Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

(R. Bedeutet die rechte Seite eines stehenden Menschen, im Grundrisse genommen;

L. die linke Seite.

Die gestrichelten Zwischenlinien verbinden die ungleichnamigen Seiten..
Die punktirten Zwischenlinien verbinden die gleichnamigen Seiten.)

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Diese Verhältnisse kommen sehr häufig in den odischen Gefühlserregungen vor, und es muß bei Beurtheilung der Aussprüche der Sensitiven in jedem gegebenen Falle stets auf dieselben aufmerksam Rücksicht genommen werden. Sie geben in der Regel die vorherrschende Empfindung an, jedoch nicht immer; bisweilen geben fie diejenige an, die ihnen zunächst aufgefallen, und die dadurch scheinbar größer geworden ist, daß die Aufmerksamkeit darauf gerichtet war. Mehrentheils wird das Gefühl von Kühle früher deutlich als das von Läue. Manche Sensitive besigen auch mehr Empfindlichkeit für die eine Sensation, als für die andere.

§. 51. Nachdem wir nun die Annäherungen an Sensitive von vorne und von hinten durchlaufen haben, gehen wir über zu denen, wo man sich ihren beiden Seiten der rechten und der linken mit dem Antlige des Nichtsensitiven nähert. Die Wirkungen lassen sich jetzt schon vorausberechnen.

Wenn ich mit meiner Borderseite der linken Seite des Hrn. Fichtner, der Frl. Zinkel, des Hrn. Anschütz (") und anderer gesunder Personen mich näherte, so empfanden sie alle Kühle und Läue zugleich, ein Zustand, den sie unleidlich und beunruhigend schilderten. Hierbei wirkte meine positive Linke und meine negative Rechte zugleich auf die positive Linke der Sensitiven und regte sie kühlend und laugebend zusammen an. That ich

dasselbe auf ihrer rechten Seite, so war der Fall mit umgekehrter Ortnung der Pole und Gefühle derselbe, die Sensitiven wurden ebenso zwitterhaft aufgereizt, wie im ersten Falle und davon ebenso widrig affizirt; dech ertrugen sie es hier auf der linken Seite noch immer geduldiger, als auf der rechten, wovon der Grund erst später aufgedeckt werden kann. Diese beiden Versuche erfordern aber Vorsicht, wenn man sich vor Fehlschlagen sichern. will. Man muß nämlich sehr genau die mittlere Linie treffen, auf welcher die rechte und die linke Seite stets gleichweit von der Seite des Sensitiven abstehen. Verfehlt man sie und bietet diesem nur um ein geringes die eine oder die andere Seite näher dar, so erhält sogleich die odpositive eder die odnegative Seite das Uebergewicht, die Empfindung schlägt vorwaltend nachh falt oder warm aus, und der Versuch liefert ein falsches Resultat; die meisten Sensitiven sind sich nur des einen verwaltenden Gefühles deutlich bewußt, besonders die Neulinge.

Rüdenannäherungen gegen die Seiten habe ich aus eben diesem Grunde unterlassen. Es wäre dabei unmöglich, die Mitte richtig einzuhalten, folglich die Ergebnisse unbrauchbar, wie sie überhaupt ohnehin von keinem besondern Werthe seyn und voraus berechnet werden können.

§. 52. Die Annäherung mit dem Antlige an die linke oder rechte Seite der Sensitiven gibt also gemengte Empfindungen von lauwidrig und wohlkühl zugleich.

§. 53. Häufiger und mit einfach klareren Ergebnissen machte ich den Versuch mit meinen Seiten gegen die Seiten der Sensitiven, der immer sicherer war.

Dem Hrn. Professor der Physik in Wien, Dr. Hoffer (*), der auf seinen Skepticismus in meinen odischen Dingen sich etwas zu Gute that, näherte ich mich ganz langsam mit meiner rechten gegen seine linke Seite, wobei er mitten im Zimmer mit dem Rücken gegen Nord gerichtet, also in Normalstellung stand. Ich wußte voraus, daß er, ein schwach Sensitiver, Kühle empfinden mußte, sagte ihm aber nicht, welcher Natur irgend die Empfindung seyn könnte, die ich von dem Versuche erwartete. Er glaubte nicht viel wahrzunehmen, wenn er irgend etwas Bestimmbares gefühlt habe, sagte er endlich, so sey es Kühle gewesen, die er empfunden habe." Als ich ihm befriedigt erklärte, daß ich gerade dieß erwartet habe, meinte er, es sey dieß doch sehr unsicher und er könnte sich auch getäuscht haben. Wenn sich aber unter hundert Zeugen, die ich befrage, alle hundert immer in dem nämlichen Sinne täuschen und kein einziger in dem andern, nun so weiß man, was man von solchen Aussprüchen zu halten hat und wird mit derlei unanim übereinstimmenden Täuschungen zufrieden seyn.

§. 54. Andere Sensitive von festerem odischem Charakter gaben mir bestimmtere und sicherere Antworten. Ich führte diese seitlichen Annäherungen

zu verschiedenen Zeiten und in Zwischenräumen ganzer Jahre durch mit Hrn. Enter (5), Gustav Anschüß (*7), Frau Johanna Anschüß ("), Fräulein Ernestine Anschüß, mit den Frl. Reichel (**). Nather (33), Kynast ("), von Weigelsberg, mit Friedrich Weidlich (*), Hrn. Fichtner ('') und vielen andern. Ihre Erklärungen vereinigten sich alle einstimmig dahin, daß sie empfanden, wie folgt: von der Annäherung

meiner rechten Seite an die sensitive Linke meiner linken Seite an die sensitive Linke meiner rechten Seite an die sensitive Rechte meiner linken Seite an die sensitive Rechte

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

angenehm kühl; sehr lauwidrig; Lauwidrig;

fühlig.

Diese Angaben waren den bisherigen Erfahrungen entsprechend, nach denen gleichnamige Pole bei der Annäherung widerwärtig, ungleichnamige aber angenehm sich begegnen.

§. 55. Als Nebenbemerkung, auf die ich seines Orts zurückkommen werde, muß hier angehängt werden, daß die Annäherungen gegen die linke Seite der Sensitiven immer zuträglicher und in der Empfindung bestimmter gefunden worden, als unter sonst gleichen Umständen die gegen die Rechte. Hierauf stößt man überall bei den verschiedenartigsten Sensitiven. Das Kühle ist kälter und das Laue weniger widrig auf der linken Seite, als auf der rechten. Schon oben §. 40 stießen wir auf diese Eigenthümlichkeit. Zeugen hievon sind Hr. Fernolendt ("), Hr. Anschütz, Frl. Zinkel (352), Azmannsdorfer (1) u. a m.

§. 56. Somit erhalten wir als

Rückschau:

a) Kreisgänge um Sensitive erzeugen der Reihe nach seitliche odische Reactionen von Kühle und Läue, theils eine nach der andern, theils neben einander gleichzeitig. §. 34. 35. 36,

b) Sie heben sich, wo sie zusammentreffen, in der Empfindung nicht auf, sondern bestehen neben einander und durchdringen sich in den Sensitiven, §. 41. c) Hieraus erklären sich die Widersprüche derselben, und ihr Schwanken in der Erkenntniß von kühl und lau, vollkommen. §. 42.

d) Annäherungen ron Breiten gegen Breiten, nämlich: meiner Vorderseite an die sensitive Vorderseite gibt (zunächst)

meines Rückens an die sensitive Vorderseite meiner Vorderseite an sensitiven Rücken

meines Rückens an sensitiven Rücken

"

"

"

kühl; §. 43. 44.

lau; §. 44.

lau; §. 46.

fühl. §. 48.

Dieß sind die Wirkungen der sich gerade gegenüberstehenden Seiten. e) Es bilden sich aber dabei bald auch Kreuzwirkungen der sich schräge gegenüberstehenden Seiten; die daraus hervorgehenden Empfindungen sind jenen gerade entgegengesezt und sämmtlich des größeren Abstandes wegen später und schwächer, §. 50.

f) Annäherung meiner Gesichtsseite und meines Rückens gegen die Seiten. der Sensitiven gibt gemengt kühl und lan zugleich, §. 51.

g) Annäherung meiner Seiten gegen sensitive Eeiten, §. 53;

"

"

"

"

meiner Rechten an die sensitive Linke gibt kühl, §. 53. 54. meiner Linken an die sensitive Linke gibt lau, §. 54.

meiner Rechten an die sensitive Rechte gibt lau, §. 54. meiner Linken an die sensitive Rechte gibt kühl. §. 54.

§. 57. Verbinden wir nun aus diesem Resumé überall das Gleichartige, so bekommen wir folgende Zusammenstellung:

Lauwidrig geben bei Annäherungen:

[blocks in formation]

mein Rücken an der sensitiven Gesichtsseite beiderseits

meine Gesichtsseite am sensitiven Rüden beiderseits

(d)

Demnach immer da, wo gleichnamige Seiten sich gerade und

zunächst entgegenkommen.

P) schräge übers Kreuz:

meine Gesichtsseite an der sensitiven Gesichtsseite beiderseits

mein Rücken am sensitiven Rücken beiderseits

(e)

Demnach ebenfalls da, wo gleichnamige Seiten schräg (und entfernter) auf einander wirken.

Also lauwidrig überall, wo gleichnamige Seiten auf einander wirken.

Wohlkühl geben bei Annäherungen:

a) gerade aus:

meine Rechte an der sensitiven Linken.

meine Linke an der sensitiven Rechten S

meine Gesichtsseite an der sensitiven Gesichtsseite beiderseits

mein Rücken am sensitiven Rücken beiderseits

} (4)

Demnach überall, wo ungleichnamige Seiten sich gerade und

zunächst begegnen.

B) schräge übers Kreuz:

mein Rücken an der sensitiven Gesichtsseite beiderseits

meine Gesichtsseite am sensitiven Rücken beiderseits

(e)

Demnach ebenfalls wo ungleichnamige Seiten schräge (und entfernter) aufeinander wirken.

Also wohlkühl überall, wo ungleichnamige Seiten auf einander wirken.

Da nun ungleichnamige Seiten kühl und gleichnamige Seiten lau, also ungleichnamige und gleichnamige Seiten verschieden odisch auf einander

reagiren, so müssen auch Ursachen solch verschiedener Reaction vorhanden seyn, das heißt, beide Seiten müssen verschiedener odischer Beschaffenheit seyn, und da es nur zwei odische Beschaffenheiten gibt, nämlich eine positive und eine negative, so muß auch unsere Eine Seite odpositiv, unsere andere odnegativ seyn.

§. 58. Dieß alles ist die weitere, genauere, mit ungleich mehr Zeugen, Thatsachen und Beweismitteln belegte, vollständigere Ausführung der Säße, die ich bereits im ersten Bande der Dynamide in den §. 85 bis 89 ermittelt und festgestellt habe. Dort und §. 226 bis 231 ist dann weiter beweislich durchgeführt, daß und warum die rechte Seite des Menschen negativ, die linke positiv odisch ist. So gelangen wir denn zu dem gesuchten

Schluß:

Der Mensch ist von einer Seite zur andern polar; er besit in dieser Richtung eine odische Axe, deren positiver Pol in seiner linken, und deren negativer Pol in seiner rechten Seite liegt: der Mensch ist links.o dpositiv, rechts odnegativ.

Ich nenne dieß seine Breitenage, Latitudinal axe, die den Menschen nach seiner Breitenrichtung durchzieht.

Anhang.

§. 59. Die Beweise für die Positivität der linken und die Negativität der rechten Seite, welche in den §. 226 bis 231 der Dynamide entwickelt worden, sind kurz aber bündig und haben jeden unbefangenen Leser befriedigt. Da ich aber auch mit befangenen, und zwar mit feindselig befangenen Widersachern in leidigem Kampfe liege, welche die dort vorgetragenen obgleich entscheidenden Thatsachen ihrer geringen Anzahl wegen angreifen und verdächtigen, so möchte es nicht überflüssig seyn, hier zu Bekräftigung meiner Schlüsse noch eine Parallele zwischen Händepolen mit Magnet und Krystallpolen anhangsweise beizufügen.

Vergleichung des Magnets mit den Händen.

§. 60. Der Frau Hofräthin von Varady (27) und der Frau von Tessedik (1) gab ich jeder einen Magnetstab von Spannenlänge in beide Hände, so daß sie in jede Faust einen Pol faßten und stellte ihnen die Frage, ob ihnen angenehmer sey, den genNordpol in der rechten Faust und gleichzeitig den genSüdpol in der linken zu halten, oder umgekehrt? Beide Frauen waren nicht im Stande, an diesem Stabe einen Unterschied der Pole für ihr Gefühl mit Sicherheit herauszufinden. Darauf verdoppelte ich den Stab der Frau von Varadh (27); wenn die Stäbe so in ihren Händen lagen, daß die negativen genNordpole sich in ihrer linken Faust bestanden, gleichzeitig also

« ZurückWeiter »