Schiller's Leben, Geistesentwickelung und Werke im Zusammenhang, Partie 3

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P. Balz, 1839 - 394 pages
 

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Page 13 - Würde fiel mir wieder ein, der alte Groll wollte sich regen, ich nahm mich aber zusammen und versetzte: Das kann mir sehr lieb sein, daß ich Ideen habe, ohne es zu wissen, und sie sogar mit Augen sehe.
Page 224 - Würde des Menschen« : Nichts mehr davon, ich bitt' euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen; Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst.
Page 154 - Denken Sie sich aber den Genuß, lieber Freund, in einer poetischen Darstellung alles Sterbliche ausgelöscht, lauter Licht, lauter Freiheit, lauter Vermögen - keinen Schatten, keine Schranke, nichts von dem allen mehr zu sehen. - Mir schwindelt ordentlich, wenn ich an diese Aufgabe - wenn ich an die Möglichkeit ihrer Auflösung denke.
Page 174 - Mit erheiterndem Spiel verkürzt dir der eine die Reise, Leichter an seinem Arm werden dir Schicksal und Pflicht. Unter Scherz und Gespräch begleitet er bis an die Kluft dich, Wo an der Ewigkeit Meer schaudernd der Sterbliche steht. Hier empfängt dich entschlossen und ernst und schweigend der andre, Trägt mit gigantischem Arm über die Tiefe dich hin. Nimmer widme dich einem allein! Vertraue dem...
Page 298 - Das Angenehmste, was Sie mir aber melden können, ist Ihre Beharrlichkeit an Wallenstein und Ihr Glaube an die Möglichkeit einer Vollendung; denn nach dem tollen Wagestück mit den Xenien müssen wir uns bloß großer und würdiger Kunstwerke befleißigen und unsere proteische Natur, zu Beschämung aller Gegner, in die Gestalten des Edlen und Guten umwandeln.
Page 248 - Es ist ein großer Unterschied, ob der Dichter zum Allgemeinen das Besondere sucht oder im Besondern das Allgemeine schaut. Aus jener Art entsteht Allegorie, wo das Besondere nur als Beispiel, als Exempel des Allgemeinen gilt; die letztere aber ist eigentlich die Natur der Poesie, sie spricht ein Besonderes aus, ohne ans Allgemeine zu denken oder darauf hinzuweisen.
Page 163 - Reiner nehm' ich mein Leben von deinem reinen Altare, nehme den fröhlichen Muth hoffender Jugend zurück ! Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel ; in ewig wiederholter Gestalt wälzen die Thaten sich um. Aber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne ehrst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz...
Page 16 - Los; leider aber, nachdem ich meine moralischen Kräfte recht zu kennen und zu gebrauchen angefangen, droht eine Krankheit meine physischen zu untergraben. Eine große und allgemeine Geistesrevolution werde ich schwerlich Zeit haben in mir zu vollenden, aber ich werde tun, was ich kann, und wenn endlich das Gebäude zusammenfällt, so habe ich doch vielleicht das Erhaltungswerte aus dem Brande geflüchtet.
Page 156 - Er sollte den Stand der Unschuld, den er jetzt verloren, wieder aufsuchen lernen durch seine Vernunft und als ein freier, vernünftiger Geist dahin zurückkommen, wovon er als Pflanze und als eine Kreatur des Instinkts ausgegangen war; aus einem Paradies der Unwissenheit und Knechtschaft sollte er sich, wäre es auch nach späten Jahrtausenden, zu einem Paradies der Erkenntnis und der Freiheit hinaufarbeiten...
Page 373 - Ich werde es mir gesagt sein lassen, keine andre als historische Stoffe zu wählen; frei erfundene würden meine Klippe sein. Es ist eine ganz andere Operation, das Realistische zu idealisieren, als das Ideale zu realisieren, und letzteres ist der eigentliche Fall bei freien Fiktionen.

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