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§. 1397. Kalium wurde äußerst stark positiv empfunden; Fräulein Mair (165) wurde davon heißroth im Gesichte, hatte schnell Druck im Magen und Kopfe, Uebelkeit, und brach zu meinem Erstaunen in kürzer als einer Minute von seiner heftig positiven Einwirkung am ganzen Leibe in Schweiß aus. Mit ähnlichen, doch schwächeren Wirkungen durchdrang es bei Fräulein Azmannsdorfer (s7) alle Einhüllungen. Frl. Zinkel und Hr. Richard Schuler (83) fanden in Glas eingeschmolzenes Kalium links warm und prickelnd, rechts fühl, nicht prickelnd, angenehm.

§. 1398. Eisen, außer seinen odischen Eigenschaften als Metall, nimmt in jeder Lage Erdpolarität an und wirkt deßhalb bei jeder Bewegung anders auf den menschlichen Leib. Alle höher Sensitiven vertragen daher den Umgang mit eisernen Instrumenten nicht. Hr. Steiger (67), der Tischler Bollmann (5), Hr. Dr. Löw (33), Leopolder (65), Frl. Reichel (*), Geraldini (179), Beyer u. a. vermochten kaum mit eisernem Blechlöffel zu essen. — Frau Müller (6o), Frl. Geraldini (147), Poppe (71), Beyer, Martha Leopolder (4), Nowotny, Reichel, Karhan (ss), Zinkel, Bernazke (5) u. a. konnten entweder gar nicht, oder nur sehr ungerne eine stählerne Planchette tragen. und mußten darauf entweder ganz Verzicht leisten oder sich welcher von Fischbein bedienen. Frl. Zinkel (1263) faß wartend auf einer Bank und hatte einen großen Schlüssel zur Kellerthür in der linken Hand. Während sie verweilte, wurde die Hand pamstig, fühllos, endlich kalt und entfärbt; die Finger waren weiß geworden und der Schmerz griff bis zum Ellbogengelenke hinauf. Sie legte nun den Schlüssel weg. Das Uebel begann sogleich abzunehmen, und wie. es von den Fingern allmälig gegen den Arm hinaufgezogen war, so zog es jetzt herab, und endlich anscheinend zu den Fingerspitzen hinaus. Ein andermal hatte sie einen ganzen Bund von vielen Schlüsseln in der linken Hand, mit denen sie fißend mit gekreuzten Armen verweilte. Nach einiger Zeit, als sie die Arme öffnen wollte, fand sie den ganzen linken Arm steif, die Hand sammt dem Arme gänzlich kalt und so fühllos, daß sie nicht mehr zu erkennen vermochte, ob sie etwas in der Hand halte oder nichts. Sie ließ die Schlüssel unwillkürlich fallen. Kaum war dieß geschehen, so trat Ameisenlaufen und zahlreiche stärkere Stiche im Arme ein, bald begann Wärme zurückzukehren, es strömte durch den ganzen Arm ein griebelndes Gefühl hinab, durch die Hände und die Fingerspitzen hinaus und nun war Alles verschwunden, Arm und Hand hergestellt. Ein drittes Mal stand sie auf einer eisernen Zugbrücke, die über einen Graben meine Wohnung mit dem angrenzenden Walde verbindet. Nicht lange verweilte sie da, als sie die Füße herauf, besonders aber im linken Fuße, dieselben Empfindungen gewahrte. Das kalte Fühlloswerden (pamstig) zog herauf bis in die Kniee. Als dieß immer zunahm und die Füße steif zu machen drohte, ging sie hinweg auf steinernen Boden im Vorhause, wo sich dann unverweilt

das Uebel wieder verlor, indem es die Füße hinabwanderte und zu den Zehen hinauszuziehen schien. - Manche Frauenzimmer konnten nicht einmal Stricknateln oder Nähnadeln zwischen den Fingern halten, wie Frl. Weigand, Baronesse Caroline yen Oberländer (1), Frau Preinreich (7), Frl. Beyer (234), Sturmann u. a. Wenn sie weibliche Arbeiten zu machen versuchten, wurden ihnen die Finger fühllos, pelzig und die Nadeln entfielen ihnen aus den Händen. Sind solche Frauenzimmer zufällig arm und müssen von ihrer Arbeit leben, so sind sie dann sehr unglücklich und geradezu auf das Mitleid anderer Menschen angewiesen. Hr. Weidlich (*) vertrug nicht einmal das Barbiermesser und hatte stets Noth, sich nur des Bartes zu entledigen. — Ja von vielen Frauenzimmern erfuhr ich, daß sie sogar die gewöhnlichen eisernen Haarnadeln in den Haaren nicht auszuhalten vermochten. Frau Müller (1), Frt. Josephine Geraldini (47), Nowotny (121), Sturmann, Karhan (9), Girtler, Reichel, Azmannsdorfer, Maix, Beyer (265), Zinkel (1033), Poppe (7), Barbara Hek (52) gehören dahin. Wenn Frl. Zinkel (1491) von einem Ausgange nach Hause kömmt, so ist immer ihre erste Verrichtung, sich die Haarnadeln aus den Haaren zu nehmen, die ihr immer mehr oder minder Kopfschmerz verursachen. Wenn sie (1552) Abends die Haare mit einigen solchen Nadeln festheftet, so geschicht es gewöhnlich, daß sie sie mitten in der Nacht ausziehen muß, weil sie sie dergestalt beunruhigen, daß sie ihr den Schlaf rauben. Es werden hieraus, wie man leicht einsieht, lauter kleine Induktionsmagnetchen, durch den Erdmagnetismus erzeugt, deren Pele, wenn sie auf gleichnamige Seiten des Kopfes fallen, rückstrichartige Lauwidrigkeiten erzeugen, die bald bis ins Hirn hineinwirken. Man hat noch andere weibliche Haarwerkzeuge, kleine Drahtringe, eiserne Drahträdchen, Stahlkämme, aller dieser Dinge müssen sich die höher Sensitiven gänzlich entschlagen; sie verursachen ihnen Kopsdrücken und Kopfschmerz, der steigend wächst, je länger sie solche Eisengeräthe an sich tragen. - Beschäftigung mit Eisengeräthe verursachte der Frl. Blahusch (16) sogleich Kopfweh. Warm im Allgemeinen in der Wirkung auf die linke Hand fanden alle Sensitiven das Eisen, z. B. Hr. Sturm (55), Delhez (94) u. v. a. Lezterer fand meteorische Eisenmassen in meiner Meteoritensammlung aus Alabama, von Decalb und andern Fundorten, die von dreißig bis über hundert Pfund wogen, links durchaus und auf allen Punkten odlau, so lange er nicht näher als bis auf etwa einen Zoll mit seiner linken Hand hinzukam. Als er sich aber noch mehr näherte, schlug die Läue, welche bis zu starkem Prickeln augewachsen war, in Kühle um: – dieß geschah nämlich dann, wenn seine Hand der Eisenmasse so sehr angenähert war, daß die Absorption der strahlenden gemeinen Wärme aus seiner Hand von der kalten Eisenmasse so groß wurde, daß das daraus hervorgehende Kältegefühl die Empfindung von odischer Läuc überwog. Diese seine Unterscheidung darf überall beim Ueberfühlen

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von starken Wärmeleitern nicht übersehen werden, wenn man nicht Täuschungen unterliegen will.

Viele Menschen vertragen es nicht, auf einer Eisenbahn zu fahren. Frau Leopoldine Hek (29), der schweizerische Gesandte Herr Steiger (38) u. a. finden sich davon unausstehlich widrig angegriffen. Man könnte dieses vielleicht von der gleichförmig eigenthümlichen Erschütterung herleiten, und nicht der Sensitivität zuschreiben, sondern auf Rechnung der Sensibilität sezen; allein dem widerspricht eine andere hieher gehörige Erfahrung; die Fräulein Beyer (519) nämlich fand sich, wenn sie über eine Eisenbrücke ging, so außerordentlich widrig in odpositivem Sinne angegriffen, daß sie das Ende derselben nur mit Anstrengung zu erreichen vermochte. Hiebei nun fand keine Erschütterung statt, es war rein die Wirkung des großen Metallkörpers, wie bei der Eisenbahn, welcher durch seine odischen Emanationen verstimmend auf den lebenden Leib der Sensitiven einwirkte.

§. 1399. Blei habe ich schon besprochen. Hier will ich nur noch der Spießglanzlegierung desselben erwähnen, worüber Prof. Endlicher ('') Erfah= rungen gesammelt hat. Als er seine chinesische Grammatik herausgab, fand sich in Wien kein Schriftseßer, der den Satz zu machen im Stande gewesen wäre. Endlicher sah sich also genöthigt, selbst Hand anzulegen und einige Zeit lange den Seher zu machen. Aber er war außer Stande, bei dieser Arbeit längere Zeit auszuhalten, und mußte dazwischen oft Pausen machen, bisweilen längere Zeit ganz ausseßen. Das Schriftmetall verursachte ihm peinlich wärmliche ekelhafte Empfindungen, die er nicht zu beschreiben vermochte, die aber offenbar nichts anders waren, als die odpositive Reaction des Metalls.

§. 1400. 3inn, als Löffel, vertrugen viele Sensitive nicht, z. B. Bollmann (55), auch nicht als Teller, Schüsseln, Becher; allein dieß war nur dann der Fall, wenn das Zinn mit Blei verseßt war, wie es bei allen diesen Geräthen gewöhnlich der Fall ist. Reines Zinn ist dasjenige unter den unedlen Metallen, welches die Sensitiven noch bei weitem am ehesten vertragen. Frl. Beyer (377) versicherte mich, daß sie einen Löffel von reinem Zinn selbst einem von Silber vorziehe, welcher den gewöhnlichen Kupferzusatz habe.

§. 1401. Kupfer reagirt vor vielen andern Metallen stark odpositiv und eigenthümlich schmerzlich auf sensitive Personen. Es ist eine sehr allgemeine Erfahrung unter ihnen, daß sie Kupfergeld nicht lange in der Hand vertragen. Frl. Beyer (136. 266) erhielt davon gekreuzten Kopfschmerz, rechts, wenn sie das Geld in der Linken hielt, links, wenn sie es in der Rechten hielt. Bei andern Versuchen ward ihr (374) davon bald warm, Hize stieg auf, sie erhielt Kopfschmerz, wurde endlich im Gesichte roth und brach in Schweiß aus. Josephine Zinkel-Baier (60) erhielt, wenn sie Kupfergeld kurze

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Zeit in der linken Hand behielt, Wärme und dann Schweißausbruch in dieser Hand, während die rechte trocken blieb. Frl. Reichel (so) empfand die Wirkung von Kupfergeld so stark und nachhaltig, daß die Hand, die es hielt, noch nach 6 Stunden den eigenthümlichen Kupfergeruch mit allen seinen Widerwärtigkeiten an sich trug, der nur mit Seife weggewaschen werden konnte. — Das eigenthümlich pochende Gefühl, das stark odpositive Metalle in den Händen der Sensitiven erzeugen und das den Calor mordax der Nervenfranken und das Stechen des Schwefels parallelisirt, brachte der Frl. Reichel (165) am stärksten und auffallendsten das Kupfer hervor. Als ich die Frau Generalin von Augustin (65) bewogen hatte, in das Drahthemde zu schlüpfen, das von einer Kupferschraube umfangen war, bewirkte dieß eine so peinliche, lauwidrige Reaction auf sie, daß sie es nicht aushielt, sondern das Hemde wieder von sich warf, ehe ich einen Versuch damit zu machen Zeit fand. Hrn. Major Philippi (50) und Hrn. Fichtner (77) ist alles, was von Kupfer ist, vor allem peinlich. — Hr. von Offenheim (s) und Gustav Anschütz (35) finden das Kupfer überall lauwidrig, in ungleich höherem Grade als Silber oder andere Metalle. Frl. Maix (36) und Azmannsdorfer (1) fühlten Kupferblech heiß den ganzen Arm hinauf, mit starkem Klopfen (Toben) und Ameisenlaufen. Viele belehrende und in medicinischer Hinsicht bemerkenswerthe Thatsachen sammelte ich bei Frl. Zinkel (389). Theilweise habe ich es schon oben in dem Kapitel über das Magenweh und die Krämpfe mitgetheilt. Das Reinigen von einigen Stücken Kupfergeschirr (1035), oder vielmehr nur das Abtrocknen gereinigter Stücke wirkte so lauwidrig, drückend und Magenweh erzeugend auf sie, daß sie sich außer Stande sah, fortzuar beiten. Wenn sie zur Zeit der Katamenien in eine Küche kömmt, deren Wände mit Kupfergeschirr bekleidet sind, so wird ihr (1165) heiß und bange. Oeffnet sie Fenster und Thüren und bewirkt Luftzug, so ist das umsonst, die drückende Wärme im ganzen Raume hört nicht anf; sie muß hinweg, Magenweh steigt auf, und sie muß in einem andern Raume Erholung suchen. Dieß ist einzig Folge der odpositiven Ausstrahlungen der zahlreichen Kupfergeschirre. Noch stärker aber wirkt es auf sie, wenn es, statt an den Wänden zu hängen, am Boden umherliegt, und so statt von oben, nun von unten auf sie wirkt; vielleicht ist es hier nur die größere Nähe, in welche sie dabei zu den Gefäßen geräth; lange nachhaltigen Magenkrampf trug sie dann davon. Segar die bloße kupferne Einfassung eines Kochheerdes, wenn sie eine Zeitlang davor beschäftigt war, das sogenannte Herdbret, erzeugte ihr (1278) in den Tagen der Katamenien Mutterkrampf. Eine kupferne Wanne, die sie (198) von einem Gemach in das andere trug, rief Magenweh hervor. Ein andermal verursachte ihr (1608) dieselbe Verrichtung damit se starken Krampf in den Fingern beider Hände, daß sie das Gefäß, in dessen Handhaben ihre Finger starr verwickelt blieben, nicht mehr los zu bringen

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vermochte, bis erst nach einiger Zeit der Krampf durch fremde Hände gelöst wurde. Die Beschäftigung an den kupfernen Griffen eines Heizofens that dasselbe. Als ich einmal ihren linken Arm in einen mit Kupferdraht umwundenen Aermel steckte, ward sie (359) mir ohnmächtig. Es ist bemerkenswerth, daß solange sie sich mit eisernen und verzinnten Gefäßen beschäftigt (579), solche Uebel niemals eintreten, daß sie aber unverzüglich) sie befallen, sowie sie kupferne angreift. - Aehnlichen Beschwerden unterliegt Hr. Schiller (62), Frl. Bernazke (2), Blahusch (16), Zinkel-Baier (102), Ka= tharine Rupp (23). Wenn Lettere in großem kupfernem Gefäße für eine größere Anzahl Leute Speisen kochen mußte, so blieb sie, so oft es geschah, jedesmal die folgende Nacht schlaflos. Scheuerte sie Kupfergeschirre, so ging das Magenbrücken, das ihr die Kocharbeit verursacht hatte, in Magenweh und Krämpfe über. Frau von Littrow (3) vertrug nicht den Geruch von Kupfermünzen, der in ihrer Hand haftete, bis er weggewaschen wurde. — B. Lehrbaß (27) fühlt das Kupfer in seiner Widrigkeit selbst aus Silber und Gold heraus und war im Stande, nach dem bloßen Gefühle das stärker oder schwächer legirte anzugeben.

§. 1402. Wenn Frl. Zinkel (1589) Kupfer und Gold auf der linken Hand miteinander verglich, und zwar in wiederholten und abgeänderten Versuchen, die ich dießfalls mit ihr vornahm, so fand sie immer beide warm, und zwar das Gold jedesmal wärmer als das Kupfer, wie sie denn auch in der odchemischen Reihe das Gold dem positiven Pole näher rückte als das Kupfer. Es ist aber sehr merkwürdig und für die Beurtheilung odischphysiologischer Einflüsse wichtig, hier zu erfahren, daß das sogenannte Gruseln oder Prickeln, diese eigenthümliche Bewegung, welche odgleichnamige Körper so häufig in menschlichen Gliedern, besonders in Händen erzeugen, vom Kupfer weit stärker erzeugt wurden als vom Golde, und dadurch das Kupfer, obgleich niedriger auf der odpofitiven Skale, dennoch viel unangenehmer auf das sensitive Gefühl reagirte, als das Gold. Es erhellt hieraus, daß kein Parallelismus zwischen odischer Läue und Grufeln oder Prickeln, sondern eine entschiedene Divergenz stattfindet; daß dieses Gruseln, Stechen, Ameisenlaufen, Pam stigwerden, und wie diese verschiedenen Provinzialausdrücke in Deutschland hiefür alle heißen mögen, speci= fisch einzelnen Stoffen, vorzugsweise dem Kupfer, angehört, unabhängig von der Größe ihrer odpolaren Reactionen. Ich werde hierauf

zurückkommen.

§. 1403. Messing ist seiner Wirkung nach dem Kupfer in vielem ähnlich, doch gemäßigter. Hr. Schuler (120) fühlt es links lau, rechts kühl. — In seine meiste Berührungen mit den Sensitiven geräth es durch die Thürschnallen. Daß Friedrich Weidlich (*) eine solche nie anders anrührt, als unter Vermittlung seines dicken gefütterten Rockes, habe ich bei einer andern

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