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Data Laterani IV. Nonas Junii, p. n. a. quarto.

S. Theiner Vet. mon. Slav. mer. I. 57 Nr. 65. Vergl. Potthast Regg. Pont. I. p. 125 Nr. 1376.

153) 4. Juni (1201).

Pabst Innocenz III. beauftragt den Erzbischof (Ludolph) von Mag deburg, den Abt . . . . und den Prior . . . von Altzelle (Cella beate Marie) den Grafen Ulrich von Wettin (Witin), welcher nicht gestatte, daß seine Untersassen die schuldigen Zehnten entrichten und der außerdem dem Meißner Archidiaconus auf seinem Gebiete das Synodalrecht und andere Rechte verschränke, durch geistige Zwangsmittel zu vermögen, daß er von dergleichen Eigenmächtigkeiten ablasse und seinen Unterthanen die schuldigen Zehnten zu bezahlen gestatte. Wenn die Commissarien nicht alle sofort den Auftrag ausführen können, solle der Erzbischof mit einem Gehülfen das Nöthige veranlassen. Datum Laterani II. Nonas Junii, pontificatus nostri anno quarto. Gedruckt bei

Gersdorf Cod. Dipl. Sax. Reg. II., 1. p. 66, 67. Vgl. Potthast 1. c. p. 125. Nr. 1378.

154) Juni oder Juli (1201).

Pabst Innocenz III. ertheilt dem Domprobst, Domdechanten und Scholasticus des Hochstifts Hildesheim Weisungen in Betreff der dem apostolischen Stuhle gebührenden, vom Erzbischof Ludolph von Magdeburg verhin derten Beseßung der vacanten Domprobstei von Magdeburg.

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S. Theiner Mon. vet. Slav. mer. I. p. 59 Nr. 124. Vergl. Potthast Regg. Pontt. I. p. 129 Nr. 1442.

155) 15. Juli ff. 1201.

Gräfin Hedwig, Wittwe Friedrichs Grafen von Brena, gründete am 15. Juli in dem Dorfe Brena ein Frauenkloster. In früheren Jahren, als ihr Gemahl noch lebte, hatte sie sich der Freundschaft des Probstes Eckehard und der Brüder des Lauterberg-Klosters zu erfreuen. Nach dessen Tode bat sie die Klosterbrüder ihr zu erlauben, daß sie sich auf irgend einem Flecke des Berges ein Haus bauen dürfe, in dem sie fern vom Getreibe der

Welt ihre Zeit ruhig verleben könne. Da sie aber auf ihren guten Ruf zu wenig achtete und ein ungebundenes Leben führte, ging man auf ihr Gesuch nicht ein, weshalb sie, die früher den Mönchen sehr freundlich gesinnt war, gegen diese nun feindliche Gesinnungen hegte. Um ihnen zu schaden, begann sie den Bau jenes neuen Klosters, über das zuerst Me ingot aus dem Stifte zu Halle gesezt wurde.

Es starb Heidenreich, Abt zu Nienburg. Ihm folgte Hermann aus demselben Kloster.

Chron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 66.

156) (Vor dem 21. August) 1201.

Gardolph, Bischof von Halberstadt, bekundet, daß das Kloster Marienthal mit seiner Zustimmung 2 Hufen in Irgleben (Jrekesleue) und Wellen (Welle), von der Gemahlin Boldewins (Balduwini), Dienstmanns seiner Kirche zu Luchene für 22 Mark gekauft habe. Dabei hätte der Vater der damals noch unmündigen Tochter und Erbin dieser Besißung, Baldewin, und ihre Oheime Erich und Dithmar Bürgschaft geleistet, daß das Mädchen, wenn es zu gereifteren Jahren gekommen sei, diesen Verkauf bestätigen werde.

Zeugen: Conradus nostre ecclesie maior prepositus, Wernerus maior decanus, frithericus vicedominus, Ulricus scholasticus, Bartoldus sacerdos, liudolfus dyaconus, Almarus diaconus, Burchardus diaconus, Meinardus subdiaconus, Bernardus subdiaconus universumque nostre maioris ecclesie capitulum, Canonici vero beate Marie in ciuitate Hunoldus decanus, Conradus sacerdos, Bernardus dyaconus, Euerhardus, Meinardus, Conradus, custos. Laici nobiles Arnoldus de scerembike, Wernerus filius aduocati maioris, Wernerus de susliz; Ministeriales Cesarius, Theodericus de sumeringhe, Theodericus filius Cesarii, Bertoldus de horethorp, Aluericus camerarius, Aluericus prefectus, frithericus et widekindus fratres de Quenstide, Bertrammus, Ecbertus de Wanzle ue.

Acta sunt hec Anno dominice incarnationis Mo. CCo. Io., Indictione IIII., Presidente sancte Romane ecclesie Innocentio papa tertio, Anno ordinationis nostre VIII.

Nach einer Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Copiar. XXXVI. Nr. 19.

157) Ende August

Anfang September 1201.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, der herkömmlicher Weise den Begräbnißfeierlichkeiten des Bischofs Gardolph von Halberstadt beigewohnt hatte, drang wegen der übeln Lage des Landes darauf, daß das Capitel schleunigst zu einer Neuwahl schreite. Einstimmig wurde darauf der Domprobst Conrad erwählt. Obwohl er sich anfangs weigerte die Wahl anzunehmen, so entschloß er sich doch dazu auf die Vorstellungen Ludolphs und begab sich darauf nach Halle, wo damals König Philipp weilte, um von ihm die Regalien zu erhalten. Sodann empfing er vom Erzbischofe Ludolph die Priesterweihe. Chron. Halberst. herausg. von Schat p. 70.

158) 18. September (1201–1220)

starb der Priester Dudo, Probst des Klosters Gottesgnade, Bruder des Convents im Kloster Neuwerk bei Halle.

S. Necrolog. monast. Novi Operis Hallensis herausgeg. von Bodemann in den Magdeb. Geschichtsblättern II. p. 173.

159) S. d. (November 1201).

Der Erzbischof von Magdeburg beschwert sich an der Spige vieler geistlicher und weltlicher Fürsten Deutschlands beim Pabst Innocenz III. über das Benehmen seines angeblichen Legaten, des Bischofs von Palestrina, rücksichtlich der von ihnen mitvollzogenen Wahl König Philipps.

Gedruckt in

Reinald Annall. eccless. XIII. p. 70.

Baluzii Epist. Innocentii III I. p. 715.

Boczek Cod. diplom. Morav. II. 6 Nr. 6. Vgl. Böhmer Regg.
Imp. de 1198-1254 p. 13, 14.

160) S. d. (Zwischen 2. November 1201 und Ende Januar 1202.)

Pabst Innocenz III. schreibt dem Erzbischofe von Magdeburg, daß er dem zum Römischen Kaiser erwählten Könige Otto treu beistehen und anhängen solle.

Datum Anagnie

pontificatus nostri anno IIII.

Gedruckt bei

Baluzii Epp. Innocentii III. I., p. 714.

Böhmer Regg. Imp. de 1198-1254 p. 300. Vergl. Potthast 1. c. p. 137, 138 Nr. 1587.

161) 1201.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, besaß, weil er auf Seiten des Königs Philipp stand, nicht die Gunst des apostolischen Stuhls. Cron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 69.

162) 1201.

Apollonius, Probst des Stiftes in Halle, verzichtet auf die Leitung desselben, da ihm seine frühere Stellung in Walbeck offengelassen war. Ihm folgte Conrad, bisher Custos in Halle.

Chron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 69. Vgl. Nr. 144.

163) 1201.

Ludolph (Liudolfus) Erzbischof zu Magdeburg habe mit seinem. Banne das Statut der Nachlaßprocuratoren des Bischofs Gardolph von Halberstadt über die Verwendung der Einkünfte von 4. Hufen zu Gr. Andisleben (Andesleue) bestätigt, heißt es in der über Ersteres ausgefertigten Urkunde. Actum est istud anno dominice incarnationis Mo. CCo. I., indictione

quarta.

Original, dessen Siegel fehlt, im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

164) 1201-1202.

Herbert Bischof von Hildesheim brachte sechs Meierhöfe, darunter Ohrsleben und Wackersleben, welche dem Grafen Siegfried von Blankenburg verpfändet waren, für 200 Mark Silber und einige Einkünfte wieder an sein Hochstift. Chron. Hildesh. in M. G. VII. p. 859.

165) (1201--1210).

Albrecht der Zweite, Markgraf von Brandenburg, ein kriegerischer Herr, führte heftige Kriege sowohl gegen die Wendenfürsten Casimir und Boleslaw,

als auch gegen das Erzstift Magdeburg, das die Brüder Gumprecht v. Wiesenburg (Wesenborch) und Richard v. Plaue (Plawe) und andere Dienstmannen des Erzstifts vertheidigten. Dabei erbaute er gegen Magdeburg ein starkes Schloß, Wolmirstedt, an der Ohre.

S. Chron. princ. Saxon. herausg von v. Heinemann p. 22 (Separatabdruck).

166) 22. Januar 1202.

Philipp II., Römischer König, bekundet, daß er das Kloster auf dem Petersberge in Anbetracht der Glaubensreinheit des Probstes Walther, der Anhänglichkeit desselben an seine Person und des ehrbaren Wandels der Conventualen des Klosters in seinen unmittelbaren Schuß nehme und ihm seinen gegenwärtigen und den künftighin rechtmäßig zu erlangenden Grundbesitz bestätige. Er gestatte ferner, daß von seinen Vasallen Reichsgüter dem Kloster verkaufs- oder geschenksweise zugewendet werden dürften, doch solle es nicht mehr sein, als für den Werth von 30 Mark für bebaute und 70 Mark für unbebaute Grundstücke. Endlich bestätige er auch das Recht sich in dem Kloster seine Grabstätte zu wählen und demselben dafür Güterzuwendungen zu machen.

Zeugen: Wolfgerus Pattaviensis episcopus, Didericus Mersburgensis electus, Bernhardus dux Saxonie, Conradus marchio orientalis et frater eius, comes Didericus marchio Missnensis, Oddo et Fridericus Comites de Brenen, comes Vlricus de Witin, comes Albertus de Arnburc, Geuehardus burcgrauius Magdeburgensis, Meinherus burcgrauius Missnensis, Gerhardus burcgrauius de Groiz, Heinricus de Scudiz, Gunzeline et Fridericus fratres de Crozuk, Oddo de Povhc et fratres eius, Wernherus et Didericus de Landis perc, Oddo Pincerna, Hermannus de Rosinuelt, Hinricus de Kallindin imperialis aule marscalcus, Waltherus Pincerna de Schiphen. Datum Hallis anno dominice incarnationis millesimo CC. II., Indictione Va., XI. Kalendas Februarii.

Nach dem Original im K. Hauptstaats-Archive zu Dresden.
Gedruckt in

Köhler des Klosters S. Petri auf dem Lauterberge p. 55, 56
(nach dem Original).

167) Januar bis Ende März 1202.

Walther, Probst des Klosters auf dem Lauterberge, reiste mit dem Markgrafen Conrad, der für den König Philipp beim Pabste Innocenz eine

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