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Hr. Med. Dr. Mielichhofer (6), ein Mann der gerne in Gesellschaft lebt, fühlt sich darin wesentlich bedrückt, weil jede Nähe von Menschen stets eigenthümlich beschwerend und beengend auf ihn einwirkt. - Frau von Peichidh (25), wenn sie in den Fall kommt, sich mit wem immer auf denselben Sofa zu setzen, sucht ihren Platz darauf jedesmal so ferne als thunlich zu nehmen, um von dessen Emanationen so wenig wie möglich belästigt zu werden. Aehnliches sprachen aus Fräulein Josephine Geraldini (57), Katharina Rupp (3), Frau Leopoldine Hek ("), Baron August von Oberländer (7), Ingenieurmajor Philippi (17), Mechaniker Enter (2), Joseph Czapek (19. 23), Dr. Löw (42. 43).

§. 16. Manche Personen, denen ich mich aus der Entfernung einer Zimmerlänge und weiter näherte, empfanden mich auf ihrer rechten Seite lau, auf ihrer linken kühlig. So Frl. Reichel (17), die mich bis auf eine Entfernung von 30 Schritten empfand, Frau Kienesberger (216) in Menstruen auf 22 Schritte, sonst (17) bei gewöhnlichem Gesundheitszustande auf 6 Schritte; Frl. Kynast (4) in Menstruen bis auf 20 Schritte, in gewöhnlichen Zeiten auf die Länge eines mittleren Zimmers, dessen Länge ich nicht gemessen habe; Frau Baronin Natorp (9) auf 10 Schritte, Baron von Oberländer (42) auf 10 Schritte, Frl. Dorfer (3) auf Zimmerlänge, Frl. Girtler (12) ebenso, Frau Anschütz (17) auf Zimmerlänge, Tischler Bollmann auf 4 Schritte, Frl. Mair (5) auf 8 Schritte, die ich zu überschreiten gehindert war, Herr Delhez (11) auf 10 Schritte, Frl. Amalia Krüger einmal auf 7 (45), ein andermal auf 12 Schritte (29), dieselbe (1) bei einem andern Versuche zu einer Zeit, wo sie weniger reizbar war, auf 5 Schritte; Frl. Nather (3) einmal auf geringe Entfernung, ein andermal (35) auf 16 Schritte, an einem dritten Tage auf 23 Schritt (7). Frl. Winter (1) auf zwei Zimmerlängen, die nicht abgemessen wurden. Frl. Zinkel (2) auf 13 Schritte, Frau Josephine Fenzl auf Zimmerlänge, Frl. Beyer (*) fühlte die Annäherungen ihres Arztes Hrn. Dr. Blaß, die des Hrn. Professor Ragsky und meiner in verschiedenen Richtungen auf Entfernung von Zimmerlänge bald lau, bald kühl; alle Menschen, die sich ihr nähern, fühlt sie nach ihren Emanationen schon auf Entfernung von 10 bis 20 und mehr Schritten. Frl. Azmannsdorfer empfand meine Annäherung in Menstruen auf 25, manchmal auf 30 bis 40 Schritte, Friedrich Weidlich (3) auf zwei Zimmerlängen, am peinlichsten findet er die Leute, wenn sie sich ihm von hinten nähern (2). Frl. Weigand (17) fühlte mich auf zwei Zimmerlängen 10 Schritte weit, würde mich aber noch viel weiter empfunden haben, wenn die Dertlichkeit erlaubt hätte, michh noch weiter zu entfernen.

§. 17. Die Frl. Zinkel (966) und Frl. Nowotny machten mir die Vemerkung, daß sie jeden Menschen, der zu ihnen komme, so wie er ins Zimmer eintrete und ehe er nur die Thüre wieder zugeschlossen habe, nach der eigenen Atmosphäre empfinden, die er um sich verbreite.

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§. 18. Hr. Delhez (184), ein sehr aufmerksamer Beobachter, theilte mir die Bemerkung mit, daß wenn ich mich ihm weniger schnell und mehr langsam näherte, es sich deutlich erkennen ließe, daß ich aus größerer Entfernung bis zur Annäherung auf Klafterlänge schwachkühlig von ihm empfunden werde, daß in diesem Abstande die Kühle dann umschlage und in Läue übergehe, die mit zunehmender Annäherung dann fortwährend wachse. Ging ich dann rückwärts, so folgten sich die Sensationen in demselben Sinne in umgekehrter Ordnung. Dieselbe Erscheinung ergab sich aus der Untersuchung mit Frl. Beyer (118). Ich befand mich mit ihr in einem Zimmer auf 9 Schritte Abstand. Sie fühlte die Emanationen meines Körpers sehr deutlich und zwar kühl. Wie ich gegen sie vorwärts fückte, fühlte sie allmählige Zunahme der Kühle. Als ich ungefähr in der Mitte des Zimmers ihr entgegen gehend langsam angekommen war, so verschwand sie gänzlich und schlug gleich darauf um in Läue, die nun ihrerseits wuchs, in eben dem Maße, wie ich näher an das Mädchen herankam und ihre größte Stärke erreichte, als ich ihr ganz nahe stand. Wie ich hierauf wieder zurückging, so trat gleich mit dem ersten Schritte auffallend starle Erleichterung ein; die Läue nahm fort und fort ab, bis ich wieder zu dem Wendepunkt gekommen war, der sich auf derselben Stelle ergab, wie bei meinem Herantreten und auf dem nun die Läue wieder in Kühle` umschlug. Auch Hr. Fichtner (67) fand meine Annäherung, Antlitz gegen Antlitz, kühlig bis zu 3 Schritten Entfernung, wo er die Kühle am stärksten sand. Jezt aber schlug sie schnell um, und verwandelte sich in widrige Läue, am stärksten bei nächster Nähe. — (Das anscheinend Schwankende hierin wird sich weiter unten bei den odischen Zonen genau auflösen).

§. 19. Ich komme später §. 85 hierauf zurück; man sieht aber nach diesen Verhältnissen ein, warum die Angaben der Sensitiven über Kalt und Warm so oft schwankend erscheinen mußten, d. h. den noch unsichern Beob achter schwankend scheinen, nicht aber in der Natur schwankend vorhanden seyn, wo alles nur festem Geseze gehorcht. Bis ich in diesen schwierigen Berwicklungen bis zu einiger Klarheit mich hindurchgearbeitet hatte, kam mir vieles unverständlich und wire vor, das nachher bei beharrlichem Verfolg klar wie der Tag auseinander ging.

§. 20. Blieb ich unterwegs manchmal stehen und verweilte einige Augenblicke auf irgend einem Punkte dem Sensitiven gegenüber, dem meine Annäherung Lauwärme und Peinlichkeit verursacht hatte, so nahmen diese Sensationen ab, das wärmliche wurde schwächer und die Widrigkeit geringer. Namentlich ergaben dieß die Versuche mit der Frau von Peichich (24); Herr Delhez beobachtete selbst, daß bei einigem Verweilen auf meinem Wege gegen ihn hinan die durch das Hinzugehen verursachte Läue so sehr sich verminderte, daß sie bisweilen bis in ein Umschlagen in Kühle überging.

Aehnliches empfand Hr. Gustav Anschütz (124); wenn ich etwas rasch auf ihn zugegangen und daran Mitte Weges stehen geblieben war, so hatte sich ein Gefühl von unangenehmer Lauwärme erzeugt, das mit meinem Stillestehen. abnahm, und bald ganz verschwand, endlich in Wohlbehagen umschlug. Frau Kienesberger (246) fühlte ein Anwachsen und ein Niedersinken meiner Emanation gleichgehend mit meinem Vorwärtsrücken und Stillestehen. - Ein vierter Zeuge, dessen Namen ich aufzuzeichnen versäumt habe, sagte mir, daß er bei jedem Schritte, den ich auf ihn einigermaßen artikulirt zuthat, erst ein Anschwellen von Läue und dann sogleich ein Wiederabnehmen, eine fortlaufende Fluth und Ebbe der Wärme und Abkühlung fühle, in demselben Maße, wie ich Schritt vor Schritt langsam gegen ihn vorwärts rücke.

§. 21. Merklich stärker empfand Hr. Delhez die Zutrittsläue, wenn ich meine Schritte etwas beschleunigte. Sie erschien ihm dann, wie eine rasch anschwellende Fluth, die sich nicht schnell genug verlaufen könne. Dieselbe Beobachtung sprach Hr. Anschütz gegen mich aus. Schnelle Annäherung nannte er peinlich, erdrückend, überwältigend, überladend.

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§. 22. Wenn sich der Frl. Zinkel (528) im Schlafe Jemand nähert, wenn auch noch so leise, so wacht sie jedesmal auf; sie fühlt dunkel die Annäherung eines menschlichen Wesens durch eine peinliche Beengung und erwacht. Diese Eigenschaft kennt man schon im gemeinen Leben an ziemlich vielen Menschen, eben weil etwas höhere Sensitivität unter den Menschen. feine Seltenheit ist.

§. 23. Wenn ich mit der Frl. Nather (4) odische Versuche machte, die einige Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen, entfernte sie mich jedesmal aus ihrer Nähe durch die Versicherung, die von meinem Körper ausfließende odische Störung auf sie empfinde sie so stark, daß sie störend auf die Sensation eimvirke, die der ihr zur Prüfung vorgelegte Gegenstand hervorbringe. Sie könne also nur mit voller Sicherheit davon Rechenschaft geben, wenn ich mich nach der andern Seite des Zimmers begebe und damit soweit als thunlich von ihr entferne. Dasselbe sagte mir bei ähnlichen Gelegenheiten Frl. Amalie Krüger (45) und verschiedene andere Sensitive von mittlerer Reizbarkeit. Die Frl. Reichel verlangte in ähnlicher Weise von mir, wenn ich Versuche mit ihr anstellte, ich sollte mit meiner Person ruhig und stille halten, sonst könne sie in feineren Fragefällen nicht mit voller Sicherheit ihre Prüfungen anstellen, denn, drückte sie sich aus, „ich ziehe immer eine magnetische Atmosphäre mit mir hin und her, welche sie störe.“

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§. 24. Die Frl. Reichel und Frl. Nather (**) bemerkten jede, daß diese Emanationen nicht von 3edermann gleich stark seyen; kräftige Menschen wirken stärker auf sie ein, als schwächere; besonders Männer in der Regel stärker als weibliche Menschen.

§. 25. Aber auch eine und dieselbe Person erzeugt in Sensitiven

Läue oder Kühle in verschiedenem Maße, je nachdem sie verschieden disponirt ist. Gesundheit und Lebenslust geben viel stärkere Wirkung als Kränklichkeit und Niedergeschlagenheit. Nach dem Genusse der Mahlzeit steigt die Ausstrahlung nach den Beobachtungen der Frl. Reichel (§. 256 bis 276. der Dynamide 2c.), und im Hunger fällt sie herab. Der Wein ist ein Steigerungsmittel der Ausstrahlung; ebenso sinnliche Liebesaufreizungen, Zorn und ähnliche Affekte, nach vielen Angaben, auf welche ich später des Nähern zurückkommen werde.

§. 26. Sogar der Art nach finden die Sensitiven die Ausströmungen aus den Menschen nicht gleich; von jedem Menschen ist sie eine etwas abgeänderte und dieß geht gradweise so weit, daß während einige Menschen angenehm sind, andere gleich auf den ersten Eindruck unangenehm werden, Frl. Azmannsdorfer (445). Gesundheit und Krankheit machen unter andern hierin auffallende Unterschiede. Eine künstliche Krankheit, wie durch Kreisel hervorgebrachter Schwindel brachte von mir und von Hrn. Anschüß eine der Frl. Zinkel (94) über die Maßen widerliche Atmosphäre hervor. - Bei höheren Graden der Sensitivität steigt dieß so hoch, daß manche Menschen höchft peinlich, ja unausstehlich werden. Beispiele hievon ergaben sich bei den Frl. Nowotny (7), Aymannsdorfer, Maix, Reichel, Beyer, Zinkel (1058) und Friedrich Weidlich häufig genug und ich komme seines Orts (§. 873) hierauf zurück.

§. 27. Ueber das Maß der Entfernung, bis wie weit eine Wirkung eines Menschen auf einen Sensitiven reiche, habe ich mehrere vergleichende Versuche angestellt. Ich stellte die Frl. Zinkel (964, 965) wie in allen vorangegangenen Versuchen geschehen, mit dem Rücken nach Norden, und mich umgekehrt, so daß wir uns mit dem Antlige gegenüber befanden. Wenn ich in solcher Stellung 9 Schritte von ihr entfernt war, so fühlte fie mich noch deutlich kühl. Trat ich aber auf 10 Schritte, also um einen einzigen Schritt weiter zurück, so fühlte sie mich nicht mehr. Ich wiederholte dieß wohl ein halbduzendmal, und immer entschied ein einziger Schritt vorwärts oder rückwärts über odische Empfindung meiner Gegenwart bei ihr oder meiner Abwesenheit. So scharf war die sinnliche Wahrnehmung begränzt. Der Versuch wurde um 10 Uhr Abends vorgenomen, also 5 bis 6 Stunden nach ihrer und meiner Mahlzeit. Kehrte ich mich um und bot ihr in dieser Stellung den Rücken, so fühlte sie mich nur auf 8 Schritte, der Wirkungsstand war also um einen Schritt fürzer. — Kehrte ich sie um, so daß ihr Antlig gegen Norden gerichtet und ich mit dem Meinigen gegen ihren Rücken gewendet war, jezt nur noch auf 7 Schritte. — Kehrte ich nun ihrem Rücken auch meinen Rücken zu, so empfand sie mich nahezu ebenso weit, wie in der letten Stellung.

Auf gleiche Weise ging ich mit Hrn. Gustav Anschüß (189, 190) zu Werke.

Ich stellte ihn, ebenfalls mit dem Antlige gegen Süd gekehrt, in meinem Zimmer auf. Er empfand mich kühl, als ich auf 8 Schritte Abstand vor ihm angekommen war. Mit einem einzigen Schritte weiter zurück, war ich in seinem Wahrnehmungsvermögen entschwunden. — Kehrte ich ihn nun so, daß er mir den Rücken zuwandte, so empfand er mich nur auf 7 Schritte weit. Kehrten wir uns beide gegenseitig den Rücken zu, so fühlte er michh nur noch auf 6 Schritte. Diese Versuche stimmten aufs Schönste mit den Ergebnissen von der etwas stärker sensitiven Frl. Zinkel.

§. 28. Aehnliche Versuche mit Frl. Reichel (105) auf größere Abstände, hatten schon früher dasselbe Ergebniß geliefert. Ich machte mit ihr einen Versuch, die Wirkungsstärke zweier Menschen zu vergleichen; Hr. Kotschy war bei mir und unterzog sich der Prüfung und Vergleichung mit mir. Die Sensitive fühlte seine Emanationen bis auf 24 Schritte, die von mir ausgehenden bis auf 30 Schritte; ich besaß also zur Zeit dieser Prüfung eine merklich größere Ausströmungsstärke als Hr. Kotschy, der übrigens um ein merkliches größer als ich und wohl 25 Jahre jünger ist. — Alle odischen Actionen hatte Frl. Reichel in der Ferne bis auf eine gewisse genau bestimmbare Größe des Abstandes empfunden, ein oder zwei Schritte darüber hinaus, hatte unveränderlich die Wahrnehmung ebenso abgeschnitten, wie bei Frl. Zinkel und andern. Sie hat sich freilich veränderlich für die wechselnden Zustände des Beobachters und des Beobachteten gezeigt, aber unter gleichen Umständen war sie immer constant.

§. 29. Die Frl. Zinkel (1014) stellte sich hinter die geschlossene Stubenthüre eines an das meinige angränzenden Zimmers; ich näherte mich ihr nun langsam. Sie fühlte meine Annäherung ganz gut, doch schwächer und später und zwar erst, als ich nur noch 3 Schritte von ihr entfernt war. Die Emanation hatte also durch die Bretterthüre durchgedrungen, jedoch nicht ohne einiges Hinderniß durch sie zu erfahren. Dieser Versuch wurde öfters wiederholt. Ich stellte sie nun ebenso hinter eine Zimmermauer und schritt auf sie zu: jezt empfand sie mich nach wiederholten Versuchen gar nicht mehr.

§. 30. Hrn. Gustav Anschütz (236) stellte ich hinter eine 1, Fuß dicke Mauerwand, die zwei Zimmer schied; er stand unmittelbar hinter ihr. Gegen die Stelle wo er sich befand, ging ich nun im andern Zimmer, bewegte ich mich abwechslungsweise hin und hinweg. Ging ich hinwärts, so empfand er immer Läue; ging ich wegwärts, so fühlte er diese abnehmen. und in Kühle übergehen. Dieß war immer gleich, wie oft ich auch den Versuch wiederholen mochte und bei welchem er nie wissen konnte, ob ich vor oder rückwärts ging, da er mich nicht sah. Auch hier traten die Ges fühle etwas später und in geringerer Stärke ein.

Den letztern Versuch nahm ich später auch mit der höher sensitiven Frl. Beyer vor. Diese empfand meine Annäherung gut und gab die Stelle

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