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F. C. Schlosser,

Geheimenrath und Profeffor der Geschichte in Heidelberg.

Dritter Band bis 1788.

Erste Abtheilung bis auf die Capitulation von Yorktown.

Heidelberg,

academische Verlagshandlung von J. C. B. Mohr.

1842.

LENO

NEW YORK

Vorrede.

Der er dritte Theil eines Buches, welches eigentlich nur zweite Ausgabe eines schon um 1822 erschienenen oder doch nur weitere Ausführung eines in den beiden Bänd chen desselben gegebenen Entwurfs ist, bedürfte keiner Vors rede, wenn nicht der Verfasser auch hier wiederholen müßte, was er schon am Schlusse der Vorrede des zweiten Theils der neulich erschienenen Geschichte des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts gesagt hat, und wenn er nicht zugleich von der äußern Abtheilung dieses dritten Bandes Rechenschaft geben wollte.

Was das Erste angeht, so würde der Verfasser, sich selbst überlassen, lieber die Geschichte des fünfzehnten Jahr, hunderts erst beendigt haben und dann zum achtzehnten Jahrhundert zurückgekehrt seyn, vielleicht gar, um die noch übrigen drei Bände, von denen dieser der Erste ist, aus: gearbeitet für sich aufzubewahren und erst nach seinem Tode herausgeben zu lassen. Er hat sich erst durch die drin gendsten und freundschaftlichsten Aufforderungen von den verschiedensten Seiten her, sogar von einigen Lesern und einem Uebersetzer im Auslande (einem Holländer) bewegen lassen, seinen Entschluß zu ändern, und zunächst die Ges schichte des achtzehnten Jahrhunderts zu vollenden. Er hofft daher um so eher auf Nachsicht bei der Ausführung, als er sicher erwartet, daß verständige Leser die folgenden

Wint werden.

e Hauptschwierigkeit der Arbeit verstehen

In dem Alter, worin sich der Verfasser befindet und bei seiner Lebensweise, kann die Schriftstellerei keinen andern Zweck mehr haben, als der Welt nach Kräften aus dem Cabinet zu nüßen und sich selbst geistig zu beschäftigen; Ruhm und jedes irdische Streben erscheinen nahe am Ziele, wo die Kürze und Nichtigkeit des menschlichen Lebens dem denkenden Manne täglich vor Augen schweben, in ihrer ganzen Leerheit. Die beiden genannten Zwecke konnte der Verfasser aber, ohne irgend einen Anstoß zu ges ben, durch Behandlung der Geschichte des fünfzehnten Jahrhunderts erreichen; bei der Geschichte des achtzehnten ist das unmöglich. Eine mächtige Reaction hat in politischen und religiösen Dingen, wie in der gesammten Literatur, ei nen solchen Conflict hervorgebracht, daß Extreme allein mehr geltend gemacht werden können und nur Entschiedenheit noch durchdringen kann; ein alter Mann aber scheut alle Extreme.

Vermittelung kann in solchen Zeiten nur augenblickliche Aussöhnung bewirken, Duldung ist nicht zu hoffen, wenn die Entfernung von Partheiwuth Gleichgültigkeit und Kälte gescholten wird; es ist daher fast unmöglich, daß in einem Buche, wo eine gewisse Ansicht entschieden durchgeführt wird, nicht viele Säße von beiden Partheien mißverstanden werden, die noch vor dreißig Jahren unbestreitbar gewesen wären, und es vielleicht nach zehn Jahren wiederum seyn können.

Der Verfasser dieses Werks hofft aber, weil er nur aufgefordert die Feder ergriffen hat, und weil man seit vie

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