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Wie schwach das Kupfer auch reagirte, so übertraf es doch bei weitem das Blei.

7) Das Gold, als gutes Goldpapier. In der linken Hand (246) gehalten. Nach einigem Zuwarten, Ziehen, erst in der linken Hand, dann stärker in rechter Hand und Arm, sofort fliegend da und dort schwach. Nur kurzes Nachziehen.

In der Rechten (25) erschien das Ziehen und Zucken schneller, lebhafter und stärker in Hand und Vorderarm, dann im linken Arme, dann bildete sich ein concentrisches, eigenthümliches Zusammenzichen beim sogenannten Geäder. Schwere in beiden Händen.

Zwischen beiden Händen (2), Ziehen erst links, dann rechts an den Händen, springend zwischen beiden da und dort, aber immer stärker links, Beängstigung und Herzklopfen schwach.

Gold überhaupt wenig stärker als Kupfer.

d) Das Silber in Platten. In der linken Hand (40) gehalten gab es alsbald schmerzliches Ziehen im linken Vorderarme, dann im rechten Vorderarme, sofort im rechten Handgelenke, neben fliegendem Herumhüpfen in diesen Gliedern, Durchziehen durch den Kopf. Schwere in den Armen.

In der rechten Hand (") gehalten: Schmerz fliegend in Arm und Kepf, aber viel schwächer, als in dem leßten Versuche. Ziehen und Schwere verhältnißmäßig stark im ganzen Oberleibe, in Brust, Schultern, Herz, ziem lich unangenehm. Lange Nachdauer im Arme.

Zwischen beiden Händen (39). Schmerz in linken Fingern, im linken Vorderarme, rechten Oberarme, linken Vorderarme. Ziehen durch die Brust und die Ohren, beides von links nach rechts, gleich einem Strömen, fliegenter Schmerz da und dort herum, so stark, daß er die Empfindung des Ziehens übertäubt, so daß es während seiner Dauer nicht wahrgenommen. werden kann. Ziehen ist dabei wie allgemeines schmerzliches Gefühl fortdauernd gegenwärtig. Schwere so stark, daß sie auf den Schooß festgebundenen Händen gleicht, die nicht aufgehoben werden können.

Das Silber geht an odischer Energie hier den bisher genannten Metallen weit voran. Es wird aber seinerseits wieder übertroffen von

e) dem Zinke (42). In der Linken gehalten gibt es sogleich Schmerz im linken Vorderarme, dann im rechten Oberarme, im Schenkel, im Gesichte, an den Schläfen, alles sehr stark. Ziehen, Zucken und Schwere gleichzeitig. In der Rechten: Ziehen im rechten Arme, wie Durchströmung von einer wärmlichen Luft, Schmerz im rechten Vorderarme, in den Ohren, im Kopfe, im linken Handgelenke, in beiden Oberarmen, alles nicht stärker, wohl aber häufiger als bei der Haltung in linker Hand. Schwere in beiden Armen.

Zwischen beiden Händen: Schmerz im rechten Vorderarme, in der

Brust, im linken Arme, Kopfschmerz, fliegender Schmerz ziehend da und dort im raschen Wechsel. Schwere in beiden Armen.

Das Zink ergibt sich als das am stärksten wirkende unter allen versuchten Metallen.

§. 908. Diesen odpositiven Stoffen wollte ich einen stark negativen gegenüber stellen und wählte dazu

den Schwefel. In ihrer linken Hand (2) gehalten gab er vorzugsweise sogleich im linken Arm; dann im rechten; sofort im rechten Handgelenke, und dann wieder, wie rechts beim Golde, hier aber links ein eigenthümliches concentrisches Zusammenziehen und Einschnüren beim Geäder, auf der Breitseite des inneren Vorderarmes, ein Gefühl, über welches sich in ähnlichen Fällen oftmals die hochsensitive Angelika Sturmann beklagte. Schwere in dieser Hand. Dann starke Herzbeklemmung, die Schläge desselben nicht schneller, aber stärker, lebhafter, beängstigt, wie wenn das Herz an-schwellte. Beständig waren alle ziehenden Schmerzen stärker in der leeren rechten Hand, als in der den Schwefel haltenden Linken.

In der rechten Hand (2) gehalten: Ziehen nach einander im rech ten Vorderarme; im linken Oberarme; im rechten Vorderarme, im linken Handgelenke und sofort beständig hin und herspringend; schwächer, als wenn der Schwefel in der linken gehalten wurde. Schwere links, aber Herzschlag ruhig.

Zwischen beiden Händen (22. 38) gehalten: gleich nach dem Ergreifen stellten sich in beiden Händen, Handgelenken, Armen, Armgelenken bis zur Schulter dieselben Empfindungen von Ziehen, Zucken und Stechen, bald da, bald dort, nachlassend, verschwindend und wiederkehrend, alles zuerst links ein, mit einzelnen Stichen in Daumen und Mittelfinger, fast so stark, als sie auf einem frischgeschlagenen Electrophorkuchen auf den Fingerknöcheln empfunden werden. Alles stärker in der rechten Hand als in der linken. Dabei Schwere in beiden Armen, Schmerz bis zu Kopfweh steigend und langdauernden Nachschmerz.

Der Schwefel ist, wie man sieht, der stärkstwirkende unter diesen Körpern, aber im Wesentlichen, obgleich ihnen odpolar entgegengesett, nicht sehr von ihnen verschieden. - Man kann es darum vielleicht mißbilligen, daß ich diesen Empfindungen hier mehrere Blätter geopfert habe; allein ich wollte so viele genaue Beobachtungen von einem sichern Zeugen in einem Gegenstande nicht verloren gehen lassen, der vielleicht nicht von vorragender Bedeutung ist, auf den man aber im Umgange mit Sensitiven häufig stößt und der einigermaßen erledigt seyn mußte, wenn man nicht alle Augenblicke an ihm hängen bleiben wollte.

§. 909. Vergleicht man nun Schwefel und Gold hier in ihren Wirkungen mit einander (26), so sieht man, daß, in der linken Hand gehalten, der erstere viel stärker reagirte als in der Rechten; daß dagegen

in der rechten Hand gehalten, das letztere viel stärker wirkte, als in der Linken gehalten; daß folglich beide Stoffe in der Art der Wirksamkeit sich ziemlich ähnlich waren, aber in umgekehrter Richtung der Hände, das ist mit umgekehrter Polarität. Und da sie selbst entgegengesett polar find, so controlirt sich dadurch die Genauigkeit der Versuche. Vergleicht man Schwefel mit Silber, so stellt sich heraus, daß der Erstere mehr Schmerz und weniger Schwere, als letzteres erzeugt, das sich umgekehrt verhält.

§. 910. Diese Gefühle gehen jedoch bald verloren durch Gewöh nung (2), durch Verladung und vielleicht auch durch baldige Abnüßung der Nervenreizbarkeit dafür. Wenn meine Techter Gold oder Schwefel, oder was immer von diesen einfachen Substanzen längere Zeit in der Hand behielt, so verminderte sich die Stärke des Ziehens und Zuckens allmälig. Die nachfolgenden Actionen wurden immer schwächer, die Pausen länger. Nach einiger Zeit blieb nichts mehr übrig, als das Schweregefühl in den Armen, das ohne Zweifel nach längerer Zeit ebenfalls verschwunden seyn. würde. Schon die Versuche durfte ich mit derselben Sensitiven nicht zu lange fortsetzen (36), weil bald das Wahrnehmungsvermögen für die erzeugten Gefühle nachließ.

§. 911. Die Beängstigung ist eine in den sensitiven Hergängen nur zu oft vorkommende Erscheinung, deren Quelle gründlich zu erforschen wohl der Mühe werth wäre. Meine Tochter (27) verglich die Empfindungen, die aus dem Contacte der ihr hier dargebotenen Gegenstände hervorgingen, in ihrer Wirkung auf ihr ganzes Wesen genau mit dem Zustande, in den man sich verseht fühle, wenn man vor irgend einem bevorstehenden Begebnisse Angst habe, oder wenn man lange in banger Erwartung vor etwas Unangenehmen stehe. Sie meinte geradezu, daß bei der vollkommenen Uebereinstimmung jener physischen und dieser moralischen Zustände irgend ein gemeinsames Agens beiden zu Grunde liegen müsse. Soweit läßt sich die Sache nun von meinem Standpunkte aus nicht verfolgen, aber immerhin läßt sich denken, daß wenn eine physische Einwirkung auf das Herz, seinen Blutzuflußz und seine Pulsation durch odische Kraftentwicklung möglich ist, diese evenso gut auf bloß physischem Wege, wie wir hier gethan, als auf geistigem zu Stande gebracht werden kann, da wir bald sehen werden, in wie nahem Causalverbande Gemüthsbewegungen mit den Odbewegungen stehen.

§. 912. Dieß Ziehen und Zucken, mit seinem Stechen und Schwerwerden, seinem Herzklopfen und seinen eigenthümlichen Beängstigungen, seinem Kopfweh, Brustbeklemmungen, Ohrensaufen und Nackenschmerz gehört zu den heiflichsten Gegenständen der odischen Untersuchungen. Sie bleiben wenig beachtet, weil sie flüchtig und vergänglich sind; sie fallen mehr lästig als schwer, weil sie bald weichen; sie vermengen sich mit andern Peinlichkeiten der Sensitiven und es ist deßwegen schwierig, sie zu isoliven und für sich,

ohne Verwicklung der Untersuchung zu unterwerfen. Aber eben weil sie auf solche Weise andere Forschungen verunreinigen, sie verwickeln und erschweren, habe ich geglaubt, ihnen besondere Aufmerksamkeit widmen und sie zum Gegenstande eigens auf sie gerichteter Nachforschungen machen zu müssen. Durch die gewonnenen nähern Kenntnisse davon sind wir nun nicht bloß vermögend, ihr zufälliges Auftreten zu beurtheilen, sondern auch im Stand, sie willkürlich und künstlich sowohl zu erzeugen, als wieder aufzuhehen.

§. 913. Blicken wir einen Augenblick zurück, um die erörterten Thatfachen in gedrängter Zusammenstellung noch einmal an uns vorübergehen zu lassen, so erscheint das Ziehen und Zucken bei Sensitiven

1) wenn ein Metall, Messing, Eisen, Blei, Kupfer, Gold, Silber, Zink, entweder mit Einer Hand, der linken oder der rechten fest= gehalten wird, oder auch

2) wenn dieß mit einem Stück Schwefel geschieht; oder

3) wenn diese Gegenstände mit beiden Händen zugleich ergriffen und zwischen ihnen festgehalten werden;

4) wenn mit beiden Händen die ungleichnamigen Pole eines Stahlmagnets ergriffen werden; oder

5) wenn auf gleiche Weise die gleichnamigen Pole erfaßt und festgehalten werden;

6) wenn ebenso Krystallpole entweder mit den Händen ungleichnamig, oder auch, wenn sie gleichnamig belegt werden;

7) wenn Menschen einander gleichnamige oder auch ungleichnamige Hände Darreichen;

8) wenn Ein Mensch seine beiden Hände in einander faltet; oder endlich 9) wenu nur an ein und derselben Hand die Finger umgeschlagen werden.

In allen diesen Fällen zeigt sich in mancherlei Abänderungen von Stärke, Menge, Ausdruck, Zeitbedarf und Ordnung dieß Ziehen und Zucken mit seinen Angehängen von Beängstigung, starkem Herzschlage, Schwere u. s. f. Es zeigt sich unter positiver und unter negativer Einwirkung so gut, wie unter beiden zugleich; unter einer Durchströmung ebenso, wie unter einer einseitigen Odladung; und somit ersehen wir zum

Schlusse:

daß das Ziehen und Zucken sammt Zugehörde nichts anderes ist, als eine Art künstlich erzeugten, lokal und momentan krankhaften Zustandes von menschlichen Gliedern, hervorgebracht durch eine darin eingeleitete mehr oder minder starke Odbe wegung. Die dadurch bewirkten Störungen im natürlichen odischen Gleichgewichte und sofort in den Nerven empfinden die Sensitiven als Ziehen, Zucken, Schwergefühl, Beängstigung, dumpfem Herzschlag u. a. m.

d) Haarschmerz.

§. 914. Wenn die Atmosphäre gewitterschwanger wird, so bekommen manche Sensitive, namentlich Frau Johanna Anschütz (151) einen eigenthümlichen Schmerz in den Haarbulben, so daß jedes einzelne Haar fühlbar und empfindlich wird. Dieß dauert viele Stunden lange höchst peinlich fort und hört sogleich auf, sowie ein Gewitter sich entladen hat. Es ist dabei nicht nothwendig, daß dasselbe ihr gegenwärtig oder auch nur in ihrer Nähe ausgebrochen sey. Es braucht nicht einmal wahrnehmbar zu seyn; vielmehr genügt, wenn es auch in andern Ländern zur Entwicklung gekommen, daß nur die Atmosphäre in ihren dynamidischen Zuständen diejenige Umstimmung erlitten hat, welche die Folge von Gewitterausbrüchen zu seyn pflegt. Es ist also der positive Zustand der Luft, der den Haarschmerz erzeugt und der negative, oder doch gemindert positive, der herabgestimmte, der ihn unverzüglich heilt. Daß diese Erscheinung, wenn sie nicht rein odisch seyn sollte, doch in engster Complikation mit odischen Verhältnissen steht, muß ich aus der Analogie mit allen Zuständen der Sensitiven vor und nach Gewittern schließen, und dieß Uebelbefinden hier aufnehmen, wenn ich auch noch nicht Gelegenheit hatte, es selbst zu behandeln.

e) Der Gesichtsschmerz.

§. 915. Dieß nervöse Leiden verfolgt die Frau Kienesberger (284). Sie litt in jüngern Jahren heftig daran; jezt ist sie zwar geheilt, doch bedarf es nur geringer Anlässe, um wieder Anwandlungen davon zu wecken. Dazu reicht unter Anderem die Nähe irgend einer größern Metallmasse hin. So saß sie bei mir in der Dunkelfammer nahe bei einem Tische, auf welchem ich eine große und schwere Schüssel von chemisch reinem Zinn stehen hatte. Ohne sie noch zu sehen, bemerkte sie mir, daß in ihrer Nähe etwas Schweres von Metall sich befinden müsse, sie empfinde Anmahnungen von Gesichtsschmerz. Die Schüssel war auf zwei Armlängen von ihr entfernt. Auch Eisenstücke, Bleimassen u. dgl. haben gleichen Einfluß auf sie. Später erfuhr ich noch von einer Menge von Dingen, welche sie nicht verträgt und die ihr (826), wenn sie sie genießt, einathmet, riecht, oder sonst wie in Berührung mit ihnen tritt, neben anderem Uebel, das sie ihr verursachen, Reizwirkungen auf Gesichtsschmerz bei ihr ausüben. Solche sind Kaffee, Thee, Holderthee, Tabaksgeruch, Blaukchl, Mohn, Datura, Cynoglossum, Hyoschamusgeruch, China, Ammoniak, Abtrittsgeruch, Opium, kurz alle Dinge, welche basischer d. i. odpositiver Natur sind.

Der Gesichtsschmerz wird also unter anderm aufgereizt

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