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Zusammenfalten der Hände ähnlich waren; sie unterschieren sich hauptsächlich nur dadurch, daß hier keine untergeordneten Aren, sondern nur die Latitu= dinalare ins Spiel kam, dafür aber auf ihren Brennpunkten, was nicht nur offenbar die Fingerspißen der Theorie zufolge sind, sondern als was sie auch thatsächlich durch die befendern Angaben der feinstfühlenden Sensitiven wie Frl. Maix (2), Nowotny, Sturmann, Reichel u. a. bestätigt wurden. Hr. Delhez (4) fand, daß das Gefühl immer in den Fingern beider Hände kühl und angenehm angeregt wurde, wenn er die Spitzen nicht allzu nahe zusammen brachte, sendern in der Ferne von etwa einer schwachen Kleinfingerlänge hielt. Näherte er sie mehr oder brachte er sie bis zur Berührung an einander, so währte die kühle Annehmlichkeit auf die Dauer nicht fort (133), sondern nur eine kurze Zeit lange, dann verging fie und Lauwidrigkeit trat an ihre Stelle. Ich nahm die Uhr zu Hilfe und fand bei mehrerer Beobachtung, daß ungefähr 20 Sekunden den Zeitraum ausmachten, während denen er Kühle empfand; sie nahm während dessen langsam ab und verschwand, indem sie nach kurzer Indifferenz dem Gefühle der Lauwidrigkeit Plaß machte. Auch Hr. Anschütz (237) und Hr. Dr. Nied (70), sagten mir Aehnliches. Frl. Beyer (271), fand die Fingernäherung und Spitzenberührung einige Augenblicke ganz angenehm, aber kaum war sie vollbracht, so trat Widrigkeit ein, sie klagte über Hitze im ganzen Leibe und ich sah ihre blassen Wangen in Kurzem sich röthen. Nach diesen Beobachtungen wird man begreifen, daß ich bei diesen Versuchen von verschiedenen Sensitiven in der frühern Zeit, wo ich diesen Verhältnissen noch nicht auf den Grund gedrungen, sondern selbst erst mich in ihnen zurecht zu finden bemüht war, schwankende und oftmals sich ganz widersprechende Angaben erhielt. So lauten in meinen Tagebüchern die Erklärungen von Frl. Reichel (193), Freifrau von Tessedik (3), Frau Johanna Anschütz ("), Hrn. Mauch () u. a. alle dahin, daß die Vereinigung der eigenen Fingerspißen von beiden Händen sehr lauwidrig sey. Einige, wie Frl. Aymannsdorfer (39), fanden es unerträglich, unausstehlich peinlich, zu Ohnmacht und Krampf bei längerer Andauer führend, was bei der Höhe ihrer Sensitivität wohl begreiflich ist. Frau Baronin von Tessedik (3) gerieth in Zittern bis über den Ellbogen. Andere dagegen fanden. diese Versuche nicht unangenehm, Frau Josephine Fenzl (5), Frl. Glaser (152), Hr. Fichtner, Hr. Dr. Köller (33), fühlen sich angenehm kühlig angegangen, besonders auf den linken Fingern. 3mmer mußten diejenigen, bei denen ich die Versuche schnell vorkehrte und unverweilt beendigte, nach dem bei Hrn. Delhez ausgemittelten Gesetze die Berührung ihrer Finger angenehm und fühlig finden, während die andern, wo ich langsamer verfuhr, und statt Sekunden Minuten verwendete, in der Absicht, die schwankenden Aussprüche durch Deutlichkeit recht festzustellen, um so mehr über Lauwidrigkeit und Angriffe gegen Magen, Kopf und Brust klagten, je länger ich dabei mich

aufhielt. Den Grund von leßter Erscheinung wird man genauer erörtert erst weiter unten in dem Abschnitte von der Ladung und Ueberladung §. 375 finden.

§. 213. Noch blieb eine Prüfung der Finger von ein und derselben Hand gegeneinander, wenigstens des Daumens gegen die ihm zugehörigen Finger. Frl. Zinkel (1266) vereinigte der Reihe nach alle Fingerspitzen ihrer linken Hand mit der Daumenspige derselben. Die Empfindung glich jedesmal einem schwachen Rückstriche über beide, und zwar am stärksten im Mittelfinger; schwächer im Daumen; ihm folgte der Zeigfinger; diesem der Goldfinger; im Kleinfinger endlich war das lauwidrige Gefühl am schwächsten. Dasselbe prüfte sie sofort in ihrer rechten Hand. Am stärksten wurde wieder der Mittelfinger von der Vereinigung seiner Spitze mit der Daumenspige affizirt; schwächer wirkten Daumen und Zeigfinger auf einander, beide empfanden die gegenseitige Reaction fast gleich stark; dann folgten der Goldfinger und der Kleinfinger, welche wieder unter sich die Einwirkung der Daumenspite fast gleichstark fühlten.

Es findet sich also, daß der Mittelfinger am stärksten vom Daumen affizirt wird; dann erst folgt der Effekt des Mittelfingers auf den Daumen; nach ihm kommt der Zeigfinger; nach diesem der Goldfinger, und endlich folgt der Kleinfinger als der schwächste an Empfindlichkeit für die Gegenwirkung des Daumen.

§. 214. Wenn Frl. Nowotny (49) oder Maix, auch Sturmann und Reichel größere Krystalle von Bergkrystall, Schwerspath, Gypsspath, Flußspath, Chromalaun von mir erhielten, mit der Aufgabe, die Pole der Krystallaren zu suchen, so bedienten sie sich dabei immer der beiden Spizen. der Mittelfinger. Sie versicherten, daß sie mit diesen am deutlichsten fühlten und am sichersten die Punkte erkennten, wo die odische Thätigkeit am stärksten sey. In diesen äußersten Punkten der beiden Arme scheinen also die polaren Spannungen ihre Brennpunkte zu haben. Wenigstens soviel ist gewiß, daß da die reizbarsten Stellen der Arme und Hände liegen.

7) Acußere und innere Fingerfläche und Handfläche.

§. 215. Wenn ich die odische Kraft meiner Finger aufs Höchste zu steigern wünschte, so empfahlen mir die höhern Sensitiven, meine Finger um den Mittelfinger zu vereinigen, so daß alle Spigen zusammengeballt gewissermaßen nur Einen Ausflußpunkt bilden. Auf diese Weise prüfte ich auf ihre Reizbarkeit die Hände der Frau von Baradh (13), Frl. von Weigelsberg (24), des Herrn Mauch (7), Kotschy (5), Dr. Pfretschner (9), Dr. Stainer (13), Professor Endlicher (6), der Frl. Reichel (189) im Zustande hergestellter Gesundheit, indem ich meine Fingerspißen schwebend über sie hielt; alle fühlten rechts und links meine Fingerspitzen lau und kühl nach Maßgabe der bereits

entwickelten Geseze, jedoch immer stärker und weit ausgesprochener, als wenn ich mich nur meiner flachen Hände hiezu bedient hatte. Frl. Beyer (73) insbesondere und Frl. Reichel zur Zeit ihrer Krankheit, Frl. Azmannsdorfer u. A. machten hiebei noch eine Beobachtung weiter; die nämlich, daß bei der Concentration der odischen Emanation aus meinen geballten fünf Fingerspitzen die Wirkung nicht bloß auf der Handfläche sich zu erkennen gab, gegen welche unmittelbar ich sie richte, sondern auch auf der entgegengesetzten, so also, daß, wenn ich sie gegen den Handteller richtete, hier nicht bloß zunächst, sondern gleichzeitig auch auf dem Rücken der Hand Wirkung davon. fühlbar sey. Meine Finger durchbohren ihre Hände, bemerkten sie mir. Ich prüfte dieß genau mit Frl. Zinkel (""). Ihre Hände ließ ich horizontal ausgestreckt halten und hielt darüber meine geballten Fingerspitzen, so nahe als thunlich, ohne daß Berührung eintrat; der Erfolg war:

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Immer lieferten die Rücken eine den Handtellern mehr oder minder stark entgegengesetzte Empfindung. Kehrte ich die sensitive Hand um, und reagirte auf ihren jest oben liegenden Rücken, so bekam ich alle dieselben Erscheinungen, nur in umgekehrter Ordnung.

§. 216. Und während ich dieß schreibe, bekomme ich noch Gelegenheit, diese Versuche auch mit Frau Josephine Fenzl (1) zu machen. Meine geballten rechten Fingerspigen erzeugten auf ihrem linken Handteller Kühle, gleichzeitig auf demselben Handrücken Lauwärme; meine linken Fingerspitzen ebendaselbst auf dem Teller Wärme und gleichzeitig auf dem Rücken kühliges Gefühl. Auf ihrer rechten Hand fühlte sie die Einwirkungen minder deuts lich, einige fast gar nicht.

Diese Ergebnisse sind vollkommen normal und erklären sich sehr einfach. In meinen früheren Untersuchungen habe ich gezeigt, daß die Odemanationen, ebenso wie die Magnetemanationen, die Körper schnell durchdringen, als

wären sie für sie kaum zugegen. Die Ausstrahlungen von meinen geballten Fingerspitzen wirken also nicht bloß auf die ihnen dargebotene Oberfläche der sensitiven Hand, sondern sie durchdringen sie auch ebenso geschwind, treffen auf die entgegengesetzte Seite der Hand und üben auch dort ihre Wirkung aus. Ich habe aber vor Kurzem bewiesen, daß die einander entgegengesetzten Handflächen entgegengesezt odpolar sind. So muß die Sensation, die auf der Innenseite der Hand erzeugt wird, auf der Außenseite eine entgegengeseßte seyn. Wo auf der sensitiven Linken von meinen rechten Fingerspißen über den ihnen dargebotenen odpositiven Handteller Kühle verbreitet wird, da muß sich regelrecht auf der Kehrseite, dem relativ odnegativen Handrücken, der Kühle eine Portion Lauwidrigkeit beimengen. Und so fort mutatis mutandis in allen andern acht Fällen.

Es liegt in diesem schönen Ergebniß zugleich ein neuer Beleg für die Genauigkeit der Beobachtungen, mittelst deren ich oben den polaren Gegensag zwischen Handteller und Handrücken dargethan habe.

) Die Finger, jeder für sich.

§. 217. Hierüber habe ich das Folgende ausgemittelt:

Einen kleinen Holzstab, den mir nächst zur Hand gelegenen Bleistift, gab ich der Frl. Zinkel (1157) in die linke Hand. Nach einer kurzen Bause berührte ich ihn erst mit der Spite meines Daumens rechter Hand; sie fand den Stift schwach laulich werden in Vergleich mit den Berührungen von den vier übrigen Fingern, die ich nun nach einander folgen ließ und die sie kühler fand. Dieß war vorerst eine Bestätigung der früheren Ermittlung (§. 194), wo ich die Positivität des Daumens im Verhältnisse zu den übrigen vier Fingern herausgefunden hatte.

Nun aber berührte ich den Stift nach einander mit den Spitzen meiner vier übrigen Finger. Die Beobachterin fand

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mit merklicher Untermengung von etwas Lauwidrigem. Diese Angaben congruiren auf das Vollständigste mit allem, was wir früher gefunden haben. Der Mittelfinger sollte am stärksten odnegativ seyn; es that es ihm aber der Zeigfinger gleich und zwar darum, weil er aus der Longitudinalpolarität (§. 186) wie wir wissen, einigen Zuschuß von Negativität zeg. Der Kleinfinger feinerseits zeigte einen Zuschuß von Positivität, den er aus derselben Quelle zog, soferne er der polare Gegensaß des Zeigfingers (1. c.) ist. Frl. Azmannsdorfer (295) lieferte hiezu die Bestätigungen in einer Reihe ähnlicher Versuche. v. Reichenbach, der sensitive Mensch. 1.

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§. 218. Noch bekräftigte diese Verhältnisse ein Seitenversuch. Ich schloß meine vier Finger an einander fest an und berührte in diesem Zustande mit der Zeigfingerspiße und der Mittelfingerspitze abwechslungsweise den Stift. Jezt fand, wie ich erwartete, Frl. Zinkel (15) den Mittelfinger stärker negativ als den Zeigfinger. Es hatte den odischen Bewegungsgesehen zufolge nothwendig ein Theil des orischen Fluidums (s. v. v.) von diesem, dem fürzern in jenen, den längern übergehen, und damit der Mittelfinger stärker, der Zeigfinger aber schwächer erscheinen müssen. Das Versuchsergebniß antwortete genau der abstrahirten Theorie.

1) Gemengte Finger.

§. 219. Ich habe getrachtet, meine Finger beider Hände zwischen und unter einander zu vermengen, so daß bald einer von der rechten, bald einer von der linken Hand neben einander lagen, um damit zu versuchen, ob ihr Einfluß auf sensitive Hände in geringerer oder größerer Entfernung nicht vielleicht durch gegenseitige Neutralisirung aufzuheben wäre. So gemengt habe ich mit ihnen in Entfernung von Fingerlänge auf die flachen rechten und linken Hände des Herrn Delhez (152) reagirt; er fühlte kalt und warm gemengt und fleckweise, aber simultan sich angeregt; es fand keine Ausgleichung und Aufhebung, ja nicht einmal eine Verschmelzung beiderlei Gefühle statt, sendern sie bestanden alle neben einander, und jeder einzelne meiner Finger machte sich auf seinen Händen mit seiner eigenthümlichen positiven und negativen Einwirkung geltend. Bei Herrn Gustav Anschütz (150) kam ich auf dasselbe Ergebniß. Er bekam auf seiner linken Hand die Gefühle einer Menge kühler und lauer Flecke um einander zerstreut und neben einander bestehend. Legte ich meine Finger nur neben einander und brachte sie so seiner Hand gegenüber, so erhielt er zwei Streifen auf ihr, wovon der eine lau, der andere kühl war.

§. 220. Einen Versuch muß ich hier antizipiren, der später seine Stelle finden sollte, den nämlich, daß ich gemengte Finger an Holzstäbe anlegte und diese Stäbe am andern Ende der Frl. Zinkel (68) zum Befühlen in die Hand gab. Ich war begierig zu erfahren, ob die odischen Sträfte, positive und negative zugleich in den Stab hineingegossen und darin fortgeleitet, sich neutralisiren und die Sensitive ihn am andern Ende neutral, d. h. gar nicht edisch differenzirt finden würde. Meine Erwartung erhielt aber ihre Befriedigung in einer sehr merkwürdigen Weise, nämlich sie empfand in dem Stabe eine Menge kühler und lauer Agentien, die alle gleichzeitig und neben einander aus dem Stabe auf ihre Haud einwirkten. Dieß war in der That überraschend; die positiven und negativen Polareffecte gingen wie Fäden entlang an oder in dem Holzstabe fort, mengten sich nicht, hoben sich nicht auf und gingen alle, jeder einzelne für sich und so abgesondert in die Hand über, daß die Emanation jedes einzelnen Fingers von der sensitiven Hand

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