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der geschlossenen Hände allen angenehm und erlösend war. Frau Baronin von Augustin (), Frhr. von Oberländer (67), Hr. Dr. Aug. Stainer ("), Klein (115), Major Philippi (") ertrugen nicht gefaltete Hände. Die Frau Baronin von Tessedik (37) und von Natorp (3), die Frl. Geraldini ("), Reichel (192), Caroline Ebermann (13), Hetmanek (7), Karhan (28), Aßmannsdorfer (105) und Frau Cecilie Bauer wußten von Kindheit an schon aus Erfahrung, daß sie beim Gebete in der Kirche ihre Hände nicht zusammenfalten durften; thaten sie es dennoch gezwungen, so traten Beklemmungen und andere Uebel bald ein. Hrn. Gustav Anschütz (25), Frau Kienesberger (") u. a. wurde übel im Magen davon. Jos. Czapek (2), Frl. Nather (14, 56) und Weigand (3) u. a. wurden bald von Kopfschmerz befallen. Hr. Professor Huß (1) zu Stockholm, Schuler (22), Leopolder (") und Dr. Löw (1) empfanden unangenehme Wärme, die sich steigerte bis zur Eingenommenheit des Kopfes. May Krüger (21) bekam Kältegefühl im Magen, das sich, so wie er die Hände öffnete, in Wärmegefühl umsette. Frl. Krüger (26) bekömmt beim Zusammenfalten die Rechte kalt, die Linke lauwidrig, dann den Arm starr und krampfig, was sogleich beim Trennen der Hände verschwindet. Klaiber (42) und Katharine Rupp (1) fühlten Beklemmungen und Ameisenlaufen durch die Arme. Frl. Zinkel (1) konnte zusammengelegte Hände beim Beten aufwärts gehoben wegen. Magenweh nicht aushalten; abwärts gerichtet empfand sie die Peinlichkeit erträglicher; Lauwärme lief ihr widrig beide Arme hinauf. Meine Tochter Hermine (12) bekam von zusammengelegten Händen von jeher Gefühl von Schwere in den Armgelenken und ziehende Stiche durch die ganzen Arme, die bei Trennung der Hände sogleich aufhörten. Bei kaltem Wetter erzeugte ihr das Händefalten sogenannte todte Finger (49).. Bollmann vertrug zusammengelegte Hände nicht, noch weniger aber zusammengefaltete. Diese brachten ihm Beklommenheit und ein peinliches Drücken stieg ihm den Arm hinauf in die Schultern, ein Kreisen im Kopfe, dann den Rücken hinab bis ins Kreuzbein; so wie er die Hände öffnete, ward ihm leicht, frei und heiter. Auch Frl. Azmannsdorfer (389) machte Abstufungen; kreuzweise in einander gelegte Hände fand sie zwar sehr widrig und Krämpfe aufreizend, doch noch am erträglichsten; schlimmer wirkten auf sie zusammen gefaltete; unausstehlich wurden ihr parallel zusammengelegte und aufwärts gehobene Hände. Friedrich Weidlich (1) vertrug ein Zusammenlegen seiner Hände so gar nicht, daß, wenn sie ihm Nachts im Schlafe zufällig an einander geriethen, er davon erweckt wurde und sie im Zustande des Ameisenlaufens und sich selbst in Brustbeängstigung fand. Hr. Fichtner leidet bisweilen an Kopfschmerz; wenn dieser eintrat, war er äußerst empfindlich gegen alle Berührungen linker Körpertheile mit rechten, vor allem aber seiner beiden Hände und wachte Nachts unverzüglich auf, so wie sie auf einander trafen.

Fast alle diese Reactionen haben odpositiven Charakter. Wie sie sich

bilden, werde ich unten erklären. Ich kann nicht verbergen, daß es mein Erstaunen erweckte, als ich den ersten Versuch mit Händegeben machte, zu sehen, daß es gesunde Menschen gibt, die nicht einmal ihre eigenen Hände anfassen können, ohne in Schmerzlichkeiten zu gerathen. Allein Hände sind Pole, und Pole von der Natur bestimmt, diagonal sich einander gegenüber und entgegengesetzt zu stehen, nicht aber an ein und demselben Individuum zusammen zu kommen. Das lebendige Geschöpf will polarisirt, nicht aber ausgeglichen seyn; die Ausgleichung und Sättigung ist der Tod.

d, Die Fauft eingeschlagene Finger).

§. 208. Aber auch an einer Hand allein kommen Fälle ver, wo odische Conflicte eintreten. Ein solcher ist zunächst die Faust. Wenn Hr. Fichtner (38) die Finger einrollte, und sie dadurch zur Faust ballte, so erzeugte ihm dieß bald widrige Empfindungen, die sogleich aufhörten, so wie er die Hand wieder öffnete. Dasselbe klagten Frau Baronin von Natorp (31), Johanna Anschütz(18), Freifrau von Tessedik (6), Frau Kienesberger (210), Fräulein von Weigelsberg (30), Hr. Delhez, Baron Oberländer (6), Dr. Köller (7), Friedrich Weidlich (1), Ritter von Perger (24), Frl. Dorfer (87), Karhan (29), meine Tochter Hermine (46), Hr. Gustav Anschüß (2), Enter (1), Frl. Geraldini (13), Frl. Beyer (45) erlitt bald Kopfschmerz. Ich ward hierauf zunächst aufmerksam bei der Frl. Aymannsdorfer (307) und Hr. Leopolder (178), denen ich verschiedene mineralische Stoffe zur Prüfung auf ihren Odwerth in die Hand gab; so oft diese Körper klein genug waren, um sie vollständig in ihre Finger einschließen zu können, so daß dabei die Fingerspitzen am Handballen wieder ankamen, bekam ich schwankende Antworten, die der Natur der Substanzen nach öfters unmöglich richtig seyn konnten. Bei näherer Nachforschung zeigte sich, daß die Lage der Finger hiebei nicht gleichgiltig war, und daß, wenn diese einwärts an die Hand wieder anlangten, fecundäre odische Gefühle erzeugt wurden, die nichts mit denen gemein hatten, die von dem ergriffenen fremden Körper herrührten, also Perturbationen in meine Arbeit gebracht wurden, die zu Täuschungen führten. Ich zweifle sogar nicht, daß die einzelnen Anomalien, die in den Listen erscheinen, die ich mit Frl. Nowotny, Maix und Reichel über die odische Natur vieler Körper (Dyn. §. 234) gegeben habe, in diesem mir damals noch unbekannten Umstande ihren Grund haben und bei einer fünftigen Revision darnach be= richtigt werden können. Wenn Frl. Azmannsdorfer, Alois Zinkel (2) und Hr. Leopolder auf solche Weise Körper in ihren rechten Händen hielten, so gesellte sich zur Wirkung desselben noch die Wirkung ihrer Fingerspißen auf den Handballen; die negativen Spizen richteten jest ihre odischen Ausströmungen rückwärts in die negative Hand hinein, senkrecht auf den Handteller;

es wirkte also Gleichnamiges auf Gleichnamiges, und davon war die Empfindung eine widrige. Geschah es aber in der linken Hand, so war die odpositive lauwidrige Wirkung auf die Hand sofort den Arm des reizbaren Mädchens so stark, daß ihr mehr als einmal übel wurde, ehe ich den Grund der unerwarteten Zufälle einfah. Endlich prüfte ich diese Verhältnisse noch mit Frl. Krüger (129). Ich ließ sie die Hand zur Faust ballen, ohne daß ein Körper darein eingeschlossen war. Ihre Rechte wurde davon stechend und peinlich ziehend bis zum Ellbogen; ihre Linke bei gleichem Verfahren wurde warm, bis über das Handgelenk, es entstand Toben den ganzen Arm hinauf, Zittern, Herzklopfen, Betäubung und bald würden Krämpfe gefolgt seyn. Dort also negative, hier positive Rückwirksamkeit der eigenen Finger auf denselben eigenen Arm.

Hieran schließen sich zunächst an` und ruhen mit ihnen auf gleichem Grunde die

8) Umgeschlagenen Finger.

§. 209. So nenne ich diejenige Art von Faust, bei welcher das letzte Fingergelenke nicht eingebogen, sondern gerade geblieben ist, in Folge dessen dann die Finger sich nicht eingerollt haben, sondern mit den Spißen dem Handgelenk nahe zu liegen kommen. Versuche über die davon sich ergebenden Sensationen habe ich mit 53 Sensitiven gemacht. Davon will ich mich hier nur auf die Angaben einer kleinen Anzahl berufen, alle Nichtgenannten stimmten im Wesentlichen mit diesen ohne alle Ausnahme überein. Professor Endlicher (1), Stephan Kollar (""), Dr. Löw (17), Schiller (1), Dr. Köller (132), Czapek (32), Klein (), Schuler (2), Hr. Med. Dr. August Stainer (1), Frau von Varady, Frau Baronin von Augustin (5), Frl. Claudius (*), Bertha Fleischer (7), Winter (28), Caroline Ebermann (2) fanden alle, daß umgeschlagene Finger nicht nur eine lauwidrige Empfindung erzeugen, die sogleich vergeht, so wie sie die Finger wieder freigeben, sondern auch, daß diese umgeschlagene Stellung derselben viel lauwidriger ist, als die eingeschlagenen bei der eigentlichen Faustbildung des vorigen Paragraphen. Bei andern griff dieß peinliche Gefühl weiter, namentlich ging es bis zum Ellbogen lauwidrig gruselnd oder stechend und ziehend bei Frau Johanna Anschütz (2), Frau Josephine Fenzl (23), Frl. Zinkel ('), Ahmannsdorfer (307), Reichel (150), Hermine Fenzl (7), Hrn. Dr. Nied (*), Fernolendt ("); Klaiber (1), Mauch ("), Dr. Natterer (22); so wie diese die Hand öffneten, kehrte sogleich Kühlegefühl in Finger und Arm zurück. Bei andern war die Wirkung größzer, sie stieg den ganzen Arm hinauf bei Frau Bauer (5), Müller (2), Frl. Glaser (), Anka Hetmanek (), Jos. Geraldini (12), Katharine Rupp (4), Frl. Sophie Bauer), Friedrich Weidlich (1) und Hrn. Sebastian Zinkel (7);

Hr. Professor Dr. Huß (") empfand Abends nichts, morgens früh aber vor dem Frühstück erzeugten ihm umgeschlagene Finger widerliche Lauwärme den ganzen Arm hinauf, die mit Rückkehr von Kühle abwechselte, so wie er die Hand wieder aufthat. Im Magen angegriffen fühlten sich davon Hr. Sartorius (21), Gustav Anschütz (26), seine Schwester Frl. Ernestine Anschütz ("), die ein ähnliches Naturell verrieth und Frl. Kynast (2), bei welcher ein etwas länger fortgesetter Versuch Uebelkeit hervorbrachte. Hr. Dr. Stainer (9) bekam Anwandlung von Kopfschmerz. Frau Kienesberger (210) empfand in dem einen Arme Läue, in dem andern Ziehen herauf bis zur Schulter, wobei sie jeden einzelnen ihrer Finger seiner Wirkung nach zu unterscheiden. vermochte. Friedrich Bollmann () bekam lauwidrigen Schmerz den Arm hinauf, welcher ihm die Brust und das Athemholen beengte; ebenso erging es dem Frl. Minna von Weigelsberg (0). Frl. Beyer (") erlitt Hiße den Arm hinauf mit sichtbarem Beben desselben. Frl. Karhan (21) bekam schnell in Schweiß gerathene Hände.

Es ist nicht nöthig auf das Besondere der einzelnen Sensationen viel Rücksicht zu nehmen, das bei jedem Individuum je nach seinem verschiedenen Gesundheitszustand sich etwas anders ausspricht; es handelt sich hier nur um die Reaction überhaupt und deren Stärke; ich muß jenes von jedem Zengen genau deßwegen verzeichnen, um gewissenhaft in meinen Angaben zu seyn; wesentlich kann aber den Leser und mich, nur der durch die aufge= führten Thatsachen gelieferte Beweis interessiren, daß das bloße Umschlagen der Finger, die einfache nichtssagende Bildung einer Faust, odische Wirfungen in der nämlichen Person hervorzubringen vermag, die stufenweise bis zum Uebelwerden steigen, und wo von so unscheinbar geringer Ursache die wahrhaft ungeheure Wirkung Staunen erregen muß, auch bei solchen Menschen, die nicht eben geneigt sind, sich sehr leicht Verwunderung abgewinnen zu lassen. Wenn ein Mensch durch das bloße Zusammenlegen der Finger einer Hand sich selbst ohnmächtig machen kann, so sind dieß in der That unfaßliche Dinge, vor denen man sich entseßen muß und die die Macht des odischen Dynamids und seine Gewalt über unsern Organismus und unser Lebensprincip in einer furchtbaren Gestalt uns vor die Augen stellen. Mag das "Trug und Lug und Aberglauben" schelten, wer da Lust hat sich selbst zu täuschen und zu trügen; ich aber habe diese Erscheinungen vor meinen Augen gesehen und habe sie mit Willkür ins Daseyn gerufen, so oft ich es wollte. §. 210. Die Erklärung dieser außerordentlichen Faustwirkungen ist sehr einfach, wenn man sich der bereits von mir entwickelten odischen Geseze erinnert. Sie gehorchen ihnen ganz regelmäßig. Vorerst sieht man, daß die Innenseite der Finger auf die Innenseite derselben Hand zu liegen fömmt, also Gleichnamiges auf Gleichnamiges sich begibt; dieß allein schon bringt lauwidrige Gegenwirkung im Handteller selbst, der Fingerweiche gegen

die Handweiche hervor und stößt sich gegenseitig unangenehm ab. Doch ist dieser kurzarige auf der Hand verbreitete Transversalpol untergeordnet und nicht von erheblicher Kraft. Dagegen ist aber jeder Arm mit seiner Hand eine Strombahn des odischen Dynamids der großen Latitudinalare, wenigstens stellen wir uns einen Arm eines Hufeisens beim Magnete so vor, dem die odischen Erscheinungen vielfach analog sind. Dieser Vorstellungsart müssen wir uns in Ermanglung einer bessern einstweilen unterwerfen. Die Finger find die Ausflußendungen. Legen wir nun unsere Finger vermöge ihrer Beweglichkeit um, und richten den Strom des Dynamids rückwärts gegen den Arm, so wird der Strom gegen sich selbst zurückgeleitet. Es wird eine gleichnamige Paarung aus sich selbst gebildet. Was nun mit ihm vorgeht, wie der zurückgeleitete Strom sich selbst zurückstößt, aufstaut oder hemmt oder zerstört, das Alles müssen wir vorerst dahin gestellt seyn lassen, bis wir weiter in sein Wesen eingedrungen seyn werden. Einstweilen ist soviel gewiß und wird durch die Gefühle, und wie ich später zeigen werde, auch durch die Lichterscheinungen, welche die Sensitiven daran sehen, bewährt, daß bei der so gestalteten Anordnung der Finger gegen den Arm eine Rückwirkung statt hat, eine Rückstauung, die dem sensitiven Organismus widrig und ihn störend sich kund gibt.

Fingerspigen gegen einander.

§. 211. Näherte ich meine Fingerspitzen denen der sensitiven Personen oder näherten diese ihre eigenen Fingerspißen beider Hände einander, oder vollzogen wir die Berührung fremder oder eigener Fingerspitzen horizontal gegen einander, so wurde dadurch eine kräftige odische Einwirkung hervorgebracht. Wenn ich Hrn. Sturm (33), Hrn. Delhez (132), Hrn. Gustav Anschüß (8o) - und Frau Johanna Anschüß (79), meine rechten Fingerspigen gegen ihre Linke annäherte, so empfand sie dieß für die erste Ankunft immer angenehm kühl und zwar kühler, wenn ich von seitwärts herbeikam, als wenn ich mich von vorn näherte; that ich dasselbe mit meinen linken Fingerspißen, so war ich lauwidrig. - So fühlte es auch Hr. Delhez (132), wenn ich mit meinen beiden Händen seinen beiden Händefingern zugleich entgegen kam, doch immer angenehmer auf seinen linken, als auf seinen rechten Fingern. Diese Sensationen waren von großer Stärke und wurden bald sehr peinlich. Hr. Schiller (24) vermochte gegeneinander gehaltene gleichnamige Fingerspißen nicht einige Secunden lang auszuhalten. Frl. Azmannsdorfer (389) fand diese Fingerhaltung höchst peinlich und nach wenigen Augenblicken ganz unausstehlich.

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§. 212. Näherung und Berührung der eigenen Fingerspißen beider Hände gegen einander erzeugten Gefühle bei den Sensitiven, die dem

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