgefüllt werden. Es sei insbesondere auf einen Kesselsteinabscheider der Knorr-Bremse A. G. in Berlin-Lichtenberg hingewiesen, der in Verbindung mit einer Fördereinrichtung seitlich auf dem Umlaufblech angebracht wird.

[blocks in formation]
[ocr errors]

Die Verwendbarkeit von Papierrohren. Mit Papierrohren von Alfred von Valois und mit Pertinax-Rohren von Meirowsky & Co. in Porg a. Rh. wurden vom Kgl. Materialprüfungsamt1) Versuche gemacht, die bemerkenswerte Ergebnisse zeitigten, wenngleich die Versuche noch nach mancher Richtung hin erweitert werden müssen. Die Pertinax-Rohre bestehen aus Papierstreifen, die mit synthetischem Harz getränkt sind und die unter Anwendung von Druck und Wärme auf einen Dorn gewickelt werden. Die Versuche ergaben bei der Prüfung auf inneren Druck eine drei- bis viermal größere Bruchbeanspruchung als bei etwa neunmal schweren Bleirohren; sie sind demnach hinsichtlich des Widerstandes gegen inneren Druck den Bleirohren weit überlegen. Im Vergleich zu Kupferrohren kann festgestellt werden, daß bei gleichem Gewichtaufwand Papierrohre die gleiche Festigkeit wie Kupferrohre haben. Bei Leitungen kommt neben der Festigkeit auch der Widerstand der Rohrwand gegenüber den Einwirkungen der in den Rohren gleitenden Stoffe in Frage. Aus den Versuchsergebnissen kann geschlossen werden, daß es möglich ist, den Papierrohren durch die Wahl eines geeigneten Klebemittels hinreichende Widerstandsfähigkeit gegen Leuchtgas zu verleihen. Die Widerstandsfähigkeit der Rohre gegen Erweichen durch Wasser ist durch die Versuche jedoch noch nicht erwiesen; es wurde eine beträchtliche Wasseraufnahme an der Innenwand der Rohre festgestellt. Diese Angaben können jedoch nicht als voll beweiskräftig gelten, da die Feuchtigkeit an den ungeschützten Nähten eingedrungen war und da über die verwendeten Klebemittel keine genauen Angaben gemacht waren. Hierüber sollen neue Versuche, bei denen auch heißes Wasser verwendet wird, angestellt werden. Die Widerstandsfähigkeit des synthetischen Harzes gegenüber Oel weist auf die Verwendung von Papierrohren für Schmierleitungen hin, besonders da es möglich ist, derartige Rohre mit geringen lichten Weiten, bis zu 5 mm herunter, zu erzeugen. Bei der Beurteilung von Papierrohren kommt noch in Betracht, daß es nach den Versuchen möglich ist, hinreichend sichere, dichte Anschlüsse damit zu erreichen. Als Baustoff für Festigkeitsbauten erscheinen die untersuchten Stücke nicht geeignet, da ihre Druckfestigkeit zu gering ist und auch der außerordentlich kleine Elastizitätsmodul schon bei geringer Belastung erhebliche Formänderungen des Baues erwarten läßt. Dagegen dürften Papierrohre in der Elektrotechnik für Isolatoren weiter in Frage kommen. Die bisher auf diesem Gebiet erzielten Ergebnisse berechtigen zur aussichtsreichen Weiterarbeit.

1) Mitteilungen aus dem Kgl. Materialprüfungsamt 2. u. 3. Heft 1916.

deutscher Ingenieure.

Eine Groß-Lichtpauserei1), die es ermöglicht, in ununterbrochenem Zuge Blaupausen zu belichten, zu waschen, zu trocknen und zuzuschneiden, wird von der Maschinenfabrik der AEG, Berlin, gebaut. Für den Betrieb der Einrichtung sind vier Personen nötig. Der erste Arbeiter legt die Originalpausen unter das lichtempfindliche Papier, das von einer Rolle abläuft und in einer der üblichen Lichtpausmaschinen mit steuerbarer Geschwindigkeit belichtet wird. Ueber eine Ausgleichstrecke wird dann die Papierbahn durch einen Rollenzug in die Waschmaschine hineingezogen. Hier wird das Papier durch Rollenführung dreimal tief getaucht und beim Hochkommen durch quer zur Papierbahn stehende Brausen abgespült. Auch hier überwacht ein Arbeiter den Vorgang. Nach dem Austritt aus der Waschmaschine wird das überflüssige Wasser aus dem Papier durch eine Wringmaschine abgequetscht, worauf dieses in die Trockenvorrichtung läuft. Diese ist ähnlich wie die in den Waschanstalten üblichen Trockenmaschinen gebaut und wird mit Dampf geheizt. Waschmaschine und Trockenmaschine müssen dieselbe Geschwindigkeit haben, weil sonst das Papier reißen würde; die Geschwindigkeit wird durch Regeln des Uebertragungsriemens eingestellt. Nach dem Verlassen der Trockenmaschine wird die Papierbahn auf einem Schneidetisch durch eine Papierschere, die von einem Arbeiter bedient wird, nach der Breite von der Bahn abgeschnitten und danach von einem weiteren Arbeiter nötigenfalls beschnitten. Die Anlage, die mit 4500 mm/min Geschwindigkeit arbeitet, leistet durchschnittlich 200 qm/st Blaupausen von 1000 mm Rollenbreite.

Der Wert der Meerespflanzen als Rohstoff für die chemische Industrie. In einem Vortrage sprach James Hendrik 2) in Edinburg über seine Untersuchungen und Versuche mit Meerpflanzen, besonders mit Fuccus- und Laminaria-Arten, durch deren Verarbeitung die chemische Industrie Rohstoffe gewinnen soll, um die Unterbindung der deutschen Kalizufuhr wettzumachen. Es sollen Jod, Kali und Düngemittel erzeugt werden und die alte Kelpindustrie Schottlands damit wieder zu neuer Blüte gelangen. Zwar fürchtet der Verfasser den schweren Wettbewerb der deutschen Kali- und der südamerikanischen Nitratindustrie, doch hofft er, daß die englische Organisation diese überwinden werde, zumal wenn die Ausbeute der Seepflanzen dadurch erhöht wird, daß man sie vor dem auslaugenden Regen schützt, sie SOfort trocknet und sie später in Fabriken auszieht und die dadurch erhaltenen Lösungen weiter verarbeitet. Die Stengel von Laminaria digitata und stenophylla sind sehr reich an Kali und Jod und können die Grundlage für eine chemische Industrie abgeben; die Fuccus-Arten sind weniger reich an Kali und Jod, doch kann ihre Asche bei dem gegenwärtig in England herrschenden Kalimangel als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet werden.

Der Kalimangel Englands scheint demnach recht bedeutend zu sein. Doch dürfte, selbst wenn die vorgeschlagene Erzeugung von Jod oder Kali wirtschaftlich günstige Ergebnisse erzielen sollte, der deutschen Kaliindustrie schwerlich ein gefährlicher Wettbewerb dadurch erwachsen.

Die Elektrisierung Norwegens 3) nimmt durch die aus Kriegslieferungen herrührenden starken Geldzuflüsse in groBem Umfange zu, obwohl einsichtige Kreise schon seit einiger Zeit vor einer Ueberspekulation warnen. Die gesamten verfügbaren norwegischen Wasserkräfte werden auf 4 bis 6 Mill. kW Turbinenleistung geschätzt, von denen bis 1915 schon 1167 000 kW ausgebaut oder für den Ausbau konzessioniert waren. Nach einer norwegischen Fachzeitschriften entnommenen Zusammenstellung der ETZ 4) wurden im Jahre 1915 und in den ersten zehn Monaten von 1916 zahlreiche Neugründungen und Erweiterungen bestehender Anlagen vorgenommen. Die Bremanger Kraftselskap erhöhte ihr Aktienkapital von 0,68 auf 6 Mill. M, um die Erzeugung von Karbid und Zyanamid aufnehmen zu können. Es werden Fabriken für jährlich 20000 t Karbid und 10000 t Zyanamid gebaut. Die Osa Fossekompani erhöhte ebenfalls ihr Kapital von 0,68 auf 3,4 Mill. M, um Energie für industrielle Zwecke zu erzeugen, die für 54 M/kW Jahr vermietet wird. Ueber den Ausbau der Maarwasserkräfte, der von einer amerikanisch-französischen Gesellschaft durchgeführt werden soll, ist an dieser Stelle schon berichtet 5). Die A. S. Kvina Carbid & Smeltevaerk wurden kürzlich mit 0,85 Mill. M Kapital

1) Werkstatts-Technik 15. Dezember 1916.

2) Zeitschrift für angewandte Chemie 5. Januar 1917.

3) Vergl. Z. 1916 S. 138.

4) vom 4. Januar 1917.

5) Z. 1916 S. 930.

3. Februar 1917.

;

gegründet. Diese Karbidfabriken werden die Kräfte des Traelandsfos verbrauchen. In der Nähe von Drammen ist der Bau eines neuen Schmelzwerkes von 2000 kW geplant, über das nähere Angaben jedoch noch fehlen. Möglicherweise wird diese Anlage aus dem städtischen Werk in Drammen mit Energie versorgt. Auch die Wasserkräfte in Sande bei Stavanger werden von der Electric Furnace Product Co. ausgebaut und für die Karbiderzeugung verwendet. Die Wasserkräfte in Glomsfjord in Nordland, die nach ihrem vollen Ausbau 110000 kW leisten werden und Turbinen von je 18400 kW erhalten, werden ebenfalls den größten Teil dieser Erzeugung, vorläufig 36000 kW, für elektrochemische Zwecke ausnutzen. Die ganze Anlage wird im Jahre 1918 fertiggestellt werden. Die Anlage Rjukan II ist 1916 mit 9 Turbinen von je 12000 kW in Betrieb genommen worden. Die Energie wird den erweiterten Salpeterwerken in Saaheim zugeführt werden. Eine neue Gesellschaft, A. S. Norske Elektrodeverker, die Elektroden und Graphitschmiermittel herstellen will, soll mit 1,2 Mill. M Aktienkapital gegründet werden. Vorläufig werden hierfür 1000 kW elektrische Energie gemietet, später soll ein Kraftwerk von 8000 kW an der Westküste Norwegens dafür gebaut werden. Erwähnt sei schließlich noch die Wasserkraftanlage am Solbergfos-Halfredfos-Mörkfos in Glommen 1), die der Staat und die Stadt Kristiania gemeinsam ausbauen und die zum Teil den Kraftbedarf der elektrischen Bahn Kristiania-Drammen decken soll. Wenn auch die Zahl der Konzessionen gegenüber den früheren Jahren etwas zurückgegangen ist, so mag doch die Frage am Platze sein, ob namentlich alle neuentstandenen elektrochemischen Anlagen ihre Rechnung finden werden, besonders da sich auch in den meisten übrigen Staaten unter Einwirkung des Krieges eine bedeutsame elektrochemische Großindustrie entwickelt hat.

Arbeiterlöhne in den Vereinigten Staaten. Die Erschütterung, die das Wirtschaftsleben der ganzen Welt durch den europäischen Krieg erfährt, sind tiefergehend, als man im allgemeinen anzunehmen scheint. Auch in den neutralen Staaten, die scheinbar durch gewaltige Kriegslieferungen an die Ententestaaten vom Krieg nur Vorteile haben, sind durch die Veränderungen im Wirtschaftsleben ernste Fragen aufgetaucht, von deren Lösung die industrielle Entwicklung dieser Länder auch nach dem Kriege stark beeinflußt wer

1) Z. 1916 S. 971.

den wird. In den Vereinigten Staaten setzte z. B. mit der Hochkonjunktur eine Verteuerung der Lebenshaltung ein, die der in den kriegführenden Staaten fast gleichkommt, und Hand in Hand damit steigerte sich dort der Arbeitsverdienst in einer Weise, die man fast für unglaublich hält. So beträgt nach Engineering News1) in Detroit der niedrigste Tagelohn 2,50 bis 3, was nach dem heute geltenden Kurs 14 bis 17 M entspricht, und die Ford Automobil-Werke zahlen sogar als Mindestlohn für Arbeiterinnen und für jugendliche ungelernte Arbeiter 5$, was nach deutschem Gelde gegenwärtig fast 28 M bedeutet und ein Monatseinkommen von etwa 720 M darstellt. Selbst unter Berücksichtigung der gesteigerten Lebenshaltungskosten ist dieser Verdienst so ungeheuer, daß man die Besorgnis amerikanischer Wirtschaftspolitiker verstehen kann, die befürchten, daß bei diesen Arbeitslöhnen die amerikanische Industrie nach dem Krieg nur schwer den wirtschaftlichen Wettbewerb mit den andern Völkern wird aufnehmen können.

Ein neuer Staudamm in der asiatischen Türkei. In der Brussa-Ebene im Süssürlü-Tal beabsichtigt die türkische Regierung einen Staudamm zu errichten, um die umliegenden fruchtbaren, mit Kulturbäumen bepflanzten Ländereien vor Ueberschwemmungen zu bewahren und um ihnen in der trocknen Jahreszeit Wasser zuzuführen. Im Anschluß an das Staubecken wird ein 8 km langer Kanal für das abfließende Wasser gebaut. Die Kräfte der abströmenden Wassermengen sollen gleichzeitig ausgenutzt werden, wobei man 2000 PS zu gewinnen hofft. Zur Ausführung der Arbeiten sind gefangene Russen herangezogen worden.

Ausbildung türkischer Handwerker in Deutschland. Die türkische Regierung beabsichtigt, etwa 10000 junge Türken im Alter von 12 bis 18 Jahren zur Erlernung eines Handwerkes nach Deutschland zu entsenden. Die deutschen Handwerkerkammern, die hiervon in Kenntnis gesetzt wurden, nehmen schon jetzt entsprechende Meldungen von Handwerks meistern aus kleineren oder mittleren Städten entgegen. In der Türkei hofft man, durch dieses Unternehmen das türkische Handwerk und Gewerbe zu beleben und eine engere Verbindung mit der deutschen Industrie herbeizuführen.

1) 21. Dezember 1916.

[merged small][merged small][subsumed][merged small][graphic][graphic][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

deutscher Ingenieure.

[subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][graphic][subsumed][subsumed][merged small][subsumed][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[blocks in formation]

Niedner t.

Dipl.-Ing. Breidenbach - Elberfeld
(Gast): Max Eyth, der deutsche
Dichteringenieur und Philosoph, sein
Lebensbild und seine Werke.

Geschäftliches, Ergänzungswahlen zum Vorstande. Die Zinsen des Stipendienfonds an der Technischen Hochschule Darmstadt sollen auch für 1916/17 wiein den beiden letzten Kriegsjahren verwendet werden Die gesammelten Beträge für die Ausgestaltung der öffentlichen Technischen Bibliothek sollen verausgabt werden. Zur Untersuchung wichtiger technischer Fragen wird ein Ausschuß gebildet.

Schmidt, Konegen, Schmitz †. Beitritt des Vereines zum Mittellandkanal-Aus-
schuß für die Stadt Braunschweig mit 30 M Jahresbeitrag. Für die Nagelung
des >> Eisernen Heinrich« werden 100 M, für die vierte Kriegsanleihe 1000 M
bewilligt. Der Hilfskasse für deutsche Ingenieure werden 100 M, dem Roten
Kreuz in Braunschweig 200 M überwiesen. Wahl des Wahlausschusses.
Stellungnahme zu den Anträgen für die Hauptversammlung. Für die Aus-
stellung von Kriegs-Ersatzstoffen vom 9. bis 14. November 1916 in der Aula der
Technischen Hochschule werden die Kosten bewilligt.

Neuwahl des Vorstandes für das Jahr 1917.
Für Unterstützung von Kriegswaisen
werden dem Fürsorgeausschuß 5 M über-
wiesen.

Geschäftliches.

Geschäftliches.

Geschäftliches.

Cox t.
Der Bericht des Ausschusses
betr. Normalien für die Berechnung von
Zentralheizungen wird genehmigt.
Bildung einer Maschinenausgleichstelle«.
Am 9. Dezember fand anläßlich des
40 jährigen Bestehens des Bezirksvereines
ein Familienabend statt.

Jahres- und Kassenbericht des B.-V.
Wahl des Vorstandes, der Abgeordneten
zum Vorstandsrat, des Vortragsausschusses
und des Wahlausschusses.

Rodenhauser-Völklingen a. d. Saar
(Gast): Elektrische Oefen und Elek-
trostahl in Vergangenheit und Ge-
genwart.

Dr. Kulka: Die Schwebefähren in
Rio de Janeiro.
Pastor Uhlhorn-Ricklingen (Gast):
Dalmatien in Vergangenheit und
Gegenwart. II. Teil.

Geh. Hofrat Dr. A. v. Schmidt (Gast):
Land- oder Seeweg für die Beför-
derung von Massengütern auf große
Entfernungen.

Landgräber: Die neuen Betriebs-
einrichtungen der Holsten-Brauerei.
Lichtheim: Die neue Schnellfilter-
anlage der Altonaer Wasserwerke
in Blankenese.
Besprechung über Ersatz- und Spar-
stoffe.

[merged small][ocr errors][ocr errors][merged small]
[graphic]
« ZurückWeiter »