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v. Heinemann C. D. Anh. I. p. 533. (nach d. Orig.) Die Urk. gehört nur hierher, wenn W. etwa das wüste Kl.-Woldensdorf bei Germersleben ist.

85) 1197.

Gardolph, Bischof von Halberstadt, schenkt dem Jungfrauenkloster Joh. des Täufers in Gerbstedt (Gerbezstide) den Zehnten eines ihm gehörigen (uinee sue i. e. ecclesie S. J. B. in Gerbezst.) Weinbergs zu Rothenburg (rodenburch), welchen vorher der edle Herr Gero v. Delig vom Bischofe zu Lehn besessen. Ferner gewährt er dem Kloster den Zehnten von allen Weinpflanzungen, welche das Kloster auf Bergen oder auf wendischen Gütern anlegen wolle, mit der Bedingung, daß Seelenmessen für die verstorbenen Mitglieder des Domcapitels und eine monatliche Messe zum Heile der lebenden Mitglieder desselben in dem Kloster gehalten werden.

Zeugen: Conradus maior prepositus, Wernerus decanus, Conradus camerarius, Vlricus scolasticus vicedominus, Geroldus cellerarius, Burchardus archidiaconus in Isleue, Liudolfus de Hessehem; Laici Liudolfus aduocatus, Heinricus comes de regensten, Gardolfus de hademersleue, wernerus filius aduocati, Hermannus de hartbeke, Cesarius prefec_ tus, Geuehardus prefectus, Johannes de gatersleue, Heinricus de eilinstide, Fridericus et Ludegerus fratres de nien hachen.

Acta sunt hec anno incarnationis domini Mo. Co. XCo. VII., Indictione XVa., Presidente Romane sedi Celestino papa III., Regnante gloriosissimo romanorum imperatore Heinrico, Anno ordinationis nostre tertio.

Nach dem Original, dessen Siegel nicht mehr vorhanden ist, im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

86) 1197.

Volrad, Abt von Hillersleben (Hildesleuen) ist Zeuge, als Gardolph Bischof von Halberstadt über die Vogtei des Klosters Huysburg Bestimmungen trifft.

Acta sunt hec anno incarnationis domini Mo. Co, XCo. VII., Indictione decima quinta, Celestino papa tercio.

Copie im Cop. CVIII. f. 3o im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

87) 1197.

Ludolph, Erzbischof zu Magdeburg, giebt den Schilderern und Sattlern zu Magdeburg (hiis, qui insignia militaria, Clippea videlicet, siue eciam Sellas Magdeburch facere consueuerunt) das Recht, sich einen OberMeister zu wählen und verordnet, daß Niemand Handwerksstücke der Obigen mache, außer wer Mitglied ihrer Innung sei (communione, que vulgo Inning dicitur).

Actum anno dominice incarnationis Millesimo Centesimo Nonagesimo Septimo.

Copie aus der Mitte des 16. Jahrhunderts in einem Copiale Halense Magdeb. Verträge enthaltend f. 197 im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg. Gedruckt in

Magdeb. Geschichtsbl. IV. S. 316–317.

88) S. d. (1197.)

Gardolph, Bischof von Halberstadt, belehnt den Grafen Otto, nachdem derselbe auf alle Ansprüche auf die Vogtei des Klosters Hillersleben, welche sich sein Vater Berengar widerrechtlich angemaßt, verzichtet habe, mit Einwilligung des Abts und Convents, welchem die freie Wahl des Vogtes zustehe, mit der genannten Vogtei unter der Bedingung, daß er sie nur selbst verwalten und nicht, weder ganz noch theilweise, einem Andern zu Lehn geben dürfe.

Zeugen: Conradus halberstadensis ecclesie maior prepositus, Wernerus decanus, Heinricus et Sifridus comites de regensten, Geuehardus de aluensleve, Heinrikus de eilenstede, Theoderikus de Sumeringe, Otto de Wederinge, Ekehardus de osterhuse, Livdolfus de Kolbiz, Burchardus de stenvorde, Bernardus de hildeleve (fo!)

Nach dem Original, dessen aufgedrückt gewesenes Siegel nicht mehr vorhanden ist, im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

Gedruckt bei

Gerden C. D. Brand. I. p. 17, 18.

Riedel C. D. Brand. A. XXII. p. 423.

89) 1197/98.

Als Daniel das Bisthum Prag erlangt hatte, erfuhr er von mehreren Seiten Widerspruch. Er mußte sich deshalb verschiedenen auswärtigen Urtheilen unter

werfen (subire peregrina iudicia et diversa), so dem des Erzbischofs von Magdeburg zu Halle (Halla).

Contin. Gerlaci abb. Milovicens. in M. G. XVII. p. 709.

90) März 1198.

In der Mitte der Fastenzeit (in Media Quadragesima) wählten in Ichtershausen in Thüringen die daselbst versammelten Fürsten, unter denen sich auch Ludolph, Erzbischof von Magdeburg befand, den Bruder des Kaisers Heinrich, Philipp, zum Könige.

Chron. Sampetr. Erford. bei Mencken S. R. G. III. p. 233.

91) (März) 1198.

In Anwesenheit mehrerer Fürsten, unter denen der Erzbischof von Magdeburg, die Herzöge von Baiern und Sachsen, der Landgraf von Thüringen, der Markgraf von Meißen u. a. die vornehmsten waren, ward Philipp in Arnstadt zum König gewählt.

Honorii continuat. chron. Weingartensis in M. G. XXI. p. 480.

92) (März) 1198.

Nach dem Tode Kaiser Heinrichs VI. sezten die östlichen Fürsten, nämlich der Herzog von Baiern und Bernhard, Herzog von Sachsen, mit den übrigen Baronen und die Erzbischöfe von Magdeburg und Salzburg mit den übrigen Bischöfen des Ostens einen Tag zu einer Unterredung an in den Grenzen Thüringens bei Arnstadt. Als Herzog Philipp dorthin kam, beschlossen sie, ihn zum Vertheidiger des Kaiserreichs zu erwählen, bis sein Neffe, der Sohn des Kaisers, der schon lange von Philipp selbst und den übrigen Fürsten erwählt war, nach Deutschland gekommen sei. Nach Auflösung dieser Versammlung gingen sie nach Mühlhausen, wählten den Herzog Philipp zum Könige und trennten sich mit dem Versprechen, sich ihm unterwerfen zu wollen. Otton. Frising. Cont. Sanblas. in Mon. Germ. XX. p. 329.

93) (März) 1198.

Im Jahre 1198 kamen die Fürsten von Sachsen, Baiern, Schwaben und Franken bei Erfurt auf einem Felde zusammen und wählten Philipp, Kaiser Heinrichs Bruder, zum Könige. Erzbischof Ludolph von Magdeburg war

der erste bei der Wahl und gab sodann König Philipp dem Erzbischofe Ludolph das Ingeld und den Zins los, den die Erzbischöfe von Magdeburg lange Zeit dem Reiche gegeben hatten.

S. Magdeburger Schöppenchronik herausg. von Janicke S. 123.

94) März 1198. ff.

In diesem Jahre ward Herzog Philipp von Schwaben, Bruder des Kaisers Heinrich, gewählt, und zwar auf dem Felde bei Arverde. Als Erster bei der Wahl betheiligte sich der Bischof Ludolph von Magdeburg; dafür erließ Philipp ihm aber den Zins, den das Capitel lange Zeit dem Reiche gegeben hatte. Gegen Philipp wurde Herzog Otto von Sachsen gewählt, Sohn des Herzogs Heinrich des Löwen. Dadurch entstand großer Jammer in allen diesen Landen und Städten; Burgen und Dörfer wurden verheert und verbrannt. Der Pabst trat auf Otto's Seite; von den Fürsten unterstüßte ein Theil den König Philipp und beide Könige suchten sich gegenseitig möglichst viel Schaden zuzufügen. Sie stritten 10 Jahre um das Reich, das doch endlich König Philipp gegen des Pabstes Willen behauptete. Vom Pabste erhielt er die Krone nicht, sondern von den Bischöfen hier in Sachsen, die auf seine Seite traten, nämlich dem Bischof Ludolph von Magdeburg, Bischof Berthold (Gardolph) von Halberstadt und Bischof Herbord von Hildesheim. Auch die Stadt Goslar stand treu zu ihm. Aber die Bischöfe von Köln, Trier und Mainz und die Herren und Fürsten, die unter dem Reiche standen, halfen in dem einen Jahre König Philipp, in dem andern König Otto, ebenso auch die Städte Erfurt, Nürnberg, Nordhausen und Mühlhausen, alles Reichsstädte; das hielten sie so ein Jahr ums andere, bis König Philipp starb und König Otto zum Kaiser gewählt wurde. Bothonis Chronicon bei Leibniz S. R. Brunsv. III. p. 354.

95) (Frühjahr) 1198.

Während die Erzbischöfe von Köln und Trier mit dem Herzoge Berthold von Zähringen auf den 1. März d. Jahres eine spärlich besuchte Versammlung zur Königswahl in Köln anberaumten, hörte man, daß die östlichen Markgrafen unter dem Herzoge Bernhard von Sachsen und dem Erzbischofe (Ludolph) von Magdeburg zu Erfurt zur Königswahl zusammengekommen seien (et aliarum superiorum parcium principibus). Da diese den Herzog Philipp von Schwaben, des Kaisers Bruder, wählten, so waren die Ersteren darüber sehr entrüstet, weil von jenen Fürsten vorher nie im sächsischen Lande war gewählt worden. Ann. Col. Maxim. in M, G. XVII. p. 806.

96) (Frühjahr) 1198.

Philipp, der lezte der Söhne des Kaisers Friedrich, ward bei Erfurt (in campis Erpisfordie) von Ludolph, Erzbischof von Magdeburg und anderen Fürsten Sachsens, Schwabens und Baierns zum Römischen Könige erwählt.

Chron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 62.

97) 8. April (1198).

Pabst Innocenz III. beauftragt den Erzbischof von Magdeburg, daß er den durch Laiengewalt dem Erzstift Prag zum Bischof aufgedrungenen Cleriker Daniel entferne und eine neue canonische Bischofswahl veranlasse.

Datum Laterani VI. Idus Aprilis, pontificatus nostri anno primo.
Gedruckt bei

Baluzii Epp. Innocentii III., I. p. 43.

Böhmer Regg. Imp. de 1198-1254 p. 291. Vergl. Potthaft
Regg. Pont. I. p. 9, Nr. 75.

98) 28. Mai (1198. ff.)

Die Fürsten und Großen des Deutschen Reiches und zwar von den Anwesenden die Erzbischöfe von Magdeburg, von Trier und von Bisang, die Bischöfe von Regensburg, Freisingen u. a. m. schreiben an den Pabst Innocenz, daß sie nach dem Tode des Kaisers Heinrich den Philipp zum römischen Kaiserthrone erwählt haben und nach einiger Störung durch wenige widerstrebende Fürsten zu einem feierlichen Reichstage in Nürnberg zusammen gekommen seien, und dem Erwählten gelobt haben, ihm wider seine Gegner und Friedensstörer zu helfen. Sie empfehlen den Kaiser dem Wohlwollen des Pabstes, ebenso den Marcuald, Markgrafen von Ancona, Seneschal des kaiserlichen Hofes.

Datum Spire V. Kalendas Junii.

Gedruckt in

Mon. Germ. IV. p. 201, 202.

Baluzii Epp. Innocent. III. V. p. 690.

Boczed C. D. Morav. I. p. 131.

b. einemann C. D. Anh. I. p. 539, 540.

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