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vor eine kleinere,

endlich vor eine größere Smee'sche Säule; Frau Kienesberger (3) vor 4, vor 8 und vor 16 Zinkkupferelemente; Frl. Krüger (114) vor 3, 6 und 16 Elemente durch Salzwasserfilze zur Säule verbunden: alle diese mannigfaltigen Versuche lieferten nur Ein Ergebniß: kühleres Gefühl in diejenige Hand, in welcher der vom Zink herkommende Polardraht lag, wärmeres Gefühl in die andere, welche den vom Kupfer oder vom Silber hergeleiteten hielt, gleichviel ob es die linke oder die rechte Hand seyn mochte.

§. 1187. Als ich alle diese zahlreichen Versuche zusammen gestellt hatte, fühlte ich mich von ihrem Ergebnisse nichts weniger als befriedigt, und zum erstenmale in dieser Untersuchung gewahrte ich mich mitten in einer scheinbaren Uebereinstimmung den größten Widersprüchen preisgegeben. Immer und überall sprach sich Zink kühl aus, die ihm gegenüberstehenden Metalle odlau. Diese Einstimmigkeit verstieß aber allenthalben gegen den Wechsel der Hände, wie gegen den Wechsel der elektrischen Polaritäten zwischen der ge= wöhnlichen Volta'schen Zinkkupfersäule und der Young-Smee'schen Anordnung. Dieß mußte mich auffordern, die Versuche theilweise zu revidiren, theilweise prüfend und controlirend abzuändern.

Ich gab zu dem Ende der Frl. Beyer (450), einer guten und genauen Hochsensitiven, beide Polardrähte einer sechspaarigen Smeesäule in beide Hände. Als sie Zink rechts, und Silber und damit den elektropositiven Pol links hatte, ward sie von Kopfschmerz ergriffen. Als ich die Reophoren in ihren Händen wechselte, also den elektropositiven Silberdraht in ihre rechte Hand und den Zink links gab, hörte das Kopfweh unverzüglich auf und sie ward dafür von Magenweh befallen. Dieß wiederholte sich bei jedem Wechsel des Versuchs. Es war also weder die eine noch die andere Haltung angenehm, sondern beide waren unangenehm, nur zwischen mehr oder minder unangenehm ließ sich etwa ein Unterschied angeben, je nachdem sie den Kopfschmerz oder den Magenschmerz empfindlicher finden mochte. In beiden Fällen hatte also rückstrichartig widrige Einwirkung auf sie statt. Frl. Poppe (4) fand an einer sechspaarigen Smeesäule den elektronegativen Zinkpoldraht in ihrer Rechten kühl, in ihrer Linken lau; gleich in mehreren Wiederholungen. Hr. Dr. Heinrich Löw (132) mit dem ich den Versuch aufmerksam vornahm und verschiedentlich wiederholte, fand an der Smeesäule an der rechten Hand den Zink kühl, gleichzeitig an der Linken das Silber laulich; wenn er die Polardrähte in den Händen wechselte, so fand er an der rechten Hand das Silber kühl, an der linken den Zink warm. Dieß Ergebniß entspricht nicht den elektrischen, sondern den rein metallischen, also stofflichen Verhältnissen, wo alle Metalle, als odpofitive Körper links warm, rechts kühl erscheinen müssen. Die so äußerst reizbare Frl. Maix (33) fand an ihrer linken, mit Salzwasser benetzten Hand, ein zusammengelöthetes

Zinkkupferelement an der Kupferseite berührt Ameisenlaufen geben und fast heiß anzufühlen; auf der Zinkseite fand sie es ebenfalls warm, aber bei weitem weniger als das Kupfer. Ließ ich sie ein gleich großes Stück Zink-prüfen, das aber nicht mit Kupfer in Berührung stand, so fand sie es kaum erkennbar oder gar nicht verschieden von dem mit dem Kupfer zusammengelötheten. Auch hier also machte sich das Metall zwar geltend, aber nur mit seinen einfach odischen Eigenschaften, nach welchen das Kupfer in der Positivität höher steht, als das Zink, die elektrischen Spannungs- und Strömungsverhältnisse schienen fast gar nicht ins Gewicht zu fallen.

Der Frl. Zinkel (1628) gab ich einen Quadratfuß zusammen gelöthetes Zinkkupferelement zur genauen und öfters wiederholten Befühlung. Zuerst faßte sie dasselbe mit der linken (odpositiven) Hand und legte bald zugleich den Daumen an Kupfer und die Zeigfinger auf Zink, bald die Finger an Kupfer und den Daumen an Zink; in beiden Fällen empfand sie das ganze Element warm nicht nur in der Hand, sondern bald den ganzen Arm hinauf und zunehmend so entschieden, daß es ihr bald Magenweh, Wurln und Krampf verursachte. Dabei wurde die Zinkseite immer als die mildere, weniger warme und erträglichere erkannt. Dann faßte sie (1629) das Element mit der rechten (odnegativen) Hand und zwar wieder, wie oben abwechslungsweise Finger und Daumen an Kupfer und an Zink zugleich anlegend; in beiden Fällen fand sie das gesaminte Element kühl und zuträglich, und zwar jedesmal kühler und zuträglicher von der Kupferseite her; hier war von Krampf keine Rede, wenn sie das Element auch längere Zeit festhielt. Man sieht, daß hier beide Metalle des Elements, jedes für sich, so wie das Element als Ganzes lediglich mit seinem metallodischen Unipolarwerthe wirkte und der elektrische Einfluß ganz unmerkbar blieb.

Als ich der Frl. Zinkel (1597) zu dessen Controle einen sechselementigen Smee'schen Apparat von drei Quadratfuß Silberfläche zu prüfen gab, so fand sie Silber links lau gruselnd, gleichzeitig Zink rechts kühl und umgekehrt: Silber rechts kühlig, gleichzeitig Zink links lau gruselnd, also vollkommen damit übereinstimmend.

Zum Ueberflusse machte ich diesen Versuch noch mittelst Durchleitung, indem ich mich selbst mit meinem Leibe in die Mitte zwischen die Fräulein Zinkel (130) und das Element stellte. Ich legte zu dem Ende meine rechte Hand in ihre linke, ließ sie davon kurze Gewöhnung nehmen, und faßte dann mit meiner linken das Element, indem ich meine Finger und Daumen an Kupfer und Zink zugleich anlegte. Nach fünf Sekunden empfand die Sensitive schon die durch meinen Leib sich hindurchleitende odische Metallreaktion und bei einem Verweilen in dieser Haltung wurden ihre Finger krampfhaft, bald ebenso das Ellbogengelenke, dann die Schulter, endlich

begann Krampf auch in ihrer rechten Hand und ich mußte abbrechen, um nicht auch den Magen davon ergriffen zu sehen. Dieser Versuch ist eine Bestätigung der Folgerung, die ich aus dem vorigen gezogen hatte, daß nämlich die odischen Wirkungen nicht auf Rechnung des Voltaschen Stromes, sondern auf die der odischen Metallpolarität zu sehen sind; denn bei diesem Durchleitungsversuche stand die Sensitive außerhalb der Strombahn und empfand doch die nämlichen Reaktionen, wie wenn sie innerhalb desselben eingeschoben worden war.

Sofort wiederholte ich die Prüfung sechspaariger kräftiger YoungSmeescher Säulen mit Frl. Zinkel (1365) zuerst im November 1851. Hielt sie den Polardraht vom Zinke links, den vom Silber rechts zwischen beneßten Fingern, so fand sie ersteren lauwidrig, rückstrichartig, letteren ange= nehm und kühlig. Umgekehrt, wenn sie Zink rechts und Silber links hatte, so fand sie jenen kühlig und diesen warm, Gruseln und Magenweh erzeugend. Dieser Versuch wurde mit aller Aufmerksamkeit im Mai 1853 mit der= selben (168) wiederholt und gab genau die nämlichen Erfolge.

Da sich auf diese Weise immer mehr befestigte, daß dieß kein durch elektrische Mitwirkung erzielter Effekt sey, sondern ein einfach metallischer, so stellte ich einige Controlversuche in der Weise an, daß ich der Fräulein Zinkel (1632, 1636) zwei Glasröhren in beide Hände gab und sie die beiden Polardrähte der letzteren Versuche darein fassen ließ. Dadurch waren sie in ihrer Hand zwar elektrisch isolirt, nicht aber edisch isolirt, da das Glas, wie ich gezeigt, ein guter Odleiter ist. So mußte sich nun herausstellen, was von odischer Sensation hiebei dem elektrischen, und was geschieden von ihm, dem Metalle an rein odischer Stoffwirkung bei obigem Versuche zukam. Da zeigte sich denn, daß das Gefühlsergebniß qualitativ ganz dasselbe war, mochten die Drähte nur mittelst Glasröhren, oder aber unmittelbar mit den Händen angefaßt werden; der ganze Unterschied war nur quantitativ, indem die Zwischenschiebung von Gläsern den Erfolg merklich schwächer machten, was seinen Grund einfach in dem vermehrten edischen Leitungswiderstand findet. Ob der elektrische Umlauf hergestellt oder unterbrochen war, war der Art der Wirkung nach gleichgültig. Er zählte folglich nicht mit als Faktor für die gefundenen verschiedenen Gefühlsergebnisse. Ohne Zweifel war er noch immer so schwach, daß er keine merkbare odische Erregung hervorzubringen vermochte, und wir müssen demnach die Ursache derselben lediglich in der odischen Polarität der Metalle suchen. Und da diese alle odpositiv sind, nach Verschiedenheit in stärkerem oder schwächerem Grade, so erklärt sich nun vollkommen, warum bei genauen Versuchen beide Metalle, Zink einerseits, wie Kupfer und Silber anderseits, links überall lau, rechts immer kühlig reagirten. Es erklärt sich ferner ebenso vollständig, warum Zink immer schwächer, Kupfer und Silber stets

stärker positiv wirkten, weil nämlich, wie ich späterhin beweisen werde, beide Letztere Metalle näher dem odpositiven Pole liegen als das Zink, somit links wärmer und rechts kühler wirken mußten, als letzteres. Weiter erklärt sich, warum Ketten, sowohl nach dem Voltaschen als nach dem Youngschen Systeme aufgebaut, überall gleiche Ergebnisse liefern mußten, ungeachtet ihre elektrischen Polwerthe zu den Metallen umgekehrt sich verhielten. Endlich erklärt sich, warum in den früheren Versuchen, wenn ich Kupfer und Zink zugleich von den Fingern der linken Hand befühlen ließ, Kupfer warm, Zink kühl genannt wurde; meine Fragen waren nämlich immer so gestellt: „welche Seite des Zinkkupferelements erscheint Ihnen lauer oder kühler?" Da mußte denn immer das stärker odpositive Kupfer in der positiven Linken vor dem Zinke den Vorrang erhalten und dieser relativ kühl erscheinen, wenn er auch absolut lau empfunden wurde.

§. 1188. Wenn aber auch dieß alles sich solchergestalt aufgehellt hat, so bleibt dennoch die Hauptfrage, welche alle diese Untersuchungen herbeiführte, unbeantwortet: warum nämlich der elektrische Reibungsstrom, wenn positiv, bisweilen auf beiden Armen kühl, wenn negativ, bisweilen auf beiden Armen lau empfunden wird, so wie warum das Zink auch an der rechten Hand kühler sich anfühlt, als das an odischer Positivität höher stehende Kupfer? Wenn hier nicht Untersuchungsfehler von mir begangen worden sind, deren ich mir nicht bewußt bin, so liegen in der innern Natur dieser Verhältnisse noch Umstände verborgen, die nur durch künftige tiefere Forschungen aufgedeckt werden können und die das ergänzen müssen, was hier mangelt.

§. 1189. Bei diesen Arbeiten dürfen einige Vorsichtsmaßregeln nicht übersehen werden, ohne welche leicht Irrungen entstehen. Als ich mit Frau Kienesberger (272), Frl. Zinkel (58) u. a. Voltasche Elemente und Säulen prüfte, erhielt ich öfters sich einander widersprechende Ergebnisse. Man ist, wo man solche nicht versteht, gewöhnlich gleich bei der Hand, sie ungenauer Auffassung der Sensitiven beizumessen. Von dieser Krankheit der Physiker bin ich geheilt, seit ich erkennen gelernt habe, daß viel öfter ich durch Nichtverständniß der Erscheinungen mich, als die Sensitiven in ihren Empfindungen sich geirrt haben. Ich suchte also nach, wo die hin- und herschwankenden Angaben jener Frauen ihren Grund haben konnten. Da fam ich denn auf die Beobachtung, daß es ganz und gar nicht gleichgültig war, wie dieselbe die Polardrähte in ihre Hände gefaßt hatten. Wenn nämlich die Drähte so in die Hand genommen wurden, daß sie und die darin sich bewegenden Kräfte von den Fingerspitzen aufwärts gegen die Hand und den Arm liefen, so war der Effekt merklich modificirt in Vergleich mit dem, wenn die Drähte von oben beim Handgelenke eine mündeten und mit ihren Spizen bei den Fingerspißen herauskamen, d. i, wenn sie mit den Händen parallel abwärts oder parallel aufwärts liefen,

Eine andere Variante war weiter die, wenn die Drähte quer in die Hand genommen wurden und hier unterschied sich wieder, ob sie quer aufwärts gelegt waren oder quer abwärts; aufwärts nämlich, wenn sie beim Kleinfingerrande herein und beim Daumen hinaus gerichtet waren, abwärts aber, wenn die Drahtenden beim Daumen in die Hand herein. und mit den Spigen beim Kleinfingerrande wieder hinausgingen. Dieß lettere war die Haltung, welche die reinsten Resultate gab und deren ich mich in allen voranstehenden Versuchen bediente. Diese Unterschiede beruhen auf denselben Gründen, die ich oben bei den Händelagen auseinander gesetzt habe und die nirgends außer Acht gelassen werden dürfen.

§. 1190. Eine andere Vorsichtsmaßregel, auf welche geachtet werden. muß, besteht darin, daß die sensitive Person, welche die Zuleitungsdrähte in den Händen hält, diese nicht schließen, nicht die Finger zur Faust einrollen darf (Azmannsdorfer (373))., Geschieht dieß, so treten die Umstände ein, welche ich oben §. 208. 209 angegeben habe; die zurückgeschlagenen Fingerspißen wirken häufend, rückstrichartig, Lauwidrigkeiten erzeugend auf Hände und Arme und stören die Reinheit des Ergebnisses. Die Drähte müssen also in offenen Händen oder zwischen Fingerspitzen gehalten werden.

§. 1191. Es müssen ferner die Drähte, besonders falls es Eisendrähte find, in den magnetischen Parallelen gehalten werden, sonst influirt der Erdmagnetismus auf die Ergebnisse. Daß die beobachtende Person normal in Nordsüdstellung sich befinden muß, daran werde ich kaum erinnern dürfen.

§. 1192. Da die odische Wirkung, die jeder der Zuleitungsdrähte auf beiden Seiten des Leibes hervorbringt, ein und dieselbe ist, so könnte es dadurch einigermaßen zweifelhaft werden, wie die Drähte in den Händen oder an den menschlichen Seiten überhaupt zu liegen haben, um die Paarung mit denselben gleichnamig óder ungleichnamig zu machen. Einige Beobachtungen, die ich in dieser Hinsicht gesammelt habe, geben uns jedoch deutliche Fingerzeige. Oben habe ich ähnliches vom Reibungsstrom angegeben, hier nur vom Hydroelektrischen. Frl. Maix (146) fand, daß die Wirkung einzelner Elemente, wie ganzer Säulen immer dann am stärksten, am reinsten und klarsten auf sie war, wenn die Zinkseite mit ihrer linken, das Kupfer aber mit ihrer rechten Hand verbunden war. Umgekehrt war sie getrübt, unruhig und schwächer. Diese Sprache ist für den Kenner gut zu verstehen. Hr. Gustav Anschütz (110) gewahrte, daß die warm auf ihn einwirkenden Kupfer- oder Silberpole viel wärmer auf seiner Linken erzeug ten, als auf seiner Rechten. Dieß besagt dasselbe, was Frl. Maix erfannte. Frl. Aßmannsdorfer (13) nannte es behaglich und angenehm, wenn von einem Smee'schen Elemente der Zinkpol auf ihre linke, der Silberpol

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