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er eidlich, daß er seine Schwiegermutter Hazeka und seine Brüder Heidenreich und Marquard bestimmen wolle, auf diese Güter zu verzichten. Ferner verpflichtet er sich eidlich, daß er die Grenzen, d. h. die sogenannte Markscheide (Marchscede) zwischen dem Dorfe Streitwisch und dem Walde Namens Kriel genau so inne halten wolle, wie Heidenreich und Martiricus, Ministeriale des Kloster Berge, und Ludger von Prester (Priztere) sie nach eidlicher Verpflichtung angeben werden.

Zeugen: Dominus Wichmannus sancte Marie prepositus, Magister Gernandus, Magister Baldwinus Magdeburgensis, Heinricus de Jericho, Magister Hugo et Magister Johannes Brandeburgensis diocesis, Albero prepositus, Frithericus camerarius, Guncelinus capellanus, Bergenses. De laicis Ericus de Wanzleue, Hartmodus de burch, Heidenricus de Honhave, Johannes advocatus monasterii bergensis et alii multi,

Datum XVII. Kalendas Augusti Magdeburch in palatio domini Alberti, sancte magdeburgensis ecclesie archiepiscopi, Anno Incarnationis domini Millesimo CC XI.

Nach einer Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg in Cop. XXXI. Einlage.

390) 9. August (1211)

starb Conrad, (9.) Probst des Klosters Neuwerk bei Halle.

S. Necrolog. monast. Novi operis Hallensis herausgeg. von Bodemann in den Magdeb. Geschichtsbl. II p. 171. Vergl. Chron. Mont. Sereni herausg. von Eckstein p. 87, wonach er in Ancona starb.

391) 16. August (1211).

Gerhard Edler genannt v. Arnstein bekundet, daß und wie er die Schirmvogten über das Kloster Leizkau übernommen habe. Als nämlich Albrecht, Erzbischof von Magdeburg, und Albrecht Markgraf zu Brandenburg behufs gegenseitiger Uebereinkunft (ad diem placiti inter se) in Burg zusammengekommen seien und auch er der Tagfahrt beigewohnt, hätten der Probst Reyner, der Prior Paul, der Cellerar Berengar und der Pfarrer zu Zeddemick (Cedemich), Alexander nebst einigen anderen Stiftsherren von Leizkau ihn inständig ersucht, die Schirmvogtey über das Kloster Leizkau zu übernehmen und sich verpflichtet, ihm und seinen Erben den sogenannten Vogtpfennig, nämlich 7 Talente und 7 Schillinge, sowie 21 Wispel und 7 Scheffel beider Art Getreide, Gerste und Hafer, als das sogenannte Huntkorn

jährlich zu entrichten, wie gleichermaßen dies an ihre frühern Schirmvögte und Richter, Everer und dessen Sohn Richard, Herrn v. Lindow entrichtet worden sei. Ferner sei festgeseht, daß sein (Unter-)Vogt der Uebertretungen der Unterthanen halber dreimal alle Jahr zu Gericht sigen solle, nämlich Montags nach Ostern, Montags in der Betwoche (in rogationibus) und Montags nach Epiphanias auf dem Grund und Boden des Klosters, d. h. entweder auf dem Berge oder dem vor dem Kloster gelegenen Gute (allodio) und solle der dritte Pfennig, der sogenannte Wettpfennig, der dem Richter gebühre, ihm zufallen, die beiden andern Pfennige aber dem Kloster als Zeichen des ihm zugehörigen Vogteirechtes verbleiben. Sodann solle der Vogt nur die obigen Straffälle richten, nicht aber andere, wie Todtschlag, Diebstahl, Hausfriedensbruch, Frauenraub und Blutvergießen bei entstandenen Thätlichkeiten mit Waffen. Alle andern Justizfälle aber solle der Frohnbote des Klosters nach Rath der Gemeinde untersuchen und verhören und dürfe der Klostervogt sich unter keinen Umständen darein mischen, außer wenn er vom Kloster dazu ersucht sei, außer zu den oben angegebenen Zeiten und sonst nur auf Wunsch des Probstes um ihm bei seinem Richteramt zu assistiren. Er selbst habe nunmehr das Schirmamt über das Kloster Leizkau, eingedenk der Güte der Stiftsherren gegen ihn und um ihrer Fürbitte und Gebete im Leben und nach seinem Tode theilhaftig zu sein, um seines Seelenheils willen und aus Furcht vor Gott und der heiligen Jungfrau Maria übernommen und übernehme es mit dem Versprechen, dem Kloster für sich und seine Nachkommen kräftigen Schuß angedeihen zu lassen, auch keine Steuer, außer was oben angegeben, aufzulegen und nur das zu nehmen, was ihm vom Kloster und dessen Leuten aus freien Stücken gegeben werde. Falls er aber und seine Erben oder deren Söhne und Nachfolger dem Obigen zuwider handeln, so solle gleichermaßen das Kloster Leißkau auch an seine Zusage und Verpflichtungen und besonders an die Leistung der obigen Abgaben nicht gebunden sondern befugt sein, zurückzutreten und sich nach freiem Ermessen einen andern Kirchenvogt zu wählen und weder er noch seine Erben sollen zur Forderung ihrer ihnen gebührenden Competenzen befugt sein. Und wenn das Schußrecht auf seine Erben und Nachfolger im Wege des Erbganges bis zur 10. Linie (Generation) übergegangen und von ihnen 200 und selbst mehr als 1000 Jahre besessen worden sei, so solle für sie doch kein erbliches Eigenthumsrecht der Vogtei über das Kloster bestehn, so wie auch er nur das Vertheidigeramt über dasselbe, gewissermaßen als Vogt nur auf Bitten des Klosters und um Gottes und seines und der Seinigen Seelenheils willen, übernommen habe, und so hinterlasse er es auch seinen Erben und Nachfolgern und stelle, um Streit für alle künftigen Fälle zu verhüten, sein gegenwärtiges Zeugniß aus, das er dem Kloster durch den Stiftsherrn, Alexander Pfarrer zu Zeddemick übersende.

Zeugen: Albertus Magdeburgensis Archiepiscopus, Baldewynus Brandenburgensis episcopus, Guncelinus Brandenburgensis prepositus, Henricus plebanus in Mokerne, Magister Arnoldus de Pethene, Borchardus vicarius de Borch, dominus meus Albertus Marchio Brandenburgensis, Badericus Comes de Beltiz, Rudolphus miles dapifer, Gumpertus de Luborch, Richardus de Czeruest, Richardus de Plawe, Henricus de Letzowe (Loztowe?), Sifridus prefectus de Litzka. Johannes Kelme aduocatus meus. Datum Borch anno dominice incarnationis M° CC XIo in crastino assumtionis B. Marie virginis gloriose. Gedruckt nach einer beglaub. Copie des 16. Jahrhunderts bei Riedel C. D. Brand. A. X. p. 80. 81.

392) 1. September 1211.

Albrecht Erzbischof von Magdeburg bestätigt die Entscheidung eines Streites zwischen den Stiftsherren zu Neuwerk (bei Halle) und den Bürgern zu Halle über einige Weider echte, welche er in die Hände einiger Domherrn, nämlich des Cellerarius A. und J.'s von Schwanebeck gelegt hatte dahin, daß auf Grund der von Lezteren vorgenommenen Durchsicht der Klosterprivilegien jene Rechte dem Kloster zustehen sollen.

Datum Magdeburg Anno domini M° CC XI, Kalendas Septembris, Pontificatus nostri anno quinto.

Nach einer Copie im K. Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. LX. f. 18o.

393) (1211).

Albrecht) Dechant des Erzstiftes zu Magdeburg und Probst des Nicolaistifts zu Stendal vergleicht sich mit dem Capitel des leßtern über 4 Hufen in Schadwechten.

Acta sunt hec anno dominice incarnationis M. CC. XI., anno pontificatus Innocentii III. XIII., in presentia testium Annonis, Conradi de Saltwedele, canonicorum maioris ecclesie in Magdeburg, Conradi sacerdotis de lu burch, heremanni sacerdotis de drogewiz, Werneri notarii, baldwini et arnoldi, canonicorum de Stendale.

Gedruckt bei

Riedel C. D. Brand. A. V. p. 31.

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394) (1211).

Wernerus maior prepositus (Halberstadensis) Albertus Magdeburgensis decanus, Anno frater ipsius, auunculi supra dicti annonis (canonici et cellerarii majoris ecclesie Halberstadensis) Laici uero Heinricus de drondorp, frater predicti annonis find Zeugen in Friedrichs Bischofs zu Halberstadt Confirmation der dem Stift St. Pauli daselbst von den Canonikern desselben, Eilbert und Sighard geschenkten, vom Domherrn und Kellner Anno gekauften Hufe zu Eilikesdorf.

Acta sunt hec anno domini Mo. CCo. XIo, Indictione quinta decima. Datum Halberstat per Manum Tiderici notarii nostri anno primo. Nach dem Original mit zerbrochenem Siegel im Königl. StaatsArchiv zu Magdeburg.

395) (1211).

Albrecht Erzbischof von Magdeburg stiftet auf Begehren des Abts und Capitels des St. Peters-Klosters zu Ammensleben einen Vergleich zwischen dem genannten Kloster und den Rittern Heidenreich v. Elbey (Eluebuie) und dessen Bruder Reinher dahin, daß die Lehteren an das Kloster sechs Mark zahlen sollen, dieses sich aber der Vornahme von Handlungen in dem dritten Theil des Dörfchens Farsleben (Vardesleue) zu enthalten habe, doch sollten die genannten Ritter für die elf Hufen, als deren Eigenthümer das Kloster zu betrachten sei, demselben jährlich 22 Schillinge (solidos) zahlen.

Zeugen: Johannes canonicus sancti Nicolai, Martinus notarius curie nostre, canonicus S. Marie Magdeburgensis, Christianus abbas, Albertus prior, Rudolfus, Baldewinus, Johannes, ffredericus, Andreas, Volequinus, Cesarius monachi ipsius ecclesie, Wicmannus Marscalcus, Ericus, Hartmodus, (de Borch?) Gerbertus de amensleue, Reinwardus, Gerardus. Actum anno ab Incarnatione domini Mo. CCo. XIo. amen.

Nach einer Copie auf Papier aus dem 14. Jahrhundert im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

396) (1211).

Albrecht Erzbischof von Magdeburg giebt mit Einwilligung seines Domcapitels in einer Capelle der Domkirche dem Bischofe und dem Hochstift

zu Halberstadt als Ersaß dafür, daß sie gestatteten, die Stiftskirche (ecclesiam conventualem) von Seeburg, Halberstädter Diöcese, Magdeburgischen Patronats, aus besonderen drängenden Gründen von Seeburg nach der Stadt Magdeburg zu verlegen, die Patronate zu Osniß (Ozniz) und Klein-Oschersleben, beide Halberstädter Diöcese, und die Seelsorge (curam) zur St. Stephanskirche in Groß- Weddingen, welche lange streitig gewesen sei. Diese Kirche, Magdeburgischer Diöcese, Halberstädter Patronats, solle hinfort eine eigene Pfarrgemeinde (curam et plebem) bilden und die Sacramente der Ordnung nach von ihrem eigenen Pfarrer verwaltet werden, nachdem die Seelsorge von dem Magdeburger (nostro) Archidiaconus abgetreten sei. Die Grenzen des Pfarrsprengels sollen sich aber von dem nördlichen Thore an, welches man gewöhnlich das Eckehard-Wolfsche (Ecgehardi Lupi) nennt, nach Norden über die Landstraße (tritam) hinziehen, welche in das Thal hinabsteigend sich geradezu nach dem rothen Graben (rufum Canale) erstreckt und sich dann nach dem Flusse hin und von dem rothen Graben sich längs des unterhalb des „Hakenberg" genannten Hügels aufsteigenden Flußbettes ausdehnen. Alle Wohngebäude (domus et familie) und Grundstücke, welche innerhalb dieser Grenzen nach Norden und nach der St. Stephanskirche zu liegen, sollen hinfort zu ihrer Pfarrei gehören.

Zeugen: Walterus maioris ecclesie nostre prepositus, Albertus Decanus totumque maioris ecclesie nostre Capitulum. Ex laicis uero Wernerus de Anuort, Otto de Svanebeke, Wernerus de Liechtenberch, Hugoldus de Scerembeke; Gerardus dapifer noster, Ericus de Wanzleue, Johannes de Jerichowe, Hartmodus de Burch.

Actum in ecclesia Germersleue Anno ab Incarnatione dominica Millesimo Ducentesimo XI. Datum Magdeburch per manum Heidenrici Notarii nostri, Pontificatus nostri Anno Quinto.

Nach dem Original, dessen beide Siegel ziemlich gut erhalten sind, im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

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Eberhard, Conventual im Kloster Berge, vermacht demselben eine

von ihm für 6 Mark feinen Silbers gekaufte Hufe zu Prester, die jährlich

11 „Groschen“ (so! wohl Schillinge) und 6 Hühner zinst.

Regest im weißen Buche des Klosters Berge und demnach im Copiar. XLIII. f. 48 im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

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