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34. Des Satans Partei wil an der Stärke „sich beeichen, an der Höhe bezedern: Kuhlmanns ‚nidriger Kuhl soll durch Gott si ausreissen,

35. Lasset mich, meine Brüder, doch euer „Diner sein, und meinen Nahmen erfüllen. Ein kühlender Mann vor den Mannus, den Rom „verbrichet..Adam, unser Stammvater ist der „Römmschen Mannus: Adam, ein Mensch, und Mann ist auch eines.

36 Meine eilfsylbige Buchstabenwechselreime verheischen euch und mir dis. Höret beide: „Schaum Behmens - Liliroß', kan nun in „Qual raus!

„Wachs Behmens kiliroß', nu nu, in Qual

fraus!

„dis ist ja mein Nahme? (Quirin Kuhlmann von Breßlaw in Schlesien) Es ist ja auch mein Werk.

37. Ich schreibe an ihn alleine, mein Freund, und rede doch an vile. Ich spiele mit meinem „Nahmen, und spile doch nicht. Alle Worte spre „chen aus erfahrnen Sprachgelährten was mehr, als si hir aussprechen.

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38. „Aus idem Nahmen alleine, nicht nur „sämtlich ;. benahmet sich Elias, der sich hir nicht benahmet. Warum? Elias ist wesen, dis ist „Schatten: „doch den Gelährten ist es kein Schats „ten. Sisehen Schatten vor Berge meist an; Berge vor Schatten,

39.Gelährte heutiger Akademien sind meist „Buchstabenwechsler, und sind eise auch noch nicht di meisten. Drum gebe ich ihm, mein Freund,

vor di mir hässigen Gefährten dise unsere Agrams matifirungen: und sind doch innere zugleich.

40. „ Di Weisheit Gottes hat: kein t auf diser Erd umsunst, di Vorsehung Gottes ist im euse: tem als im innerem gleich.

... 41.,, Jm grössestem sind uns Blindlingen nur di Augen am klärsten. Ja in den kleinsten Wers ten ist Gort so wunderbar, wi in den größfesten.

42. „Saul gab dem David seinen Harnisch, als er gegen Goliath ging: Er gab ihm unwissend damit sein Königreich. Dise Zeile gründer tif, Hund ist doch sehr einfältig.

43. „Wi wunderlich hat Gott zwischen Herrn von Schöbeln und mir gespilet? Es ist uns allen unerfaßbar gewesen.

** 44. „Nun ist jehn Jahr, mein Freund, auf dem Februar, daß wir mit dem teutschen Palm: baum bemühet *). Gleich in derselbigen. Nacht, als der Tag der öffentlichen Abhandelung vergans gen, ist mir alles im Traum gezeiget, was nur erst völlig auslauffet.

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45. Wundergott! wi unbegreifflich sind deine Wege? Es ist ganz ein ander Wert verbors »gen, als di erste Auswerkung entdekket., 46. Aus Breßlaw solte das Geheimnis des Reiches Gottes sich ausbreiten durch di Welt, * Aus dieser Stelle erhellet, daß er ein Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft gewesen, und 1670 zugleich mit Georg. Wend aufgenommen worden. Der leste hieß in derselben der Pflanzende. Auch feine Wortspiele und orthographischen Neuerungen verrathen schon den damahligen Seift dieser Gesells schaft.n

„Der Signatstern über den Breßlawischen Polo kan den Weisen und Magen ein Leitungsstern fein.

47. „So schwarz und finster ich noch anzuses hen: so Weis und Lichte wird meine Unschuld sein. Wann in meinem Herzen ein einiges falsches bes „funden wäre, der Teuffel würde nicht so ́gewaft: sam schrekken.

48. „Di ftrengen Versuchungen haben mich „bewähret und nun erst befestiget. Ich habe meine Schriften nach den Holländischen Zufällen selbst eingehalten, um keine Seele zu vergefährlichen. t 49. „Di Nacht ist vergangen: es taget. das „Kind ist gebohren: es wird bald. getauffet wers den.

50., Alles Unrechte wird vom rechten von sich "selbst flihen. das bdse wird bei dem gutten bald „Offenbahr, 17.

51. Der Lilirosische Quinarius meiner Jüngs ‚lingswerke rede das übrige: Sein Schweigen ist „bald vollendet.

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52. „Der mich aus so großen Gefährlikeiten „erldset hat, dessen Nahme Jehovah, der wirds „nun erst thun.

53. Disem getreuem, der mich rif, eh ich war, mit Nahmen, empfehle ich ihn, nebenst meiner Fr. Mutter, und alle Freunde; wi auch seiner Barmherzikeit alle meine Feinde.

54. „Wir schweigen, mein geehrter Herr und werther Freund, daß er nicht långer darf schweis »gen. Gottes. Genade mit ihm und allen den

„Seinigen. Gegeben zu Lutetien oder Pariß, der Weltberuffenen Liliehstadt, den 6 (16) Jenner

1680.

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Quirin Kühlmann egh.

Den Febr. darauf schrieb er aus Paris dèn schon im vorigen erwähnten langen Brief an den Fantasten Bathurst, der sich damahls noch in Jas maika befand, worin er ihm seine Abenteuer in Lüs Beck erzählet. Aus einer Stelle *) scheinet zu ers Hellen, daß er ihm 500 Tinctur : Gold : Rosenovel, b. i. 20000 Engl. Kronen aus alchymistischen Golde geschickt habe oder schicken wollen; welches ohne Zweifel eine Windbeuteley war, den Leichtgläubis gen zu neuen Vorschüssen kirre zu machen, dent zwischen Paris und Jamaica konnte so etwas leicht verlohren gehen. Er meldet ihm zugleich, daß er entschlossen sey, nächstens zu ihm nach Jamaika ju kommen, woraus aber nichts ward, vermuth lich weil dèm Bathurst kurz darauf die Augen über dem Betrieger aufgingen.

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Im May 1680 befand er sich schon wieder in Amsterdam, und 1681 das Jahr darauf um eben dieselbe Zeit in London, und im Junio zu Jelings ton. Diese Umstände erhellen aus der Unterschrift seines oben gedachten Briefes an die Magdalena von Lindau, wo es zugleich heißt, daß den 21ten und 22ten May das göttliche Verhängniß ihn durch unverhoften Eingriff auch mit Gewaltsamkeit aus London nach Islington geführet, um dasjenige zu vollenden, was eben an diesem Himmelfahrtstagė ***) S. 24 der Lutetier Schreiben,

in York vor fünf Jahren vorgespielet, und daß ends lich den 27ten May 1681 ihn nach so gefährlichen Ausglühungen über das Gericht Asiens, Afrikens und Europens gånßlich geseßt habe.

·Ohne Zweifel war es die äußerste. Noth, was seine ehemahlige Beyschläferinn, die Magdalena von Lindau bewegte, einen Versuch zu machen, ob sie sich jest wieder an ihn anschließen könnte. Sie legte es schon bey seiner lehten Anwesenheit in Amsterdam darauf an; da er aber gegen alle ihre Vorstellungen taub blieb, so kam sie ihm jeßt im April 1681 mit ihrer jüngsten Tochter nach Lons don nachgereiset. Kuhlmann war darüber sehr betreten und schrieb bey dieser Gelegenheit den obert gedachten ernsthaften Brief *). an sie, welchen er den 24ten Febr. schon in Paris angefangen, und in Amsterdam fortgesetzet hatte, aber endlich bey dieser Gelegenheit in London vollendete. Er zåhlet ihr darin alle Drangsale auf, welche sie und ihre Töchter auf der morgenländischen Reise ihm zuger füget, und schlägt ihr alle Gemeinschaft auf die Zukunft-rund ab; damit sie sich aber nicht über Hårte und Unbilligkeit beklagen könne, so håltzer ihr das Beyspiel Abrahams vor, der die Hagar mit seinem und ihrem Sohne auf Gottes Befehl nicht nur ausßtieß, sondern ihnen äuch allen Unters halt entzog. Er sagt, sie solle sich mit den Wuns dern begnügen, welche sie 42 Monate lang erfahr ren, und weiche ins Wunder Gottes zum Wunder aller Völker gehdren; die Che zwischen ihm uns *) In den Lutetier Schreiben, S. 66. f.

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