"pars ego nympharum quae sunt in Achaïde" dixit sed quamvis formae numquam mihi fama petita est, 580 585 590 poplite deinde tenus; neque eo contenta, recingor, molliaque inpono salici velamina curvae, nudaque mergor aquis. quas dum ferioque trahoque 595 600 605 Maenaliosque sinus, gelidumque Erymanthon, et Elin 610 sed tolerare diu cursus ego, viribus inpar, 615 ante pedes umbram; nisi si timor illa videbat: fessa labore fugae "fer opem, deprendimur," inquam, "armigerae, Dictynna, tuae, cui saepe dedisti 620 ferre tuos arcus inclusaque tela pharetra." mota dea est, spissisque ferens e nubibus unam me super iniecit. lustrat caligine tectam amnis, et ignarus circum cava nubila quaerit, bisque locum, quo me dea texerat, inscius ambit, 625 et bis "io Arethusa!" vocavit, "ïo Arethusa!". quid mihi tunc animi miserae fuit? anne quod agnae est, si qua lupos audit circum stabula alta frementes, aut lepori, qui vepre latens hostilia cernit ora canum, nullosque audet dare corpore motus? 630 non tamen abscedit: neque enim vestigia cernit longius ulla pedum: servat nubemque locumque. occupat obsessos sudor mihi frigidus artus, caeruleaeque cadunt toto de corpore guttae, quaque pedem movi, manat lacus, eque capillis 635 ros cadit, et citius, quam nunc tibi facta renarro, unterscheiden von dem böotischen Orch.) und Psophis (am Erymanthus, s. zu 2, 244) und der arcadischen Gebirge Cyllene, Mänalon (s. zu 1, 216), Erymanthos kümmert sich Ov. ebensowenig um Lage und Entfernung als wenn er den Alpheios in die Nähe des stymphalischen Waldes bringt. Die Namenreihe soll den Lesern seiner Unterhaltungspoesie nur das Bild eines langen Laufes durch Arcadien nach Elis geben. 608. sinus, Krümmungen des Gebirges, Thalgründe, xolлoí. 612. Dem et sollte ein zweites et entsprechen: die lebhafte Erzählung springt von dieser Form der Rede anakoluthisch ab. 617. Vergl. 1, 542. 619. Dictynna: s. zu 2, 441. 625. Dass die Interjection nicht elidiert wird ist Regel die in der Natur der Sache liegt. 626. anne: s. zu 7, 582. 633. Bläulich heissen die Tropfen weil der Angstschweiss der Arethusa und ihr Zerrinnen in blaues Gewässer als Eins gedacht werden. in latices mutor. sed enim cognoscit amatas Hac Arethusa tenus. geminos dea fertilis angues et patriam "patria est clarae mihi" dixit "Athenae; 636. sed enim: s. zu 1, 530. 638. in proprias undas, in seine eigenen Wellen, in die Wellen aus denen er eigentlich bestand. 639. Delia: Diana, auf Delos geboren. 640 f. cogn. d. gr. meae, mir lieb wegen des (gleichen) Beinamens meiner Göttin: s. zu 1, 694. 642-661. Ceres fährt durch die Luft nach Athen, übergiebt dort ihren Schlangenwagen dem Triptolemus und heisst ihn den Ackerbau auf der Erde verbreiten. Triptolemus kommt nach Scythien. Der König Lyncus will ihn verrätherisch ermorden und wird von der Ceres in einen Luchs verwandelt. Verwandlung des Lyncus hat Ov. aus uns unbekannter Quelle geschöpft: Hyginus Fab. 259 und Servius zu Virg. Aen. 1, 327 folgen dem Ov. Die 642 f. Einen von Schlangen gezogenen Wagen, auf dem sie durch die Luft fährt, gab man der De- misit, liess 646. In dem alten Hymnus an Demeter 153 ist Triptolemos einer der Edeln die dem Könige Kéleos von Eleusis in Attica in Rath und Gericht beigeordnet sind; ihn und die andern eleusinischen Häuptlinge lehrt 474 die Göttin ihren Dienst: weder die Abstammung des Tript. wird dabei angegeben noch sein Verdienst um die Verbreitung des Ackerbaues hervorgehoben. Allmählich ward Tript. eine Hauptgestalt in dem Sagenkreise der Demeter und in den eleusinischen Geheimlehren. Nach der Erzählung in den Fasten 4, 549 ff. legt Ceres den Tript., den Sohn des Keleos in glühende Asche um ihn durch die läuternde Glut unsterblich zu 640 645 650 655 barbarus invidit; tantique ut muneris auctor ipse sit, hospitio recipit, somnoque gravatum adgreditur ferro. conantem figere pectus 660 lynca Ceres fecit, rursusque per aëra iussit Mopsopium iuvenem sacros agitare iugales." Finierat dictos e nobis maxima cantus. at nymphae vicisse deas Helicona colentes. concordi dixere sono. convicia victae 665 cum iacerent, "quoniam" dixit "certamine vobis supplicium meruisse parum est, maledictaque culpae additis, et non est patientia libera nobis, ibimus in poenas et, qua vocat ira, sequemur." rident Emathides, spernuntque minacia verba, 670 conataeque loqui et magno clamore protervas intentare manus, pennas exire per ungues adspexere suos, operiri bracchia plumis; alteraque alterius rigido concrescere rostro ora videt, volucresque novas accedere silvis; 675 dumque volunt plangi, per bracchia mota levatae aëre pendebant, nemorum convicia, picae. nunc quoque in alitibus facundia prisca remansit raucaque garrulitas studiumque inmane loquendi.' machen; durch seine Mutter Metaneira gestört verleiht sie ihm, der nun sterblich bleibt, den Ackerbau einzuführen. Die Sage ward verschieden erzählt. Nach Apollod. 1, 5, 1. 2 will Demeter den Demophon, den jüngern Bruder des Tript., unsterblich machen, Metaneira stört das Geheimniss, das Kind verbrennt und Demeter giebt dem Tript. einen Wagen mit geflügelten Schlangen und Waizen mit dem er die gesammte Erde besät. 661. Mopsopium, den attischen, wie 6, 423 Mopsopios muros: Moоníά ein Name von Attica, von einem alten Könige Μόψοπος. 662-678. Durch den Gesang der Musen besiegt stossen die Töchter des Pierus Schmähungen aus und werden zur Strafe in Elstern verwandelt. 662. dictos, die von mir berichteten. e nobis maxima: Cal liope, s. 339. Hes. Theog. 69 Ka2- 663. nymphae: s. 314ff. 667. et non nobis, und es uns nicht frei steht Geduld zu üben, und eure Frechheit uns zwingt eueren Frevel nicht hingehen zu lassen. 668. ib. in poenas, so wollen wir zur Strafe schreiten. 669. Emathides; s. 313. 675. bracchia: die Arme, die sie bewegen um klagend die Brust zu schlagen, werden zu Flügeln und heben sie empor. 676. nemorum convicia ist dichterisch auf die Elstern übertragen, deren scheltendes Geschrei die Wälder füllt. 677. nunc quoque bei dem Perf., weil remansit, ist geblieben, die Fortdauer des Zustandes ausdrückt. LIBER VI. LIBER VI. Praebuerat dictis Tritonia talibus aures, carminaque Aonidum iustamque probaverat iram. 1-145. Nachdem die Muse ihre Erzählung geendigt hat begiebt sich Minerva nach Lydien, wo Arachne, stolz auf ihre Webekunst, sich vermessen hat einen Wettstreit mit der Göttin zu bestehen. In Gestalt einer Greisin versucht Minerva die Arachne zur Demut zu bewegen, offenbart sich dann der Uebermütigen und nimmt den Wettstreit an. Die Schilderung der Bilder die beide weben benutzt Ov. dazu eine Reibe von Verwandlungen anzubringen. Das Gewebe der Arachne ist tadellos. Zürnend über ihre Meisterschaft und über die Gegenstände ihrer Bilder zerreisst Minerva das Gewebe der Arachne und schlägt sie. Arachne, durch die Schmach zur Verzweiflung gebracht, hängt sich auf und wird von der Göttin zur Spinne (άgάzvn) verwandelt. Auf die von Ov. aus unbekannter Quelle geschöpfte Sage spielt Virg. Georg. 4, 246 an, invisa Minervae laxos in foribus suspendit aranea casses. Plinius Hist. nat. 7, 56, 196 inficere lanas (invenerunt) Sardibus Lydi, 181 fusos in lanificio Closter (xhwoτng die Spindel) filius Arachnae, linum et retia Arachne. 2. Aonidum: s. zu 5, 333. 3. laudare: wie sie die Musen gelobt hatte. 5. Maeoniae: s. zu 2, 252. 6. Minerva, die Arbeiterin (Aηvõ Εργάνη), ist Eründerin besonders der weiblichen Kunst der Wollarbeiten. 7. loco vergl. 13. 9. Phocaea ionische Küstenstadt. 12. studio, durch ihre Beschäftigung, ihren Kunstfleiss. 14. Hypaepa (rà "Yлaina) eine kleine Stadt in Lydien, am Südabhange des Tmolus: 11, 150 freta prospiciens late riget arduus alto Tmolus in adscensu, clivoque extensus utroque Sardibus hinc, illinc parvis finitur Hypaepis. 15. Plinius Hist. nat. 5, 29, 110 Tmoli montis, qui antea Timolus adpellabatur, vitibus consitus. Ov. Fast. 2, 313, nemus Bacchi, Tmoli vineta. Man findet auch die Schreibart Τύμωλος. |