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Das Ergebniß der rechten Hand ist belehrend. Es zeigt, daß, wenn das Licht so schwach ist, wie das einer Lampe, wenn gleich nicht polarisirt, doch feine Obstrahlen nicht mehr Stärke genug haben, die odische Polarität der Hand zu überwältigen, und daß folglich die Gefühle den Gegensätzen der Hände entsprechen, so daß das negative Blau rechts vorherrschend lau und das positive Roth vorherrschend kühl empfunden werden.

§. 1367. Also auch dem schwachen Lampenlichte ließ sich eine Farbenzerlegung abgewinnen, in welcher die Odstrahlen gleichen Schrittes gingen mit denen im Sonnen- und im Mondspectrum; so nämlich, daß die gelbe und rothe Hälfte derselben odpositiv, die blaue dagegen odnegativ ausfielen; und das Lampenlicht enthält folglich beiderlei Odstrahlen so gut wie Sonne und Mond.

§. 1368. Und so gelangen wir schließlich über die Gefühlseinwirkungen des Lichtes überhaupt zu dem Ergebnisse, daß

Sonnenlicht, Mondlicht und Feuerlicht unmittelbar auf das sensitive Gefühl bedeutend einwirken, sowohl im Zustande seiner Vollständigkeit als auch in dem seiner optischen Polarisation und in dem seiner Zerlegung in die prismatischen Farben; daß das unmittelbare Licht einer odischen Polarisation fähig ist und dann kühlig oder lauwidrig auf das Gefühl wirkt; daß Sonnenlicht und Feuerlicht vorwaltend odnegativ, Mondlicht vorwaltend odpositiv sich erweisen; daß im Spectrum jede Farbe sich durch andere odische Temperatur unterscheidet; daß sich dieß im Auge vom Anblick des Sonnenglanzes bis zu dem von farbigen Papieren hinaus durch alle Abstufungen von Stärke geltend macht; daß Verladung von positivem oder negativem Ode vom starken Lichte unmittelbar auf andere Körper, wie Metalle, Holz, Wasser u. f. w. stattfindet; und daß daraus die stärksten physiologischen, pathologischen und physischen Einwirkungen auf den Menschen hervorgehen.

H. Der Schall.

§. 1369. Ju meinem Landhause (Reifenberg) befindet sich eine fatho lische Kapelle, sogenannte Schloßkapelle, sammt einem Glockenthurin, und ohwohl ich evangelisch bin, also von dieser sehr alten kleinen Kirche für meine Familie niemals Gebrauch machte, so wird doch alle Tage die ziemlich starke Glocke, die etwa acht Centner Metall halten mag, zu gewissen Stunden geläutet. So oft dieß in Gegenwart der Frl. Zinkel (1884) geschah, hörte ich fie immer über die Widerwärtigkeit des Glockenschalles sich beklagen, der doch von einem sehr wohlklingenden Tone ist. Ich hielt dieß immer für irgend

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eine weibliche Caprice und beachtete es nicht. Endlich gewahrte ich, daß sie sich, wenn es nur kurze Zeit fortdauerte, die Ohren zuhielt. Dieß geschah in ihren Menstruen und nun wurde ich aufmerksam. Ich nahm einen meffingenen Mörser und ließ sie die linke Hand hineinhalten, so jedoch, daß fle ihn nirgends berührte. Erst ließ ich sie Gewöhnung nehmen von dem lauwidrigen Metalle, dann schlug ich mit dem Stämpfel feitwärts an den Mörserrand und machte ihn stark erklingen. Alsbald empfand die Sensitive einen Umschlag der Empfindung, das lauwidrige Metallgefühl änderte sich in angenehme Kühle, die abnehmend sich schwächte, in dem Maaße, wie der Schall verklang. Darauf ließ ich sie ihre rechte Hand in den Mörser halten und schlug wieder daran. Die Empfindung war jest lau, unangenehm, widrig vom Messing, aber durch das Ertönen desselben in Widrigkeit gesteigert. Als ich mehrmal, bald ihre Liuke, bald ihre Rechte, mit Wiederholung des Versuches in Anspruch genommen hatte, ward sie von Magenweh und bald von Magenkrampf ergriffen.

§. 1370. Ich nahm nun einen odnegativen Körper, eine blaue Glasglocke und ließ ste wieder die Hände frei hineinhalten, während ich außen anschlug. In der Linken empfand sie wieder angenehme Kühle, in der Rechten aber fühlte sie jezt meine Schläge an das Glas Wärme hervorbringen, und die Hand fand sich von dem Schalle bald von Grufeln ergriffen.

§. 1371. Diesen Versuch vervollständigte ich in der Art, daß ich der Frl. Zinkel (1889) eine gläserne Luftpumpenglocke horizontal mit der Oeffnung entgegenhielt und sie beide Hände in dieselbe hineinhalten ließ, doch so, daß diese nirgends die Wände der Glocke berührten. Als ich nun von außen mit einem hölzernen Hammer eine Anzahl mäßiger Schläge darauf führte und dadurch erklingen machte, so fühlte sie sogleich ihre linke Hand `fühl, ihre rechte aber lauwidrig afficirt; den ganzen rechten Fuß hinab ward sie (1041) von peinlichem Grufeln ergriffen; ja sie (1881) ward bei längerer Fortseßung von Magenweh befallen.

§. 1372. Denselben Versuch nahm ich sofort in einer Metallglode von gleichgroßer Deffnung vor. Ich ließ Frau von Hauer (77), die beiden Frl. von Undhrechtsberg (77), Frl. Zinkel (1360), Hrn. Alois Zinkel ("), Professor Paulus (1), Dr. Köller (*), Ritter von Sidorowicz (28) beide Hände hineinhalten und schlug dann mit dem Hammer an; dießmal stärker, weil die Metallglocke nicht zerbrechen konnte. Auch hier wurde allen die Linke an genehm kühl, die Rechte lauwidrig angeregt. Dasselbe wiederholte ich mit Hrn. Klein (78. 79), Leopolder (175, 176), Dr. Natterer (4.5), Frl. Martha Leopolder (119120) und Frau von Rivo (10.) und zwar mit der Verbesserung, daß ich sie zuerst beide Hände eine Zeitlang frei in die noch nicht angeschlagene Metallglocke halten ließ und dann um ihre Gefühle befragte. Sie erklärten einstimmig die Linke lauwidrig, die Rechte tühlig afficirt. Dieß war

nothwendige Folge der odpositiven Natur des Metalls, das sie ganz richtig empfanden. Nun schlug ich mit dem Hammer an und fuhr damit eine halbe Minute lange fort. Jeßt fühlten beide einen Umschlag der Temperaturen ihrer Hände: die Linke fühlte sich jezt kühl, die Nechte lauwidrig; also war die Klangwirkung so stark, daß sie die Metallwirkung überwältigte, in einem neuen Sinne wörtlich übertönte. Aus alledem ging denn hervor, daß der Klang negatives Od entwickelt.

§. 1373. Die Metallglocke war mit einem Schallrohr von Pappendedel versehen. Die Frau Cecilie Bauer (19) ließ ich die rechte Hand in dieß Rohr hineinhalten, während ich die Glocke anschlug; sie fühlte sich laulich vom Klange angeregt. Die Frl. Zinkel (1882) ließ ich abwechslungsweise die linke und die rechte Hand in dieß Schallrohr bringen, sie empfand mit der Linfen Kühle, mit der Rechten Läue.

§. 1374. Bie hieher hatte ich nur die Luft geprüft, in welcher die Schallwellen schwingten, ich wollte nun den schallliefernden Körper selbst auf seine odische Beschaffenheit während seines Erklingens kennen lernen. Dazu wählte ich eine Luftpumpenglocke mit einem Kuopfe oberhalb, und gab fie der Frl. Zinkel (1455) so in die Hände, daß sie sie an diesem Kuopfe hielt. Hatte sie dieselbe nun in der linken Hand und ich schlug die Glocke an, so fühlte sie den Glasknopf kalt werden; faßte sie sie mit der Rechten, so empfand fie beim Anschlagen den Knopf lau werden, und zwar recht schmerzlich rückftrichartig widrig. Er verhielt sich also genau wie sein Schall selbst.

§. 1375. Frl. Geraldini (268) fühlte sich von allen Mißtönen schmerzlich angegriffen, und dieß ging so weit, daß, wenn sie nicht entfliehen konnte, Magenweh und Brechreiz entstand. Es gibt Kirchen, deren Glockenklang fie durchaus nicht verträgt und sie aus der Kirche fortgehen muß, wenn sie geläutet werden.

§. 1376. Noch auf eine stärkere Probe setzte ich den Schall. Ich stellte ein Glas Wasser eine halbe Viertelstunde lange in die Mitte der Metallglođe hinein und ließ es dann (zu verschiedenen Zeiten vollführt) die Frl. Zinkel (1879 1870), den Hrn. Leopolder (173, 174) und Frl. Martha Leopolder (1) kosten. Alle fanden das Wasser ekelhaft obpositiv geworden vom bloßen Verladungseinflusse des Glockenmetalls. Nun schlug ich die Glode eine Minute lange mit dem Hanımer klingend an und ließ nun das Wasser wieder dieselbe Sensitive kosten. Alle fanden es jezt kühl und angenehm, der bloße Schall hatte es also odnegativ geladen.

§. 1377. Offenbar geht aus alledem. hervor, daß der Schall ein Odquell ist, und zwar ein negativer; daß damit andere Körper odisch geladen werden können, wie ein Glas Wasser, und daß er so große Stärke hat, daß er den Oòquell des eiufachen Metallkörpers überwältigt.

1. Der Chemismus.

§. 1378. Die chemische Kraft nennt man gewöhnlich Affinität. Wir haben es aber hier nicht bloß mit der Affinität, sondern mit einem Zusammenwirken von Kräften zu thun, welche bei einem chemischen Hergange in Thätigkeit treten, die wir noch bei weitem weder alle kennen, noch, wenn und soweit wir sie auch kennen, wie Elektricität, Licht, Wärme, Cohäsion, die Weise ihrer Theilnahme deutlich verstehen. Diesen complexen .Hergaug zusammenwirkender Dynamide nenne ich hier Chemismus.

Was ich früher hierüber (Dyn. §. 135-144) mitgetheilt, habe ich inzwischen nur wenig weitergeführt. Dagegen habe ich mir angelegen seyn Lassen, die dort gegebenen Thatsachen zu befestigen und durch Vervielfältigung der Beobachtungen gegen Anfechtungen sicher zu stellen. Es handelt sich hier beinahe mehr um feste Grundlegung bestrittener Naturwahrheiten, als um weite Entwicklung derselben, welche die Zeit jedenfalls selbst bringen wird.

§. 1379. Ich mochte ein Salz oder welche andere lösliche Substanz in Wasser bringen und darin umschwenken, so entwickelte sie Kühle in der linken Hand, Läue in der Rechten. Darunter zeichnete sich Kochsalzlösung burch starke Kühle aus in den Händen der Frl. Dorfer (2), Reichel, Zintel und jeder andern sensitiven Person.

§. 1380. Den folgenden Personen gab ich ein Glas Wasser in die Hand, bald in die linke, bald in die rechte, und schüttelte darein ein wenig Pulver entweder von Weinsteinsäure oder von doppeltkohlensaurem Natron. Ich ließ das Glas ein wenig umschwenken, damit das Pulver sich löste. Diese Personen waren zu verschiedenen Zeiten die Frau Kienesberger (5), Frau Baronin von Augustin (0), Frau Jos. Fenzl (85), Johanna Auschüß (85), Frl. Hermine Fenzl (38), Glaser (131), Nather (105), Weigand (108), Maix (12), Krüger (22). So wie das Pulver sich zu lösen begann, fühlten sie alle das Glas kalt werden, kälter jedesmal von der Lösung der Weinsteinsäure als der des Natronsalzes. Nun schhüttelte ich Säure oder Salz zu, je nach Bestand der Lösung. So wie das Aufbrausen durch Verjagung von Kohlenfäure begann, fühlten Sämmtliche die Erkältung des Glases weit höher steigen, so daß Einzelne krampfig starre Finger davon bekamen, wie Frau Kienesberger und Weigand. Bei andern änderte ich den Versuch etwas ab, indem ich ihnen in jede Hand ein mit Waffer halbgefülltes Glas gab, in das eine das Natronfalz, in das andere die Weinsteinsäure warf, umschwenken ließ bis zur Lösung und dann aufgab, das eine Glas in das andere überzugießen. Dieß geschah mit Frl. Dorfer (1), Beyer (846), Nather (71), Aßmannsdorfer (100), Winter (20) und Zinkel (29), dann den Herren Gustav Anfchüßz (1), Bollmann (38), Hütter (''), Oberländer (48); die Lösungen wurden in der Hand mehr oder minder kühl empfunden, das Zusammengießen aber

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erzeugte eine Kälte, die, wenn es in der Linken geschah, Eisestälte genannt wurde.

8. 1381. Den Fräulein Mathilde und Louise von Unchrechtsberg (7),. Frau von Hauer seßte ich ein Glas Wasser vor, an dessen Grunde zerbrödelter tohlensaurer Kalk lag. Jeder von den Sensitiven gab ich einen Glasstab als Fühler in die Hände. In das Wasser goß ich nun etwas Schwefelfäure. Als jene die Stäbe in die Flüssigkeit steckten, so fühlten sie sie kühl werden, wenn es mit der linken Hand geschah, lau aber, wenn sie es mit der rechten thaten.

In einen Glaskolben gab ich einige Stückchen Kaltspath, goß Wasserdarüber und steckte einen Glasstab hinein. Dann tröpfelte ich etwas Salzfäure hinzu, ohne die Flüssigkeit irgend zu bewegen, und ließ, als das Aufbrausen in Gang gekommen, die Frl. Zinkel (1855) beide Hände hängend über den Glasstab halten. Sie fand, daß er gegen ihre linken Finger Kühle, gegen ihre rechte Läue ausströmte, die in Grufeln überging, den ganzen Arm ergriff und endlich Magenweh erzeugte. — Nun ließ ich sie den Glaskolben mit beiden Händen zugleich erfaffen. Sic fand ihn in der Linken Kühl, in der Rechten warm, bis ins scheinbar heiße gehend, stark gruselnd. Auf gleiche Weise ließ ich sie (1856) eine Flasche gährenden Weinmost, da wir gerade Weinlese gehabt, mit beiden Händen zugleich befühlen. Sie gewahrte wieder an der Linken Kühle, an der Rechten Läue aus der gährenden Flüsfigkeit ihr zugehen. Also überall negative Odmanifestationen aus chemischen.

Hergängen.

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§. 1382. Die odische Wirkung chemischer Hergänge suchte ich mittelst Durchleitung darzuthun. So stellte ich vor die Frl. Weigand (71), Mair (49. 67. 71) einen Kelch mit Lösung von doppelt kohlenfaurem Natron, und ließ sie das eine Ende eines Eisendrahtes hineinstecken, dessen anderes Ende sie in der Hand hielt. Dann goß ich etwas Weinsteinfäure hinzu. Alsbald, wie das Aufbrausen begann, stieg Kühle den Draht hinauf und gab sich in den haltenden Händen lebhaft zu fühlen. Den gleichen Bersuch machte ich mit Frl. Weigand (109) und Azmannsdorfer (100) und ersetzte den Draht durch einen Glasstab und hatte denselben Erfolg, nur etwas deutlicher. Der Frl. Reichel (29) und Nather (106) gab ich einen Kelch mit Wasser, warf ein Stückchen Zucker hinein und ließ sie die Lösung mit Eisendrähten prüfen; sie fanden Bildung von Kühle. In verdünnte Schwefelsäure ließ ich die Frl. Reichel (78) einen Messingdraht, die Frl. Nather (104 107) einen Kupferdraht, die Frl. Mair (162) einen Stahldraht eintauchen; alle fanden, sowie der Angriff der Säure auf das Metall geschah und Wafferstoffgas sich entwickelte, die Drähte kalt werden, in der linken, wie in der rechten Hand, nur viel stärker in Ersterer. Aeßender Kalk in Wasser geworfen gab der Frl. Reichel (79), während er tochte, am Drahte Kühle.

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