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Endlich ertheilt Erzbischof Albrecht Allen denen, welche reumüthig die St. Marienkirche an ihrem Gedächtnißtage (25. Juli) besuchen, einen 10tägigen Ablaß, wie er einen gleichen auch für die, welche die im Jahre 1221 von ihm geweihte St. Katharinenkirche in Jüterbog besuchen, gespendet habe. (Das Jahr der Weihe (1221) steht nur in der einen Ausfertigung angegeben.)

Datum Juterboc VII Idus Augusti, Pontificatus nostri Anno XX (die zweite Ausfertigung hat XXI.)

Original in doppelter Ausfertigung, welche bis auf die angegebenen Differenzen im Datum übereinstimmen, und von denen beiden das Siegel nicht mehr vorhanden ist, im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

816) 26. April 1227.

Albrecht, Erzbischof von Magdeburg, päbstlicher Legat und Graf von Romaniola giebt seine Einwilligung zu dem Verkaufe von 2 Hufen nebst dazu gehörigen Hofstellen in Egersstorp (Eckehardestorp) seitens seines Dienstmanns Konrad Malder an das Stift St. Nicolai zu Magdeburg. Ferner gestattet er demselben, wenn er wolle, die noch übrigen 4, Hufen nebst zugehörigen Hofstellen dem genannten Stift zu verkaufen. Dagegen habe Konrad zu seinen Händen das Versprechen gegeben, daß er nach Recht und Gewohnheit die beiden Hufen nebst Zubehör unter Einwilligung seiner Erben im Gericht (placito) des Grafen Bederich (Beterici) dem genannten Stifte in aller Form Rechtens abtreten wolle.

Zeugen: Comes Heinricus de Ascharia, Comes Heinricus de Sladem, Tidericus de Trebaz, Rodolfus de Gatersleue. Datum Magdeburg Anno gracie M. CC. XXVII. VI. Kalendas Maii, Pontificatus nostri anno XXI(I).

Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg, im Cop. LVIII. f. 16.

817) 22. Mai 1227.

Pabst Gregor (IX.) erläßt eine Bulle an den Erzbischof von Magdeburg, daß der Abt von Nienburg schon bei seinem Vorgänger, dem Pabste Honorius, klagbar geworden, wie er, der Erzbischof, gegen das Recht des Abtes zur freien Vogtswahl einen Klostervogt eingeseßt und daß des Erzbischofs Vorgänger durch einen unzulässigen Tauschvertrag mit dem seligen Kaiser Friedrich das Kloster selbst gegen Hingabe eines Schlosses erworben, auch daß er (der gegenwärtige Erzbischof) das Kloster mehrerer Dörfer, Hufen und Leute beraubt und sie dem Kaiser zugewendet habe. Sein Vorgänger

(Pabst Honorius) habe auch in Würdigung der Beschwerden des Abtes ihm, dem Erzbischofe, durch ein Schreiben aufgegeben, sich vor ihm längstens 8 Tage nach Martini, als zu einem peremptorischen Termin, in Person oder durch einen Bevollmächtigten einzufinden, um den Ansprüchen des Abtes gerecht zu werden. Während aber nun der Abt mit vielen Kosten sich persönlich zum Pabste begeben, habe er, der Erzbischof, in dessen Abwesenheit sich ins Kloster begeben und hier unter dem Scheine der Frömmigkeit ein für das Kloster unerträgliches Statut in Betreff der Erweiterung der Hospizpflicht fortgeseßt, auch zugleich unter diesem Vorwande dem Vorsteher des Klosters anbefohlen, ohne sein Vorwissen nicht über die Abts-Einkünfte zu disponiren, dem Abte zwar die Mittel zu seinem Lebensunterhalt und seiner Nothdurft zu gewähren, in Betreff der andern Ausgaben aber ihm, dem Erzbischofe, oder seinem Abgesandten Rechnung zu legen. Der Erzbischof möge bedenken, ob es seiner Würde angemessen sei, in der Schwebe dieser Rechtssache jene Neuerungen im Kloster einzuführen, dem Abt gewissermaßen die Mittel zu seinem Unterhalt zu entziehen und ihn außer Stand zu sehen, die Angelegenheiten seines Klosters zu besorgen. Zum bestimmten Termine sei er aber ferner weder selbst, noch sein Mandatar erschienen; erst als man täglich auf ihn gewartet, sei Jemand gekommen, nicht um zu verhandeln, sondern um Entschuldigungen seines persönlichen Nichterscheinens vorzutragen, die jedoch bei seinem Vorgänger, dem Pabste, keine Billigung ge= funden. Dem Erzbischofe werde nunmehr durch Gegenwärtiges aufgegeben, im Kloster keine Neuerung vorzunehmen und sich aller Belästigungen desselben zu enthalten. Für sein Nichterscheinen werde er aber zu Gunsten des Abtes zu einer Geldstrafe von 15 Mark Silber verurtheilt, die er ohne Weigerung und Verzug bis spätestens 8 Tage nach Martini zu entrichten habe, welche Zeit ihm zugleich als peremptorischer Termin bestimmt werde, sich vor dem Pabste in Person oder durch einen geeigneten Stellvertreter zu verantworten in Betreff der obigen Beschwerden und besonders des Zehntens der Dörfer Tzerze, (nach v. Heinemann richtig Tztene), Pitne, Melwide, (Molwide?) Stroboac, Borchardestorp, Latdorp, Lieven (r?) kesdorp und anderer Ortschaften, davon er den Zehnten dem Kloster unrechtmäßig vorenthalten solle. Handele er dem zuwider, so werde auf geeignete Weise gegen ihn verfahren werden.

Datum Laterani XI. Kalendas Junii, pontificatus nostri anno primo.
Gedruckt bei

Beckmann Hist. d. Fürstenth. Anhalt I. p. 437, 438.

v. Heinemann C. D. Anh. II. p. 68-70. Vergl. Potthast Regg. Pontt. I Nr. 7908.

818) 27. Mai 1227.

Pabst Gregor IX. beauftragt die Erzbischöfe von Mainz und Magdeburg sowie andere Prälaten, gegen alle mit den kirchlichen Strafen vorzugehen, welche den Bischof von Preußen und die welche das Wort Gottes dort verkündigen, bedrohen und schädigen.

Data Laterani VI. Kalendas Junii, pontificatus nostri anno primo.
S. Perlbach Preuß. Regesten p. 22 Nr. 68.

819) 12. Juni 1227.

Pabst Gregor IX. nimmt das Kloster Gernrode in seinen Schuß und bestätigt demselben seine Rechte, Freiheiten und Besizungen, darunter auch Heteborn mit der Kirche, 15 Hufen zu Hakeborn, Gr. und Kl. Alsleben nebst der Capelle und zwei Pfarrkirchen, Egeln mit der Capelle der Aebtissin und drei anderen Kirchen, 12 Hufen zu Alekendorf, 30 Hufen zu Westeregeln, 37 Hufen und die Kirche zu Bleckendorf, 18 Hufen zu Hadmersleben, 2 Hufen zu Alvensleben, 20 Hufen zu Rotmersleben und in Sohlen (Scholene) 1 Hufe.

(O. P.) Ego Gregorius catholice ecclesie episcopus ss. (B. V.) Ego Pelagius Albanensis episcopus ss.

Ego Conradus Portuensis et sancte Rufine episcopus ss.

Ego Guido Prenestinus episcopus ss.

Ego Stephanus basilice Duodecim apostolorum presbiter cardi-
nalis ss.

Ego Thomas tituli sancte Sabine presbiter cardinalis ss.
Ego Johannes tituli sancte Praxedis presbiter cardinalis ss.

Ego Octavianus sanctorum Sergii et Bachi Diaconus cardi-
nalis ss.

Ego Rainerus sante Marie in Cosmidin diaconus cardinalis ss.
Ego Stephanus sancti Adriani diaconus cardinalis ss.

Datum Anagnee par manum magistri Senebaldi sante Romane ecclesie vicecancellarii II Idus Junii, indictione XV, incarnationis dominice M. CC. XXVII", pontificatus vero domini Gregorii pape VIIII anno primo.

Gedruckt bei

v. Heinemann C. D. Anhalt II p. 70–72 (nach dem Original). Vergl. Potthast Regg. Pontt. I Nr. 7933.

820) 25. Juni 1227.

Albrecht Herzog zu Sachsen bestätigt in Aken zu seinem Seelenheil und auf Ansuchen des Probstes von Kölbigk diesem Kloster die Schenkung der demselben von Bederich, Grafen v. Beltiz gegebenen, zu seinem (des Herzogs) Erbgut gehörigen Kirche in Borne.

Zeugen: Bedericus Comes de Beltiz, Theodoricus Dapifer, Bertramus Pincerna, Olricus de Klepizke, Conradus de Gline, Fridericus Barvot, Arnoldus Rabil.

Actum in Aquis Anno M. CC. XXVII. VII. Kalendas Julii, Indictione XV.

Gedruckt bei

Beckmann Hist. d. Fürstenth. Anhalt I. p. 470, 471 (nach einem
Transsumpt vom Jahre 1333).

Eilers Belziger Chronik p. 162, 163.

v. Heinemann C. D. Anh. II. p. 73 (nach dem Kölbigker Copialbuch, das irrig de Rabil hat).

821) 22. Juli 1227.

Zu Magdeburg bekundet und bestätigt Gernand, Bischof von Brandenburg die Ueberlassung des von Bederich, Grafen v. Belzig (Beltiz) dem Herzoge Albrecht von Sachsen refignirten Patronatsrechtes über die Kirche zu Borne an das Kloster zu Kölbigk.

Zeugen: Comes Bedericus de Beltiz, Thidericus passer dapifer, Bertramus pincerna de Ratmere storp, Ulricus de Clepzeke, Heinricus de Jez ere, Johannes de Hilden sem, capellani nostri, Richardus notarius noster.

Datum Magdeburg XV. Kalendas Augusti anno gracie Mo. CC. XX. VII., pontificatus uero nostri anno sexto.

Gedruckt in

v. Heinemann C. D. Anh. II. p. 73, 74 (nach dem Copialbuch des Klosters Kölbigk und dem fragm. Original).

822) Sommer 1227.

In des Landgrafen Ludwig von Thüringen Heer, das mit ihm nach dem h. Lande zog, befand sich auch ein Hinricus de Meydeburg, miles.

Ann. Reinhardsbr. herausgegeben von Wegele p. 204.

823) 22. September 1227.

Der Burggraf von Magdeburg ist Zeuge vor dem Markgrafen von Baden, Burggrafen von Nürnberg und Grafen von Württemberg), als König Heinrich (VII.) dem Deutschen Orden die S. Blasien-Kirche zu Mühlhausen mit Patronat und allem Zubehör verleiht.

Actum apud Winpinam Anno dominice incarnacionis M. CC. XXVII. decimo Kalendas Octobris, indictione prima.

Gedruckt (nach d. Original) in

Herquet Urkundenbuch der Stadt Mühlhausen I. S. 19.

824) 1. October 1227.

Pabst Gregor IX. thut dem Erzbischofe von Magdeburg und dessen Dienstmannen die Excommunication des Kaisers Friedrich kund.

Data Anagnie Kalendas Octobris (Pontificatus nostri anno Io.) S. Forschungen zur deutsch. Geschichte XV. p. 229. Potthast Regg. Pontt. II. p. 2100. Nr. 8043a.

825) 17. November 1227.

Pabst Gregor IX. ertheilt den Erzbischöfen von Mainz, Cöln und Magdeburg und ihren Suffraganen sowie allen Geistlichen in ihren Kirchenprovinzen die Anweisung, diejenigen welche die Gotteshäuser und das Vermögen des Cellenbrüder-Ordens (fratres celle S. Marie) beschädigen oder beeinträchtigen würden, zu excommuniciren.

primo.

Data Laterani X. Kalendas Decembris, pontificatus nostri anno

Regest bei

E. Beyer das Kloster Alt-Zelle Nr. 73. Vergl. Potthast Regg.
Pontt. I. p. 696 Nr. 8061.

826) 15. December 1227.

Albrecht Erzbischof von Magdeburg nimmt ein dem Probst und Kloster Neuwerk zu Halle (in hallo) gegebenes Privilegium über einige Hofstellen und einen darin befindlichen (Salz-)Born zu Schadeleben zurück, weil das Kloster dabei zu sehr benachtheiligt sei und bestimmt dagegen, daß

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