Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

176) 1202.

Conrad, Bischof von Halberstadt confirmirt dem Kloster zu Hamersleben den Besit verschiedener demselben geschenkter Güter, darunter eine Hufe in Wormstorp, 8 Schillinge jährlich zinsend nebst dazu gehöriger Hofstelle, von Ludolph v. Eilsleben und seinen drei Brüdern dem Kloster zum Seelenheil ihrer Eltern, ihres Bruders und ihrer Schwester, die im Kloster begraben seien, übergeben, und ferner 2 Hufen nebst den dazu gehörigen Hofstellen in Eilsleben (Eilesleve) 24 Schillinge jährlich zinsend, welche Frau (matrona quedem) Ermegardis von Undesburch mit 2 im Kloster eingekleideten Töchtern ihrer Schwester demselben gegeben habe.

Acta sunt hec anno Incarnationis verbi Millesimo Ducentesimo secundo, Indictione quinta, Presidente sancte Romane ecclesie domino Innocentio Papa tercio, Anno ordinationis nostre primo.

Zeugen: Fridericus nostre maioris ecclesie canonicus et vicedominus, Liudolfus canonicus, et Archidiaconus, Arnoldus de ordhem, Reginbodo de monte in Magdeburch, Robertus Husborgensis, Heinricus Coxdeburgensis (so! d. h. wohl Cordesburgensis) abbates, Hermannus in Hamersleue, Heinricus in Hademersleue, Bertoldus beati Johannis in Halberstad prepositi; Nobiles laici Hermannus et Otto de Hartbeke, Gardolfus de Hademersleue, Conradus Custos de sancta Maria, Bruno canonicus de Bossenleue, Bartoldus canonicus de sancto Paulo in Halberstad, Olricus Notarius; Ministeriales vero ecclesie nostre fritericus, Ludegeres fratres de Menhusen (?) Herbordus, Adolphus (?) fratres de Osschersleue, Conradus Capellanus, Conradus camerarius.

Nach einer Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Copiar. CVI. f. 17.

Gedruckt in

Kunze Gesch. des Klosters Hamersleben p. 8.

177) 1202.

Konrad, Bischof von Halberstadt, spricht R(einbod), Abte des Klosters Joh. d. Täufers zu Berge bei Magdeburg den Zehnten von einem neuangelegten Weinberge in der Flur des Dorfes Besenstedt (Bisenstide) zu, welchen der Ritter Widekind v. Schochwiß (Scochwice) dem Kloster Berge

streitig machen wollte, weil die Pflanzung neu sei und er das Grundstück vom Erzbischofe (von Magdeburg) zu Lehen trage. Da aber der Abt auf eine! Synode vor dem Erzbischofe bewiesen, daß die Weinpflanzung auf einem dem Kloster Berge zehntpflichtigen Grund und Boden liege, so sei derselbe dem Kloster zuerkannt worden.

Zeugen: Nostre maioris ecclesie canonici Wernerus maior prepositus, Romarus prepositus, Fridericus vicedominus, Geroldus prepositus sancte Marie, Vlricus scolasticus, Otto, Anno, Ludolfus, Almarus sancti Pauli prepositus, Burchardus archidiaconus, Arnoldus, Meinhardus, Prelati ecclesiarum nostrarum, Conradus electus in Hilseneburch, Ropertus abbas in Huisburch, Sifridus abbas in Vimede burch, Ludolfus prepositus in caldenburne, Thidericus prepositus sancti Johannis in ciuitate, Eustachius prepositus in Hademersleue; Laici Ludolfus aduocatus, Burchardus comes de valkensten, Wernerus de Lichtenb(erg?); Ministeriales ecclesie nostre Thidericus de Sumeringe, Geuehardus de aluenesleue, Heinricus de Eilenstide.

Acta sunt hec anno incarnationis dominice Mo. CCo. II., Indictione Va., Ordinationis autem nostre anno primo.

Nach dem Original, deffen Siegel nicht mehr vorhanden ist, im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

178) 1202.

Albrecht, Dechant des Erzstifts Magdeburg, gab dem Bischofe Konrad von Halberstadt 550 Mark Silber zu seiner Fahrt nach dem heiligen Lande.

Chron. Halberstad. herausgeg. von Schaß p. 71.

179) 1202.

König Philipp übertrug die böhmische Königswürde nach Vertreibung Ottokars dem jungen Theobald, Theobalds Sohn, welcher damals zu Magdeburg studirte.

Arnoldi Chronica Slavorum in M. G. XXI. p. 216.

180) 1202.

Der Pabst sandte seinen Cardinal nach Deutschland, um den Erzbischof von Magdeburg und andere Fürsten vom Könige Philipp abwendig zu

machen. Es wurde eine Unterredung bei Halle abgehalten, angeregt für den König Otto vom Könige Ottokar von Böhmen, und auch der Erzbischof Ludolph ging dazu hin, hieß aber zugleich den Markgrafen Otto die Stadt mit 300 gewaffneten Rittern besehen. Als der Cardinal dem Erzbischofe Förderung und Geschenke versprochen, wenn er sich zum Könige Otto wende und dies nichts fruchtete, griff er zu Drohungen und warf ihm Altersschwäche vor. Zulegt berief er den Erzbischof vor sich, was diesen so verdroß, daß er von dannen zog.

Magdeburger Schöppen-Chronik herausg. von Janicke. S. 124. f.

181) 1202.

Von Merseburg, wo er den König von Böhmen gekrönt hatte, zog König Otto mit seinem Heere gegen Halle. Eine Meile von der Stadt lagerte sich das Heer, aber die Stadt war gut befestigt und er konnte ihr keinen Schaden zufügen, da der Erzbischof Ludolph von Magdeburg mit vielen Rittern eben in die Stadt eingezogen war. Er begnügte sich das Land zu verheeren und zog dann mit dem Pfalzgrafen und dem Landgrafen von Thüringen nach Quedlinburg und Halberstadt.

Chron. rhythm. bei Leibniz S. R. Brunsv. III. p. 105.

182) (1202/1203.)

Ein Legat des apostolischen Stuhls suchte den Erzbischof Ludolph von Magdeburg durch viele Drohbriefe auf die Seite Ottos zu ziehen, und als das Alles fruchtlos blieb, rief er ein Heer von Böhmen und Thüringern sammt anderen königlichen Hülfsvölkern herbei, um den Erzbischof zu bedrängen. Da wo die Gebiete der beiden Städte Halle und Merseburg zusammenstoßen, machten die Heere Halt, verwüsteten 9 Wochen hindurch die ganze umliegende Gegend und fügten den Kirchen und ihren Kirchhöfen, so wie Geistlichen aller Art vielerlei Schaden zu. Ein so großer Schrecken hatte alle ergriffen, daß die Leute sich nicht einmal in Magdeburg sicher hielten, sondern mit Weib und Kind in die überelbischen Gegenden zogen. Erst als Graf Otto von Brena 400 Mann der Feinde bei der Rückkehr von ihrem Raubzuge über die Fuhne in einem Treffen an der Grenze des Schlosses Landsberg erschlagen hatte, verließen sie diese Gegend. Da der Cardinal sah, daß er gegen den Erzbischof nichts ausrichten könne, und da auch als er ihn selbst zu sich citirt hatte, Schmähungen er warf ihm Ungehorsam vor und nannte

ihn einen alten verrückten Mann

von dem Erzbischofe, einem in den Wissen

schaften hoch erfahrenen Manne, wirksam zurückgewiesen, nichts fruchteten, excommunicirte er ihn und kehrte alsdann mit dem Könige nach Köln zurück.

Chron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 71. ff.
Arnoldi chron. Slavorum in Mon. Germ XXI. p. 217.

183) 1202.

Zu Köln excommunicirte der päbstliche Legat den Erzbischof von Magdeburg (Ludolph), weil er gegen den Befehl des Pabstes sich als Gegner des Königs Otto zeigte.

Ann. Col. Maximi Cod. 2 et 3. in Mon. Germ. XVII. p. 816n.

184) 3. Mai (1203).

Pabst Innocenz III. schreibt dem Domcapitel zu Merseburg, daß er auf den Bericht des Erzbischofs von Magdeburg die Postulation des unehelich geborenen Archidiaconus von Merseburg zu ihrem Bischof zugelassen habe u. s. w. Datum Preneste V. Nonas Maii, Pontificatus nostri anno VI. Gedruckt bei

Brequigny Tab. chronol. etc. II. I. p 297. Vgl. Böhmer Regg. Imp. de 1198-1254. p. 305. Potthast Regg. Pontt. p. 166. Nr. 1804.

185) 18. Juli 1203.

Pabst Innocenz III. beauftragt den Domprobst von Halberstadt und die Pröbste von Seeburg und St. Wiprecht in Naumburg, Magdeburger und Halberstädter Diöcese, den zwischen dem Bischofe (von Meißen) einerseits und den Pröbsten B. und T. von Wurzen, sowie einigen Domherren in Meißen andererseits über die Beseßung von vier Präbenden und einige andere Punkte ausgebrochenen Streit zu entscheiden, und unter Androhung geistlicher Zwangsmittel darauf zu bestehen, daß ihre Entscheidung streng beobachtet werde. Datum Ferentini XV. Kalendas Augusti, pontificatus nostri anno

sexto.

Gedruckt bei

Gersdorf Cod. Dipl. Saxon. Reg. II, 1, 67-68. Vgl. Potthast Regg. Pontt. p. 172. Nr. 1969.

186) 5. August 1203.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

und

Pabst Innocenz III. beauftragt den Probst . . . von St. Peter auf dem Lauterberge, Magdeburgischer Diöcese, sowie den Dechanten den Scholasticus . . . . zu Merseburg, die zwischen dem Bischofe . . . . (von Meißen) einerseits und dem Domherrn B. und dem Burggrafen von Meißen (nobilis vir Burgravius miles Misnensis) andererseits wegen der Kirche in Jahna ausgebrochenen Streitigkeiten beizulegen.

Datum Ferentini Nonas Augusti, pontificatus nostri anno sexto.
Gedrudt bei

Gersdorf Cod. Dipl. Sax. Reg. II. 1. p. 68 (nach dem Original).
Köhler das Kloster St. Petri auf dem Lauterberge p. 56. Vgl.
Botthast Regg. Pontt. p. 172. Nr. 1977.

187) 10. October 1203.

Pabst Innocenz III. schreibt an den Erzbischof von Magdeburg (oder den Erzbischof von Salzburg) in Betreff des Laien Conrad, der mit der Schwester seiner Frau vor und nach der Ehe Unzucht getrieben habe.

Data Anagnie VI. Idus Octobris, pontificatus nostri anno sexto.
S. Potthast Regg. Pontt. I. p. 174. Nr. 2000.

188) 23. December 1203.

Es starb Otto Graf von Brehna und ward von seiner Mutter im Kloster Brehna bestattet. Dafür erhielt das Peterskloster auf dem Lauterberge eine Hufe im Dorfe Chlewiz.

Chron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 72.

189) 1203.

Die Söhne des Herzogs Heinrich des Löwen von Sachsen und Bayern theilen ihr väterliches Reich dergestalt, daß dem Herzoge Wilhelm auch alles, was in der Mark belegen ist, so wie das ganze Erbe zu Neuhaldensleben (Haldesleue), Neindorf (Nendorp) und alle innerhalb gewisser (früher bezeichneter) Grenzen seßhafter Ministerialen, außer Jordan, Jusarius und Unno zufallen sollte.

« ZurückWeiter »