Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

diesen Versuch machen und dabei bald frampfartige Amwandlungen Play greifen. Einzelne schwächere Sensitive, z. B. Hr. Prof. Rösner (6) erkannte eines Tages zwischen beiden Haltungen uur die Temperaturdifferenz; zu einer andern Zeit fehlte ihm diese und erkannte nur die Differenz des Angenehmen und Wiorigen; bei einem dritten Versuche, wieder einige Wochen später, gewahrte er beiderlei Sensation mit voller Deutlichkeit. - Hr. Bro fessor Dr. Huß (5) aus Stokholm war eines Abends nicht im Stande, den Unterschied gekreuzter und nicht gekreuzter Hänce zu unterscheiden; er blieb die Nacht bei mir, und als ich des andern Morgens vor dem Frühstück den Versuch wiederholte, so empfand er mit voller Deutlichkeit Kühle, Lauwärme, Annehmlichkeit und Widrigkeit der verschiedenen Haltungen. Ueberall also äußerten sich die Empfindlichkeiten der verschiedenen Beobachter nach Maßgabe ihrer temporär größern oder geringern sensitiven Reizbarkeit eder nachh ihren verschiedenen Gesundheitsdispositionen und den verschiedenen locis minoris resistentiae ihrer ganzen Organisation.

§. 169. Nicht ganz übersehen darf bei diesen Versuchen werden, daß Viele, 3. B. Frl. Zinkel (106), Stephan Kellar (1), Frl. Beyer u. A. meine Linke in jeder gleichnamigen Haltung wärmer fühlten als meine Rechte. Frl. Krüger (2), Zinkel (18) und Reichel (175) glaubten sehr deutlich zu beobachten, wie von meiner Linken aus ihre Rechte hinauf eine gruselnde warme Empfindung mitlief, wenn ich meine Hände gerade aus bot; und wie, wenn ich sie gekreuzt gab, dieß ihren linken Arm hinauf schwächer vor sich ging, während gleichzeitig den rechten Arm hinauf Wärmegefühl sich zog.

§ 170. Defters hörte ich bei geradeausgebetenen Händen namentlich von Frl. Reichel und Krüger (25) den Ausdruck, es sey ein Gefühl, als ob ich ihnen in ihre Rechte (von meiner Linken) etwas gäbe und aus ihrer Linken (mit meiner Rechten) etwas nähme. Diese Ausdrücke, obwohl trivial, schienen mir so bezeichnend und mit dem, was schen früher Frl. Maix (Dyn. Nr. 85) ausgesprochen hatte, se übereinstimmend, auch mit unseren Begriffen ven positiven und negativen Verhältnissen unserer Dynamide so zusammenfallend, daß ich nicht umhin konnte, sie mir zu merken und ihrer hier Erwähnung zu thun; meine positive Hand scheine ihnen etwas zu geben, meine negative etwas zu nehmen; von meiner Linfen scheine es ihren negativen Arm hinauf zu ziehen, gegen meinen Rechten ihren positiven Arm herab. Das sind freilich nur dunkle Empfindungen und Scheine, und für mehr dürfen wir solche Ausdrücke auch nicht nehmen; aber sie treffen aus Laienmunde doch auf eine zu überraschende Art mit unsern ebenso dunkeln theoretischen Vorstellungen, die für jetzt auch nur erst Scheine sind, zusammen, daß man sie unmöglich unbeachtet vor Ohren gehen lassen kann und darf, wenn man sich auf dem Wege umsichtiger Forschung vorwärts bewegen will.

7) Polaritäten der Hände inner ihrer selbst.

aa) Aeußere und innere Handseite.

§. 171. Bei mehreren Gelegenheiten hatte ich bemerkt, daß wenn ich Sensitive bei der Hand faßte, fie die ihrige bald da, bald dorthin drehten und anders genommen seyn wollten, als ich sie angefaßt hatte. Anfangs hielt ich es bloß für Bewegungen behufs besserer Bequemlichkeit des gegen= seitigen Haltens, die öftere Wiederholung eben derselben Erscheinung bei verschiedenen Sensitiven machte mich aufmerksam. Die Frl. Sturmann vertrug es nicht nur nicht, wenn ich sie mit meiner Linken an ihrer Linken angriff, sondern ich mußte ihr auch die Rechte in gewissen bestimmten Richtungen reichen, wenn sie ruhig bleiben sollte. Bei den Frl. Nowotny, Maix, Azmannsdorfer kamen ähnliche Dinge vor. Ich mochte meine Hände in die ihrigen legen, wie ich wollte, immer war bald dieses bald jenes daran auszuseßen, und jede Lage beider Hände an und in einander zog eine eigene Ausstellung oder Beschwerde nach sich.

[ocr errors]

Nachdem ich den ganzen menschlichen Leib als dreifach odpolar erkannt hatte, mußte mich dieß nothwendig auf die Vermuthung führen, daß auch in einzelnen Organen sich vielleicht subordinirte Dualismen finden dürften. Dieß zu erforschen nahm ich eine Untersuchung der Hände vor, wovon ich hier das Wichtigste mittheilen will.

§. 172. Oben habe ich gezeigt, wie sich ein Magnet zwischen zwei Händen verhält; jetzt wollen wir den Fall prüfen, wo sich eine Hand zwischen zwei Magnetpolen befindet. Ich ersuchte Herrn Delhez (145), seine Hand zwischen die beiden Pole eines Hufeisenmagnets zu halten, in die Mitte frei zwischen beide, ohne sie jedoch zu berühren. Wenn dabei die Rückseite der Hand und Finger dem positiven genSüdpole und die Weiche dem negativen genNordpole zugekehrt waren, so wurde ihm die Hand kühl und behaglich; kehrte er sie aber um, so daß der Handrücken dem negativen gen Nordpole zugekehrt war, so empfand er dieß lauwidrig, Hand und Finger wurden, im österreichischen Volksausdrucke: pamstig, d. h. dumpf, dick, halb fühllos. Achnliches sprach Herr Anschüß (215) aus. Baron Heinreich von Oberländer und Frl. Zinkel, die ich beide Hände zwischen zwei genSüdpole zweier Magnetstäbe hineinhalten ließ, eine nach der andern, die Pole etwa 4 Zoll von einander entfernt, erklärten, daß der Rücken ihrer Hände angenehm kühl, die Weiche aber lauwidrig afsizirt werde.

Diese Versuche besagen, daß in der That die beiden Handseiten, die äußere und die innere, ein verschiedenes odisches Verhalten haben und zwar, daß der Rücken von dem positiven Pele des Magnets angenehm angegangen werde, also odnegativ erscheine, während die Weiche, die innere Hand den negativen Magnetpol angenehm empfinde, also edpositiv seyn müsse.

§. 173. Dieß weiter zu bewähren, legte ich zwei große Bergkrystalle mit den negativen Polen gegen einander, ebenfalls auf vier Zoll Abstand von einander, und brachte die Hände der Frl. Zinkel (27) und später die des Hrn. Baron Heinrich von Oberländer () dazwischen. Beide fanden, daß die Weiche ihrer Hände angenehme Kühle, die Rücken derselben aber Lauwidriges empfanden. Die Schlüsse des vorigen Paragraphen, dort aus der Wirkung der positiven Magnetpole gezogen, fanden hier aus der der negativen Krystallpole ihre Bestätigung.

§. 174. Nachdem dieß ausgemittelt war, wellte ich es an menschlichen Händen selbst durch Controlversuche bewähren. Zu dem Ende hielt ich meine beiden Hände, flach ausgestreckt, auf drei Zoll Abstand flach neben einander, Weiche gegen Weiche gekehrt. Zwischen beide hinein, ohne sie zu berühren, ließ ich Frl. Zinkel (1124) ihre Hände halten, eine nach der andern. Sie fand, daß jede ihrer Hände auf dem Rücken angenehm, in der Weiche unangenehm angegangen wurde. Auf ähnliche Weise verfuhr ich mit Frl. Beyer (12). Ihr gegenüber sigend reichte ich ihr meine beiden Hände entgegen, Weichen gegen einander. Sie hielt ihre Hände schwebend dazwischen; zuerst die Linke: sie empfand auf ihrer gegen meine Rechte hin Kühle, weil nämlich da ihr Handrücken meiner Weiche gegenüber stand; gegen meine Linke aber Läue, weil nämlich ihre Weiche meiner Weiche gegenüber war; alsdann die Rechte: jetzt fühlte sie auf ihrer gegen meine Rechte hin Läue, weil da Weiche der Weiche gegenüber war, gegen meine Linke aber Kühle, weil da ihr Handrücken gegen meine Weiche gekehrt war. Dasselbe Experiment vollführte ich theilweise mit Herrn Sturm (40). Ich bot ihm meine parallelen beiden Handweichen, zwischen welche er seine Linke schwebend hineinhielt. Er fühlte seine Weiche lauwidrig, seinen Rücken kühl angehaucht. Diese Versuche stimmten genau überein mit den eben angegebenen Versuchen mit zwei Magnetpolen und mit zwei Krystallen.

§. 175. Statt meiner beiden Hände ließ ich die beiden des Hrn. Klein (113) und später die des Hrn. Dr. Keller (59) auf dieselbe Weise so neben einander halten. Zwischen diese hinein hielt ich meine rechte Hand, flach parallel abwärts. Wenn ich nun so zwischen den Händen des Leßtern mich befand, daß mein Handrücken seiner rechten Weiche zugekehrt war, se fühlte er rechts unrein lau und links unrein kühl. Wenn ich dann meine Hand kehrte, daß mein Handrücken feiner linken Weiche zugefehrt war, so fühlte er wieder rechts lau und links kühl, also in beiden Fällen in der Hauptsache gleich, wie er auch sollte. Aber im ersten Falle waren die Gefühle sämmtlich schwächer, im zweiten stärker, klarer. Und zwar sichtlich darum, weil im ersten Falle meine Handweiche gegen seine Linke gekehrt der Kühle, und mein Handrücken gegen seine rechte Weiche der Läue Abbruch thaten, während im zweiten Falle umgekehrt mein Handrücken zur Kühle an

seiner Linken und meine Handweiche zur Wärme an seiner Rechten addirten. Erfahrung und Theorie gingen in diesen delikaten Versuchen aufs schönste und wörtlich Hand in Hand.

§. 176. Nun kehrte ich Eine meiner beiden Hände um, so daß eine Hand der Frl. Zinkel (112) zwischen eine Weiche und zwischen einen Rücken von mir gerieth. Sie erklärte jeßt, daß sie sich dann behaglich fühle, wenn ihr Handrücken meiner Handweiche und gleichzeitig ihre Handweiche meinem Handrücken der andern Hand zugekehrt sey; daß sie aber die umgekehrte Lage, wenn ihre Weiche meiner Handweiche und ihr Rücken meinem Handrücken zugekehrt seh, sehr lauwidrig und so stark empfinde, daß es ihr Gruseln den ganzen Arm hinauf verursache. Denselben Versuch mit demselben Ergebniß wiederholte ich mit Baron Heinrich von Oberländer (*) und mit Frau Profefforin Fenzl (108).

§. 177. Weiter ließ ich die Frl. Zinkel (1130, 1131) ihre Hände abwärts parallel so richten, wie ich im letzten Versuche meine Hände gerichtet hatte, nämlich von der einen Hand die Weiche, von der andern den Rücken einwärts gegen einander gekehrt, und hielt darein hinein, immer ohne Berüh rung, meine eigene Hand, zuerst die Rechte. Sie fand die Lage angenehm, wenn mein Handrücken gegen ihre Weiche einerseits, und meine Weiche gegen ihren Handrücken anderseits gerichtet war; unangenehm aber und Gruseln den Arm hinauf erzeugend, wenn umgekehrt mein Handrücken dem ihrigen und meine Handweiche der ihrigen zugekehrt war. Wiederholt habe ich dieß mit dem Freiherrn Heinrich von Oberländer (5) und mit vollkommen demselben Erfolge.

Hierauf that ich bei Frl. Zinkel dasselbe mit meiner Linken. Wieder fand sie angenehm, wenn meine beiden Handseiten den ungleichnamigen ihrigen zugekehrt, lauwidrig aber, wenn sie den beiden gleichnamigen gegenüber waren; also lieferte auch die Linke keine andern Ergebnisse, sondern eine Bestätigung der bereits mit der rechten Hand gewonnenen,

Augemerkt muß noch werden, daß auch hierbei meine Linke überhaupt ihr weniger zuträglich und stärker einwirkend war, als meine Rechte.

Auch diese Versuchsreihe führt zu dem Ergebnisse, daß überall die Handweiche odpositiv sich verhält zum Handrücken, der ødnegativ erscheint.

§. 178. Noch einen andern Weg habe ich eingeschlagen, diese Wahrheiten festzustellen. Ich ziehe sie aus meinem Versuchsregister hier aus, nicht für unpartheiische Leser, denen die vorangegangenen klar redenden Thatsachen gewiß genügen und die das Folgende von hier bis §. 181 überschlagen können, sondern für jene Uebelwollenden, denen es nicht um wissenschaftliche Wahrheit, sondern um Rechthaberei im Sinne persönlicher Eitelfeiten zu thun ist, und gegen die man nie zuviel Beweismittel aufhäufen kann.

Hrn. Delhez (158) stellte ich mit dem Rücken gen Nord inmitten eines Zimmers und ließ ihn seine Hände frei herabhängen, so daß er sie mit Bequemlichkeit vor und rückwärts bewegen konnte. Auf etwa 1, Fuß Entfernung setzte ich mich ihm gegenüber. Ben hier aus richtete ich meine Fingerspitzen horizontal gegen seine vertical hängenden Hände. Die aus meinen Fingern hervorgehende odische Strömung dachte ich, muß auf den Rücken und die Bola seiner Hände, wenn sie mir abwechslungsweise dargeboten werden, odische Einwirkungen hervorbringen, die beiderseits verschieden ausfallen, wenn Weiche und Rückseite verschieden polarisirt sind. Es ergab fich nun auf seiner linken Hand

von meinen linken Fingern auf seiner Vola

"

"

"

"

warmes,

auf seinem Handrücken lauliches, von meinen rechten Fingern auf seiner Vola

"

"

"

"

fühles,

auf seinem Handrücken minder kühles Gefühl. Diese Versuche wurden zu einer andern Zeit wiederholt und gaben cbenso das Gesammtzeugniß, daß die Vola sich mehr odpositiv, der Rücken 3. Th. odnegativ bei der linken Hand verhielt.

§. 179. Diefelben Versuche, aber auf beiden Händen, führte ich mit der Frl. Zinkel (1024) durch. Meine horizontalen Hände und Finger hielt ich in Abstand von zwei Spannen von ihren freihängenden. Es erzeugte A. Auf ihrer rechten Hand

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors]

Es wird demnach ihre Handweiche in 3) und 7) mehr laulich von meiner Linken und in 1) und 5) mehr kühlig von meiner Rechten, felglich ist sie odpofitiv; dagegen ihr Handrücken in 4) und 8) mehr fühl von meiner Linken und in 2) und 6) mehr lau von meinem Rücken, folg lich ist er odnegativ; alles in der Einschränkung und den Modifikationen verstanden, die, wie man weiß, die Complikation mit der Latitudinalare in die Hände bringt.

« ZurückWeiter »