. Hagedorn, Oft ist der Ruhm, der Schriftverfasser hebt, Ursprünglich schwach; doch hilft die Kunst ihm weiter. So, wie ein Bach, der tråg und dürftig quillt, Des Beifalls Kraft begeistert den Verstand Sein Häß entehrt. Warum? Weil seine Gunst Die Ungeduld der Fremden, Ihn zu schaun, Sehn, wie Er lacht, freun, und empfehlen sich. Er lehrt die Welt. Sein Ton, Sein Vorrang steigt, Das, Das, wann Er will; der Schlüsse Band entdeckt, Dèr. Körper Stoff, was ihre Kraft erhålt, Der Wahrheit Reich macht Er sich unterthan; Doch, wenn Er sich von jenen Höhen schwingt, Zur Werkstatt eilt, und Huldgöttinnen schnißt, **Y' Dann übt er oft, die Musen zu erfreun, Und v. Hagedorn. *) S. das 11te Buch der Odyssee. **) Post arcis ingreffum, qui hodie exftat, Mercurium, quem Propyleum nominans, et Gratias item, Socrates, Sophronisci filius, effinxiffe dicitur: quem fumma inter homines fapientia fuiffe praeditum teftis Apollo eft, etc. PAUSANIAS in Atticis, Abrahamo Loefchero interprete, p. 26. Socrates practerea, Sophronisci filius, ante arcis veftibulum Gratiarum fimulacra Athenienfibus fabricavit, IDEM in Boeoticis, p. 380. Hagedorn. Und gleich an Wiß, an Einsicht und Geschmack; Sein Ruhm wird reif, und güldner Zeiten wehrt, Kommt wiederum, doch nur für Ihn, zurück. *) Von den Satyres nouvelles de Mr. BENECH de CANTENAC, Chanoine de l'Eglife Metropolitane et primatiale de Bourdeaux, ist das Jahr 1706 der Nouvelles de la Republique des Lettres, im März S. 341 ù. f. nach; zusehn. **) Die Krönung des Petrarcha gehört in die Geschichte der Gelehrten vom Jahre 1341, und ist nach allen Umüäns den, aus des TITON du TILLET Effais fur les Honneurs et les Monuments accordés aux illuftres Savans, p281. im Journal des Savans, T. CX. p. 20--23. be; schrieben worden. ***) Papst Leo X. hat diese Ehre dem Dichter Baraballi wiederfahren laffén. S. das sechste Buch der Anecdotes de Florence des VARILLAS, P. 295. (Gottlieb Wilhelm Rabener, geboren 1714, gestorben als Obersteuerrath zu Dresden, 1772, genießt schon lange einer allgemeinen Verehrung als klassischer Satirist der Deutschen. Sein reicher und ächter Wig, sein ungemein scharfer und feiner Beobachtungsgeist, seine von keiner Bits terkeit oder Misanthropie vergålte, sondern immer men schenfreundliche, Laune, seine leichte und anziehende Darstellungsgabe, und die korrekte Eleganz seiner Schreibart machten ihn dieses Vorzugs vollkommen würdig. Der Ton seiner Satiren ist mehr lachend als ernsthaft; und zum Theil treffen fie Thorheiten und Vorurtheile, die jest schon wenis ger herrschend, oder vielmehr nur anders modificirt sind. Für das Studium des Menschenforschers aber werden sie doch immer sehr schäßbare Sitkengemåhlde bleiben. Ihre Wens dung ist sehr mannichfaltig; und sie sind sämmtlich, bis auf diese Eine, deren Ironie nicht zu verkennen ist, in Prose ges schrieben.) Beweis, daß die Reime in der deutschen Nein! långer schweig ich nicht! Mein Zorn bricht end; lich los. Der Frevel wird zu kühn, der Uebermuth zu groß, Vor diesem, wenn Lucil, von Versen übel sprach, Das Rabener. Rabener. Das aber wagt ich nur, als ich ein Jüngling war: sen; Ich schwur, und hielt es auch. Pflicht; Doch endlich siegt die Ich breche meinen, Schwur, und schweige långer nicht. Will ein erhabner Geist, ein zweiter Lohenstein, Beschwängert von der Kunst, durch Flammen Blitz und Ruft er der Schwefelbrunst der donnerharten Flammen, men; Tanzt er auf Stelzen her, wenn er Gewitter wälzt, zen; Lacht er in Gleichnissen, seufzt Chrien, weint Sentens zen; So kommt ein Zoilus, und ruft: Der Dichter schwillt! Sein ganzer Vers ist Rauch, sein Kopf mit Dunst erfüllt. Seht, wie er die Vernunft in Demandketten füh ret, Im Parorismus singt, und Oden phantasiret! Wenn |