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unverzüglich in odnegative um. Mit den Frl. Krüger (56), Azmannsdorfer (261) und Hrn. Klein (109. 110) wiederholte ich öfters diesen Versuch. Ich rieb mit ihnen die Röhren bald sanft, bald so nachdrücklich, daß sich Feuer auf den Reibungsstellen sehen ließ, Brenzgeruch sich verbreitete und reichliches Reibsel von den Röhren sich abstäubte; ich gab bald die reibende, bald die geriebene Röhre in ihre Hände; ich wandte bald die, bald die andere, bald beide meine Hände zum Neiben an; Alles dieses machte nur untergeordnete Unterschiede im Ergebnisse, die Reibung lieferte Wärme in die Hände der Sensitiven, viel wärmer, viel widriger, schmerzlicher in die Linke, als in die Rechte, in erstere mit Gruseln, Ameisenlaufen, Toben und den bekannten wurmartigen Empfindungen.

§. 1231. Lange Glasröhren rieb ich nur mit der Frl. Reichel (**) über einander; sie wurden sehr stark wärmegebend von ihr erfunden, an den Enden lauen Hauch aussendend.

§. 1232. Um diese Reibungsversuche, die etwas anstrengend für mich waren, bequemer verrichten zu können, und um bei mehr Geschwindigkeit der Bewegung weniger Druck anwenden zu müssen, ließ ich mir eine Art von Drechselstuhl bauen, in welchen ich Scheiben von verschiedenen Stoffen einseßen und durch Fußtritt mit beliebiger Geschwindigkeit umlaufen machen konnte. Gegen eine Scheibe von seinem Sandstein, einen Schleifstein, rieb ich nun mit vielen Sensitiven Federkiel dicke Eisendrähte und Kupferdrähte. Diese Personen sind die Frau Baronin von Natorp, die Gemahlin des Generals Freiherrn von Augustin (39), Baronin Isabelle von Tessedik (29), Frau Josephine Fenzl (34. 72), Frau Heintl (3), Cecilie Bauer (56), Johanna Anschütz (182), Kienesberger (139), Frl. Geraldini (10), ven Martius (*) zu München; Frl. Sophie Pauer (52), Sophie Claudius (19), Dorfer (59), Beyer (361), Glaser (49), Poppe (15), Kynast (21), welche Magenweh davon bekam; dann die Herren Med. Dr. Goldberg (13), Ritter von Sidorowicz (30), Delhez (72), Hütter (37), Schiller (106), Hochstetter (17), Schuler (110), Stephan Kollar (15), Kotschy (9. 66), Ritter von Perger (1), Graf Karl von Coronini (4), Superintendent Pauer (31), von Cevallos (21), Ritter von Rainer (22), Prof. Endlicher (29), Dr. Natterer (122), Obrist Arroquia (1), Großhändler Tirka (29), Klaiber (25. 36. 37), Vollmann (37), Weidlich (1236), Klein (74), Fichtner (30. 91), Summer (1), Dr. Löw (107), Sautter (3), Enter (84), Alois Zinkel (101), Dr. Manross (10), zwei ungenannte Herren aus den allerhöchsten Ständen (20) sämmtliche 48 Sensitive sprachen aus Einem Munde aus, daß sie den am Stein geriebenen Drahte alsbald warm, wierig, rechts erträglich bis kühl, links aber unbedingt lau, peinlich und nach Art eines Nücstrichs empfunden hatten.

§. 1233. Einen Versuch, Eisen auf Eisen zu reiben, führte ich mit Frl. Reichel (99) ab. Der Erfolg war kein anderer, als alle bisherigen.

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Auch hier wie überall, we Metalle zur Reibung verwandt wurden, steigerte fich die lauwidrige Empfindung höher als da, wo Holz angewendet worden war: die Erregung wurde lebhafter und besser geleitet.

§. 1234. Die einfachste Reibung, die Jedermann zur Hand liegt, ist die, daß man die nächste Kleiderbürste ergreift und damit irgend ein Geräth, ein Stuhlpolster, ein Kleid oder was immer abreibt. Als ich dieß die Frl. Zinkel (1613) mit der rechten Hand thun ließ, so fand sie daran weder Unangenehmes, noch irgend Besonderes; sie war dessen ohnehin gewöhnt. Ganz anders war es aber, als ich ihr die Bürste in die linke Hand gak. Als sie zwei bis drei Striche gemacht hatte, wollte sie nicht weiter fortfahren. Sie bekam davon sogleich heftige lauwidrige Reaktion in die Hand, die alsbald den ganzen Arm heraufstieg und ihr Magenweh erzeugte. — Dasselbe bat ich Frau von Littrow (") und erhielt von jeder Hand dieselbe Mittheilung. Ebenso von Frl. Zinkel-Baier (115), welcher die Führung der Bürste mit der linken Hand Magenweh und Brustbeklemmung verursachte. — Frau (93) und Herr Müller (54), welche beide von der nämlichen Peinlichkeit beim Gebrauche der Bürste in der linken Hand befallen wurden, nicht aber in der rechten. Frau Heintl (52), Hr. Leopolder (210), Ritter von Siemianowski (98), Schuler (118) empfanden links und rechts alle dieselben odischen Temperaturdifferenzen; ebenso Graf Karl von Coronini (") und Hr. Dr. Rabel (3).

§. 1235. Als ich diese Beobachtung gesichert hatte, gab ich der Frl. Zinkel (1612) ein gewöhnliches Abwischtuch in die Hand, womit man den Staub von den Zimmerfahrnissen abzuwischen pflegt. Sie konnte damit sehr gut in der rechten Hand die Geräthe überfahren; als ich sie es aber mit der linken Hand thun ließ, war sie sehr verwundert, wahrzunehmen, daß es nicht ging; lauwidrige Gefühle ergriffen ihre Hand und Arme und sie mußte den Versuch alsbald einstellen, da er ihr schon den Magen anzugreifen begann.

§. 1236. Nun ließ ich Frl. Zinkel (1610) beide Hände auf das Polster eines Stuhles legen und damit den Stuhl auf dem Boden hin- und herrücken; dasselbe that Hr. Schuler (19). Es trat in der rechten Hand schwache Kühle, in der linken aber lauwidrig rückstrichartige Empfindung ein. — Frl. Beyer (388) fand die odpositive Reaktion eines herumgerutschten Stuhls auf ihre linke Hand so stark und peinlich, daß sie sich weigerte, fortzufahren.

§. 1237. So kam ich denn wieder bei dem übelangeschriebenen Tischrücken an und seiner in die Augen fallenden Verwandtschaft mit den odischen Erscheinungen. Ich ließ die Frl. Zinkel (161) einen kleinen Tisch mit beiden Händen auf dem Zimmerboden in der Weise herumrutschen, wie dieß beim Tischrücken vorzugehen pflegt. Die Sensitive konnte nicht ermangeln, die odischen Reibungserscheinungen, wie sie unter allen Umständen sich kund geben, auch hier wahrzunehmen. In der That fühlte sie nichts Unangenehmes

in der rechten Hand, aber sogleich odpositive Reaktion in der linken rückstrichartig den ganzen Arm ergreifen. Der Tisch empfängt also, während er sich drehend auf dem Boden reibt, durch diese Reibung selbst odpo= sitive Ladung und dieß ist nicht ohne Einfluß auf das Phänomen des Tischrückens, wie man leicht ermißt.

§. 1238. Einen einfachen und niedlichen Versuch gibt jeder gewöhnliche Bleistift ab. Ich gab einen solchen der Frl. Zinkel (1346) in die rechte Hand und ließ sie damit Schriftzüge auf Papier führen, dabei etwas voll aufdrücken. Sie empfand tavon nichts merklich Odisches. Als ich ihr aber den Bleistift in die linke Hand gab und sie damit Striche über das Papier führen ließ, wurde ihr der Stift warm zwischen den Fingern und Gruseln bemächtigte sich der Hand. Als ich sie dieß ein Jahr später (1894) wiederholen ließ, gab es rechts deutlich Kühle, links lauwidriges Gruseln in den Fingerspitzen. Die Versuche stellte ich weiter mit Frl. Zinkel-Baier (9), Frau Heintl (59), Hrn. Richard Schuler (75), Sartorius (63), Klein (118) an und hatte bei allen denselben odpositiven Erfolg der Stiftsreibung.

§. 1239. Wenn die Reibung so stark wird, daß sie Späne auswirft, so hat man eine abgeänderte Form derselben. Dazu bediente ich mich einer gewöhnlichen Feile und führte sie über Holzstäbe, welche die Frl. Azmannsdorfer (260), Krüger (5), Frau Kienesberger (73) in der linken Hand hielten. Der Erfolg war dem bei der glatten Holzreibung ganz gleich; die Erste fühlte den Stab erst warm, dann heiß, dann tobend werden, mit jedesmaligen Remissionen, so oft ich zu feilen aufhörte; die Zweite Wärme mit Ameisenlaufen; die Dritte fand die Wärme vom Feilen etwas schwächer, als die von der glatten Reibung. Man hat dabei noch in Anschlag zu neh men, daß ich mit meiner rechten Hand feilte, welche für sich Kühle geben. mußte, und daß dennoch das Gefühl von Reibungswärme so vorschlug, daß die mit einfließende Kühle gar nicht wahrgenommen wurde. Stärker noch sprachen sich die Gegenfäße von lau und kühl aus, als ich mit Hrn. Klein (108) denselben Versuch mittelst einer Holzraspel austellte.

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§. 1240. Die Anwendung des Versuches auf wirkliches Metallfeilen stellte ich auf folgende Weise an. Ich spannte ein Stück Eisen von etwa 10 Zoll Länge horizontal in einen Schraubstock. An beiden hervorragenden Enden ließ ich es Hrn. Klein(107) in die Hände fassen und so erst eine Minute lange Gewöhnung nehmen. Es versteht sich wohl von selbst, daß der Stab in den Parallelen sich befand. Dann feilte ich ihn in der Mitte heftig mit einer etwas gröbern Schlichtfeile. Während ich dieß that, fühlte Hr. Klein in seiner linken Hand das Eisen an Wärme, in seiner Rechten an Kühle auffallend stark zunehmen. Die der Feilreibung zukommende Odentwicklung äußerte sich also an beiden Händen odpositiv.

§. 1241. Bis hieher hatte ich meist verschiedenartige Körper auf einander

gerieben. Um nun die Wirkung der Reibung ganz rein zu bekommen, änderte ich das Verfahren dahin ab, daß ich gleiche Körper in beiden Händen auf einander reiben ließ. Der. Frl. Zinkel (1556) gab ich zwei größere Stücke Zucker in die Hand und ließ sie dieselben mit den flachsten Seiten auf einander reiben. Es ist bekannt, daß geriebener Zucker im Dunkeln außerordentlich stark leuchtet und ich erwartete demzufolge ein nicht gewöhnliches Reibungsergebniß. Das fand sich aber nicht ein, wohl aber eine Wir kung, wie sie von andern ähnlichen Körpern erhalten wird, nämlich die linke Hand fühlte die Sensitive lauwidrig mit Gruseln, die rechte kühlig afficirt.

Ein andermal machte ich diesen Versuch mit Hrn. Richard Schuler (47), Leopolder (209) und seiner Tochter Martha (16); fie fanden beide die linke lau, die rechte kühl geworden, aber nicht anders, als von andern ähnlichen Körpern auch. Später gab ich in die Hände der Frl. Zinkel (1582) zwei größere Fichtenkohlen. Vor der Reibung wirkte die odnegative Kohle links kühl, rechts laulich. Als aber die Reibung beider Stücke an einander bewerkstelligt wurde, trat links bald Gruseln ein mit rückstrichartigen Empfindungen, rechts aber bildete sich Indifferenz. Die Reibung entwickelte also so stark positives Od, daß die schwächere negative Polarität der Kohle als Substanz bei weitem überschrien und nicht mehr wahrgenommen wurde. - Endlich ergriff ich zwei Stücke Kochsalz und ließ sie die Frl. Zinkel (1581) mit beiden Händen an einander reiben. Dieß ist ein stark odnegativer Körper und ungerieben empfand sie ihn auch links sehr fühl, rechts lauwidrig. Aber als sie beide Stücke an einander rieb, wurde die odpofitive Reibungswirkung so übermächtig, daß sie die natürliche Negativität des Salzes ganz überdeckte und für die Wahrnehmung verschwinden machte. Die Odentwicklung war bei diesem Reibungsversuche bedeutend stärker, als beim Zucker, und es deutet dieß darauf hin, daß die auffallend stärkere Lichterscheinung beim Zucker nicht auf Rechnung des Odes zu sehen ist, sondern wahrscheinlich doch der Elektricität zugehört. Diese Reibungsversuche hatten so stark auf Frl. Zinkel (1583) in odpositivem Sinne gewirkt, daß sie gleich darauf in starke Magenkrämpfe verfiel. In den Versuchen dieses Paragraphen war die Reibung ganz rein thätig, kein fremdes Gefäß, kein fremder Faktor war eingemengt, das Reibende und das Geriebene waren gleichmäßig in Anspruch genommen: überall gewahrten wir aber nur Aeußerungen von positivem Ode als Wirkung der Reibung.

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§. 1242. Hieher zähle ich dann auch noch das Zerreißen mancher Körper, solcher namentlich, die aus einem zusammenhängenden Gewebe bestehen. Wie bei geriebenem Zucker, Salz und Kohle die Theile durch Druck von einander getrennt werden, so ebenfalls bei Zerreißen durch Druck in anderer Richtung. Dem Frl. Martha Leopolder (167) gab ich einen Bogen Backpapier in beide Hände und ließ es sie langsam zerreißen. Während sie dieß

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verrichtete, fühlte sie die linke Hand lauwidrig, die rechte kühlig afficirt. Sie verglich dieß ganz mit der Empfindung, die ihr das Zuckerreiben verursacht hatte. Hr. Prälat Frhr. von Schindler (“), Hr. Schiller (43), Frau Heintl (59), Frl. Zinkel (1559), Zinkel-Baier (104), erhielten dabei lauwidriges Gruseln links, Kühle rechts. Herr Steiger (53) erklärte, daß ihm das Zerreißen von Papier stets durch Mark und Bein widerlich laufe. Hr. Sartorius (62) fand das Papierzerreißen zwischen beiden Händen links lauwidrig, rechts schwach kühlig. Ritter von Siemianowsky (106) und Hr. Richard Schuler (101) fühlte die Linke lauwidrig, prickelnd angeregt, die Rechte schwach kühl und fast indifferent. Hr. Leopolder (203) empfand dasselbe stärker, mit Gruseln links und Kühle rechts.Hr. Klein (198) fühlte dieselben Unterschiede stärker und schwächer, je nachdem er schneller oder langsamer an dem Papiere fortriß. - Leinwand zerrissen nur sehen zu sollen, war Hrn. Schuler (102), Hrn. Steiger (53), Frau von Beichich (") und Frl. Karhan (25) unerträglich.

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Ein einfach geringfügiges Papier kann man also nicht zerreißen, ohne das odische Dynamid positiv aufzurühren.

2) Tropfbar flüssige Körper.

§. 1243. Von den festen Körpern ging ich jetzt zu flüssigen über, und zwar vorzugsweise zu Wasser. Eine Glasflasche füllte ich halbvoll mit Wasser, und gab sie, gut verschlossen, zu verschiedenen Zeiten in die Hände von Sensitiven, mit der Aufgabe, sie zu schütteln und dabei auf mögliche odische Bewegungen Acht zu haben. Dem Hrn. Dr. Machold (89), Herrn Fichtner (119) und Frl. Zinkel (1402) gab ich eine solche Flasche in beide Hände zugleich, symmetrisch geordnet ließ ich sie dieselbe schütteln. Sie fanden, daß dieselbe während des Schüttelns auf ihre linke Hand laulich, auf ihre rechte kühlig wirkte. So wie sie die Flasche einige Augenblicke ruhig hielten, erzeugte sie ihnen umgekehrt links kühl, rechts laulich. Andern gab ich dieselbe Flasche abwechslungsweise in die linke, dann in die rechte Hand, so Herrn Dr. Natterer (68), Alfred Geraldini (23), Leopolder (95), Enter (7), Klein (5o), Frl. Josephine Geraldini (199), Beyer (345), Zinkel u. a. m. Wenn sie das Schütteln in der linken Hand verrichteten, so erregte die Flasche das Gefühl von Läue, wenn in der Rechten, so das der Kühle; immer also wurde durch das Schütteln des Wassers, durch die Reibung seiner Theile unter sich, positives Od erregt und zur Wahrnehmung gebracht.

§. 1244. Wenn das Schütteln des Wassers in sich solche Wirkung erzeugte, so wollte ich weiter prüfen, ob nicht vielleicht das bloße Fortrinnen des Wassers in einer Röhre, wo seine Theile beständig an einander, so wie an den Gefäßwänden sich reiben, hinreichen könnte, dasselbe hervorzubringen, ob nicht auf seinem bloßen einfachen Laufe das Wasser sich

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