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die positiven genSüdpole in ihrer rechten, so glaubte sie noch immer keine Empfindung davon zu gewahren. Als ich aber die Stäbe in ihren Händen umkehrte, die genNordpole also in ihre rechte Faust brachte, fühlte sie sich kald von Magenweh befallen. Ich kehrte nun die Stäbe wieder um und sogleich hörte das Magenweh wieder auf. Diesen Angriff auf den Magen konnte ich so eft herbeirufen und wieder vertreiben, als es uns gefiel, immer brachte ihn diejenige Lage der Magnetstäbe hervor, wo der negative Pol auf der rechten Seite lag. Der Frau von Tessedik (1) gab ich einen fünfblättrigen Hufeisenmagnet in die Hände, mit der Aufgabe, sie auf die Pole zu legen. Dieser stärkere Stahl nun wurde empfunden, und sie vertrug ihn mit Behagen, wenn auf dem negativen genNordpole ihre Linke, auf dem positiven genSüdpole ihre Rechte lag. Die umgekehrte Lage wurde Läue und Peinlichkeit hervorbringend und für widerlich erklärt. Hrn. Buchhändler Eduard Hütter (1), der einen einfachen Stab nur schwach empfand, gab ich ein dreiblättriges Hufeisen; jezt fühlte er in der linken Hand den gen Nordpol kühl, in der rechten den genSüdpol ebenso; kehrte ich ihm aber die Pele um, so fiel ihm die Anordnung lästig und verursachte ihm den Eintritt von Kopfschmerz.

Frl. Dorfer (6), Kynast (54), Weigand (12), Nather (9), Fräulein von Weigelsberg (2), Frau Baronin von Natorp (3), Frau Johanna Anschütz (33), Hr. Professor Rösner (2), Dr. Nied (53), Hütter (*), Delhez (119), Klaiber (38), Mauch (2) und Weidlich (*) fanden es alle angenehm, wenn sie einen eine Spanne langen Magnetstab in der linken Faust mit dem genNordpel, in der rechten mit dem genSüdpol zu fassen bekamen. Die umgekehrte Haltung fanden sie unangenehm und bedrückend. Frl. Glaser (50) erklärt dasselbe von einer nur fingerlangen Nadel; Hr. Gustav Anschütz (217) dagegen von einem beiläufig 5 Fuß langen Magnetstab, an dessen Ende ich seine beiden Hände brachte. Die widersinnige Lage, wenn nämlich der genSüdpol in seiner Linken und der genNordpol in seiner Rechten sich befand, verursachte ihm Magenweh und andere Pein. — Hr. Sebastian Zinkel (35) fand die Lage mit der linken Faust am genNordpole ebenfalls behaglich, die umgekehrte aber so peinlich, daß sie ihm bis in den Magen beschwerlich fiel.

Der blinde Tischler Bollmann (63) fand den genNordpol in seiner Linken, den genSüdpol in seiner Rechten kühlig angenehm, die umgekehrte Haltung brachte ihm Brustbeklemmungen und versette ihn in Beängstigung. Frau Kienesberger (203) machte anfangs falsche Angaben; als ich aber die Vorsicht gebrauchte, nach jeder Prüfung ihr den Magnet wegzunehmen und eine fleine Pause zur Herstellung des odischen Gleichgewichts in ihren Händen zu machen, fielen ihre Aussprüche immer aus, wie die Vorangehenden.Hr. Dr. Med. Nick (53) fand die Lage, wo der genNordpol in seiner Linken liegt, sehr angenehm fühlig, die umgekehrte versette ihn in einen Zustand von Völle, Läue und beengender Bein. Dem Friedrich Weidlich ("") legte ich einen handlangen

Magnetstab in die linke Hand; wenn der genNordpol oben am Armgelenke und der genSüdpol an den Fingerspitzen lag, so war es ihm genehm; kehrte ich den Stab um, so behielt er ihn nicht in der Hand, sondern gab ihn mir gleich zurück als lauwidrig und die Hand verstimmend; legte ich ihm nun den Stab in die rechte Hand, so ertrug er es nur, wenn der gen= Nordpol an der Spize, der genSüdpol aber am Handgelenk sich befand; die umgekehrte Lage des Stabes duldete er nicht. Frl. Nather (93) und Weigand (59) erprobten denselben Versuch; ich hatte den Stabmagnet in allerlei Richtungen in ihre Hände gelegt. Sie ertrugen ihn aber nur dann einige Zeit ruhig, wenn in der Linken der genNordpol oben am Handgelenke, der genSüdpol unten an den Fingerspitzen lag, umgekehrt dasselbe in der Rechten. Keine von beiden Lagen durfte aber andauern, weil jedesmal Kopfweh begann. Frl. Beyer (69) gab in meiner Gegenwart ihr Arzt, Hr. Dr. Blaß, zwei Magnetstäbe in beide Hände; in die Linke gab er ihr den genNordpel des Einen, in die Rechte den genSüdpol des Andern. So hielt sie beide ziemlich lange mit allem Behagen. Als er ihr aber die Pole in den Händen umkehrte, warf sie die Stäbe unverzüglich vor sich und erklärte sie für lauwidrig, heißmachend und peinigend. Ich habe hier überall die eigenen Worte der Sensitiven, wie sie in meinen Tagebüchern aufgezeichnet sind, beizubehalten gesucht.

§. 61. Allenthalben, in allen diesen Versuchen ohne Ausnahme, haben sämmtliche Sensitive, Gesunde wie Kränkliche, sich dahin erklärt, daß sie angenehme und kühlige Gefühle nur vom genNordpole empfangen, wenn er in ihrer linken Hand sich befinde, während der genSüdpol ähnliche, jedoch schwächere gleichzeitig in der Rechten erzeuge; daß die umgekehrte Lage der Pele, wo der genSüdpol in die Linke, der genNordpol in die rechte Hand komme, lan, warm, heiß, widrig, Kopfschmerz, Magenweh, Brustbeklemmung, Peinlichkeiten, Beängstigungen erzeuge, die unerträglich werden, wenn sie andauern; daß in Einer Hand allein entlang liegend, ein Stab in der linken den genNordpol oben, in der rechten unten haben müsse, um_angenehm zu seyn, umgekehrt aber lauwidrig werde: alles mehr als dreißigfache Wiederholungen von dem, was wortgenau ebenso (Dyn. §. 226.) schon Frl. Mair gesagt hatte, und zwar ohne einen einzigen Widerspruch. Ich wünsche nun den Zweiflern damit Genüge gethan zu haben, mehr Beweismittel von der Genauigkeit der vorgeführten Thatsachen würden keinen Zweck mehr haben.

§. 62. Aus den früheren, in den „Dynamiden" mitgetheilten Untersuchungen wissen wir, daß nur derjenige Magnetpol auf der linken Hand kühl und angenehm empfunden wird, welcher auf der Boussole gegen Nord zeigt, also unser genNordpol. Wir wissen aber auch, daß diese wohlfühle Empfindung auf der Linken nur von ihr polar entgegengeseztem Ode erregt wird. So folgt also, daß die Hand, welche von dem negativen genNordpol

des Magnets kühl erregt wird, umgekehrt odisch, d. h. daß die linke Hand odpositiv und sofort aus denselben Gründen die rechte Hand umgekehrt, also odnegativ ist. (Werth der Magnetpole, fiche Dynamide §. 278.)

Vergleichung der Krystalle mit den Händen.

§. 63. Auch über die Krystalle muß ich diese Beweisführung ausdehnen, indem ich dem §. 229 der Dynamide, in welchem ich mich nur mit Frl. Mair beschäftigt, hier die breite Basis von ein paar Dußend Versuchen und neuen Zeugschaften in allerlei Varianten unterlege.

Einen spannenlangen Gypskrystall, oder einen doppelt so langen, oder einen drei Spannen langen Fasergyps, oder einen 1, Spannen langen Bergkrystall gab ich innerhalb zehn Jahren zu verschiedenen Zeiten in die Hände der Frl. Dorfer (70), Glaser (34), Beyer (264), Kynast (5), Krüger (*), Zinkel (108), Hermine Fenzl (24), Nather 89. **), dann der Frauen Johanna Anschütz (3), Kienesberger (9), von Varady (2), der Herren Superintendent Pauer (27), Delhez (120), Mauch (29), Dr. Nied (54), Custos Kollar ('), Ste phan Kollar (10), endlich des blinden Vollmann (64), des Klaiber (39), und Friedrich Weidlich (9°o). Alle diese Personen faßten die verschiedenen Krystalle so in die Faust beider Hände, daß die eine Hand den einen Pol, die andere den andern Pol zugleich einschloßz. Alle fanden, daß die Krystalle nur dann mit Behagen und Kühlegefühl zwischen den Händen zu halten seyen, wenn dasjenige Ende, welches beim Striche über die linke Hand vorzugsweise kühl gebe, das ist also der negative Pol, in derselben linken Fauft sich befinde, während der andere positive von der rechten Hand gefaßt sey. Umgekehrt erklärten sie alle die Lage widerlich, Lauwärme gebend, und gewissermaßen ekelhaft. Vom Bergkrystalle geben sie einstimmig die Wirkung als schwächer an, denn von Gypsspath. Mit Frau Kienesberger (69. 202), Frl. Glaser (34. 50) und Frl. von Weigelsberg (26. 27) wurde der Versuch mehrmal zu verschiedenen Zeiten gemacht. Frl. Zinkel (3), bei oftmal und mit verschiedenen Abänderungen und mit mehreren Krystallen wiederholten Versuchen, gab immer den nämlichen Ausspruch, wie alle andern; bei der verkehrten Lage der Krystalle aber, den negativen Pol in der rechten Hand, klagte sie über Ziehen, Ameisenlaufen und Peinlichkeit den Arm hinauf bis in die Schulter. Auch Frl. Azmannsdorfer (104) bestätigte die einstimmigen Zeugnisse ihrer Vorgänger sowohl für regelmäßige einzelne Gypskrystalle, als für eine parallele Anhäufung derselben in einem Fasergypse (20), so wie für mehrere größere und kleinere Bergkrystalle von 1⁄2 bis zu 50 Pfund Schwere.

§. 64. Der Frl. Dorfer (1) legte ich einen großen Gottharder Bergkrystall so vor, daß sie denselben nicht unmittelbar berühren, sondern nur die Fingerspitzen ihrer beiden Hände an die beiden Pole annähern durfte. Das Ergebniß war, wie ich voraussehen konnte, kein anderes, als es nachher

von der unmittelbaren Berührung war und mit den obigen ganz übereinstimmend.

§. 65. Einigen Sensitiven legte ich Krystalle nur längs auf eine Hand, wie ich oben mit Magneten gethan. Frl. Azmannsdorfer (194. 419) in wiederholten Versuchen zu verschiedenen Zeiten und Frl. Weigand (60) fanden die Verhältnisse ganz den Magneten gleich: angenehm nämlich, wenn der linken Hand der kühlende negative Krystallpol oben am Handgelenke, der positive unten an der Fingerspiße, oder an der rechten Hand der positive Pol am Handgelenke und der negative an den Fingerspitzen lag. Befanden sich die Pole in umgekehrter Richtung, so traten Widerwärtigkeiten ein, Gähnen, Bangigkeit und Vorgefühle von nahenden Krampfzuständen. Der nach oben am Arme dem Leibe näher gerückte Pol, durfte niemals der gleichnamige, sondern mußte immer der ungleichnamige, freundliche seyn, wenn nicht Mißbehagen Platz greifen sollte.

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§. 66. Einmal traf ich Frl. Aßmannsdorfer (") krank im Bette an, mit einem Gypsspath, den sie sich quer über den Bauch gelegt hatte. Sie hatte gefunden, daß er ihr Magenweh stillte. Ich fand, daß sie ihn mit dem negativen Pole links und dem positiven rechts gelegt hatte. Der Frau Kienesberger () legte ich einen Gypsspath auf die Magengrube. Als er mit dem negativen Pole rechts gerichtet lag, fand sie es ganz unerträglich und würde in kurzer Zeit in Krämpfe gerathen seyn; ich wendete den Krystall um und sogleich verschwanden alle übeln Symptome und angenehm kühliges Behagen trat ein.

§. 67. Ein andermal traf ich die Frl. Azmannsdorfer (47) mit einem meiner größern Bergkrystalle zwischen ihren Händen. Sie hatte ihn so vor sich liegen, daß der genNordpol an ihren linken Fingern sich befand. Ich drehte ihn während des Gesprächs wie zufällig um, sie aber stellte sogleich seine ursprüngliche Lage wieder her mit der Versicherung, sie könne ihn in verkehrter Lage nicht vertragen und halte ihn jezt in dieser Richtung bei sich, um abgestorbene Finger, die sie bekommen hatte, damit wieder gut zu machen.

§. 68. Alle diese Versuche mit Krystallen von §. 63 bis hieher gewähren von 28 Zeugen nur Eine Kette von Belegen für den mit Frl. Mair gemachten Fundamentalversuch, nach welchem die negativen Pole der Krystalle mit der rechten Hand, die positiven mit der linken gleichnamigt odisch sich verhalten und somit das Ergebniß liefern, daß nämlich die menschliche Linke odpositiv, die rechte aber odnegativ ist.

§. 69. Und somit langen wir mit diesem Anhange an bei dem wiederholten und vereinten Schlusse: daß, wie der odnegative genNordpol des Magnets und wie das negative Ende der Krystallage, so auch die rechte Hand des Menschen odnegativ, umgekehrt seine Linke obpositiv polarisirt ist.

v. Reichenbach, der sensitive Mensch. I

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2) Polarität nach der Richtung der Dicke des Leibes.

§. 70. Die bisherigen Untersuchungen haben uns bestimmte Aufklärung gegeben, über das Verhalten des menschlichen Körpers bei odischen Annäherungen überhaupt, dann aber insbesondere seiner beiden Seiten, die sich als vorherrschend sensitiv und odisch stark polarisirt herausstellten. Aber noch wissen wir nichts über die odische Natur der Vorder- und der Rückenseite des menschlichen Leibes strenger genommen. Ich habe mich zwar von vorne und von hinten den Sensitiven genähert, bin im Kreise um sie herumgegangen, habe ihnen meine rechte und meine linke Seite dargeboten, alles unter einer Mannigfaltigkeit ven Abänderungen; allein meine reagirenden Einwirkungen wurden immer von den sich laut aussprechenden beiden Seiten verschlungen und ich erhielt keine Antwort über die Beschaffenheit des Körpers auf der eigentlichen Vorderseite im Gegensaße vom Rücken.

Wenn eine solche Transversalpolarisation, quer durch den Leib, vorhanden war, so mußte sie offenbar schwächer und der Seitenpolarisation bedeutend untergeordnet seyn, weil sie sich so wenig durch Aeußerungen geltend machte. Und da ein menschlicher Leib wie der meinige als Reagens benüßt, immer beide Breitenpole in geringem Abstande von einander mit sich umher trug, die beide mehr oder minder zugleich und vorherrschend wirksam auftraten, so mußte ich mich um ein anderes Mittel umsehen, hier die Wahrheit zu erforschen. Ich mußte einen odisch wo möglich unipolaren Körper aufsuchen. Einen solchen schien mir die gemauerte alte Wand eines Zimmers darzubieten. Sie besteht aus Sandstein, Kalkstein, Kalk und Quarzsand. Alle diese Dinge sind stärker und schwächer odnegativ, Sandstein und Quarzfand, weil sie der Hauptmasse nach aus Kiefelsäure bestehen, Kalkstein, weil er aus kohlenfaurem Kalke, und Kalkmörtel, weil er aus kieselsaurem und kohlensaurem Kalke gemengt ist. Wir haben früher (Dyn. 7. Abh.) erfahren, daß die Säuren und die kohlensauren Oxyde fast alle sich in meinen Untersuchungen auf die odnegative Seite stellten, und sind also genöthigt, eine solche Hausmauer, sobald sie wenigstens ein Jahrzehent alt ist, um von kaustischem Kalke frei zu seyn, für eine ausgesprochen unipolar odnegative Masse anzusehen, ohne Beigemisch freier odpositiver Bestandtheile. Wenn man nun eine menschliche Borderseite und einen Rücken gegen eine solche Wand führte, müßte sich aussprechen, ob eines von beiden sich behaglicher und kühler dabei fühlte, und ob sich odische Sensationen dabei herausstellen möchten?

§. 71. Um die Negativität einer Mauer vorerst festzustellen, führte ich einige Personen seitwärts an solche Wände.

Frl. Zinkel (54) empfand, wenn ich sie mit ihrer rechten Seite einer ihr im Norden stehenden Mauer näherte, widrig Lauliches, wenn ich sie mit ihrer Linken hinleitete, Wohlkühles. Ich variirte den Versuch in der

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