Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

nehme Person gerichtet werden. Er schließt mit Androhungen göttlicher und menschlicher Strafe für die, welche das Kloster in seinen Rechten kränken oder beschädigen.

Datum Rome apud sanctum Petrum per manum Egidii, sancti Nicolai in Carcere Tulliano dyaconi Cardinalis. XV. Kalendas Julii, Indictione XII., Incarnationis dominice Anno M. C. XCIIII., Pontificatus vero domini Celestini Pape III. Anno quarto.

Gedruckt bei

v. Ludewig Rell. Mss. V. p. 62-66.
v. Dreyhaupt Saalkreis I. p. 727, 728.

27) (vor September?) 1194.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, bekundet, daß die Conventualen des Klosters U. L. Frauen in Magdeburg, weil ihre Besizungen in dem Dorse Rothenförde (Rodenuorde) an der Bode mit Gütern Dietrichs v. Niemeck, des Sohnes Meinrichs v. Alsleben, Dienstmanns des Erzstifts Magdeburg, untermischt lägen und die Leute des Leztern ihnen feindselig gesinnt wären, auch da Dietrich seine Besizungen dem Grafen Siegfried von Dornburg und dessen Bruder Baderich verkauft, diese aber zum Verderben des Klosters dort eine Burg zu erbauen gedächten, lettere gebeten hätten, ihnen jene Besizungen gegen einen hohen Preis zu überlassen. Obgleich das Kloster von den verabredeten 80 Mark Silber dem Dietrich v. Niemeck 40 Mark gezahlt und dies durch eine Mittelsperson bezeugt wäre, habe Dietrich etwas empfangen zu haben geleugnet. Da habe das Kloster in seiner Bedrängniß noch 10 Mark hinzugefügt und nachdem nun Graf Siegfried und sein Bruder Baderich von ihrem Kauf abgestanden, habe Dietrich v. Niemeck mit Einwilligung seiner Erben, sowie des Erzbischofs und des Domcapitels zu Magdeburg die Kirche zu Rothenförde und seine Vesihungen in dem genannten Dorfe mit allem Zubehör und Nußen dem Kloster U. L. Frauen zu Magdeburg übereignet, auch noch einige Hufen, welche er gegen Jahreszins von dem Kloster zu Lehn getragen habe. Diese Verhandlungen seien zu Magdeburg in Gegenwart des Erzbischofs vor dem Herzoge Bernhard und vielen sächsischen Edeln geschehen.

Zeugen: Rokerus maior prepositus, Heinricus decanus et ecclesie S. Sebastiani Prepositus, Heinricus angariensis ecclesie Prepositus, Albertus comes de Osterburg, Sifridus comes de Dorneburg et Badericus frater eius, Conradus Burchrauius de Arneburg. Wernerus de Suseliz, Theodoricus de Amvorde et

Wernerus, frater eius, Albertus de Osterhusen, Gumpertus de Alesleue, Conradus de Mussiz, Gerbertus aduocatus de Magdeburg, Hugoldus de Calue, Hermannus de Giuekensten, Conradus dapifer ducis.

Actum Magdeburg Anno dominice Incarnationis M. Co. LXXXXIIII. Indictione XII., Concurrente V., Epacta XXVI. Anno

[ocr errors]

Nach einer Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Copiar. XXXVI. Nr. 14.

Gedruckt bei

b. Deinemann C. D. Anh. I. p. 503–504.

Indiction, Con=

currente und Epacte sind von späterer Hand im Anfange des 16. Jahrhunderts hinzugefügt.

28) 1194.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg ist (erster) Zeuge in Hermanns, Landgrafen in Thüringen Bestätigungsbrief über eine Schenkung Cunemunds v. Varila an das Kloster Pforta.

Actum anno domini M. C. XCIIII. Indictione XII.

Gedruckt (deutsch) bei

Wolf Chronik des Klosters Pforta I. p. 217, 218.

29) 1194.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, bekundet, daß er den von seinem Amtsvorgänger, Erzbischof Wichmann, dem Kloster U. L. Frauen zu Magdeburg übereigneten Garten bei dem Dorfe Schrotdorf, (Scrothorp), den inzwischen Heinrich, Kämmerer v. Seeburg seiner Aussage nach seinerseits einem Ritter Namens Friedrich zu Lehn gegeben habe, nachdem der Probst Ulrich zu U. L. Frauen dem Heinrich, um ihn zur Verzichtleistung zu bewegen, 5 Mark gewogenen (examinati) Silbers gezahlt habe, nach erfolgter Abtretung Seitens desselben unter Einwilligung des Ritters Friedrich dem Kloster, wie einst sein Vorgänger, übereignet habe. Außerdem habe sich der genannte Kämmerer ein mit Weidicht bestandenes Grundstück in den Gütern zu Rothenburg (Rodenberg) zwischen dem unteren Weinberg und der Saale angeeignet und es dem Ritter Ehrenfried v. Mittelhausen zu Lehn gegeben. Den Verzicht auf dieses Grundstück habe das Kloster durch 2 Mark gewogenen Silbers von dem Kämmerer Heinrich und dem Ritter Ehrenfried erlangt.

Prioris actionis testes sunt: Regenbodo abbas sancti Johannis baptiste, Rokkerus maior prepositus, Albertus camerarius, Gero vicedominus, Geue hardus Burchrauius, Heinricus sculthetus, Gerbertus aduocatus multique tam liberi quam ministeriales ecclesie, Subsequentis actionis testes sunt: Ekkehardus prepositus de Hille burgerothe, Erenfridus dapifer, Wernerus Marschalcus, Heinricus camerarius, Heinricus de Vvl ferstede, Eremfridus de Middelhusen.

Actum Magdeburg anno 1194.

Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Copiar. XXXVI. Nr. 15. Das Datum ist von späterer Hand im 17. Jahrh. hinzugefügt.

30) 1194.

„Ein Brief über die Vogtei von 10 Hufen zu Schönebeck“.

Aus dem Urkunden-Inventarium des Klosters U. L. Frauen zu Magdeburg von 1561 im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

31) 1194.

Hezelo, Probst zu Leißkau (Lezeke) ist u. A. Zeuge als Norbert, Bischof von Brandenburg, seinem Domcapitel das Dorf Marzahn verleiht. Actum in ecclesia cathedrali Brandeburg anno incarnationis dominice millesimo centesimo nonagesimo quarto, indictione duodecima feliciter. Amen.

Gedruckt bei

Riedel C. D. Brand. A. VIII. p. 121 (nach dem Original).

32) 1194.

Ludolph, Erzbischof von Magdeburg, bekundet, daß der Ritter Dietrich aus dem Dorfe Grizehne, (Grozzene) Dienstmann des Erzstists Magdeburg, der Welt entsagend in die Brüderschaft des Klosters U. L. Frauen zu Magdeburg eingetreten sei, und übereignet mit Zustimmung des Domcapitels und der Dienstmannschaft (ministerialium familia) das von Dietrich an ihn resignirte Lehn, welches dieser vom Erzstift zu Magdeburg inne hatte, nämlich 41/2 Hufen und 3 Morgen welche vier Pfund und 1 Schilling jährlich zinsen zum dauernden Besit dem Kloster U. L. Frauen zu Magdeburg.

Zeugen: Regenbodo abbas ecclesie beati Johannis baptiste, Rokerus maior prepositus, Heinricus decanus, Albertus prepositus et camerarius et totum iam dictum sancte Magdeburgensis ecclesie capitulum.

Actum anno dominice Incarnationis Mo. Co. LXXXXo. IIIIo. Indictione XIIa. Concurrente V., Epacta XXVI.

Copie im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg im Copiar XXXVI. Nr. 58.

33) 1194.

Rötger (Rockerus), Domprobst zu Magdeburg ist erster Zeuge und sodann Conrad, Probst zu Aken (Aquensis), als Gardolph, Bischof von Halberstadt, dem Stift S. Petri zu Goslar den Besiß von 4 Hufen zu Ströbeck (Strobeke) bestätigt, die demselben die Halberstädtische Ministerialin Adelheid v. Hackenstedt mit ihrem Ehemann Dietrich v. Sommeringen unter Zustimmung ihrer Söhne, Dietrichs, Vogts zu Röblingen, (Reveningen) Heinrichs, Nothungs und Heinrichs sowie anderer ihrer Miterben geschenkt hatte.

Acta sunt hec apud Ostirwich anno incarnationis domini Mo. Co. LXXXXo. IIII., anno vero electionis et consecrationis nostre primo, Domino Celestino III. romanam sedem tenente, domino Henrico sexto sacrum imperium gubernante.

Gedruckt in

Kurze dipl. und gründl. Geschichte des Petersstifts zu Goslar p. 24, 25 (fehlerhaft!).

34) 1194.

Als Siegfried, Abt von Hersfeld mit dem Herzoge Bernhard von Sachsen, dem Herrn Heinrich v. Kochstedt und Conrad, Abte des Klosters Memleben einen Vertrag über die Vogtei im Dorfe Scawize schließt, sind u. A. als Zeugen gegenwärtig: unter den Freien Conrad v. Maketserve (Makecerve) und unter den Ministerialen Conrad v. Mossiz, Iwan v. Turten (Tarthun?) Conrad v. Hondorf und Johann v. Brumby (Brumboi).

Acta anno ab incarnatione domini M, Co. LXXXXIIII., regnante gloriosissimo Romanorum imperatore et semper augusto Heinrico VI.

Gedruckt in

Beckmann, Hist. d. Fürst. Anhalt I. p. 440 441.
Linig Corp. Iur. feud. II. p. 1757.

Origg. Guelph. III. p. 540.

v. Heinemann C. D. Anhalt. I. p. 507, 508. Dieselben Zeugen kommen auch in der denselben Gegenstand betreffenden Urkunde des Herzogs Bernhard von Sachsen v. I. 1194 vor (gedruckt in Knaut Antiqq. com. Ballenst. et Ascan. p. 12-14. Desselben Antiqq. pag. et com. princip. Anhalt. p. 19-21, Beckmann Hist. d. Fürst. Anhalt I. p. 441, 442, Origg. Guelph. III. p. 540 (unvollständig) und v. Heinemann C. D. Anhalt. I. p. 508, 509).

35) 1194.

Gotfrid, Stiftsherr des Klosters auf dem Lauterberge, ward Probst im Kloster Rezowe.

Chron. mont. Sereni herausgeg. von Eckstein p. 65.

36) S. D. (c. 1194.)

Siegfried, Abt zu Hersfeld und Nienburg (Nienburgensis) befundet, daß er zu seinem Seelenheil einen Tausch mit dem Kloster U. L. Frauen zu Magdeburg in Betreff zweier Hufen nebst einem daranstoßenden Hofe zu Löder - · burg, worin ein steinernes Haus errichtet war, veranstaltet habe. Das genannte Kloster habe nämlich das ganze Dorf Löderburg bis auf die betref= fenden Hufen und Hof, welche Adelheid, die Tochter des Nienburger Ministerialen Thankmar (es steht Tharemari) besaß, zu eigen gehabt. Da nun nach dem Tode von Adelheids Gemahl Konrad gewisse Leute die beiden Hufen und den Hof zu erlangen versuchten, habe dadurch dem Kloster U. L. Frauen ein großer Schaden gedroht. Daher habe er auf Bitten des Probstes Ulrich jene Besizungen gegen zwei je 12 Schilling zinsende Hufen zu Korlingen vertauscht. Dies sei zu Nienburg (Nuemberg) geschehen mit Willen der Adelheid und mit Zustimmung ihrer Schwester Gerlind und ihres (earum) beiderseitigen Schwestersohnes (sororii) Günther, der erst Widerspruch erhoben, endlich aber von ihm (dem Abte Siegfried) gewonnen worden und mit den übrigen Ministerialen des Klosters Nienburg seine Zustimmung gegeben habe. Dieser Tausch sei durch ihn (Siegfried) und durch den Vogt, nämlich Herzog Gerhard, (es ist offenbar Herzog Bernhard gemeint), in Gegenwart und mit Zustimmung des Priors zu Nienburg mit den Conventualen und in Gegenwart einer großen Anzahl adeliger Vasallen und Ministerialen des Klosters Nienburg feierlich vollzogen worden.

« ZurückWeiter »