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Markgraf von Meißen wegen der über ihn verhängten Excommunication dem Gottesdienste beiwohne. Als der König ihn auf keine Weise zu bestimmen vermochte, von seinem Entschluß abzustehen, verließ er um des Markgrafen Beschämung zu mindern, gemeinschaftlich mit ihm die Kirche. Folgenden Tages wurde dieser Streit, nachdem der Markgraf der Versammlung der Fürsten Genugthuung versprochen hatte, beigelegt.

Arnoldi chron. Slav. in M. G. XXI. S. 246.

338) 19. Mai 1209.

Der Römische König Otto IV. verzichtet, in Anbetracht der besondern Ergebenheit, welche Albrecht, Erzbischof von Magdeburg, ihm seit seiner Erhebung zum Könige bewiesen habe, zu Gunsten der Magdeburger Erzbischöfe und aller Suffraganbischöfe des Erzstifts auf das nach altem Herkommen bestehende Recht, daß nach dem Tode eines Bischofs oder Erzbischofs ihr Nachlaß an den kaiserlichen Fiscus gelange, vielmehr sollen hinfort damit die etwanigen Schulden der verstorbenen Bischöfe getilgt werden. Außer diesem Geschenk, wodurch er die Magdeburger Kirche mit ihren Suffraganen besonders auszeichne, verzichtet er für alle Zeiten auf den Brauch, daß während der König in den Städten und Flecken (oppidis) des Erzbisthums Hoftage halte, (durantibus curiis imperialibus) die Zoll- und Münz-Einnahmen diesem zustehen, und daß hinfort Niemand in den Städten und Gebieten, wo Magdeburger Münze und Zölle bestehen, hier Zölle erheben und Münzen schlagen dürfe, außer den Erzbischöfen. Endlich befreit er auch Magdeburg und alle seine Städte und Flecken durch einen besondern Beweis kaiserlicher Gnade und Zuneigung von jeder Auflage und von jedem Einlager, was man gewöhnlich Herbergaria nennt, wenn die Erzbischöfe es nicht wollten.

Zeugen: Hartbertus Hildins hemensis episcopus, Tidericus merseburgensis episcopus, Siboto Hauilnbergensis episcopus, Heinricus Palatinus Comes Rheni, Bernhardus dux Saxonie, Hermannus Lantgrauius Thuringie, Tidericus marchio missnensis, Conradus marchio de Landis perc, Albertus marchio brandenburgensis, Comes Fridericus de bren, Geuehardus burcgrauius Magdeburgensis, Comes A dolfus de Schovvinburc, Comes Burchardus de mannis felt, Comes Algerus de Hohinstein, Albertus et Geuehardus fratres de Arnstein, Cono de minzinberc, Basilius de ostirrode, Gunzilinus dapifer, Tidericus Rabil.

Signum domini Ottonis quarti Romanorum Regis inuictissimi. (L. M.). Ego Conradus Spirensis episcopus, Regalis aule Cancellarius, vice domini Sifridi Maguntini Archiepiscopi, tocius Germanie Archicancellarii Recognoui.

Acta sunt hec anno dominice Incarnationis (M) C°C. VIIII., Indictione XII., Regnante domino Ottone quarto Romanorum Rege glorioso, Anno Regni eius Duodecimo. Data apud Brunswich per manum Waltheri Regalis aule prothonotarii XIIII. Kalendas Junii.

Nach dem Original im Kgl. Geh. Staats-Archiv im Berlin. Unten ist ein Stück des Pergaments weggeschnitten, wodurch sowohl der Ort der Ausstellung als die Schnur des angehängten Siegels verloren gegangen ist.

Gedruckt bei

Tolner Hist. Palat. Cod. dipl. p. 62.

Sagittarius bei Boysen Hist. Magazin 3. Stück p. 103 – 105.
Scheid Origg. Guelph. III. p. 641.

Meibom apolog. pro Ottone IV. p. 128.

Der Ausstellungsort ist nach Cop. LVII. f. 52. ergänzt. Vergl. auch die folgende Urkunde.

339) 19. Mai (1209).

Otto, Römischer König, verspricht dem Erzbischofe Albrecht und der Kirche zu Magdeburg, daß er innerhalb 6 Wochen nach seiner Rückkehr aus Italien nach Sachsen dem Erzstift Magdeburg seine Besizungen zu Haldensleben (Haldisleiue) bestätigen wolle.

Datum apud Brunswig XIIII. Kalendas Junii, Indictione XII.
Copie im K. Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. LVII. f. 254".
Gedruckt bei

Gercken C. D. Brand. IV, 435.

Sagittarius Hist. Duc. Magd. bei Boysen hist. Magazin 3. Stück p. 108.

340) 1. Juni 1209.

Albrecht, Markgraf zu Brandenburg bestätigt dem Collegiatstift S. Nicolai zu Stendal seine Besizungen, darunter die Kirche und 2 Hufen zu Elbey (Eluebuie) und ordnet eine Feier zu Ehren der h. Jungfrau Maria an.

Acta sunt hec Anno Dominice incarnationis M. CCo. VIIII. Kalendas Junii in Tangir munde.

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341) 2. Juni 1209.

Gebhard, Burggraf (prefectus) zu Magdeburg, ist (vor dem Grafen v. Leiningen) Zeuge in einer Urkunde des Königs Otto IV., worin dieser der Abtei Neuburg bei Hagenau ihre Freiheiten und Besißungen bestätigt. Acta sunt hec anno ab incarnatione Domini Mo. CCo. VIIIIo, Indictione XII, regnante Domino Ottone IV. Romanorum rege uictoriosissimo, anno regni eius XIo. Datum Wirceburg IIII. Nonas Julii.

Gedruckt in

Würdtwein Nov. subs dipl. X, 245 Nr. 89.

342) Nach dem 24. Juni 1209.

Nach Johannis d. T. Tag sezte König Otto einen feierlichen Reichstag nach Augsburg an, wohin alle Fürsten des Landes zusammenkamen, mit denen er sich zu berathen gedachte, um durch ihre Hilfe mit Ruhm und Ehren die Kaiserwürde zu erlangen. Es waren dorthin sehr viele Prälaten und Fürsten eingeladen worden, die Erzbischöfe von Trier und von Magdeburg, die Bischöfe von Würzburg, Straßburg und verschiedene Fürsten 2c.

Arnoldi chron. Slav. in M. G. XXI. S. 248.

343) 29. August 1209.

Albrecht, Erzbischof von Magdeburg, übereignet mit Zustimmung des Domcapitels dem Stift St. Nicolai in Magdeburg für die Pfarrkirche in Domersleben (Domesleue), welche der Erzbischof als seinem Erzstift gehörig in Anspruch genommen, obwohl er sich selbst überzeugt gehabt, daß sie auch unter den Besißungen des Stifts St. Nicolai aufgeführt sei, die Pfarrkirche in Woltersdorf (Walterstorp) nebst deren Filial zu Körbelit (Carbeliz), welche bisher der Dechant von St. Nicolai vom Erzbischofe zu Lehen getragen hatte.

Zeugen: Otto prepositus, Gernandus decanus, Anno Cellerarius, Wernerus prepositus de Hunoldes burch, Willebrandus camerarius et prepositus Ecclesie nostre (scil. S. Nicolai), Heinridus de plawe, Burchardus prepositus sancti petri in Goslar, Canonici Ecclesie nostre, Godefridus, Baldewinus, Heinricus de nendorp, Ecclesie beati sebastiani Canonici.

Acta sunt hec anno ab incarnatione dominica Mo. CCo. IX.

Datum Magd burch apud monasterium sancti Johannis baptiste per manum Heidenrici notarii nostri Quarto Kalendas Septembris, Pontificatus nostri anno XIII.

Nach einer Copie im K. Staats-Archiv zu Magdeburg im Cop. LVIII. f. 12.

344) (Vor September) 1209.

Albrecht Erzbischof zu Magdeburg überweist dem S. Georgenfloster zu Hecklingen dafür, daß es unter der in Geschäften des Erzstifts erforderlichen Abwesenheit seines Probstes zu leiden habe, mit Consens des DomCapitels einen von dem Leztern angekauften für eine Mühle passenden Ort bei Germersleben, den Fromhold (Vromoldus) und dessen Bruder vom Erzbischof zu Lehn und dem Probste für 5 Mark abgetreten hatten, sowie eine von Albrecht für 8 Mark erkaufte Hufe nebst dazugehörigen Hofstellen und Weide, und endlich einen zum Garten passenden Ort bei der obigen Mühle.

Zeugen: Waltherus maior prepositus, Albertus decanus, Anno cellerarius, Otto Bavrus, Rudolfus scolasticus, Fridericus de Mein dorp, Tidericus de Scerenbeke, Liudolfus de Swanebeke, Wernerus de Sconenwalde, Conradus de Salt widele, Crafto, Lodewicus, Conradus de Upin, Burchardus de Glinde, prepositus Otto de Boemia, Godefridus, prepositus Conradus de Mildense, Wichmanus Aquensis prepositus, magister Gernandus, Henricus de Plawe, ecclesie nostre canonici.

Actum Magdeburch anno ab incarnatione domini Mo. CCo. IXo., indictione duodecima, pontificatus nostri anno tertio.

Gedruckt in...

v. Heinemann C. D. Anhalt I p. 573, 574 (nach dem Original).

345) 10. September 1209.

Die Pröbste U. L. Frauen zu Magdeburg und von Mildense, Magdeburgischer (Maigdeburgensis) Diöces und der Magister Gernand, Domherren zu Magdeburg werden vom Pabste Innocenz III. beauftragt, einen Streit zwischen den Domherren von Halberstadt (Alberstadensibus) M. v. Cranichfeld (Cranekeswelt) und B. v. Lichow (Lichoue), sowie dem Cleriker S. zu Dardesheim (Derdessem) an einen und dem Domprobste von Halberstadt

am andern Theile über den Archidiaconat und die Kirche zu Dardesheim zu entscheiden.

Datum Viterbii IIII. Idus Septembris, Pontificatus nostri Anno Duodecimo.

Nach dem Original mit anhängender Bulle im K. Staats- Archiv zu Magdeburg.

346) 18. October 1209.

Albrecht II. Markgraf von Brandenburg bestätigt dem vor Zeiten mit Rath und Hülfe Wichmanns, Erzbischofs zu Magdeburg, von Parduin nach Brandenburg verlegten Hochstift Brandenburg alle seine Gerechtsame und Besißungen. Unter den Zeugen befindet sich Heinrich Stifts herr zu S. Sebastian in Magdeburg.

Acta sunt hec anno dominice incarnationis M° CC IXo, epacta XII., indictione XII., concurrente III., XV. Kalendas Nouembris, Regnante domino Ottone Romanorum imperatore, in nomine domini nostri Jesu Christi. Actum Brandeburch feliciter. Amen.

Gedruckt bei

Gercken Stiftshift. von Brandenburg p. 406.

Riedel C. D. Brand. A. VIII. p. 126–128 (nach d. Orig.).

347) 18. December 1209.

Pabst Innocenz III. nimmt in einer an Heinrich Abt zu St. Johann d. Täufer in Magdeburg und seinen Convent gerichteten Bulle das Kloster des h. Johannes d. Täufers bei Magdeburg gelegen, nach dem Beispiele seiner Vorgänger, der Päbste Innocenz (II) und Lucius (II) in seinen Schuh, befiehlt ewige Beobachtung der Ordensregel des h. Benedictus und bestätigt alle gegenwärtigen und künftigen Besizungen des Klosters, nämlich den Ort, wo das Kloster selbst gelegen ist, mit allem Zubehör desselben, den Dörfern Osterweddingen, Glinde (Glinun), Dodendorf (Dudenthorp), Otmerstohorp, Diesdorf (Tiedestorp), Deutsch-Schleibniz (Sleueniz), Berge, Appenthorp, Abbenthorp und den darin gelegenen Kirchen, Zehnten und allem Zubehör davon, ferner die Kirche in Brumby (Brumbeie) nebst dem ganzen Dorfe, ausgenommen die Zehnten und 3 Hufen, das Dorf Haddenthorp, mit allem Zubehör, die Kirche in Klein-Rotmersleben (Ratmersleue) und 7 Hufen, eine halbe Hufe in Rotmersleben, 6, Hufen in Errleben (Er

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