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demselben seitdem begangene Unregelmäßigkeit aus persönlicher Werthschäßung übersieht und ihm schuldigen Gehorsam anempfiehlt.

Datum Rome apud sanctum Petrum V. Kalendas Martii, Pontificatus nostri anno IX.

Gedruckt bei

Bréquigny Tab. chronol. etc. II. p 852. Vgl. Böhmer
Regg. Imp. de 1198-1254. p. 312 und Potthast Regg.
Pontt. I. p. 230. Nr. 2694.

252) 11. Apríl (1206).

Pabst Innocenz III. beauftragt den Bischof von Havelberg, sowie den Domprobst daselbst und den Probst von Jerichow dem Stifte zu Stendal den friedlichen Besiz der von denselben, besonders durch die beiden Brüder des Markgrafen Albrecht erworbenen Güter zu sichern.

Datum Rome apud sanctum petrum III Idus Aprilis, pontificatus nostri Anno Nono.

Gedruckt bei

Riedel C. D. Brand. A. II. p. 445, 446 (nach dem Original).
Vgl. Potthaft 1. c. p. 235. Nr. 2743.

253) 19. April (1206).

Pabst Innocenz III. schreibt an A(lbrecht) Domprobst und Erwählten des Erzstifts Magdeburg mit dem Auftrage, nach Ablauf der dem seitherigen schon bejahrten, auch gleichzeitig allerlei Aergernisse wegen angeklagten Bischofe (Berthold) von Naumburg gesezten Frist des Allerheiligenfestes zu seinem von ihm nachgesuchten Rücktritt, dem Domcapitel zu Naumburg aufzugeben, sich einen andern Bischof zu wählen, bis dahin aber die ganze Angelegenheit geheim zu halten.

Datum Rome apud sanctum Petrum XIII. Kalendas Maii, pontificatus nostri anno nono.

Gedruckt bei

Lepsius Gesch. d. Bischöfe von Naumburg I. p. 269, 270. Vgl.
Potthast Regg. Pontt. I. p. 235 Nr. 2752.

254) 6. Mai (1206).

Pabst Innocenz III. bestätigt dem Collegiatstift zu Stendal seine Besizungen, darunter auch die Kirche und 2 Hufen in Elbeu (Eluebuie),

Datum Rome apud sanctum Petrum II Nonas Maii, Pontificatus nostri Anno Nono.

Gedruckt bei

Riedel C. D. Brand. A. V. p. 29. Vergl. Potthast Regg.
Pontt. I p. 237 Nr. 2770.

255) 22. Juni 1206.

Pabst Innocenz III. bestätigt dem Abte Hermann und dem Convente des Klosters Ilsenburg gewisse Rechte, die der verstorbene Erzbischof Wichmann von Magdeburg dem Kloster verliehen gehabt habe u. s. w.

Data Ferentini X. Kalendas Julii, pontificatus nostri anno nono.
Nach dem Original im Königl. Staats-Archiv zu Magdeburg.

Gedruckt in

v. Heinemann C. D. Anhalt. I p. 560.

Jacobs Urkundenbuch des Klosters Ilsenburg I. p. 52. 53. (nach dem Original.)

256) 22. Juni 1206.

Pabst Innocenz III. bestätigt das Stift Gandersheim, seine Privilegien und Güter, unter denen das Schloß Wanzleben nebst der Kirche (parochia) sowie die Capelle in Seehausen genannt werden.

Data Ferentini per manum Joannis S. Marie in Cosmedin diaconi Cardinalis, sancte Romane Ecclesie Cancellarii, X° Kalendas Julii, Indictione VIII., Incarnationis Dominice anno MCCVI, Pontificatus vero Domini Innocentii Pape tercii anno IX.

Gedruckt bei

Leuckfeld Antiqq. Gandershh. p. 70-- 74.

Meibom S. R. Germ. II. p. 507.

Leibniz S. R. Brunsv. III. p. 725.

Lünig Reichsarchiv XII. p. 822.

Harenberg Hist. eccl. Gandersh. p. 738. Vergl. Potthast

Regg. Pontt. I. p. 242. Nr. 2823.

257) 23. Juni 1206.

Pabst Innocenz III. schreibt an den zum Erzbischof von Magdeburg erwählten Domprobst Albrecht, daß er seine Bestätigung absichtlich noch

verzögert habe; er möge sich aber vor neuen Unvorsichtigkeiten hüten und seinen (Albrechts) zu ihm zurückkehrenden Gesandten, Magister 6 (ernand) mit demselben Wohlwollen aufnehmen, das er, der Pabst, seiner vortrefflichen Eigenschaften halber gegen ihn hege, ihn endlich auch mit seiner Erklärung auf die ihm zu machenden Vorlagen sicher an ihn, den Pabst, zurück senden.

Data Ferentini IX. Kalendas Julii, pontificatus nostri anno nono.
Gedruckt in

Bréquigny Tab. chronol. etc. II. p. 919, danach in den Magd.
Geschichtsblättern IV. S. 186, mit fehlerhaftem Datum. Vgl.
Potthast Regg. Pontt. I. p. 242 Nr. 2825.

258) 25. Juli 1206.

Im Jahre 1206 am S. Jacobstage belagerte Graf Wilhelm von Lüneburg, der Fette, Sohn Herzog Heinrichs von Braunschweig die Burg Lichtenberg, welche vorher Hermann und Heinrich von Harzburg dem Könige Otto abgenommen hatten. Da sie auf diesem Hause großen Hunger litten, sandten sie zu dem erkornen Erzbischof (von Magdeburg) Albrecht um Hülfe. Dieser vereinigte sich sofort mit dem Landgrafen Hermann von Thüringen und dem Markgrafen Dietrich von Meißen, und vertrieben sie zusammen die Herren, verbrannten die Werke, blieben davor liegen und versorgten die Burg ein Jahr hindurch.

Magdeburger Schöppen-Chronik herausg. von Janicke. S. 130.

259) Juli 1206.

Herr Gunzelin von Wolfenbüttel, Truchseß des Königs Otto, sammelte ein Heer und belagerte damit Lichtenberg 6 Wochen lang, aber die Magdeburger rückten mit einem großen Heere heran und entseßten die Veste. Chron. rhytm. bei Leibnit SS. Brunsv. III. p. 112.

260) Juli 1206.

Herzog Wilhelm (von Lüneburg) belagerte Lichtenberg, das die Grafen Hermann und Heinrich von Wernigerode dem Könige Otto entrissen hatten. Auf der Burg entstand bereits Mangel an Lebensmitteln, als der Bischof Albrecht von Magdeburg nebst dem Landgrafen Hermann von Thüringen und dem Markgrafen Dietrich von Meißen heranrückten und die Burg mit Lebensmitteln versahen.

Bothonis Chronicon bei Leibniz S. R. Brunsv. III. p. 356.

261) 9. August 1206. (1207.)

Pabst Innocenz III. bestätigt dem Kloster Gernrode seine Rechte und seinen Grundbesit, worunter 3 Kirchen und die Aebtissin-Capelle in Egeln, 30 Hufen in Westeregeln, 37 Hufen und die Kirche in Bleckendorf und 3 Hufen in Ammendorf (wüst) genannt werden, (auch Baleberge).

Datum Viterbii per manum Johannis sancte Marie in Cosmedin Diaconi Cardinalis, sancte Romane Ecclesie Cancellarii V., Idus Augusti, Indictione VIII., Incarnationis dominice anno M. CC. VI., Pontificatus vero domni Innocentii Pape III. Anno decimo.

Gedruckt bei

Beckmanu Hist. d. Fürstenth. Anhalt I. p. 173 (unvollständig).
Desselben Access. hist. Anh. p. 46-48.

Baluzii Epp. Innocent. III. T. II., p. 58 Nr. 106.

Lünig Teutsches Reichsarchiv Cont. p. 1150.

v. Heinemann C. D. Anh. I p. 562-565 (nach dem Original) wo darauf aufmerksam gemacht ist, daß dem Pontificatsjahr und dem Aufenthaltsorte zufolge die Urkunde in das Jahr 1207 gehöre.

262) 8. September 1206 bis Anfangs 1207.

Am U. L. Frauentage der Lateren hielt König Philipp einen Hoftag zu Augsburg, zu dem auch Erzbischof Albrecht kam und dem Könige das Reich wohl regieren half. Von hier zog der Erzbischof weiter nach Rom, woselbst er am S. Mauriciustage (22. September) eintraf und vom Pabste gut empfangen wurde. Am Adventstage wurde er vom Pabste zum Priester geweiht und zum Cardinal erhoben bei der Kirche der heiligen Märtyrer Nereus und Achilles. Sonntags am h. Christabende wurde er mit großen Ehren zum Erzbischofe geweiht und war er der erste Erzbischof von Magdeburg, der sich in Rom weihen ließ. Er blieb auch eine Zeitlang in Rom und versuchte, ob er nicht dem Könige Philipp die Freundschaft des Pabstes verschaffen könne, da er das aber nicht im Stande war, nahm er vom Pabste Abschied.

Magdeb. Schöppenchronik herausgeg. von Janicke S. 131.

263) 1206.

Johannes, Probst des Petersklosters auf dem Lauterberge, war seines Amtes überdrüssig und äußerte sich im Vertrauen, er fühle, daß er

einer so wichtigen Stellung nicht gewachsen sei, dieselbe niederzulegen und sich ins Privatleben zurückzuziehen wünsche. Namentlich aber überwog wohl der leztere Wunsch, da er hinsichtlich der Verwaltung ein eben so guter Probst war als sein Bruder, nur daß er, was dabei aber gar nicht in Betracht kommt, mit der Zunge etwas anstieß. Er bat nun die einzelnen Conventualen, daß sie an seine Stelle den Probst Rudolf von Stederburg wählen möchten, der ein in Geschäften erfahrener Mann sei. Als der Convent aber dazu keine Lust bezeigte, erklärte er ganz entschieden die Verwaltung niederlegen zu wollen weshalb es besser sei, die Stimmen auf jenen Mann, der zu diesem Amte befähigt sei, zu vereinigen. Da man ihn sehr lieb hatte, gab man nach und 9 Monate nach dem Tode Walthers resignirte er auf sein Amt und Rudolf, der auch gerade zugegen war, wurde gewählt.

Der Custos Martin goß eine Glocke von 50 Centnern, die Hellembert, Bischof von Havelberg, unter dem Namen Petronella weihte.

Ulrich Graf v. Wettin starb am 28. September und ward in der Klosterkirche zur Linken des Grafen Friedrich von Brena, seines Vatersbruders, begraben. Ihm zu Ehren erhielt das Peterskloster 6 Hufen in dem Dorfe Lethtniz.

Chron. Mont. Sereni herausgeg. von Eckstein p. 76. f.

264) S. d. (Ende 1206).

Der Römische König Philipp sendete neben Andern auch G(ebhard) Burggrafen von Magdeburg mit dem Patriarchen Walther von Aquileja an den Pabst Innocenz, um als Bevollmächtigte und Vertrauensmänner mit ihm über einen Frieden und Einigung zwischen der Kirche und dem Kaiserthum zu verhandeln.

Gedruckt in

Monum. German. IV., p. 213. Vgl. Böhmer Regg. Imp. de 1198 ff. II. S. 25-26. Baluzii Epp. Innocent. I. p. 749.

265) 1206-1207.

Albrecht Erwählter von Magdeburg (electus Magdeburgensis) erhielt vom Pabste Innocenz das Pallium und die Inful Dann kehrte er nach Magdeburg zurück und wurde hier vor dem Palmsonntage feierlich empfangen. Am folgenden Charfreitag brannte während des Gottesdienstes (inter divina solennia) die Domkirche ab.

Chron. Sampetrin. Erford. bei Mencken S. R. G. III. p. 235 f.

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