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eigener Schmerz ging ihr vom Auge nach dem innern Kopfe hinein und von da nach dem Hinterkopfe, von da hinab durch den Nacken bis in den Magen, wo er ihr übel machen wollte, und ich sofort mich abwenden mußte.

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§. 1495. Diesen interessanten Versuch wiederholte ich sofort mit Frl. Martha Leopolder (17). Auch sie fand das Ineinanderblicken ungleichnamiger Augen angenehm, aber das von gleichnamigen hielt sie nicht aus, es brachte ihr reinliches Mißbehagen. — Frau Josephine Fenzl (118), Fr. Preinreich (1) und Hr. Dr. Köller (52) sprachen sich ungefähr ebenso aus. — Frl. Zinkel (1277) fand es angenehm, mit ungleichnamigen Augen meinen Blicken zu begegnen und sie auszuhalten; mit gleichnamigen hielt sie es aber kaum ein paar Augenblicke aus. Es gab ihr segleich heftige Stiche im Innern des Kopfes. Besonders war ihr die Haltung vom linken auf linkes Auge noch weit unerträglicher, als vom rechten auf rechtes. Frl. Beyer (326) fand den Blick meines rechten und ihres linken Auges ganz behaglich in einander fließen; den meines linken aber in ihr linkes nicht zum Aushalten, ihr Auge trübend und bald so verdunkelnd, daß sie damit mein gleichnamiges Auge gar nicht mehr sah, wie wenn es eine trübe Haut über das ihrige zöge. So eft ich dieß wiederholen mochte, immer geschah es mit dem nämlichen Erfolge. Es war dabei gleichgültig, welche Entfernung ich damit einhielt, einen Fuß, eine Elle, oder eine Klafter Abstand. Linkes auf linkes Auge gab ihr warme, widrige Kopfeingenommenheit und peinlich wierige Gefühle im ganzen Kopfe, sonst im übrigen Leib nirgends; rechtes auf linkes Auge dagegen gab ihr fühlen freien Kopf. Beleuchtungen von verschiedener Stärke machten keinen merkbaren Unterschied in der Wirkung. Denselben Versuch habe ich nach einander wiederholt mit Frau Josephine Fenzt (118), von Rivo (6), von Hauer (9), von Littrow (21), Tschik (15), Frl. von Unckhrechtsberg (9), Blahusch (13), Karhan (*), Schwarz (1), Zinkel-Baier (6), Reichel (221), Ritter von Siemia novski (16), Prälat Freiherrn von Schindler (25), Delhez (198), Klein (13), Dr. Natterer (1), von Offenheim (27), Ritter von Perger (6o), Ranftl (''), Alois Zinkel (138), Weiner (24), Dr. Tillich (39), Schuler (26), Sartorius (26), Stephan Kollar (4), Graf Karl von Coronini (3o), Eduard von Vivenot (1), überall ward ihnen der Blick durch mein gleichnamiges Auge getrübt, durch mein ungleichnamiges erhellt und angenehmer gemacht. Frl. Barbara Hek (*) erhielt, als ich ihr linkes Auge in mein linkes richtete, schnell Kopfschmerz. Frau Cecilie Bauer (104) betrachtete ohne alles Mißbehagen meine ungleich)namigen Augen eincs nach dem andern; als sie aber den Blick ihres Linken auf mein linkes firirte, wurde ihr schnell fast übel, Kopfschmerz und Brustbeklemmung ergriff sie. — Herr Karl Schiller (21) schaute mit dem Linken gerne in mein rechtes, als er es aber auf mein linkes concentriren mußte, fand er dieß ganz unerträglich, das Sehen verging, ihm bald und er fühlte, v. Reichenbach der sensitive Mensch. 1.

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daß es ihm bei längerer Fortsetzung übel werden würde. Herr Gustav Anschütz (254) hielt den Blick von gleichnamigen Augen keine Sekunde aus, er traf ihn so heftig und schmerzlich, daß er sich unverzüglich abwenden mußte. — Mit Herrn Anton Müller (36) machte ich den Versuch bei Lampenlicht; der Erfolg war kein anderer, als daß er mit seinem rechten Auge in mein linkes flar blickte, in mein rechtes mit Trübung und Mifbehagen.

§. 1496. Es erhellt hieraus, daß das Auge, wie die Finger, Zehen, wie Krystallpole und Magnete Od aussendet; daß die Aussendung mit dem Blicke unmittelbar verbunden ist; daß das linke Auge + Od, das rechte Od emanirt; daß dieß auf ansehnliche Entfernung statt hat und ein Blick aus 2 Ellen Entfernung noch nicht merklich schwächer wirkt als ein solcher aus einer Spanne Abstand; daß folglich die odische Kraft im Blicke mittelst des Willens auf irgend eine Weise zusammengehalten und dann auf den Punkt concentrirt werden zu können scheint, der mit dem Auge firirt wird. Nach den gegebenen Thatsachen wird es nun einigermaßen begreiflich, daß und wie der Blick angenehm und unangenehm auf gewisse Entfernungen wirken kann. Es ist eine Transmission orischer Kraft, odischen Dynamics mit demselben verbunden, wie eine solche aus Händen, Magneten, Keystallen, Fingern auf viele Schritte weit statt hat. Daß das Od nicht strahlig auseinander läuft, wie es das gemeine Licht von seinen Quellen aus thut, habe ich schon oft gezeigt, am genauesten §. 592 und 593. Wir werden bei den Lichterscheinungen sehen, wie der Angeunerv mit der Retina durch die Pupille Od aussendet. Wo es nun ungleichnamigem Ode begegnet, von linkem Auge im rechten, bewirkt es Kühle und Behagen; wo aber Gleichnamiges aufeinander fällt, linke auf linke, und rechte auf rechte Augen und Blicke, da wirkt es lauwidrig, rückstrichartig, abstoßend, durch den n. ophthalmicus rüdwärts ins Gehirn, und von da hinab bis in den Magen (Frl. Zinkel und Geraldini) schmerzlich und übelmachend. Dieß sind lauter dem Vorkommen des Odes normale Erscheinungen und nichts ist daran, was uns nach den hier davon erworbenen Kenntnissen unerwartet seyn könnte. Werden nun Blicke aus einigem Abstande nach einem entblößten weiblichen Nacken oder nach einem unbedeckten Kopfe gesendet und darauf einige Zeit geheftet, so ist es allerdings möglich und wahrscheinlich, daß ebenso gut odische Wirkung darauf ausgeübt werden kann, wie auf weite Abstände durch ausge streckte Hände, Krystallpole, Magnete, und daß diese Wirkung, wenn sie, namentlich von hinten, gleichnamig ist, unangenehme, lauwidrige, peinliche, endlich angreifende Sensationen erzeugen kann, die zum Aufmerken, zur Un terbrechung beim Lesen, zum Umschauen nach der Herkunft der Einwirkung veranlassen und nöthigen.

§. 1497.

Der Blick alse, von einem Menschen auf den

andern, besteht nicht bloß in einer optischen Thätigkeit, sondern er schließt auch eine odische ein; und wenn das Ergebniß von jener dem Schauenden zu gute kommt, indem er sieht, so trifft die Wirkung von dieser den Beschauten, indem er odisch bestrahlt, und odischer Einfluß auf ihn ausgeübt wird, dessen nähere Beschaffenheiten Gegenstand weiterer Untersuchung seyn werden.

ε) Induktion mittelst Drahtspiralen.

§. 1498. Es war wünschenswerth zu wissen, ob Drahtspiralen um menschliche Glieder gewickelt und mit menschlichen Odpolen bethätigt inductive Wirkung hervorbringen könnten und welche?

Zu dem Ende zog ich einen schraubenrechten Drahtärmel (§. 1199) auf die Arme verschiedener Sensitiven. Zuerst auf den linken Arm des Friedrich Weidlich (125). Ich legte meine rechten Finger oben an das Drahtende bei der Schulter an und gleichzeitig meine linken Finger unten an das Drahtende bei der Hand. Der Erfolg war, daß er oben Kühle und unten Läue empfand. Darauf erfaßte ich das obere Drahtende mit den linken, das untere mit den rechten Fingern. Jeßt fühlte er umgekehrt oben lau und unten kühl. Aehnlich verfuhr ich mit Frau Cecilie Bauer ("), Frl. Jos. Geraldini (275), Beyer (430), Zinkel (92) und Azmannsdorfer (354, 867, 498) bei allen diesen mit demselben Erfolge.

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Nun schob ich den schraubenrechten Drahtärmel auf den rechten Arm der Frl. Geraldini (275), Zinkel (92), Azmannsdorfer (498) und Bayer (431). Legte ich wieder meine rechten Finger oben an beim Drahtende der Schultern und gleichzeitig meine linken unten beim Drahtende der Hand, so empfanden alle drei oben bei der Schulter lau und unten bei der Hand kühl. Wechselte ich nun meine Hände, gab die linken Finger nach oben und die rechten. nach unten, so fühlten sie alle umgekehrt oben an der Schulter kühl und unten bei der Hand lau.

§. 1499. Genauer führte ich diesen Versuch mit Frl. Aßmannsdorfer (356) durch. Ich wickelte ihr unmittelbar auf den linken Arm einen Kupferdraht schraubenrechts von oben nach unten. Daran seßte ich nacheinander, und zwar an das obcre Ende meine rechten Finger; die negative Spiße eines großen Bergkrystalls; den genNordpol eines starken Hufmagnets; den Zinkpol einer Young-Smeeschen hydroelektrischen Säule von sechs halbfußgroßen Zinksilberelementen, also den elektronegativen Pol. Gleichzeitig seßte ich an das untere Ende des Wickeldrahtes meine linken Finger, die odpofitive Spite des Bergkrystalls, den genSüdpol des Magnets, den Silberpol der YoungSmeeschen Säule. In allen diesen Fällen fühlte die Sensitive ihren Arm von oben herab kalt bis in den Ellbogen kalt, von unten herauf, ebenfalls

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bis ins Ellbogengelenke warm. Hierauf kehrte ich nacheinander diese Anordnung um, brachte das untere Trahtende an die negativen Pole, das obere dagegen an die positiven: jest empfand die Sensitive überall die umgetehrten edischen Temperaturen. - Dieselben Versuche stellte ich mit Frl. Beyer (431 432) an, nämlich mit meinen Händen, einem großen Bergkry stall, zuletzt mit einem fünfblätterigen Hufmagnet. In allen diesen Fällen gewann ich dieselben Aussprüche, wie von ihrer fünf Jahre frühern Vorgängerin.

§. 1500. Der Frl. Reichel (121) wickelte ich einen Kupferdraht schraubenrechts über beide Arme, indem ich bei einer Hand anfing, den Arm hinauf über den Nacken hinweg zum andern Arm fortsetzte und bis zur zweiten Hand herabwickelte. Faßte ich nun mit meinen beiden Händen die Draht= enden so, daß ich an dem Ende bei ihrer Linken meine rechten Finger anbrachte, und an dem bei ihrer Rechten meine linken Finger, so fand sie dieß in beiden Armen kühl und angenehm; kreuzte ich aber meine Hände, und legte meine Linke am Drahtende ihrer Linken, und meine Rechte am Draht ende ihrer Rechten, so ward ihr dieß äußerst unangenehm, so daß sie es nicht ertragen wollte und mir ausriß.

§. 1501. Betrachtet man nun diese Ergebnisse genauer, so findet man, daß sie vollkommen ebenso aussielen, als wie sie hätten ausfallen müssen, wenn ich gar keine Wickeldrähte angewandt und die Glieder nur direct da mit meinen Fingern angefaßt hätte, wo ich den von ihnen auslaufenden Draht anfaßte. Hätte ich z. B. den Draht, welcher schraubenrechts über die linken Arme herablief und der mit meiner Linken oben erfaßt oben lau und mit meiner Rechten unten erfaßt unten kühl erzeugte, gar nicht ergriffen, sondern an demselben linken Arme meine linken Finger unmittelbar auf der Schulter und meine rechten Finger unmittelbar an der Hand angesetzt; so würde ich ganz ebenso wie dort, oben bei der Schulter warm, und unten bei der Hand kühl erzeugt haben u. s. w. Ebenso bei Frl. Reichel; hätte ich sie unmittelbar mit ungleichnamigen Händen ergriffen, so würde ich ihr angenehme Kühle in beide Arme gebracht haben, bei gekreuztem Erfassen aber Lauwidrigkeiten erzeugt haben, bei denen sie mir ausgerissen hätte.

§. 1502. Es folgt also aus diesen Versuchen, daß von meiner Linken zu meiner Rechten durch den Draht kein odischer Strem, fein Umlauf im Sinne eines hydroelektrischen Stroms eintritt, sondern daß ganz einfach nur der Drahtwickel von meinen Fingern nach bekannten Gesezen stückweise gela= den wird, also von meinen linken Fingern her odpofitiv, von meinen rechten her odnegativ, daß der an beiden Enden erfaßte Draht sich in diese beiderlei Ladungen von oben und von unten her theilt und mit ihnen versehen nunmehr auf das Glied, um welches er gewickelt ist, einfach nach bekannten Gesezen einwirkt. Einen ähnlichen Versuch habe ich bereits oben §. 438

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vorgeführt, wo der Drahtwickel um ein Hufeisen, von meinen Händen bethätigt, dieselben Ergebnisse lieferte, wie wir sie hier haben.

§. 1503. Noch dehnte ich diese Versuche über den ganzen Leib der Frau Baronin von Natorp (6), der Frl. Glaser (52) und eines Unbenannten (29) aus, indem ich das Drahtwamms ihnen anlegte und die Kraft meiner Finger darüber prüfte. Da jedoch die Wirkungen ganz mit den hier über die Arme versuchten übereinstimmend aussielen, so unterlasse ich deren Beschreibung.

§. 1504. Den Hrn. Fichtner (1) und Frl. Beyer (356) steckte ich mit dem ganzen Leibe in einen solchen Drahtwickel, der schraubenlinks vom Halse bis zu den Schenkeln ging, und ließ einen hydroelektrischen Strom von zwölf Young-Smee'schen Elementen von je 1⁄2 Quadratfuß Silberfläche durchströmen. Wenn der Silberpol, also der elektropositive, oben angelegt war, also an der odnegativen Hälfte der Longitudinalare, so fühlten beide ihre ganze linke Seite warm, ihre rechte kühl werden; positive Elektricität wirkte also auf die odpositive Linke lauwidrig, auf die odnegative Rechte kühl, demnach normal. Kehrte ich den Strom um, so ergaben sich auch alle Empfindungen umgekehrt. Die Wirkung wurde also nicht wahrgenommen auf die Längenaxe, desto fühlbarer aber die auf die Breitenaxe, wo die Wirkung dem gefundenen Geseze vollständig entsprach.

§. 1505. Wir erhalten also das negative, aber für diese Untersuchungen und die Theorie des Odes wichtige Ergebniß, daß durch den über menschliche Glieder geführten Drahtwickel, vermittelst Anlegung von odpositiven und odnegativen Händen, so wie pofitiver und negativer elektrischer Ströme an beiden Enden desselben eine inducirende odische Wirkung nicht hervorgebracht werden kann. Die magnetische auf die Längenare war unfühlbar, sie wurde von der auf die Breitenare überschrien.

Schwankungen der thierischen Odemanation. Bewegung und Ruhe.

§. 1506. Daß die odische Kraft eines Menschen nicht nur in gewissen Krankheitszuständen, sondern im gewöhnlichen täglichen Leben, schon Fluctuationen unterworfen ist, habe ich schon früher (Dyn. §. 256 ff.) gezeigt. Hier will ich eine andere Seite dessen berühren.

Zur Zeit, da Frl. Aßmannsdorfer (402) in mein Haus eintrat, kam ich gerade von einer Reise durch Süddeutschland, die ich mit Befriedigung und Vergnügen in der guten Jahreszeit zurückgelegt hatte, zurück. Sie fand mich odisch so stark und kräftig emanirend, wie nie zuvor und wie niemals wieder nachher. Die Bewegung, der Genuß der freien Luft, die sorgenlose Heiterfeit der Reise hatte meine physische und moralische Gesundheit gekräftigt und jest sprühte ich von dem Dynamide kräftiger als je. Wenn ich den Tag

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