Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Acta sunt hec apud Padelburna Anno Dominice Incarnationis M. CC. III.

Gedruckt in

Origg. Guelph. III. p. 852 ff.

v. Erath C. D. Quedlinb. p. 123.

190) 1203.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, bekundet, daß die Edle Frau Luffardis, Gemahlin Heinrichs Cämmerers von Seburg von dem Erlöse für den Verkauf eines am Rhein belegenen Erbes andere Güter zur Uebereignung an das Erzstift Magdeburg erkauft habe, nämlich in Boneke wiz 81⁄2 Hufen, 4 Höfe, 1 Weinberg und Weidenbusch, in Erpeche 11 Höfe, in Stromece 9 Hufen, in Biere 7 Hufen und 5 Höfe, ausgenommen die Höfe, die zu den Hufen gehören und den Acker, der das Ueberland (Oherlant) genannt wird. Diese dem Erzstift Magdeburg rechtmäßig geschenkten Güter seien nunmehr ihr und ihrem Gemahl Heinrich zu Lehen gereicht worden, so daß auch der überlebende Theil sie besißen und auf seine Söhne (pueros) vererben dürfe; sterbe der Mann zuerst, so solle sie seine Ehefrau nach Dienstmannen-Recht des Erzstifts besißen, ohne daß ihre Eigenschaft als Freie (non obstante titulo libertatis) sie dabei hindere und sie dann auf ihre Söhne (pueros) von Heinrich vererben, auch falls sie sich darauf mit einem freien Manne verheirathe und dieser mit ihr (also) eine frei (geboren) e Nachkommenschaft erzeuge, da doch jene Güter den dem Erzstift gehörigen Söhnen (Heinrichs C. v. S.) zuständen. Es solle ihr übrigens (in Rücksicht auf die dem Erzstift erwiesene Wohlthat) freistehen, gleichviel ob ihr Ehegatte und Kinder leben oder todt seien, drei oder vier Hufen von jenen Gütern an einen Unterthanen des Erzstifts auszuthun.

Zeugen: Heinricus maior Decanus, Geuehardus burchrauius, Burchardus comes d(e Mansve)lt, Tidericus de Seburg, Cono de Sutterhusen, Heinricus de Wolferstede, Hermannus aduocatus, Heidhenricus et Heinricus aduocati, Wigmannus marschalcus, Heidhericus filius marschalci, Thomas de Holdenstede, Godefridus et Heinricus de Sutterhusen, Rodholfus de Nienburg et Olricus frater eius, Hartmodus de Burch, Fridhericus. de Wirbene, Tidericus de Dudendhorp.

Actum anno Incarnationis domini. M. Co. C. IIIo.

Nach dem Original (an einer Stelle durch einen Stockfleck beschädigt) mit fragmentarischem Siegel im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

191) 1203.

Hermann, Landgraf von Thüringen, bestätigt, daß der deutsche Orden (zu Halle) 3 Hufe in Gräfendorf bei Schafstedt von seinen Ministerialen Hartmund und Hermann, Gebrüdern von [aus dem Orte (de opido)] Gräfendorf an der Geißel (Geizle) mit seiner, seiner Gemahlin und seiner Erben Zustimmung, sowie der Einwilligung der Ehefrau des genannten Ministerialen Hermann und beider, Hartmunds und Hermanns, Erben, um 50 Mark gekauft habe.

Zeugen: Theodericus Marchio in Misne, Ekardus Goslariensis prepositus, Henricus, Guntherus fratres Comites in Swartzburg, Meinherus in Misne Burcgravius, Albertus de Droize, Henricus novi castri burgravius, Heinricus de Helderungin et filii ejus, Vredischalcus in Wirczinburg, Hugoldus Comes in Buch, Manegoldus de Rode et filii ejusdem, Albertus de Wiphere, Ulricus burcgravius in Witin, Goswinus in Warin, Guntherus dapifer, Heinricus Marschalcus, Kunemundus in Ekardisleben, Oto in Creuezinuelt. Goswinus (de) Samershusen, Albertus, Anno, Fridericus in Muchele, Erenfridus advocatus et Burckardus frater eius.

Anno ab incarnatione domini MCCIII., Concurrente I., Indictione VI., Regnante Philippo Romanorum rege, Ludolfo Magdeburgensi archiepiscopo, Conrado Halberstadensi Episcopo.

Nach einer fehlerhaften Copie im Kgl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. Nr. LX. f. 48a.

Gedruckt bei

v. Ludewig Rell. Mss. V. p. 117 f.

192) 1203. (? 1200. ?)

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, gründet, um das religiöse Leben zu heben und zur Vermehrung der Geistlichkeit in der Stadt Magdeburg, zur Ehre Gottes, der Jungfrau Maria, des Apostelfürsten Petrus und des Märtyrers Thomas, Erzbischofs von Canterbury, in Magdeburg ein Collegiatstift. Mit Zustimmung des Domcapitels übereignet er der neuen Stiftung 3 Hufen in Seedorf für den Probst des Stifts und für die Stiftsherren 10 Pfund aus der Magdeburger Münze, die er von der Wittwe Bruno's von Magdeburg um 50 Mark erkauft habe und von denen die eine Hälfte zu Martini und die andere zu Ostern zu entrichten sei. Ferner gebe er

das Dorf Wortune, das er von Hugold, Schultheißen von Calbe, um 25 Mark erkauft habe, sodann 1 Hufe in Woltersdorf, die ihm Dietrich der erzb. Küchenmeister (Tidericus magister coquine nostre) resignirt habe, ferner den Zehnten in Willebed, 14 Hufen in Pokeriß, früher dem Konrad von Pokeriß und seinem Bruder Markward zugehörig und vogteibar (quos a Conrado de Pokeritz ac Marcwardo fratre ipsius liberavimus). Endlich habe das neue Stift von den erzbischöflichen Tafelgütern (de mensa episcopali) 25 Hufen in Menz (in villa Meltez statt Mentez) mit Zustimmung des Capitels erhalten. Für ihre gottesdienstlichen Uebungen werde den Stiftsherren die Kirche S. Michael, die erzbischöfliches Eigenthum sei (que prorsus iuris nostri fuit) in der Vorstadt Sudenburg angewiesen. Den Stiftsherren solle das Recht, wenn ihre Zahl größer geworden sei, sich einen Dechanten und einen Verwalter ihrer Präbenden (dispensator suarum prebendarum) zu wählen, zustehen; die Probstei solle aber stets ein Domherr bekleiden, jedoch der Probst auf die Verwaltung der Pfründen keinen Einfluß haben. Sonst solle den Stiftsherren des neuen Stifts dieselbe Ehrfurcht erwiesen werden wie den Stiftsherren am Dome und an den anderen Stiftern. Zeugen: Albertus major prepositus, Henricus decanus, Albertus camerarius, Gero vicedominus, Sifridus prepositus Angariensis, Olricus de Siersleve, Anno cellerarius, Romarus prepositus predicte ecclesie beati Petri, Otto Bavarus, Rodolfus de Ram (?), Waltherus prepositus ecclesie beati Nicolai, Fridericus de Meyendorf, Tidericus de Scherenbeke, Ludolfus de Suanebeke, Wernerus de Schonewalde, Conradus de Uppin, Burchardus de Glinde, majoris ecclesie canonici.

Acta sunt hec Magdeburg anno dominice incarnationis Mo. CC., indictione III., presidente sedi apostolice Innocentio papa III., in nomine dei. Amen.

Copie im Kgl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Copiar. XXXI. f. 1b.
Gedruckt in

Magdeb. Geschichts-Blätter 1867. S. 355 ff. Das Datum der Urkunde, mit welchem sie a. a. O. abgedruckt und das seither unbeanstandet geblieben ist, erscheint bedenklich, obschon die Indictionszahl zutreffend ist. Da Albrechts Ernennung zum Domprobst am 17. Februar 1200 (Magdeb. Geschichts-Blätter IV. S. 7—9, 183, wo irrig der 16. Februar steht), erfolgte und da seine Introduction nicht persönlich erfolgen sollte, seine Residenz aus bekannten Gründen (a. a. D. S. 2. ff. 6.) auch für's erste nicht stattfand, er auch erst 1204 anscheinend sicher in Magdeburg auftritt (a. a. D. S. 184), er auch sonst in keiner Urkunde des Jahres 1200 als Domprobst in Magdeburg

anwesend erscheint, vielmehr damals nur der Dechant an der Spiße des DomCapitels erscheint (Nr. 137), wie auch noch Ende 1202 (Nr. 174), und Mitte 1201 (Nr. 154), endlich auch die Renitenz des Erzbischofs Ludolph gegen die Vollziehung des päbstlichen Decrets zur Beseßung der Domprobstei feststeht, so hat es den Anschein, daß die obige Urkunde in einer Abschrift mit unrichtigem, verschriebenem Datum auf uns gekommen sei, und daß wahrscheinlich M° CCo III°, indictione VIa gelesen werden muß. Vergl. auch die Urkunde vom 22. December 1202 (Nr. 174), wo erst von der fünftigen Vollendung des Stifts S. Michaelis gehandelt wird, während sie nach der obigen Urkunde als abgeschlossen erscheint.

193) 1203.

Heinrich, Herzog zu Sachsen und Pfalzgraf bei Rhein, bekundet die mit seinen Brüdern, dem Römischen Könige Otto und dem Herzoge Wilhelm stattgehabte Theilung der väterlichen Erbgüter, von denen dem Könige unter andern auch das Schloß Sommerschenburg nebst Zubehör zustehe.

Acta sunt hec anno Dominice incarnationis M° CC IIIo, Indictione quinta, presidente sancte Romane ecclesie Papa Innocentio huius nominis tertio, regnante Serenissimo domino nostro Otthone quarto Romanorum Rege et semper Augusto, anno regni eius quarto.

Gedruckt bei

Mader Antiqq. Brunswicc. p. 242-245.

Pfeffinger Braunschw. Lüneb. Hist. I. p. 486, 487.

194) 1203.

Ludolph, Erzbischof, und Gebhard v. Querfurt, Burggraf zu Magdeburg sind Zeugen in einem Tauschbriefe Bertholds, Bischofs von Naumburg für das Kloster Pforta über Güter zu Kothewiß, für die er die Güter zu Scobkowe dem Kloster abtritt.

Actum anno ab incarnatione domini Mo. CCo. III., Indictione VI., In Aldenburg in palatio regio.

Gedruckt (deutsch) bei

Wolf Chronik des Kl. Pforta I. p. 248 ff. mit dem Fehler Gerhard statt Gebhard.

195) S. d. (c. 1203).

A (lbertus) camerarius et A (lbero) de Bessenrode, canonici Magdeburgenses sind als consentirend aufgeführt in ihres Bruders Werner,

Domprobstes zu Halberstadt Kausbrief über / Hufe zu Westerschauen für das Kloster Walkenried.

Regest (nach dem Diplom. Walkenrid. f. 42o und 152') im Urkundenbuch des hist. Vereins für Niedersachsen Stift Walkenried I. p. 43.

196) S. d. (c. 1203).

Dudo, Probst („Diener") des Stifts Neuwerk in Halle (Hallo) und seine Brüder verkaufen eine Hufe in Burgesleve (Borṛleben?), 16 Schillinge zinsend dem Kloster Walkenried für 18 Mark Silber.

Zeugen: Ludolfus Magdeburgensis archiepiscopus, Heinricus decanus, Albertus camerarius, Walterus prepositus de Monte, Apollonius prepositus de Wallebeke.

Regest (nach dem Diplomat. Walkenrid. f. 44) im Urkundenbuch des hist. Vereins für Niedersachsen, Stift Walkenried I p. 44.

197) 6. Januar 1204.

Robert, Pfarrer in Görzke (Gorzeke), ist unter den Zeugen, als Otto II. Markgraf zu Brandenburg dem Hochstift Brandenburg den Besiß der Dörfer Crelin, Mößow und einiger Fischereien bestätigt.

Acta sunt hec in urbe Brandeburg anno dominice incarnationis M. CC. quarto, epacta XVII, indictione VII., concurrente II., VIII. idus Januarii, Amen.

Gedruckt bei

Riedel C. D. Brand. A. VIII. p. 125.

198) 12. Januar 1204 (1205).

Gebhard, Burggraf von Magdeburg, ist Zeuge bei der Bestätigung des Herzogthums Westfalen, Engern u. s. w. und der Verleihung von Brakel und der Probstei zu Kerpen an Adolf 1. Erzbischof von Cöln durch König Philipp.

Signum domini Philippi secundi Romanorum regis inuictissimi. Ego Conradus Ratisponensis electus regalis aule cancellarius recognoui.

Acta sunt hec anno dominice, incarnationis MCCIIII., indictione VIII., regnante domino Philippo secundo Romanorum Rege gloriosissimo, anno regni eius sexto. Datum per manus Sifridi regalis aule prothonotarii in civitate Aquisgrani, II. idus Januarii.

« ZurückWeiter »