Geschichte der deutschen frauenwelt: In drei büchern nach den quellen, Band 1A. Wigand, 1879 |
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Geschichte der deutschen frauenwelt: In drei büchern nach den quellen Johannes Scherr Keine Leseprobe verfügbar - 1879 |
Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 287 - Ruschelkopf auch die Mutter mit fort! — Denn noch ist wenig Hoffnung, daß ich sie behalten werde. — Ich wollte es auch einmal so gut haben wie andere Menschen. Aber es ist mir schlecht bekommen.
Seite 34 - Sie gürtet ihre Lenden fest und streckt ihre Arme, ist rüstig im Hause. Sie merkt, was frommt und verhütet Schaden. Ihre Leuchte verlischt nicht des Nachts. Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken und ihre Finger fassen die Spindel; sie arbeitet gerne und fleissig.
Seite 292 - Erdensohn ausschließen. Aber weil beide stolz, beide heftig sind, so stößt diese Gottheit zuweilen unter sich selbst aneinander. Wenn sie also in Unfrieden geraten sind, so wohnen beide abgesondert in ihren Etagen, und Briefe laufen Treppe auf, Treppe...
Seite 288 - Gestern Morgen ist mir der Rest von meiner Frau vollends aus dem Gesichte gekommen. Wenn ich noch mit der einen Hälfte meiner übrigen Tage das Glück erkaufen könnte, die andre Hälfte in Gesellschaft dieser Frau zu verleben; wie gern wollte ich es tuen. Aber das geht nicht: und ich muß nun wieder anfangen, meinen Weg allein so fort zu duseln.
Seite 286 - Darauf kehrte er sich zur Seite, warf mit einer zitternden und zugleich heftigen Bewegung seinen Hut hinter sich auf die Erde und schwankte zu Sophien hin.
Seite 221 - Ich hatte mich in meinen mitgebrachten Begriffen von dieser großen Stadt sehr geirrt. Ich fand das Äußerliche viel schöner, das Innerliche viel schwärzer, als ich's mir gedacht hatte. Berlin ist gewiß eine der schönsten Städte in Europa. Aber die Einwohner! — Gastfreiheit und geschmackvoller Genuß des Lebens - ausgeartet in Üppigkeit, Prasserei, ich möchte fast sagen Gefräßigkeit.
Seite 25 - Luther, das kannst du fassen mit der Vernunft; wenn aber die Obrigkeit sagt: zwei und fünf sind acht, so mufst das glauben wider dein Wissen und Fühlen.
Seite 306 - Ich bin so einzig, als die größte Erscheinung dieser Erde. Der größte Künstler, Philosoph, oder Dichter, ist nicht über mir. Wir sind vom selben Element. Im selben Rang, und gehören zusammen. Und der den andern ausschließen wollte, schließt nur sich aus. Mir aber war das Leben angewiesen ; und ich blieb im Keim, bis zu meinem Jahrhundert, und bin von außen ganz verschüttet, drum sag
Seite 36 - mich beherrscht jetzt eine Sehnsucht nach Ruhe, in die ich mich künftig begeben möchte. Dazu brauche ich eine Frau, die mich Pflege. Du kennst meine Art. Ich kann nicht wohl allein sein, nicht einmal bei Nacht. Vergebens preist man mir das Glück der Ehelosigkeit, die Vortheile der Einsamkeit an.
Seite 292 - Treppe nieder, bis sich endlich die Frau entschließt, in eigener Person in ihres Ehegemahls Zimmer zu treten, wo sie eine Stelle aus seinen Schriften rezitiert, mit den Worten: »Wer das gemacht hat, muß ein Gott sein, und auf den kann niemand zürnen« - dann fällt ihr der besiegte Herder um den Hals, und die Fehde hat ein Ende.